Reime/Freie Assoziation/Gedichte

Begonnen von LiveProsper, 16 November 2011, 23:13:01

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LiveProsper

Diese Reime machen keinen Sinn
denn ich weiß nicht wer ich bin
oder wohin
ich gehe
da ich nicht im leben stehe
noch nicht mal in der nähe
sondern zwischen leben und tod
in der grauzone
hab ich mein täglich brot
und es tut eigentlich nicht not
meinen hass zu verschweigen
meinen hass auf mich selbst
und wahrscheinlich auf die welt
doch den will ich nicht
und kann ich nicht verstehen.

LiveProsper

Es dauert lange, bis ich mir in diesem klar bin,
dieser Schmerz in meiner Brust, er treibt mich in den Wahnsinn.
Ich recherchiere über SVV und Borderline,
auf meinem kalten, schwarzen Herzen liegt ein tonnenschwerer Stein.
Ich weiß, ich sollte das nicht tun, aber es hilft nicht,
ich lese weiter und spür' bei jedem Wort, wie was in mir bricht.
Stück für Stück zerbricht mein Ich,
und alle sorgen sich um mich.
Ich hab keine Erwartungen an euch,
Ich bin doch selbst, wie die ganze Welt verseucht.

LiveProsper

...wie die ganze Welt verseucht.
Von Eigennutz und Fremdenhass
traurig wiegt das gelbe Gras.
und des Todes sanfte Melodie
die verlockend nach mir ruft,
voller Ehrfurcht hör' ich sie,
im Rausch aus einer fernen Gruft.
Dieser Rausch er lässt mich hoffen,
ist mein Ende denn schon da?
Die Gruft ist sicher für mich offen,
da sie's vorher noch nicht war.
Also schreite ich nun schnell,
auf die kühle Öffnung zu,
und ein Licht erscheint mir hell,
bringt mich sanft zur letzten Ruh'.

LiveProsper

...zur letzten Ruh'.
Doch kurz bevor ich so verende,
auf diese doch sehr seltne Art,
treibt's mich noch zur eilgen Wende,
bringt mich ab von diesem Pfad.
Ich leide lieber weiter,
mit und für diese welt,
der düstre Todesreiter,
wär noch zu früh bestellt.

LiveProsper

... früh bestellt.
Zumindest ist es das, was man mir erzählt,
was meine eigene Meinung um ein'ges verfehlt.
So muss doch alles wofür ich bete verderben,
Noch seh ich's nicht ein, warum darf ich nicht sterben?
Mich selbst zu verletzen hat mir auch nichts gebracht,
Ich lieg abends noch lang wach ab halb acht.
und denke darüber nach wie es weiter gehen soll.
Tod? Ich weiß nicht, mein Leben ist zwar nicht toll,
aber deshalb gleich zu sterben wär' zu selbstverliebt,
was mich immer in eine aussichtslose ecke schiebt,
weil weiterzuleben hat für mich auch keinen Sinn,
Tod oder Leben, ich weiß nicht wohin.

LiveProsper

...nicht wohin.
Leben oder Tod, ich weiß nicht wohin,
weiß nicht wer oder was ich bin.
Ein Systemopfer mit 'ner Psychomacke
oder ist mein Leben wirklich kacke?
Ist Liebe nur eine Illusion?
Ich steige ganz nach oben auf dem Selbstmitleidsthron.
Liebe ich die Menschen oder ist das mein Helferzwang?
Bei dem Gedanken meine Freunde zu betrügen wird mir bang.
Hab keine Ahnung, was ich machen soll,
der Tod ist ja wohl nicht so toll.
Denn alle bringen mich davon ab,
weil ich ja noch "so viel" vom Leben hab.

Hobo

#6
Life should prosper...

Menschen sollten Menschen helfen, das ist kein Zwang
täten sie es nicht, dann würde mir bang.
Du kannst nicht auf den Selbstmitleidsthron,
das geht leider nicht, da sitz ich nämlich schon.
Wer Du bist oder was, das musst Du nicht verstehen,
andere sehen es besser und lassen es Dich wissen.
Freunde werden, egal was ist zu dir stehen,
und wenn Du gehst werden sie traurig Dich vermissen.
Das Leben wird enden, ganz sicher, irgendwann
trotzdem muss man es lieben, solange es geht.
Erst wenn der Tod einmal neben dir steht
dann wirst Du verstehen, doch es wäre zu spät.

LiveProsper

@Hobo ich kämpf mich immer durch mit dem Spruch "Es ist nie zu spät aufzugeben."

...vom Leben hab.
Würde gerne mit Leuten über meine Gedanken reden.
Doch in meinem Leben halte nicht ich die Schicksalsfäden,
Sondern mein Gewissen, das auf die Phrase: "Du tust mir Leid",
reagiert mit psychischen Qualen auf unbestimmte Zeit.
Denn ich will den Menschen nicht Leid bescher'n,
sondern immer gerne wiederkehr'n,
Ihnen ihre Sorgen nehm',
damit sie glücklich weiterleb'n.
Machen sie sich jedoch Sorgen,
was wohl kommen möge Morgen,
wie es mir wohl da ergehe,
ob ich es wohl überstehe.
Dann kapituliert mein Verstand,
verschließt mein Herz durch 'ne Wand,
die immer enger wird und mein Herz zerdrückt.
da ist euch ja das richt'ge geglückt.
Mein Herz ist zersprungen unter all dem Druck.
Mein Verstand gönnt sich noch einen letzten Schluck
Von dem Gebräu, das man hier Mitleid nennt
erstickt daran und sinkt hinab
in die Tiefen, die man als Wahnsinn kennt
und bereitet sich dort selbst ein Grab.

LiveProsper

...Grab.
Unzufriedenheit,
macht sich breit
und gescheit,
denke ich
nicht
an Verzicht
oder viele andere Dinge,
die ich lieber nicht besinge.
Denn sie könnte meine Stimmung wieder Schwankungen unterziehen,
so wie Seil, Messer, Rasierklinge und Benzin.
Aber im Moment bleib ich noch am leben.
Zwar kann ich nach nichts hier streben
oder will es nicht tun,
weil ich habe nun
keine lust mich aus dem Loch zu schleppen.
"Lasst sie mal nur machen, die and'ren Deppen!"
Bin zu faul, sodass ich den Tod nicht umgehe,
obwohl ich nicht mal dazu auferstehe.

LiveProsper

...dazu auferstehe.
Mein Kopf denkt und bebt,
weil der Geist darin noch munter weiterlebt.
Meine Seele derweil hat sich schon erhängt.
Doch was macht das schon, wenn man's genau bedenkt.
Mein Körper lebt und mein Gehirn funktioniert,
da macht es nichts wenn meine Seele kapituliert.
Denn die Diktatur herrscht weiter über mein Ich
und so langsam frag ich mich:
Wann endet dies Gedicht?