Spirituelle Krise, Wahnvorstellungen, oder tatsächlich Übersinnliches?

Begonnen von Epines, 13 November 2011, 00:27:37

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Epines

Hallo liebe Leute

Vor 2 Wochen war ich an einem Richt-Fest eingeladen und lernte da die Schwester meiner Freundin kennen.

Natürlich war sie mir auf Anhieb sympathisch, denn auch sie strahlte diese liebreizende Herzlichkeit aus, die mir auch an meiner Freundin so gut gefällt.
Wir unterhielten uns eine Weile angeregt und plötzlich sagte sie mir spontan und mit einem strahlenden Lächeln, dass sie mich aus einem früheren Leben kennen würde.

Ich wusste schon vorher, dass sie gerade eine spirituelle Krise durchmacht, weil ihre Mutter vor einem Jahr gestorben ist und sie dies heftig mitgenommen hat, was ja verständlich ist. Anders als meine Freundin versucht sie jedoch die Trauer eher mit esoterischen Methoden zu verarbeiten.

Ich war dennoch ziemlich baff, als sie mir so freudestrahlend mitteilte, wie sehr sie sich freue mich endlich wieder zu treffen und ich muss wohl  ziemlich verdutzt aus der Wäsche geguckt und dümmlich gegrinst haben und mir fehlten echt die Worte, also schwieg ich eine ganze Weile.
Was entgegnet man auf so was?

Mir ist einerseits  bewusst, dass es vieles zwischen Himmel und Erde gibt, dass nicht erklärbar ist, aber so direkt konfrontiert wurde ich bisher noch nie.

Andererseits war ich auch irgendwie schockiert, wie weit diese und andere ,,Tatsachen", schon in ihrem Leben Einzug gehalten haben.
Ignorieren ging demnach nicht und ich sagte, dass wenn es tatsächlich so sei, ich mich leider nicht erinnern könne. Sie erklärte dann noch deutlicher, wo und wie sie mich zum ersten Mal damals getroffen hatte usw., aber dies aufzuführen würde nun den Rahmen dieses Beitrags sprengen und ich selbst war wirklich total fassungslos.

An Silvester sehe ich sie wieder und irgendwie belastet mich die ganze Sache. Ich weiss nicht wie ich damit umgehen, wie ich ihr nun begegnen soll und meine Freundin macht sich grosse Sorgen um ihre Schwester.

Dinge wie diese begegnen mir oft bei Menschen mit psychischen Störungen, also z.B. auch bei meiner Frisörin,  über die ich im Thread ,,paranoide Persönlichkeitsstörung" schon berichtet hatte. Ihre Mutter behauptet neuerdings sogar hellseherische Fähigkeiten zu haben, nur da weiss man, dass es sich eher um einen Wahn handelt, als um etwas Übersinnliches.

Ich kenne viele Menschen, die wie ich selbst sehr feinfühlig sind und mir von Dingen berichten, die wirklich schwer zu glauben sind, die ich aber auch nicht einfach so ins Reich der Fantasie abschieben möchte.
Selber habe ich mit meiner Freundin Karen nach ihrem Tod, auch ganz seltsame Dinge erlebt und einige kommen auch heute noch vor.

Was haltet ihr davon?

Nun meine Frage ist natürlich nicht, ob ihr glaubt dass ich schon einmal gelebt habe :-), sondern was haltet ihr vom Ganzen.

Spirituelle Krise, Wahnvorstellungen, oder tatsächlich Übersinnliches?

Habt ihr auch schon einmal erlebt, dass geliebte verstorbene Menschen mit euch Kontakt aufgenommen haben? Oder hattet ihr das Gefühl, oder die Gewissheit schon einmal gelebt zu haben.

Als Kind hatte ich dies nämlich sehr stark auch, aber da habe ich mich sowieso extrem in andere Welten geflüchtet und ich könnte beim besten Willen heute nicht mehr sagen, ob ich schon einmal gelebt habe, aber man weiss ja nie :-).

Seit der Sache mit Karen (nachzulesen in Gedenkplatz "Karen - Zeit der Begegnung, Karen - fliegt himmelwärts, Karen - das Licht" S.3), bin ich in Bezug, ob es ein Sein in irgendeiner Form nach dem Tode gibt, hin und hergerissen.

Dieser Vorfall hat mich auf jeden Fall sehr nachdenklich gemacht und ich habe ein wenig über spirituelle Krisen im Internet recherchiert, vielleicht interessiert es euch ja auch.

http://www.spirituelle-krisen.net/spirituelle_krisen/spirituelle_krisen2.html

Bin gespannt was ihr davon haltet.
Alles Liebe
Epines


Sintram

Guten Morgen Epines,

An Sylvester herrscht doch sowieso Ausnahmezustand.
Da fällt es nicht besonders ins Gewicht, wenn Du zum zweiten mal auf der Bühne stehst, noch dazu da Dein erster Auftritt ja offensichtlich in angenehmer Erinnerung geblieben ist.

In Ihrer derzeitigen Wahrnehmung ist es nun mal so, das ist des öfteren der Fall, dass Menschen, die sich einem Verlust oder Schmerz nicht stellen können, in eine andere Welt flüchten, die für sie selbst Teil völlig normaler Wirklichkeit ist und bei den Mitmenschen auf Ratlosigkeit und Verunsicherung trifft.
Normalerweise legt sich das wieder in dem Grad, in dem sie den Verlust an sich heranlassen und akzeptieren können, und wenn die Verschiebung sich nur auf derlei Überzeugungen beschränkt, ist sie auch nicht weiter bedrohlich.

Ich war auch schon alles mögliche an Persönlichkeiten, die lange vor mir lebten und sichtbare Spuren hinterlassen haben, und alles in allem muss ich sagen, dass ich arg gesunken bin. :-)

Es gibt durchaus Leute, die ansonsten völlig ,,unauffällig" sind und im Rahmen ihrer Auseinandersetzung mit östlicher Religion und Wiedergeburt fest davon überzeugt sind, immer wieder Menschen zu begegnen, die sie aus einem früheren Leben kennen, ohne dass man bei ihnen deshalb von einer spirituellen Krise sprechen könnte.
Die Wiederbegegnung ist quasi Teil ihres Glaubens.

In dem von Dir geschilderten Fall können es natürlich auch erste Anzeichen einer Psychose sein, da wird man abwarten müssen, inwieweit freiwillige Überzeugung dahintersteckt, sozusagen als Flucht oder Trost, oder zwanghafte Wahnvorstellung.
Wenn das Ganze ins Düstere umschlägt und plötzlich wiedergeborene Himmlers und Attilas rumlaufen, ehemalige Lebenspartner auftauchen oder sonstig Nahestehende, die mitverantwortlich sind für das derzeitige eigene Karma, darf man getrost von Zweitem ausgehen,
aber so lange sich die Sache auf freundschaftlicher Ebene abspielt, dürfte es sich eher um eine vorübergehende Phase innerer Orientierungslosigkeit handeln, oder sogar lediglich um die schwere Geburt einer Neuorientierung.

Dass sie damit offensiv auf Dich zugeht, ist allerdings ein wenig bedenklich, aber wie gesagt, das kann an Sylvester schon wieder ganz anders sein.

Ich würde das Ganze einfach mal auf mich zukommen lassen und dann weitersehen.
Du kannst ohnehin nicht recht viel mehr machen als mit ihrer Schwester in Kontakt zu bleiben.

LG
Sintram

nubis

Hallo @Epines und Mitlesende,


sicher ist es eher ungewöhnlich, dass jemand so offen auf (relativ) unbekannte Personen zugeht und soetwas anspricht - der Glaube an sich ist aber ja wirklich weit verbreitet und nicht ungewöhnlich.


Nachdem mein Bruder starb, ist meine Mutter - auch von jeher schon spirituell 'angehaucht' - auch bei der Sinnsuche tiefer in diese Materie eingedrungen und hat sich intensiv damit beschäftigt.

Ich halte mich selbst auch durchaus für einen spirituellen Menschen und bin diesbezüglich für vieles offen.
Auch Diskussionen zu dem Thema finde ich interessant, vor allem wenn sie einer gewissen nachvollziehbaren Logik nicht entbehren.


Zu der Zeit, da meine Mutter sich verstärkt damit auseinander gesetzt hat, hatten wir natürlich auch einige Gespräche darüber.
Ich glaube, grade wenn man selbst noch auf der Sinnsuche ist, braucht man diese Auseinandersetzungen damit auch um seine eigenen Argumente hinterfragen zu können - um andere Sichtweisen zu erfahren, Kritik - oder eben auch Zustimmung zu bekommen.

Ich habe in diesen Gesprächen mit meiner Mutter vieles gelernt - auch wenn ich schließlich für mich zu dem Schluss gekommen bin, dass ich an Wiedergeburt in der Form nicht glaube.
Meine Mutter schon.
Es war eben nicht wichtig, auf eine Meinung zu kommen - sondern darüber zu reden.


Dieses offensive Ansprechen von der Schwester deiner Freundin könnte auch einfach der Wunsch sein, sich über dieses Thema auszutauschen.
Vielleicht ist es ihr in dieser Phase ein Bedürfnis sich anderen Mitzuteilen und macht es auf diese leicht provokante Art, grade um Widerspruch zu ernten und Diskussionen anzufangen, weil es wichtig für sie ist, ihre 'Erkenntnisse' zu artikulieren.

Manchmal kommt sicher auch der Wunsch hinzu, andere von der Richtigkeit des eigenen Glaubens zu überzeugen, grade wenn dieser frisch entfacht ist - da muss man eben einschätzen, in wieweit man sich darauf einlassen möchte.

Aber sonst? - was steht einem interessanten Gespräch zu dem Thema im Wege?


Grade wenn man selbst schon Erlebnisse hatte, die einen an 'mehr' glauben lassen und man der Thematik nicht abschätzig gegenüber steht, kann das die Grundlage für neue Erkenntnisse sein - auf beiden Seiten :-)





LG
nubis





Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

Freudestrahlend

Liebe Epines und Mitlesende,

mir ist nicht ganz klar, worauf sich dein Befremden oder deine Verunsicherung hauptsächlich bezieht: auf die Tatsache, dass du ihr aus einem früheren Leben bekannt bist oder darauf, dass du ihre Eröffnung dir gegenüber für ein ernstes Anzeichen einer psychischen Störung siehst.

Deine eigenen Erfahrungen lassen auf eine gewisse Offenheit deinerseits schließen und da gebe ich nubis völlig Recht: Ein Gespräch darüber könnte durchaus fruchtbar sein.

Meine Schwester hat nach ihrer Diagnose Multiple Sklerose auch Wege der Bewältigung eingeschlagen, die mir im ersten Augenblick manchmal sehr skurril vorkamen. Mittlerweile respektiere ich diese Wege und versuche, sie nicht in irgendeiner Weise zu bewerten, denn ich sehe, dass sie ihr helfen, sich selber zu reflektieren, mit der Belastung fertig zu werden, den Lebensmut zu behalten. Die Begriffe "Wahrheit" und "Phantasie" kommen mir in diesem Zusammenhang immer unpassender vor und ich denke stattdessen: Wir können unsere Gefühle durch unsere Gedanken zum Guten verändern. Das könnte es sein, was diese Frau gerade tut.

Schönen Gruß
Most people do not listen with the intent to understand, they listen with the intent to reply.

Epines

Hallo liebe Mitlesende

Danke für eure Antworten.

@ Sintram **In dem von Dir geschilderten Fall können es natürlich auch erste Anzeichen einer Psychose sein, da wird man abwarten müssen, inwieweit freiwillige Überzeugung dahintersteckt**

Genau das vermutet meine Freundin auch. Sie ist eigentlich Wissenschaftlerin und es war ihr in keinster Weise peinlich, sie ist echt davon überzeugt mich zu kennen.
Sie hat außerdem  Kinder.

Die Exfreundin meines Bruders hat auch die Einstellung, dass es nach dem Tod ein neues Leben gibt, dass vermutlich besser sein wird als ihr jetziges. Diese Weisheiten werden auch dem Kind vermittelt. Der Kleine, nun 9 Jahre alt, hat mir schon oft, wenn ich ihn auf Gefahren aufmerksam machte zur Antwort gegeben, dass es ja egal ist, wenn man stirbt, da man danach ja wieder zur Welt kommt, also muss man nicht vorsichtig sein.

Persönlich würde ich mich mit solchen Aussagen zurückhalten, denn damit wird meiner Meinung nach dem Kind der Eindruck vermittelt, dass das Leben an sich, gar nicht so wertvoll ist und eine gewisse Gleichgültigkeit könnte darüber entstehen.

@ Nubis **Vielleicht ist es ihr in dieser Phase ein Bedürfnis sich anderen Mitzuteilen und macht es auf diese leicht provokante Art, grade um Widerspruch zu ernten und Diskussionen anzufangen, weil es wichtig für sie ist, ihre 'Erkenntnisse' zu artikulieren.**

Es war in keinster Weise provokant, sondern echt für sie ein scheinbar erfreuliches Ereignis.

**Grade wenn man selbst schon Erlebnisse hatte, die einen an 'mehr' glauben lassen und man der Thematik nicht abschätzig gegenüber steht, kann das die Grundlage für neue Erkenntnisse sein - auf beiden Seiten :-)**

Sehe ich auch so, aber dass sie mich von früher kennt und ich sie nicht, stresst mich dann doch ein wenig.

@Freudenstrahlend **Meine Schwester hat nach ihrer Diagnose Multiple Sklerose auch Wege der Bewältigung eingeschlagen, die mir im ersten Augenblick manchmal sehr skurril vorkamen. Mittlerweile respektiere ich diese Wege und versuche, sie nicht in irgendeiner Weise zu bewerten, denn ich sehe, dass sie ihr helfen, sich selber zu reflektieren, mit der Belastung fertig zu werden, den Lebensmut zu behalten. Die Begriffe "Wahrheit" und "Phantasie" kommen mir in diesem Zusammenhang immer unpassender vor und ich denke stattdessen: Wir können unsere Gefühle durch unsere Gedanken zum Guten verändern. Das könnte es sein, was diese Frau gerade tut.**

Natürlich gibt es die verschiedensten Dinge etwas zu bewältigen und ich hätte damit grundsätzlich auch kein Problem, wenn da nicht die Aussage wäre, dass sie mich aus einem früheren Leben kennt. Hätte sie dies nie erwähnt, würde ich noch genau so unbefangen auf sie zugehen können wie ich es anfangs tat, aber nun ist dies zwischen uns und wie du sagst ist für mich, wie auch für ihre Schwester,  diese Eröffnung ein Zeichen, dass es ihr gerade wirklich schlecht geht.

Spannend ist es schon, nur bin mit dieser Sache im Moment eindeutig überfordert und möchte mich auch gerade nicht intensiv damit befassen was nach dem Tode passiert, dass werde ich ihr auch so sagen, wenn sie erneut damit anfängt.

http://www.youtube.com/watch?v=y3L-v-O3nOA

Herzlichen Dank euch
Epines

Adrenalinpur

#5
es kann sicher sein dass man einem Menschen begegnet der meint er wäre ein Teil eines früheren Lebens ein Teil eines Ichs oder Über-Ichs

das ist kein Grund daraus eine Krise zu machen

lass es einfach zu

Adrenalinpur

und Wahnvorstellungen habe ich sofort wenn ich in die Firma komme das sind alle irre also mach dir keine Sorgen

Epines

@Adre
In diesem Fall bin ich wohl eher feige und werde die Einladung für Silvester ablehnen, denn meiner Freundin ist die ganze Sache extrem peinlich und sie kann noch weniger damit umgehen als ich.

Arbeitest du in einer Firma die sich mit dem Jenseits beschäftigt?

LG
Epines