neu hier ...

Begonnen von Jessy, 03 Oktober 2011, 17:21:12

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Jessy

Hallo,
ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll - ich hab sowas noch nie gemacht. Ich meine, mich in einem Forum anmelden und etwas über mich schreiben ;)
Der Schritt der mich nun doch dazu bewogen hat, ist der, dass ich einfach nicht mehr weiter weiß und mit niemanden darüber reden kann. Ich hab das Gefühl, dass es für alle nur noch eine lästige Angewohnheit ist, wenns mir mal wieder richtig schlecht geht.
Ich leide seit ca. 5 Jahren an Depressionen, also kann ich ja sogar verstehen, dass es für die Personen in meinem näheren Umfeld mit der Zeit nervig wird.
Mittlerweile glaube ich auch, dass ich meine Therapeutin nerve, weil ich einfach keine Fortschritte mache, und es immer schlimmer statt besser wird.

Naja und so dachte ich, hilft es mir vielleicht, wenn ich mich mit Gleichgesinnten austauschen kann.

Liebe Grüße, Jessy

Sternenkrieger

Naja... manche finden es lästig, andere hören gerne zu. Ist eben unterschiedlich. Indem du in ein Forum schreibst, suchst du dir neue Gesprächspartner, die kennen deine Probleme noch nicht und für die ist es vielleicht interessanter als für Leute die du schon 5 Jahre lang "volljammerst". ;-)
Finde es jedenfalls gut, dass du das so machst. Habe das früher genauso gemacht, vorallem, weil es mir damals übers Internet leichter fiehl als persönlich darüber zu reden. Es gibt hier glaube ich sehr viele die das interessant finden werden.

Ja und deine Therapeutin hätte wohl gerne, dass es nach so langer Therapiezeit schon mal "klick" gemacht hätte bei dir. Aber lass dir ruhig Zeit und wenn du den Eindruck hast es passt nicht mehr, kannst dir ja auch eine neue suchen.

Ina

Hallo Jessy,

willkommen im Forum! Es ist ein gutedr Schritt, dass Du Dich hier registriert hast und
Dich öffnen möchtest. Über seine Probleme zu reden oder zu schreiben kann sehr ent-
lastend wirken, gerade wenn man auf Menschen stößt, die Verständnis zeigen und ähn-
liche Probleme haben. Einen solchen Austausch finde ich persönlich wichtig und mir hilft
es (sonst wäre ich hier wohl auch nicht schon so lange registriert ;) ).


Ich wünsche Dir auf jeden Fall einen guten Austausch, hier und da einen geeigneten Rat
und vielleicht auch ein bisschen Unterstützung. Es wäre schön mehr über Dich zu erfahren -
und nerven wirst Du damit sicher niemanden!


Liebe Grüße,
Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Jessy

erstmals DANKE für die lieben worte

@sternenkrieger: tja, das ist es ja gerade, ich habe noch niemanden "vollgejammert" - im gegenteil ich kann darüber einfach nicht sprechen. so oft nehme ich es mir vor, mit meinem mann zu reden, wie ich mich fühle und warum es mir so geht, aber das geht einfach nicht. ich bekomms nicht hin.
wie sollte ich auch schon beschreiben, wie es ist sich so zu fühlen?
ein gefühl, dass dir alles nimmt, was dir wichtig war, und dass dich so verzweifeln lässt, dass man keinen anderen ausweg sieht, als zu gehen.
wie könnte das jemand verstehen?

@wohlstandspudel: ja ich setze mich unter druck, weil es einfach nicht besser wird. ich hatte viel geduld und den willen, wieder "gesund" zu werden, aber mittlerweile glaube ich nicht mehr daran.
ich mache seit ca. 2 jahren eine therapie, und nehme seit ca. 3 jahren AD (zuerst pram und jetzt wellbutrin) und trotzdem wird es von mal zu mal schlimmer. (wobei ich schon zugeben muss, dass ich anfangs kleine fortschritte machte, aber seit dem letzten halben jahr geht irgendwie gar nix mehr)
so richtig schlimm, ist es eigentlich seit der letzten sitzung, in der mich meine therapeutin gefragt hat, was ich eigentlich noch hier mache, da ich ja gar nicht gesund werden will und auch nicht an mir arbeiten will.
und seitdem fühle ich mich so richtig verlassen, denn jetzt habe ich das gefühl auch nicht mehr richtig mit meiner therapeutin reden zu können, weil ich ein schlechtes gewissen habe, wenn ich nicht das sage, was sie hören will.

@ina: DANKE, solche worte tun gut. und ja du hast recht, es wirkt entlastend, das alles zu schreiben.

Jessy

danke

als meine therapeutin das zu mir sagte, wollte ich eigentlich aufstehen und gehen. nur dachte ich dann, wenn ich jetzt gehe, wie soll ich es dann jemals schaffen?
aber der nächste termin rückt immer näher, und ich fühle mich furchtbar und möchte am liebsten gar nicht mehr hin. mir geht es so schon mies genug, und wenn sie dann mit solchen sprüchen kommt ...

Ina

Hallo Jessy,

natürlich kann ich nicht wissen wie Deine Therapeuten es wirklich meinte, da ich
weder sie noch Dich bzw. Euer Therapeut-Patient-Verhältnis kenne. Manchmal ist
es aber notwendig auch "harte Worte" entgegen gebracht zu bekommen: Als ein
Wachrütteln, ein Augen öffnen. So ein "Tritt in den Hintern" kann schon einiges be-
wirken, den Patienten fordern, vor eine Aufgabe stellen, ihm klar machen, dass er
andere Wege einschlagen muss.

Lass Dich davon nicht entmutigen - und was ich ganz wichtig finde: Sprich Deine
Therapeutin darauf an und sage ihr, was ihre Worte in Dir ausgelöst haben. Ehrlich-
keit währt am längsten!


Alles Gute und viel Mut!
Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

stern

liebe jessy,

mit schmerzahftem druck haben bei mir therapeuten für mich unglaubliches erreicht...
es tat weh,sehr...ich sah es nicht ein....wollte abbrechen-wegrennen....

beim 3. anlauf hab ich es durchgezogen-mit erfolg

das heißt nicht ,das ich geheilt bin...dazu bin ich zu viel und zu breitgefächert krank,aber
ich habe so viele erkenntnisse und kräfte gewonnen um mein leben umzuwerfen,viel hinter mir zu lassen,was mich krank machte..

es war ein anderer druck als der den ich von eltern und familie und der gesellschaft bekam

ich mag dich ermuntern-lass dich auf die thera ein-kämpfe-weil, am ende steht in den allermeisten fällen glück und erleichterung....stabilität...lebensqualität

lg sterni
stern(Admin)

Jessy

liebe ina, liebe(s) sterni,

vielen dank für eure lieben worte und eure ermutigungen.
sie haben mir geholfen einiges klarer zu sehen.

ich werde mit meiner therapeutin sprechen, und ihr sagen was ihre worte in mir ausgelöst haben,
und darauf hoffen, das ich die kraft habe, mit all dem umzugehen.

glg, jessy