verzweifeltes Ich

Begonnen von nika-chan, 26 September 2011, 00:41:16

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nika-chan

wenn es weiter gehen muss...

wenn es nur noch darum geht, zu funktionieren, aber genau das einen zerreisst...
       weil es nicht leben bedeutet, sondern existieren...

man sich nicht mehr anvertrauen kann,
       weil man keine Last sein will...
       weil es keine Worte dafür gibt...
       weil es wohl niemand verstehen kann...
       weil sich die Gedanken nur noch drehen und keinen Ausweg finden...

       oder schlimmer- man immun wird gegen gute Ratschläge und Tipps... so gut sie gemeint sind, so sehr man sie schätzt
       aber sie sind nicht umsetzbar, erscheinen unmöglich und man fühlt sich gefangener in seinem Käfig als zuvor

und die einzige Gegenfrage ist- warum
       warum kannst du nicht...
       warum tust du nicht einfach...
               du musst doch nur...

dann bleibt nur der Rückzug, weil man nicht beschreiben kann, warum...
       und sich Unverstanden fühlt...

wenn man allein zurecht kommen muss,
       dann wieder funktionieren muss...
       innerlich aber alles schreit und rebelliert und nicht will und wahnsinnig wird und durchdreht und das Herz so furchtbar furchtbar schmerzt
              und weint...
       der Bauch mit Tränen gefüllt ist, aber nicht eine einzige heraus kommt...
       der Druck innerlich so ansteigt, dass man fürchtet zu zerbersten, zu platzen, zu zerspringen...
              aber äußerlich ist alles ruhig...

ich versuche noch nach Hilfe zu rufen...
       aber es bleibt ungehört, denn ich kann mich nicht mitteilen...
       mich nicht mehr ernst nehmen...
       anderen geht es noch schlimmer...
             ich darf also nicht jammern, mich nicht schlecht fühlen...
             
und doch habe ich das Gefühl, es zerstört mich...
             
meine Mauer baut sich auf und ich igele mich ein...
       ich suche nach Kontakt, aber keiner kann an mich ran...
       ich will Nähe - so sehr ...
       und kann nur noch blocken und abwehren...
              und verzweifele so daran...

ich rüttele an den Stäben meines gläsernen Gefängnisses...
       und kann hier nicht raus...
       alles so zum greifen nah...
       aber es geht nicht ;_______;

es geht einfach nicht ;_______;

es macht mich kaputt, es zerfrisst und zerstört mich ...



wer bin ich?
was bin ich?


ich versuche Worte zu finden, für das, was mich innerlich beschäftigt... aber ich habe nicht das Gefühl auch nur annähernd beschreiben zu können, was es alles ist... vieles ist noch nicht einmal gesagt- hier nur ein Ausschnitt
ich bin manchmal so ruhig... und denke, es muss doch gehen... und dann kommen die Momente, wo ich denke, es geht einfach nicht mehr...

in tiefer Verzweiflung,
nika-chan

;___________;

Lith

Ohne dass ich dich persönlich kenne oder mir anmaßen will über dich zu urteilen. Das ist nur mein persönlicher Eindruck.

Wie es ist "richtig" in Therapie zu sein oder auf Medikamenten, weiß ich nicht. Doch ich kann nicht verstehen, wie dein Therapeut dir nicht Wege aufzeigt, um deine Emotionen auszudrücken und zu verstehen. Redet ihr denn auch darüber? Ich weiß, dass es schwer ist etwas ausdrücken zu wollen, was einen mit einem Mal überkommt und man davon einfach nur überwältigt ist. Doch versuch' doch mal für dich deine eigenen Gefühle zu verstehen. Dich zu fragen WARUM bin ich jetzt traurig, sauer, gut drauf? Ärgert mich dies und das wirklich - wo hatte das seinen Ursprung. Aber natürlich solltest du immer damit rechnen, dass diese Fragen vor einem Punkt landen können, der dir bisher so gar nicht bewusst war.

Träumst du denn auch? Ohne dass ich jetzt wissen will, was. Mich interessiert nur das ja oder nein.

Ich stelle mir die ganze Zeit die Frage, ob du dir überhaupt helfen lassen willst. Es schwingt sehr viel mit, dass du dich selbst schon aufgegeben hast. Kämpfst du denn noch für dich? Wie lange kämpfst du denn schon / hast dich aufgegeben?

Wie steht es denn um dir nahe stehende Personen - Partner, Familie, Freunde, enge Bekannte? Ist da irgendjemand da, für den du mehr bist als nur jemand flüchtig Bekanntes?

Gruebler

hallo nika,
fast bin ich geneigt zu sagen; was n glück du doch hast, denn so wie du es beschreibst, weißt du nicht, was du für dich tun kannst.
ich hingegen weiß sehr genau, was ich für mich tun kann. aber selbst die erfahrungen, dass es mir immer gut getan hat etwas für mich zu tun, schaffen es nicht, mich aufzuraffen.
jeder tag eine qual...ein einziger kampf...kaum aus dem haus, schon mit den kräften am ende, schon nur noch der dringliche wunsch, umzudrehen, türe zu, decke übern kopf, ruhe...einfach nur meine ruhe haben...
lange geht das nich mehr gut, aber so isses dann eben.
mir is nur noch eins wichtig, nich zu vergessen, dass ich verantwortlich bin. nichts hasse ich mehr an mir, als wenn ich merke, ich schiebe die verantwortung von mir weg.
weißte nika, ich habe die erfahrung gemacht, das tun, egal was auch immer, ist es nicht. die kunst ist es, sich das getane auf die habenseite zu schreiben.
und genau da hakt es bei mir. mglw ist das bei dir ähnlich? schau noch ma genau hin, und sei nich so streng mit dir :-)
angenehmen tag wünsche ich