Auf der Suche

Begonnen von Nicky, 19 September 2011, 19:57:01

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Nicky

Hallo,
ich habe keine Ahnung ob das hier nun eine gute Idee ist, aber ich probiere es einfach mal.. ich weiß nicht ob ich wirklich an Depressionen leiden, mein Arzt hat es noch als "depressive Phase" bezeichnet.. aber das ist ja im Endeffekt das Gleiche.. ich hänge seit einigen Monaten in einem Loch, aus dem ich momentan keine Möglichkeit finde rauszukommen.. und ich habe das Gefühl dass ich meine Umwelt und meine Freunde und Familie damit schon so sehr belastet habe dass irgendwann keiner mehr was mit mir zu tun haben will.. bisher habe ich es zwar weder zu hören noch zu spüren bekommen, aber ich habe Angst dass es irgendwann so weit sein wird.. und das ist auch mein Hauptproblem.. das ich irgendwie nur noch Angst habe.. ich habe eine ziemlich beschissene Zeit mit einem bestimmten Mann hinter mir, den ich wirklich geliebt habe.. ich denke, nein ich weiß, er mich auch, aber er war leider verheiratet und ich habe über 3 Jahre die heimliche Geliebte gespielt.. irgendwo immer mit der Hoffnung im Hinterkopf, dass er sich doch noch trennt.. im Endeffekt war ich aber 5,5 Jahre Single.. in dieser Zeit bin ich innerlich immer mehr verusichert und kleiner geworden.. ich habe es aber irgendwann geschafft von ihm los zu kommen und nach einigen Monaten einen ganz tollen Mann kennen gelernt, mit dem ich dann 13 Monate zusammen war.. Mitte Juni hat er sich von mir getrennt.. mit den Worten "Ich liebe dich über alles, aber ich kann nicht mehr". ich muss zugeben dass ich in dieser Beziehung verdammt viel verbockt habe.. er hat mir nie das Gefühl gegeben mich nicht zu lieben oder so, aber ich habe irgendwie immer Angst gehabt dass es so sein könnte.. er hatte nun auch andere Vorstellungen von Beziehung als ich, aber ich habe ihn wirklich unter Druck gesetzt und versucht zu kontrollieren.. mir ist das alles erst klar geworden wie krass ich war als es schon zu spät war.. er fühlte sich nur noch kontrolliert, auch wenn er wusste was in meiner Vergangenheit passiert ist und woher diese Reaktionen meinerseits auch kommen.. ich habe super häufig überreagiert und ihm ungerechtfertigte Vorwürfe gemacht.. und er hat es über Monate immer wieder angesprochen und gesagt dass er so nicht mehr kann, wir was ändern müssen weil er mich nicht verlieren will, aber ich habe es nicht hinbekommen.. ich habe es wohl auch nicht richtig ernst genommen.. ich hatte soviel Angst ihn zu verlieren dass ich nur noch falsch und überreagiert habe.. im Endeffekt hat er sich dann eben getrennt.. und seitdem habe ich das Gefühl ich bekomme keinen klaren Gedanken mehr hin.. ich habe das Gefühl wieder verloren zu haben, wieder mal und diesmal vielleicht für immer alleine zu sein, dass man mich einfach nicht lieben kann.. mich nicht so lieben kann wie ich bin.. er wusste was in meinem Leben alles passiert ist und dass ich auch schon  in therapeutischer Behandlung bin, aber er konnte trotzdem nicht mehr damit umgehen.. ich hatte das Gefühl endlich mal angekommen zu sein und einen Mann an meiner Seite zu haben der auch wirklich zu mir steht.. aber ich habe wieder vertraut, mich anvertraut, und wieder verloren.. sind noch so einige andere Dinge in meinem Leben passiert die mir das Gefühl auch vorher schon gegeben haben.. seit 3 Monaten versuche ich nur noch zu begreifen, dass es wieder vorbei ist.. es abhaken zu können.. ich versuche mich abzulenken, mache viel, treffe mich mit Freunden, fahre übers WE weg zu Freunden.. werde jetzt umziehen, weil ich aus der Wohnung raus will in der ich soviel Zeit mit ihm verbracht habe, weil ich das Gefühl habe nicht mehr atmen zu können.. aber die Gedanken sind immer da.. egal was ich mache, er ist immer in meinem Kopf.. irgendwo.. ich schlaf ein und denk an ihn, ich wache auf und der erste Gedanke geht immer noch an ihn.. wir haben keinerlei Kontakt mehr, aber er ist ein indirekter Kollege von mir, zwar haben wir nicht dienstlich miteinander zu tun, aber über andere Kollege erfahre ich dann doch immer mal wieder was.. ich kann nicht alleine sein, verbringe zurzeit wieder viel Zeit bei meinen Eltern.. weil ich das Gefühl habe ich drehe durch sobald ich alleine bin.. letzte Woche war es dann ganz schlimm.. ich saß abends zu Hause und mir wurde schlecht, ich fing an zu zittern und hatte das Gefühl mir platzt wirklich gleich der Kopf.. und da hatte ich wirklich Angst, weil ich das Gefühl hatte nicht mehr zu wissen was ich als nächstes tue.. ich hatte wirklich Angst dass ich mich nicht mehr kontrollieren kann und irgendwann durch drehe.. bin dann wieder mal zu meinen Eltern gefahren.. aber mit 28 kann das auch keine Lösung mehr sein. war dann bei meinem Hausarzt und der hat mir erstmal Tabletten mitgegeben, denen ich sehr skeptisch gegenüber stehe.. ich könnte dauerhaft nur heulen.. eigentlich tue ich das auch.. es gibt soviele Momente und Orte die mich an ihn erinnern, ich mag nicht vor die Tür gehen weil ich Angst habe dass er mir übern Weg laufen könnte.. meine Eltern wohnen zum Glück in einer anderen Stadt.. ich habe das Gefühl ich werde das einfach nicht los, und dann immer die Angst dass ich erfahre dass er ne neue hat.. ich habe das Gefühl ich bestehe nur noch aus Angst.. Angst dass es so bleibt, dass es das jetzt war.. vielleicht klingt das lächerlich mit 28, aber irgendwie fehlt mir das Glück in dieser Hinsicht.. ich habe keinerlei Selbstwertgefühl mehr..ich fühle mich als ob ich nichts wäre.. verlassen worden weil man so schlimm ist dass es ein anderer Mensch nicht mit einem aushält..ich schauspieler nur noch.. dass es mir schlecht geht wissen viele, aber wie heftig es ist und dass ich wirklich schon überlegt habe mich einweisen zu lassen wissen nur wenige.. ich spiele nur noch eine Rolle wenn ich zB auf der Arbeit bin, ich funktioniere nur noch... und irgendwie nimmt es kein Ende.. es gibt nichts woüber ich mich freuen kann.. es ist alles nur leer im Moment.. meine 3 besten Freunde sind leider im letzten Jahr aus beruflichen Gründen weg gezogen, und leider auch so weit weg dass man nicht mal eben hin fahren kann.. klar sind die für mich da, aber es ist eben was anderes wenn man nur telefoniert.. ich war noch nie so alleine und einsam.. innerlich und äußerlich.. mir fehlt die Kraft für alles.. ich frage mich nur noch warum nicht auch mal ich ein kleines bißchen Glück verdient hätte.. endlich wieder einen Partner an der Seite zu haben, und nun wieder alles verloren zu haben.. und wenn man mit Freunden drüber spricht heißt es immer nur: lass dir Zeit, es sind erst ein paar Monate, die Zeit heilt alle Wunden.. ich glaube es versteht einfach keiner.. als ob man leiden will... nur momentan ist einfach keine Hoffnung mehr da, es ist alles so grau...ich habe Angst dass es so bleiben wird..
Wer auch immer dass hier vielleicht lesen wird, danke fürs "Zuhören"...

Alcide

Hallo Nicky,

der Schmerz, der entsteht wenn eine Liebe in die Brüche geht, in die man doch so viel investiert hat, für die man gekämpft hat, die einem für Monate, vielleicht Jahre endlich ein sicheres Fundament gegeben hat, gehört sicherlich mit zum Schlimmsten was man erfühlen und erleben muss im Leben. Den kann dir auch keiner so abnehmen und jeder muss wohl seine eigenen Strategien entwickeln ihn irgendwie zu verarbeiten und zu bewältigen. du z.B. suchst sofort die Gesellschaft, Familie, Freunde, weil du eine Panik davor hast, dem Schmerz ungeschützt und allein gegenüber zu treten und auszuhalten. Ich habe es in schlimmen Phasen meines Lebens genau andersherum gemacht: ich habe rimmer die Einsamkeit gesucht, habe nicht gegessen, habe mich völlig ausgeklinkt, um irgendwie wieder ein Gleichgewicht zu finden. Es muss da wirklich jeder spüren, was für ihn im Moment das Beste ist.

Vielleicht hilft Dir aber die Einsicht, dass es manchmal sehr schnell gehen kann, über eine Trennung, die man auch mit eigener Schuld verbindet und deshalb so demütigend für das eigene Ego ist, hinweg zu kommen. Stell' dir das Leben in einer Wellenbewegung vor: auf und ab, in Freude und Leid, in Begegnung und Trennung. Sei' zuversichtlich, dass es wieder Phasen geben wird, in denen du Nähe und Vertrautheit spüren wirst können... du wirst es genießen, es ist alles bereitet... nur jetzt ist das Gemüt in Wolken und der Ausblick auf eine lange Nacht und Einsamkeit, macht Dich hilflos, ängstlich und verzweifelt... akzeptiere, dass es diese Phasen gibt... und dann vergleiche die jetztige Niedergeschlagenheit nicht mit den glücklichen Stunden... nimm' dieses Schicksal erstmal an... nur für ein paar Stunden, ein paar Tage... sieh' ihm ins Gesicht und damit Dir selbst... erkenne deine Fehler ohne dich dabei zu verurteilen... wir sind alle voll mit Fehlern bis unters Dach... die Stärke eines Charakters zeigt sich daran, ob er sich und seine Verhaltensweisen bereit ist ohne Selbstlügen ansehen zu können... das Selbstwertgefühl wird zurück kommen... und die Angst kann sich abmildern, indem du dein Denken anders fokussierst: sieh' nicht nur die Fehler, sieh' auch die Stärken, das Schöne und Gute, das du deinen Partnern gegeben hast... Dann wächst vielleicht auch wieder langsam die Einsicht, dass du Wert hast und es wert bist in einer Beziehung glücklich zu sein, und es eben nur ein Moment ist, indem diese Potentialität nicht in Wirklichkeit tritt...

ich wünsch' Dir, dass du bald wieder glücklichere Stunden durchleben wirst können,
lg, Alcide

Nicky

danke für die lieben Worte von euch!das schlimme ist nur ich höre sie zwar,aber ich kann sie momentan weder auf noch annehmen.habe grad von meinem Kollegen,war mal ein guter Freund von mir,erfahren,das mein ex hin u zwei weitere Kollegen zu seinem Geburtstag in zwei Wochen eingeladen hat.fühle mich nur wie betäubt u frage mich warum er mir immer wieder weh tut.es waren mal meine Freunde,seit der Trennung habe ich mich immer mehr von denen zurück gezogen weil sie eben auch Kontakt zu ihm habe u mir alleine der Gedanke schon weh tut.es ist das Gefühl das es nicht aufhören wird,es wird immer wieder weh tun sobald ich so etwas erfahre.klar,die können u sollen keine Entscheidung treffen zwischen ihm und mir.aber gefühlt verliere immer ich weil es MIR weh tut.und er müsste wissen das es mir weh tut und es ist ihm trotzdem egal.wie scheiße muss ich sein das es einem Menschen der einen mal geliebt hat jetzt so egal ist.. Und klar habe ich liebeskummer,aber die Probleme sitzen viel tiefer.nur der aktuelle Kummer hat das Gefühl nix wert zu sein nochmal wesentlich bestätig !