wie geht man damit um?

Begonnen von AllesVerloren, 13 September 2011, 22:52:00

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AllesVerloren

gestern hat sich mein freund umgebracht,er wurde heute tot in seiner wohnung aufgefunden.
ja es gab gründe,und ich bin nicht schuld....
das kenne ich alles schon,das weiß ich auch
aber es tut so weh,ich hasse ihn sogar dafür das er mich allein gelassen hat.

ich kenne ihn nun schon 23 jahre,wir waren damals ein paar,er hatte dann eine andere geheiratet,hat kinder mit ihr,und lebte jetzt in scheidung.wir sind wieder zusammen gekommen,waren "glücklich".wir leiden beide an depressionen,ich schon seit jahren und er hat es letztendlich irgendwie geschafft mich da rauszuholen.er hat es nicht geschafft.
ich bin heute in ein tiefes loch gefallen als ich es erfuhr,meine gefühle überrannten mich,jetzt kann ich die ersten klaren gedanken fassen.ich habe angst die augen zu zu machen,weil ich ihn dann sehe....

Epines

Hallo allesverloren

Jemanden den man liebt auf diese Weise zu verlieren, ist so  denke ich mal eine der schlimmsten Erfahrungen die wir machen können.
Leider finde ich keine tröstenden Worte die dir deinen Scherz verringern und ich verstehe auch deine Wut auf ihn.

Man denkt so oft, dass es für alles eine Lösung gibt, aber manche sind einfach so müde, dass sie die Lösungen gar nicht mehr wollen und diejenigen die an diesem Punkt sind, müssen wir loslassen, auch wenn es noch so schmerzhaft ist.

Was uns bleibt sind die Erinnerungen an gute gemeinsame Stunden, daran halte ich mich immer fest. Daran wie wir zusammen gelacht haben und wie nahe wir uns dabei gekommen sind.

Alles Liebe
Epines

Hobo

@AllesVerloren

Zunächst möchte ich Dir mein Mitgefühl ausdrücken. Ich weiß, dass es einen umhaut und man sehr tief fällt. Und in der ersten Phase ist es auch nicht möglich, durch noch so gut gemeinte Worte zu helfen. Vielleicht hilft Dir die Erfahrung anderer. Deshalb meine...

Die ersten Wochen tut es sehr weh und man kann nicht dagegen ankommen, gegen den Schmerz, die Wut und die Trauer. Es dauert eine Weile. Dann kann man vielleicht, mit etwas Abstand akzeptieren. Wobei diese Art des "Weggehens" natürlich noch einmal schlimmer ist, als eine natürliche. Leider haben hier einige Menschen ähnliche Erfahrungen machen müssen und für jeden war es sehr schwer.

Aber für mich zumindest, kann ich sagen, nach einer Weile habe ich es akzeptiert. Zu ändern ist nichts mehr und wenn es denn der einzige Weg war, den Marcel gesehen hat, zumindest wohl in diesem Moment, dann muss man ihn loslassen. Er wollte es, er konnte wohl auch nicht mehr anders. Er hat es entschieden und wenn es noch so falsch war, es ist die Realität. Und daran kann man sich orientieren. Nicht an den Emotionen und der Trauer. Nur an seiner Entscheidung...

Ich glaube daran, dass jeder Mensch das Recht hat zu entscheiden. Wir, die wir zurück bleiben, wir sollten nicht traurig sein. Seine Qual hat ein Ende. Ein bitteres, aber ein unwiderufliches...

Ich wünsche Dir Kraft und ein wenig Verständnis für seine Entscheidung.

lg
Hobo

manu4001

Hm wen ihr mal zu Samen wart und er dann eine anderer geheiratet hat und die nach eine Zeit von x die Scheidung lassen hat und dann zu dir gekommen ist oder du zu hin hatte er bestimmt darüber nach gedacht das du für ihn zu gut bist das du ein anderen verdienst weil er dich zu so sagen in Stich gelassen hat.

Eloa

Mir fehlen gerade die Worte...
Mein tiefes Mitgefühl...

21HEIDI

Hallo Allesverloren!
Mein Beileid erstmal!
Ich habe schon viele schwere Schicksalschläge und Schocks erlebt und machte es bisher immer so:
Ich ging immer SOFORT zu einem Arzt und sagte ihm,daß er mir was verschreiben sollte,daß ich nicht in den nächsten Tagen noch mehr verzweifle.
Allerdins ging ich immer sofort zu nem Arzt!
ps: Und vor paar Wochen holte ich mitten in der Nacht sogar den Notarzt,der mir erstmal für die Nacht half.Aber ich stehe dazu und auch Du solltest Dich nicht schämen dafür.
Wir hier haben eine Frauen-Krisen-Station und einen Frauennotruf. habt ihr sowas nicht auch?
Liebe,liebe Grüße,
HEIDI  (47J.)   :-)

AllesVerloren

danke @all

die erste woche hab ich überstanden,im warsten sinne das wortes.
ich hab keine zeit zu trauern,ein termin jagd den anderen.außerdem ist sehr viel unverständnis in meiner umgebung.es wußte niemand das wir wieder....alle dachten nur freunde.....auch seine witwe weiß nichts davon,es ist kompliziert.
außerdem bin ich wütend,nicht mehr auf ihn,er fehlt mir nur so sehr.
und da ich keine zeit habe den knoten platzen zu lassen bricht es mal für ein paar min durch und dann ist alles wieder "ok".sogar das ich zur beerdigung gehen könnte wurde mir versaut.ich habe panik vor vielen menschen und seine witwe schrieb mir das da so um die 150 leute komm(arbeit,freiwillige fw,freunde und familie,und irgendwelche anderen).ok,so geh ich halt später hin und kann ganz in ruhe und alleine abschied nehmen,vielleicht ganz gut so.

AllesVerloren

ich sitze jetzt schon ne ganze weile hier und weiß nicht wie das geht.war heute bei meiner psychologin,das gesprächt wird mir gut tun,dachte ich.danach war alles wie verschleiert.jetzt ist gar nichts mehr da.keine trauer,keine wut....ich bin völlig leer.es ist komisch,vorher hab ich mir gewünscht das ich nichts mehr spüre,weil es so weh tat.jetzt wo alles weg ist,egal was ich mache,ob ich mir das gedicht durchlese das ich für ihn geschrieben habe,unser lied anhöre,sein foto ansehe....es ist nichts da.
wie geht das?
meine ärztin meinte das mein körper und geist nur in etappen trauern würden weil ich sonst wahrscheinlich zusammen brechen würde und das das gut sei.ich solle mir die zeit nehmen wenn ich sozu sagen pause habe.was würde sie wohl jetzt sagen?das das auch ein schutzmechanismus ist?
das ist doch nicht normal.jetzt wo ich zeit hätte,weil alle drum rum mir mal ne pause gönnen,kann ich nicht trauern,weil nichts mehr da ist.es ist alles leer....


AllesVerloren

war alles nur ein alptraum??
sind die letzten tage wirklichkeit??
wie soll ich es ohne ihn schaffen??
es gibt über 1000 fragen,aber keine antworten...außer er ist tot

seit tagen versuche ich antworten zu finden.ja es gibt eins zwei personen mit denen ich drüber reden kann,sie versuchen mich zu verstehen,ich weiß nicht ob sie es wirklich können.ja sie hatten auch ihre verluste in den letzten jahren,ich habe auch versucht trost zu spenden,aber sie mußten eigentlich alleine durch.
mein leben läuft schon einige zeit schief,nichts ist so wie es sein sollte.und immer wenn ich denke,jetzt hab ichs geschafft,es geht langsam bergauf,dann kommt die nächste felswand,wo ich entscheiden muß,bleibe ich stehn,geh ich drum rum oder nehm ich den direkten weg.oder kehre ich sogar um und springe von der klippe die davor war.irgendwann muß der weg doch ein ende haben!
ich versuche stark zu sein,ich versuche hoffnung zu geben,rede sie mir sogar selber ein.
verdränge das was passiert ist und sage mir immer wieder: "du mußt,ob du willst oder nicht!"
wieviel verkrafte ich noch?
wann geb ich auf?
wann gibt es antworten auf die fragen die ich mir schon fast mein ganzes leben stelle?