Wertschätzung der eigenen Person

Begonnen von Ina, 22 September 2010, 11:09:10

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Ina

Oft mögen wir uns selbst nicht, glauben dass wir wertlos sind und nichts
Besonderes an uns haben. Mein Therapeut gab mir gestern die Aufgabe
mit auf den Weg, mir von mir nahestehenden Personen sagen zu lassen,
was sie an mir mögen, schätzen und mich wertvoll machen. Ich finde das
sehr sinnvoll, weil man dadurch sehen kann, wie man von anderen wahr-
genommen wird und weil einem dadurch gezeigt wird, dass man eben
doch eine Menge Gutes an sich hat. Selbst findet man oft kaum positive
Eigenschaften an sich - also sollte man sich diese einfach mal von ande-
ren aufzählen lassen. Am besten von Menschen, die einen gut kennen.
Da wird sicherlich jeder etwas finden! Kann helfen, ein bisschen aufge-
baut zu werden, glaube ich. Gestern habe ich damit angefangen - und
das tat richtig gut!

Vielleicht habt Ihr ja Lust, auch mal einige Menschen in Eurem Umfeld
zu "befragen" und davon zu erzählen, was andere an Euch wertschätzen!
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

EngelCarmen

#1
Ich hab das auch schon gemacht und klar ist es schön, positive Dinge über einen selbst zu hören.
Allerdings fällt es mir unheimlich schwer das anzunehmen. Ich fühle mich dann eher, als ob ich mich
in den Mittelpunkt dränge und vielleicht werden viele schlechten Eigenschaften dadurch in den Hintergrund gedrängt und
man denkt im Grunde anders über mich?
Andererseits traue ich es auch kaum anderen zu mich "richtig" einzuschätzen, weil ich meist nur wenig von mir preisgebe.


Fee


Mir geht es da auch wie Engelchen.Gerade heute,habe ich einige PN`s bekommen,daß es schade ist,daß ich mich immer selber so klein mache und das gar nicht nötig hätte.

Und ich hätte schwören können,daß stattdessen haufenweise Negativrückmeldungen auf mich einprasseln !

Ehrlich gesagt,bin ich immer noch etwas skeptisch  :(
Sorry,bitte jetzt keiner traurig sein,der mir geschrieben hat.
Auch Fee,sind ab und an gestört und das nicht gerade wenig.

Weißt Du Ina,ich denke es liegt daran,daß man uns als Kind
vermittelt hat,daß wir einfach niemals gut genug sind.
Und einfach so liebenswert schon garnicht  :(

Man könnte nun denken:
"Die muß doch mal entlich merken,daß man sie mag."

Nee,merkt sie eben nicht.Oder besser,sie kann es sich nicht vorstellen !

L.G. Fee

Fee


*sich mal ein Pudelbeinchen Gelassenheit abschneidet und noch jeweils ein Beinchen gutes Selbstwertgefühl an Ina und Engelchen abgibt*

... mußt nun Pudel leider einbeinig durch´s Forum hoppeln   ;)

L.G. Fee

Ina

@ Engelchen:

Stimmt schon, ich kenne das auch, dass es einen nicht wirklich weiterbringt,
sowas von anderen zu hören. Man fühlt sich dann vielleicht wenigstens für
einen Moment ganz gut, weil man mal was Gutes über sich hört - aber häufig
kann man es auch gar nicht glauben oder annehmen, weil man es selbst
ganz anders sieht.


@ Fee:

Ich hatte in meiner letzten Therapiestunde auch ein Gespräch über dieses Thema.
Nachdem ich meinem Therapeuten von vielen Ereignissen und Erlebnissen aus
meiner frühen Kindheit erzählte, in denen ich benachteiligt, schlecht behandelt,
psychisch misshandelt wurde oder mir einfach kaum Interesse entgegengebracht
wurde, meinte er dass es kein Wunder ist, dass ich mich jetzt oft schlecht und wert-
los fühle. Es wurde mir eben so beigebracht - auch wurde mir immer wieder ver-
mittelt, dass ich ganz viel Leistung bringen muss, um gemocht und anerkannt zu
werden. Es musste immer mehr und mehr sein; dadurch entwickelte sich eine Art
Perfektionismus, aber man kann nie wirklich "perfekt" sein und macht sich dann
wieder selbst runter, weil man seinen eigenen Erwartungen, die eigentlich viel zu
hoch und zu anspruchsvoll sind, nicht gerecht werden kann. Irgendwie ein Teufels-
kreis. Man muss "einfach" lernen, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben, dann
ist das mit dem Selbstvertrauen und -bewusstsein viel einfacher... Mensch, sagt
sich das alles wieder leicht... ;)
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)