Ich werde euch niemals vergessen!

Begonnen von Julie, 08 Juli 2011, 08:18:20

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Julie

Hallo Oma
Je älter ich wurde desto seltener habe ich dich besucht. Jetzt habe ich nicht mehr die Chance dazu :-(. Ich hätte nie gedacht das es so weh tun würde wenn du nicht mehr da bist. Aber als ich erfahren habe das du einen Knoten in der Brust hast kamen mir sofort die Tränen. Ich hatte sofort Angst das du sterben würdest. Ich bin dich so oft ich konnte im krankenhaus besuchen gekommen. Du wolltest dich operieren lassen. Noch vor der OP hast du gesagt du und Opa, ihr habt in 3 Jahren eure Diamantene Hochzeit und es ist euer 90ster Geburtstag. Ich habe mir so sehr gewünscht das dieser wunsch von dir in erfüllung geht. Ich kann mcih noch gut an die eure Goldene Hochzeit und euren 80sten geburtstag erinnern. Ihr wart spät nachts mit uns die letzten die nach hause gefahren sind. Es war eine wirklcih schöne Feier. Und ich glaube die Diamantene Hochzeit wäre genauso schön geworden. Du warst so ein Lebensfroher Mensch. Und in deinem alter noch ne Partygängerin lächel  . Ich hätte mir so gewünscht das dieser eine Traum von dir, von der Diamantenen Hochzeit noch in erfüllung geht. Die OP ist ja eigentlich gut gelaufen. Wir alle haben tief durchgeatmet. Dir ging es wieder gut. Wir waren so erleichtert. Aber als du nach Hause gekommen bist, du warst grade 2 Tage zuhause kam der Schlaganfall :-(. Du musstest sofort wieder ins Krankenhaus auf die Intensivstation. Als ich dich das erste mal besucht habe habe ich dich im ersten moment nichtmal wieder erkannt. :-( Es tat so weh dich so zu sehen. Ich war alle 2 Tage da um dich zu besuchen. Und habe irgendwie bereut das ich dich nicht als du noch gesund warst öfters besucht habe. Irgendwann, als ich dich besucht habe dachte ich das ist nu das letzte mal das wir miteinander reden. Du hast gesagt danke für alles, ich habe euch alle so lieb und dann hast du immer wieder Tschüss gesagt. Ich dachte das ist dann wol der abschied für immer. Und irgendwie war es das auch. Danach warst du nicht mehr ansprechbar wenn ich dich besucht habe. Du kanntest uns alle nicht mehr. Ich habe dich trotzdem weiter besucht. Irgendwann kam dann der anruf. Die künstliche Ernährung wird eingestellt. Oma wird bald sterben. Ab da war ich jeden Tag da. Und als ich dich das letzte mal lebend gesehen habe wusste ich das es nun entgültig das letzte mal sei. Du sahst so schrecklich aus :-(. Ich habe die nacht kaum geschlafen. Ich dachte noch in der nacht würde ich nen anruf bekommen. Aber mein telefon klingelte nicht. Am nächsten morgen hätte ich am liebsten in der Schule angerufen und gesagt ich komme heute nicht. Ich wollte zu dir, ich wollte dich doch noch ein letztes mal sehen. Aber.....ich bin zur schule gefahren... und ich bereue es.... Ich habe es an dem Tag schon bereut. Kurz vor Schulschluss kam dann der anruf. Wir sind mit der ganzen Familie zu dir ins Zimmer gekommen. Als ich an deinem Bett stand dachte ich das ist alles nicht echt. Ich dachte das kann alles nicht sein, das bist du nicht, das ist irgendjemand anders. Ich habe lange gebruacht um wirklich zu realisieren das du jetzt nicht mehr da bist :-(
Ich liebe dich Oma


Hallo Opa
Du bist über Omas tot nie hinweg gekommen. An dem Tag an dem ich erfahren habe das sie sterben würde wurde mir auch erzählt wie krank du bist. Sie haben mir gesagt du hast einen Tumor in der Niere. Und sie haben mir auch gesagt du willst nichts mehr daran ändern lassen. Du hast dich aus dem Krankenhaus selber entlassen um Oma noch zu sehen bevor es zu spät ist. Die Ärzte haben dir davon abgeraten aber das war dir egal und das war auch gut so. Es war wichtig für dich das du sie noch sehen konntest. Du hast dir Vorwürfe gemacht weil du ihren Schlaganfall nicht sofort erkannt hast. Aber Opa du warst nicht Schuld!!! Die Ärzte haben gesagt selbst wenn sie neben ihr gestanden hätten als es passiert ist wäre sie gestorben. Wir wussten eigentlich alle das dua cuh nicht mehr lange leben wirst :-(. Aber eigenltich wollte ich das garnicht wissen. Aber ohne Oma wolltest du auch nicht mehr. Nach 57 Jahren ehe irgendwie auch verständlich. Ich war immer so traurig wenn cih dich gesehen habe. Du hast so gelitten. Und ich konnte dich nicht so leiden sehen. Irgendwann war es dann wieder soweit das du musstest wieder ins Krankenhaus. Du sahst echt nicht gut aus. Aber ich dachte nicht das du nicht wieder raus kommen würdest. Du warst noch einigermassen fitt und kanntest uns noch alle. Du bist auch noch einmal kurz zuhause gewesen. Und dann plötzlich eine Lungenembolie. DU musstest direkt wieder ins Krankenhaus. Du hast fast nur noch geschlafen.  Warst total schwach. Aber im Kopf bist du noch einigermassen fitt gewesen. Zumindest so fitt das du wusstest wer von uns wer ist. Dann wurdest du in ein anderes Krankenhasu verlegt. Wie durch ein wunder konntest du plötzlich wieder laufen. Aber.....als wir dich besucht haben.... du hast uns panisch angesehen :-( Du wusstest nicht mehr wer wir waren. Du sahst aus als würdest du dich fragen wer sind die fremden Menschen die hier an meinem Bett stehen. Trotzdem sind wir dich weiter besuchen gekommen. Irgendwann hat sich auch dein Körperlicher Zustand wieder verschlechtert. DU wusstest nicht mehr wer wir sind und du hast auch wieder fast nur noch geschlafen. Am letzten Tag bin ich abends bei dir gewesen. Ich habe deine Hand gehalten. Du hast so komisch geatmet. Ich dachte du würdest jetzt vor meinen Augen ersticken. Ich hatte Angst. Du hast zwischendurch immer wieder meine Hand gedrückt. Ich hatte das Gefühl das du dich irgendwie bemerkbar machen wolltest. Ich habe mit dir geredet. Dir gesagt wie lieb ich dich habe. Aber ich hatte solche Angst mit dir allein zu sein und dich sterben zu sehen. Ich war nicht lange da. Ich konnte es einfach nicht aushalten dich so zu sehen. Ich hab mich so hilflos gefühlt. Ich bin nach 5 minuten wieder gegangen :-( Es tut mir leit. Ich hätte dich nicht so schnell wieder alleine lassen dürfen. Noch in dieser Nacht bist du dann gestorben. Ich habe allen erzählt ich bin froh noch bei dir gewesen zu sein. Das bin ich auch, aber, nicht darüber das ich dich so schnell allein gelassen habe. Das ich mich deswegen schlecht gefühlt habe, das habe ich bis heute keinem erzählt.
Auf deiner Beerdigung hatte ich plötzlich ständig einen Ohrwurm. Im Wald da sind die Räuber. Als wir noch Kinder waren hast du das ständig mit uns gesungen. Wenn wir zu besuch waren hast du jedes mal deine Zihamonika raus gekramt und dieses Lied für uns gespielt. Ich weiss noch das Mama manchmal ganz schön generft war, aber wir fanden es echt klasse.
Ich liebe dich Opa

Oma Opa ich freue mich das ihr jetzt endlich wieder zusammen seit. Das halbe jahr ohne dich Oma war schlimm für Opa. Aber jetzt müsst ihr beide nicht mehr leiden.
Ich vermisse euch beide. Ich werde euch nie vergessen

Epines

#1
Hallo liebe Julie

Deine Worte haben mich so sehr berührt , dass ich nicht mehr weiter lesen konnte, zu stark haben sie mich an die letzten Tage meiner Großmutter erinnert, die für mich der liebste Mensch auf Erden war.

Wie wunderbar, solche Menschen gekannt zu haben!

Diese schönen Erinnerungen gilt es fest zu halten, sie begleiten uns ein Leben lang. Ihr Lachen und ihre liebevolle Art wird immer in unserem Herzen bleiben und egal wie weh es tut, dass sie nicht mehr real bei uns sind, sie gehabt zu  haben gibt uns trotzdem immer wieder Kraft weiter zu leben und an das Gute im Menschen zu glauben.

Alles Liebe Dir
Epines

Julie

Naja, nur sind es halt nicht nur die guten erinnerungen :-( Die letzten wochen waren hart. Es war schlimm das mit anzusehen wie sie gelitten haben. Besonders der letzte Tag bei beiden. Das mit Oma ist ca. ein halbes Jahr her udn Opa 4 Wochen. Die letzten Bilder kriege ich auch nicht mehr aus dem Kopf :-(
Aber ja, auch die schönen Erinnerungen bleiben :-)

Katy

Hallo,

*Katy den Tränen nahe*
Wunderbar und schön geschrieben.
Sehr emotional und man kann richtig mitfühlen, wie es deiner Oma, deinem Opa, dir und deinen anderen Familienmitgliedern ergangen ist.
Leider ist sowas immer eine schwere zeit - eine schwere Zeit den Tod von den Familienmitgliedern mitzubekommen und zu bewältigen.
Ich wünsche Dir auf deinem Wege alles erdenklich Gute und nehme dich in meine Arme um Trost zu spenden!

mfg
Katy (die immer noch sehr mitgenommen ist von diesen Worten)

Julie

Jetzt ist es schon über ein Jahr her. Meine Oma hat schon in 2 monaten schon den zweiten Jahrestag :-( War heute nach langem mal wieder am Grab. Mit einem Schlag waren alle Erinnerungen an die letzten Wochen wieder da ;-( Die meiste Zeit komme ich mittlerweile damit klar, aber es gibt immer noch Situationen in denen sie mir soooo sehr fehlen.

Julie

Liebe Oma

Heute 18.11 ist es genau 2 Jahre her, in ca. 14 Stunden kam der anruf von Mama :-( Meine einzige reaktion war ,,scheisse''  Obwohls doch eigentlich gut war das du endlich erlöst wurdest. Ich kann mich noch an diesen anruf erinnenr als sei es gestern gewesen. Mama hat mich gefragt ob sie mich von der Schule abholen soll und ich habe nur genickt und garnicht geschnallt das sie das am telefon schlecht sehen kann. Sie hat mich dann aus der Schule abgeholt und wir sind zu dir ins Krankenhaus gefahren. Ich kann mich immernoch genau an das Bild erinnern. Aber ich erinnere mich auch noch an die schönen Zeiten mit dir :-) Als Kind ahbe ich oft bei dir und Opa geschlafen. Du hast wenn mein Bruder und ich da waren immer Suppe für uns gekocht. Das war eigentlich ne ganz einfache Suppe aber als Kinder haben wir deine Suppe geliebt, das war immer die beste Suppe die es gab :-) Wenn wir in den Wald gegangen sind zum Spielen hast du immer dafür gesorgt das wir Proviant dabei hatten :-) Ich weiss garnicht warum ich nur noch so selten da war als ich älter wurde. Wenn ich alleine bei dir war habe ich die Gespräche mit dir genossen. Ich kann mich auch noch genau an unser letztes Gespräch vor deiner OP erinnern. Eigentlich war das ein sehr trauriges Gespräch. Du hast mir vom Krieg erzählt. Aber auch wenn das Gespräch sehr traurig war habe ich es dennoch genossen. Solche Gespräche haben wir viel zu selten gehabt. Jetzt würde ich mir wünschen das ich öfters da gewesen wäre, aber jetzt kann ich es leider nicht mehr ändern ;-(
Ich werde dich niemals vergessen

Epines


Julie


claudi

Ich hab dich gelesen. Es gibt nix zu sagen. aber ich fühle mit dir und bin für dich da:-*

claudi
Ich kämpfe-bis zum Schluss!!
Step by step!!

Adrenalinpur

Am 26.9. 2012 sprach meine Mutter auf den AB ich soll sofort ins KH fahren  Vater stirbt -sie verweiget es ja rauszuhgehen - ich fuhr  wie ferngesteuert mir war kotzübel und ich habe mich auf eine Nacht vorbereitet Vater sterbezunegleiten - auf dem Weg war ein Unfall ich irrte umher - als ich ankam war das KH verschlossen ich kam um Umwege rein und dann war niemand auf der Station. Ich schaute rum umd ging ins Zimmer zu Vater.  Es sah aus als ob er schlief ich umarmte ihm und sagte Papa ich bin da.

Dann merkte ich dass es anders war er war nicht mehr hier

Ich starrte die Wand vom Krankenhaus an waren es 10-20-30- 40 Minuten ich weis es nicht mehr
ich nahm meine Hand von Vater und ging

es kam zwar die Ärztin und ich hätte da gar nicht allein reindürfen


Julie

Meine Oma sah nicht aus als würde sie schlafen. Sie sah nichtmal echt aus. Den Anblick werde ich nie vergessen ;-( Später in der Leichenhalle sah sie aus als würde sie schlafen. Aber im Krankenhaus.....

Siny

Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

(Jean-Jacques Rousseau)