meine Welt gerät ins wanken, denn selbstzweifel nagen an meinen Stützpfeilern

Begonnen von flyingpauli, 02 Juli 2011, 19:53:13

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flyingpauli

ich weis nicht ob dies hier der richtige Ort ist mich vor zu stellen, aber ich tue es trotzdem, und schildere dann mal mein Problem. Also mein Name ist Bjarn oder Pauli, ich bin 37 Jahre alt, wohne noch in Österreich, will da aber weg und dann nach Deutschland, und hab einige Diagnosen mit denen ich seit einigen Jahren lebe. Bipolare effektive Störung mit dem Hauptaugenmerk der Depression, Angsttraumen, posttraumatische Belastungsstörungen. Seit einigen Jahren weis ich dies nun, hab einen stationären Aufenthalt letztes Jahr hinter mir, und lebe seit dem eigentlich mit meinen leidenswegen alleine. Ich hab mich das letzte Jahr in zwei Beziehungen vergraben, und die letzte wurde gerade einmal vor einer Woche beendet. Ich für mich selbst bin aber der Meinung das ich seit gut einem Monat wieder gefangen bin in einer Depression, und hab dort auch meine Ängste mitgenommen, das meiner Freundin natürlich viel zu viel wurde. Aus diesem grund hat sie diese Beziehung auch beendet. Jetzt falle ich in ein tiefes Loch, und es wird still um mich, ich weis auch nicht mehr wie damit umgehen. Sozial hab ich mich gut isoliert, und somit hab ich auch keine Chance mich ab zu lenken. Genau aus dem Grund hab ich mich hier einmal angemeldet um nicht ganz alleine mit meinem Problemchen da zu stehen. Ich sehne mich ja nur nach Ruhe in meinem Herzen.

Fee

Hallo Pauli,

ob dies hier der "richtige" Ort für Dich ist,wirst du mit der Zeit rausfinden,
aber ein herzliches Willkommen,bekommst Du heute schonmal  :)


***lebe seit dem eigentlich mit meinen leidenswegen alleine***

Depressive Menschen und traumatisierte Menschen erst Recht,neigen zum Rückzug.So geht es vielen,auch mir.

***Sozial hab ich mich gut isoliert, und somit hab ich auch keine Chance mich ab zu lenken***

Auch davon "kann ich Dir ein Lied singen".

Trotz vieler Freundschaften,bin ich meistens alleine.Denn Freundschaften zu pflegen,kostet eine Menge Kraft,die man in depressiven Episoden,schon zur ganz normalen Alltagsbewältigung aufbringen muß.Und völlig antriebslos vor sich hin vegetierend,bleibt einem auch nicht viel an Beschäftigung.Da kann so ein Forum ein "Segen" sein.

Deine Wortwahl isoliert empfinde ich für dieses Tun,geradezu ausgesprochen passend.Denn das ist es,warum ich mich zumindestens meistens einigele.
Um mich gegen (weitere) Verletzungen zu isolieren.

Wobei das natürlich nicht der "richtige" Weg ist.Und Psychotherapeuten,auch meine,immer wieder gerne,davon abraten.

Machst Du eine Therapie ?
Hast Du Arbeit ?
Und wie sieht es bei Dir mit Freunden und/oder Bekannten/Familienangehörigen aus ?
Bist Du in ärztlicher Behandlung ?

Denn Du schreibst:

***Seit einigen Jahren weis ich dies nun, hab einen stationären Aufenthalt letztes Jahr hinter mir, und lebe seit dem eigentlich mit meinen leidenswegen alleine***

***Jetzt falle ich in ein tiefes Loch, und es wird still um mich, ich weis auch nicht mehr wie damit umgehen***

... und darum meine Fragen.

Denn meiner Ansicht nach,sollte ohne ärztliche/therapeutische/oder sonstige Unterstützung,niemand damit alleine sein müssen.


L.G. Fee


edit/Rechtschreibfehler

Allein

Hi flyingpauli
wie du vieleicht an meiem namen siehst ist auch bei mir allein sein alltäglich ich bin vor kurzem in eine andere stadt gezogen kann also nachvollziehen wie es ist so allein zu sein ein fremder unter fremden ich habe alle menschen die mir etwas bedeuten in einer anderen stadt zurückgelassen
und es ist unglaublich schwer auf menschen zu zu gehen aber hey lass den kopf nicht hängen hier im forum bist du eigentlich nie allein es gibt immer jemanden der dir zuhöhrt...

Eloa

Hallo flyingpauli,

erst ein mal ein herzlich Willkommen hier im Forum. Und zu Deinem letzten Satz ...ja, leider ist es so schwer.

Deine schweren Pakete, die Verarbeitung Deiner Erlebnisse (nicht umsonst hast Du die Diagnosen), die Trennungen, der Umzug, das Unwohlsein in einer Dir gefühlsmäßig fremden Heimat, lähmen Dich. Lassen Dich zurückziehen von der Außenwelt. Auch ich kenn das nur zu gut. Ich bin kein Therapeut und habe auch nicht die Lösung parat. Ich glaube das erwartest Du auch nicht. Auf jeden Fall ist es ein Anfang, dass Du hier schreibst. Möchte Dir gern Mut und Kraft schicken, für eine baldige Entscheidung für oder gegen den Umzug nach Deutschland, damit auf dieser Ebene bei Dir Ruhe eintritt und Du Dich anderen Gedanken widmen kannst.

Wie ich lesen kann, bedauerst Du es, dass Du keine Ablenkung findest und das zum Zuhören niemand mit auf der Couch sitzt. Das mit der Ablenkung, dafür braucht es nicht immer einen anderen, das weißt Du sicher auch. Aber die kraft zu finden, etwas zu unternehmen oder zu machen (Hobby) ist sicher schwer. Das mit dem Zuhören auf der Couch....hm... das übernehmen wir hier erst mal einstweilen :)

Lass den Kopf nicht hängen.
Lieben Gruß eloa

Sintram

Hallo Flyingpauli,

willkommen an Bord, oder auf der Insel, nenns wie du willst.

Haben Sie Wien schon bei Nacht gesehn? Hab ich, mehrmals, und hat mir offengestanden gefallen. Aber die Berge sehen und die Berge sein ist eben zweierlei, dort zu leben kann ich mir genau sowenig vorstellen.

Ein Ortswechsel kann nie schaden, wenn zuviel belastende Vergangenheit um einen rumschwirrt wie ein großer schwarzer Vogel.
Auch hierzulande geistern Depressionen inzwischen durch den Fürbittenkatalog, geholfen hat´s bisher noch nichts... :-)

Jedenfalls ein herzliches Willkommen!
Mit Deinem Alleinsein bist Du hier grantiert nicht allein und befindest Dich in bester Gesellschaft.

In diesem Sinne
Sintram