gedanken

Begonnen von Docspace, 23 September 2009, 21:15:10

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Lastmanstanding

@ Fee

Und im übrigen, du schreibst an anderer Stelle, du findest es gefährlich was ich für Ansichten habe und hier verbreite, im Gegenzug finde ich deine Ansichten gefährlich. Ich will dir auch gern erklären warum.

Genauso wie du mir vorwirfst nicht immer von mir auszugehen, bitte ich dich auch mal darum nicht immer von dir auszugehen. Dieses Forum liest nicht nur Fee oder Lastmanstanding sondern eine ganze Menge mehr Menschen die hier garnicht posten, und die vielleicht ne Lebenskriese haben was auch immer, aber keine Schwerstkrankhaften Psychosen. Und für diese spreche ich hier, ich finde es außerordentlich unfair und gefährlich das hier immer sofort jedem der hier nur irgendwas schreibt "mir gehts schlecht" sofort der gang zum Psychiater und Tabletten einschmeißen angeraten wird, ohne auch nur den leisesten Hintergrund über die Krankheit oder die Vergangenheit des Probanten erfahren zu haben.

Ich kenne hier ne ganze Menge Menschen, auch im Chat die hier nur gelegentlich sind, und auch weil sie sich temporär in einer Lebenskrise befinden, soll man denen nun allen einen Aufenthalt in der Psychatrie und Tablettenkonsum anraten ?

Deshalb und aus diesem Grund ist meine Meinung nicht weniger kompetent wie eure, ich habe nur eine andere Sicht der Dinge, und stehe für eine gemäßigte Form der psychischen Aufarbeitung.

So, ich habe fertig.

Ina

Ich denke auch, dass es wichtig ist, erstmal die Gründe für
ein aktuelles Tief zu hinterfragen. Denn so kann man auch
oft Tipps geben oder von eigenen Erfahrungen erzählen, was
oft auch schon weiterhelfen kann.

Zieht sich die (z.B.) Depression aber schon über einen sehr
langen Zeitraum hin und man gar nicht mehr weiter weiß,
ist es schon oft angebracht, eine Therapie zu empfehlen.
Muss ja nicht gleich stationär sein, das hilft nämlich auch
nicht jedem weiter. Ein Klinikaufenthalt ist sicher auch nicht
für jeden DIE Lösung. Dem einen tut es gut, dem anderen
vielleicht weniger.

Was Antidepressiva und weitere Psychopharmaka angeht,
denke ich auch nicht, dass es bei jedem angebracht ist, sie
zu nehmen. Vor allen Dingen nicht, wenn man nebenher
keine Therapie macht. Denn Antidepressiva sollen eigent-
lich dabei helfen, etwas stabiler zu werden, ein wenig seine
Ängste abzulegen, etc... damit man erstmal therapieFÄHIG
gemacht wird. Sie dienen also praktisch zur Unterstützung,
können allerdings auch in einer akuten Krise helfen, erstmal
wieder klarzukommen.
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Lastmanstanding

Wenigstens einer der mich versteht, danke Ina

Lastmanstanding

Und an dieser Stelle muss ich Lifefighter auch mal in Schutz nehmen, die hier aufs übelste angegriffen wurde, der Stein des Anstoßes war ein Junge der Polizisten angegriffen hat und der in eine Psychatrie kam.

Da frage ich mich aber auch, wer interessiert sich den für den Jungen, warum er das getan hat, ist er wirklich krank ? Warum muss man ihn sofort einweisen was soll das ? Ich würde erstmal mit dem Jungen reden, ihm erstmal zuhören, versuchen ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, bevor ich ihn in ein Irrenhaus stecke.

Scheinbar ist das aber zuviel verlangt, sich einmal den biographischen Werdegang anzusehen, lieber sollen die Leute gleich ruhiggestellt werden.

Ladeeda

Zitat

Scheinbar ist das aber zuviel verlangt, sich einmal den biographischen Werdegang anzusehen, lieber sollen die Leute gleich ruhiggestellt werden.

Naja... also DAS ist nicht meine Meinung, aber ich denk das weißt du Last... es gibt bei dem Thema Medikamente eben nicht nur "Für" und "Dagegen".... das wollte ich hier auch rüberbringen,ob mir das gelungen ist keine Ahnung.... und ja Last (was Heroin etc angeht) ich tue verstehen:-) Und wie gesagt ich spreche Dir auch nicht deine Intelligenz ab oder irgendwas anderes was hier im Thread schon gefallen ist... klar, kann JEDER mitdiskutieren, auch wenn es trotzdem noch etwas anderes ist wenn man eigene Erfahrungen hat.

Was man täglich schluckt, sollte man sich IMMER überlegen, das ist doch ganz klar und vor einer EKT gilt es auch genau zu überlegen... das stell ich garnicht in Frage. Aber man sollte halt auch nicht alles von vornherein verteufeln....
Wie gesagt, ich sehe Medikamente als Stütze an.... nicht als Heilmittel. Die Biographie oder was uns in ein Tief führt ist immer das Wichtigste, bzw. warscheinlich die Ursache.... das hab ich nie abgestritten. Mir ging und geht es NUR um die Falschaussagen, Medis machen alle süchtig, lassen uns zu Zombies werden etc... eben all dieser Quatsch. Das mal so ganz pauschal zu sagen, ist in meinen Augen unverantwortlich..... genauso unverantwortlich wie es wäre, wenn man sagen würde Diazepam ist ein Allheilmittel.

Ich glaub es braucht IMMER eine Pro und Contra-Seite, damit man sich überhaupt mit dem Thema mal auseinander setzt.... das ist gut so wie es ist.

Zu Lifefighters Beispiel, natürlich wäre das was du schreibst Last absolut wünschenswert.... aber welcher Polizist hat die Zeit sich so mit ihm auseinander zu setzen?? Keiner..... in den Psychiatrien selber hat doch auch kaum einer Zeit dafür. So ist unsere heutige Welt nunmal. Ob ich das nun gut finde oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle.

Ina kann ich nur vollstens zustimmen.... ganz deiner Meinung:-)

Ladeeda

Ähmm..... also ich war nicht sicher ob ich mich zu dem übrigen Mist überhaupt äußern sollte... weil sorry, es ist wirklich absolut lächerlich.

Fee, ich muß dir sagen ich bin da nicht und zwar ganz und garnicht deiner Meinung.... mag ja sein das Jonas gern extrem schreibt, um eben auch solche Antworten zu provozieren... das er oft zu weit geht, ist auch keine Frage..... das mit Deja fand ich auch unter aller S*au, aber wenn du schreibst er holt sich dabei einen runter, dann bist du auch nicht anders...sorry. Und dann solltest du eher von dir sprechen und nicht von "uns".
Ich glaub jedenfalls nicht, dass er sich bei meinen Antworten einen runter holt, und wenn... na dann viel Spaß.:-)

Und ich schreib das nicht weil ich am Stockholm-Syndrom leide.... ich hab immer gern auf seine Beiträge geantwortet, weil ich mit denen mehr anfangen konnte als mit anderen hier.
Ich muß ehrlich sagen, wenn die Postings hier von Jonas nur für sein Buch waren, würd ich das ziemlich sch*iße finden, aber dennoch würd ich es nicht bereuen darauf eingestiegen zu sein..... weil ich hier nur für mich schreibe und nicht um ihm zu gefallen oder irgendwie sowas... was er über Deja geschrieben finde ich auch sch*iße und sein Jesusgelaber auch....
Ich bin durchaus in der Lage eine differenzierte Meinung zu haben, zB finde ich Lasts Ansichten oder besser gesagt WIE er sie äussert oft ziemlich daneben, aber viele seiner letzten Beiträge zeigen mir das er sich auch mit dem Thema beschäftigt und man durchaus mit ihm diskutieren kann.
So und bin ich jetzt das "Opfer", dass die bösen Männer mag???

Fee

#111


Es ist immer eine F.r.a.g.e. wie wir D.i.n.g.e. sehen, wir sie bewerten und an welchem P.u.n.k.t. wir stehen ...

... jeder an seinem.

Fee

#112

... und immernoch,natürlich,steht es jedem frei,alles Mögliche zu verteufeln und abzulehnen.Auch wenn man sich mit der Matterie nicht auskennt .

Nur einem Menschen,der hier regelmäßig um Hilfe bittet und genauso regelmäßig Suizidgedanken postet,vom Krhs. abzuraten,empfinde ich als unverantwortlich.

Noch dazu,wenn "er",mehr als einmal,seinen Zustand,als psychotisch darstellt.

Wenn allerdings,der "Kranke" schreiben würde,ich will hier nur "reden",bitte keine Tips geben,muß und kann ich damit auch leben.


@Last

... nur nochmal zum besserem Verständnis.

Du kennst mich natürlich nicht !

Außer meinen Beiträgen,"kennst" Du nichts von mir !

Nur damit Dich da niemand falsch versteht ...


... denn Falsches behauptet,wird hier schnell mal.



@Ladeeda: Z.B. hier von Dir:

***wenn du schreibst er holt sich dabei einen runter, dann bist du auch nicht anders...sorry. Und dann solltest du eher von dir sprechen und nicht von "uns".***

ICH HABE NICHT GESCHRIEBEN,DASS SICH JONAS AM PC EINEN RUNTER HOLT !

Und schon garnicht,wortwörtlich m.astubieren damit gemeint !
Sondern eher,sich totlachen,wie empört/erschrocken,wir hier über seine ordinäre Wortwahl sind.

Ich bin klug genug,mich hier nicht über diese zu entsetzen ,um dann in die selbe Wortwahl zu verfallen.

Hier nochmal mein Posting und für "Falschverstehenwoller",hatte ich sogar noch das Video angehangen !

----------------------------------------------------------------------------

Maaaaaaaaaaaan ... jetzt merkt doch alle entlich mal,was hier zum x-ten Mal abgeht.

Jonas wird langweilig,findet nicht genügend,bis keine Aufmerksamkeit ... .Und dann provoziert er ohne Ende ... und wir "Klappsköppe" (sorry),einschließlich "Feenkopp" natürlich,springen "alle" darauf an !

Und er,lehnt sich gemütlich zurück und holt sich beim Lesen xxxxx xxxxxx (äh ...´nen Lachkrampf   ;).

---------------------------------------------------------------------------
Ähnlich wie der Kerl hier.Und sagt mir nicht ... also kommt ... etwas gekichert habt ihr schon:


http://www.fun-clipz.com/hosted/media/freundin-wecken,774.php?ref=frame

----------------------------------------------------------------------------

@Ladeeda

Da bist Du wohl Opfer einer Projektion geworden.

Im Übrigen,hatte ich das auch schon Chrissy erklärt.

Also,erst RICHTIG lesen,dann posten,wäre in Zukunft mal ganz schön.

------------------------------------------------------------------------------

***@Chrissy ... man Chrissy ... immer schön verbissen sehen alles,ist ja schließlich ´nen DEPRESSIONS-FORUM hier .


***...was macht Jonas beim Lesen? ***


... sagte ich doch:

http://www.youtube.com/watch?v=EHemwnMNuCs


L.G. Fee***

-----------------------------------------------------------------------------

***So und bin ich jetzt das "Opfer", dass die bösen Männer mag???***

... aber die jenige,die sich hier sämtliche Schuhe anzieht .Da kann doch kein anderer was für .

Ui,Männer mag ich auch und die bösen ganz besonders  :D


Gruß Fee


Fee

#113

Nach dem heutigen Kenntnisstand kommt es während der EKT zur Ausschüttung von zahlreichen Botenstoffen und Wachstumsfaktoren, die in der Summe einen sehr guten antidepressiven Effekt bewirken.

Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen in der Akutbehandlung schwerer Depressionen Erfolgsraten von 65-90%. Verglichen mit der Behandlung mit klassischen Antidepressiva zeichnet sich die EKT folglich durch eine im Durchschnitt höhere Erfolgsquote aus.



Ladeeda

Zitat

... aber die jenige,die sich hier sämtliche Schuhe anzieht .Da kann doch kein anderer was für .

Ui,Männer mag ich auch und die bösen ganz besonders  :D


Gruß Fee


Ja genau.... so kann man es sich natürlich auch hindrehen.

Lastmanstanding

@ Ladeeda ja ich merke schon das du eine eher gemäßigte Ansicht hast, das ist nicht an mir vorübergegangen, finde ich auch gut und ich denke im übrigen auch garnicht das unsere beiden Ansichten soweit auseinanderliegen, ich denke wir finden oft den Konsens. Ich will ja auch nur das sich die meisten Menschen einmal bewusst machen was sie da jeden Tag einnehmen, sicher ist nicht jedes Medikament gleich hochgradig gefährlich, aber es gibt doch bei vielen Medikamenten erhebliche Nebenwirkungen, gerade was innere Organschäden angeht, das weisst du aber auch selber.

Das was du zu dem Jungen geschrieben hast empfinde ich nicht so, du schreibst keiner hätte die Zeit dafür sich um den einzelnen zu kümmern, nichtmal in Psychatrien wäre das der Fall, und so wäre die heutige Welt nunmal. Wenn dem so sein sollte, sage ich dann muss man sich eben für jeden die Zeit nehmen. Und ich nehme sie mir gerne, wenn ich jemand helfen kann. Es kann doch nicht sein das man so denkt, das man denkt ja die Welt ist nunmal so pech gehabt, dann muss man eben die Welt ändern, und da kann man bei sich selbst anfangen. Umdenken statt resignieren.

@ Fee, dein letzter Beitrag bezüglich EKT da hätte ich gern ne Quellenangabe, und das letzte was du schreibst sind ja die Auswirkungen, jedoch wie funktioniert die Wirkungsweise ? Mich interessiert nicht das "angebliche" Ergebniss sondern wie es funktioniert, was da passiert mit den Menschen. Eine etwas kritische Rangehensweise würde mich interessieren, was passiert da in den nervenbahnen, inwiefern können diese durch stromstöße zb geschädigt werden ? Inwieweit, wird zb das Langzeitgedächtnis dadurch in Mitleidenschaft gezogen, bzw Erinnerungen vergessen ? Was ist mit der Persönlichkeit, gibt es darüber Studien ?

Fee

#116

***gibt es darüber Studien ?***


Die Elektrokonvulsionstherapie (EKT), d.h. die Auslösung eines generalisierten Krampfanfalls unter kontrollierten Bedingungen aus therapeutischen Gründen, erlebt seit ihrer Einführung 1938 derzeit eine Renaissance. Trotz aller Fortschritte in der Entwicklung neuer psychopharmakologischer und nicht-pharmakologischer Therapieverfahren bleibt die EKT weiterhin die wirksamste Therapieform für einige psychiatrische Krankheitsbilder. Moderne Weiterentwicklungen der Anästhesiologie und Intensivmedizin lassen es nun zu, viele medizinischen Kontraindikationen der EKT zu relativieren und diese Behandlungsform einer größeren Patientenzahl anzubieten.Erstmals wird für den deutschen Sprachraum ein Lehrbuch angeboten, das einen umfassenden Leitfaden für die klinische Praxis darstellt wie auch den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse bezüglich der Grundlagen- und Therapieforschung der EKT und anderer biologischer nichtpharmakologischer Therapieverfahren zusammenfasst.

http://www.psychosoziale-gesundheit.net/bb/pdf/BB-Elektrokonvulsionstherapie.pdf



... und noch viel mehr .


Gruß Fee




Lastmanstanding

Dieser Link, gloryfiziert nur auch wieder die EKT, das hatten wir aber auch schon, ich will aber etwas über das Behandlungsverfahren an sich wissen, was passiert dort im Kopf ? Gibt es Studien über Langzeitschäden ? zb Gedächtnisverlust oder hat die Behandlung Auswirkungen auf die Persönlichkeit ? Was sind die Risiken ?

Wird Nervengewebe im Kopf dadurch geschädigt ? Inwieweit ist das Risikofrei, dies alles konnte mir der Link auch nicht beantworten, sondern lediglich auf ein Buch hinweisen, und das die EKT Fortschritte gemacht hätte (Behauptung), das ist mir alles zu wenig, ich will mehr über das Verfahren wissen.

Lastmanstanding

Hier hab ich im Netz einen kritischen Bericht gefunden, dort geht es um eine 19 jährige aber lest selbst:

Tatsächlich warnten Mediziner wie z.B. Tornatore und Kollegen, der Einsatz von Elektroschocks sei »... angesichts der schwerwiegenden körperlichen Funktionsstörungen sehr kritisch zu betrachten...« (1526:39) Wie die Schädigungen den sich abzeichnenden besonderen Risiken entsprechen, geht aus Berichten über den Elektroschockeinsatz in Notfallsituationen der Akuten Febrilen Katatonie hervor, die durch Neuroleptika heraufbeschworen wurden. So beschrieben beispielsweise L. Hermle und G. Oepen von der Universitätsanstalt Freiburg eine Episode im Leben der 19jährigen Frau B., die schon mit neun Jahren aufgefallen und psychiatrischer Behandlung ausgesetzt worden war. Mit der Zeit bereitete die junge Frau ihrer Umwelt immer mehr Probleme, bis sie am 21. Juli 1984 von der Polizei in die Anstalt gebracht, dort ans Bett geschnallt und gleichzeitig mit Promazin, Levomepromazin, Haloperidol und Clopenthixen behandelt wurde. In ihrem ausführlichen Fallbeispiel schilderten die Psychiater, wie Frau B. nach sechs Tagen Neuroleptikabehandlung an Febriler Katatonie erkrankte:

Am 27.7.1984 Umschlag in ein stuporöses Bild mit Verweigerung der Nahrung, Enuresis (Einnässen) und Enkopresis (Kotschmieren). Starke Verlangsamung, auf Ansprache wurden nur noch einfache Aufforderungen wie Mundöffnen und Augenschließen befolgt. Seit dem 1.8.1984 Fieber (39°C rektal), Leukozytose (krankhafte Vermehrung der weißen Blutkörperchen) von 11200; BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) 25/51; daraufhin Infusionstherapie und Antibiotikagabe. EKG: Sinustachykardie mit einfacher AV-Dissoziation (spezielle Form von Herzjagen). Haloperidol i.m. auf 2 x 5 mg pro die (Tag) reduziert. Seit dem 3.8.1984 Zunahme des Stupors mit deutlicher allgemeiner Tonusvermehrung der Muskulatur, Speichelfluss, völlige Nahrungs- und Flüssigkeitsverweigerung. Bei verwaschener Sprache ließen sich andeutungsweise akustische Halluzinationen und Verfolgungsideen eruieren. Sonst neurologisch regelrechter Befund. Die Lumbalpunktion (Entnahme von Rückenmarksflüssigkeit) am 6.8.1984 ergab 2/3 Zellen, 16 mg/ml Eiweiß. Die IgC-Fraktion und die übrigen Eiweißfraktionen waren gleichfalls unauffällig. Aufgrund dieser Befundkonstellation wurde die Diagnose einer »perniziösen Katatonie« gestellt, die neuroleptische Medikation von Haloperidol auf Benperidol (3 x 6 mg i.v.) umgestellt. Auf Wadenwickel und Antibiotikagabe erfolgte keine Entfieberung; wegen zunehmendem Stupor mit Katalepsie, Nahrungsverweigerung, fast völligem Mutismus und schwerer Dysphagie wurde sie am 9.8.1984 auf die Intensivstation des Kreiskrankenhauses zur geplanten EKT-Behandlung verlegt. (658:190)

Von der dort vollzogenen Behandlung (Benperidol und zusätzlich zwölf Elektroschocks) erholte sich die Frau im weiteren Verlauf nur wenig, auch wenn in diesen drei neuen Behandlungswochen das Neuroleptikum abgesetzt, gegen die ausgeprägten motorischen Störungen Antiparkinsonmittel und zur Beruhigung Tranquilizer gegeben wurden. Laut Bericht der Psychiater kam es zu einer speziellen Gehirnerkrankung, der ideatorischen Apraxie, was die Unfähigkeit zu zweckmäßigem Handeln trotz erhaltener Wahrnehmungs- und Bewegungsfähigkeit meint. Es

   ... bestand für einfache motorische Handlungsabläufe (z.B. Geschirrwaschen, Bettenmachen, Zigarettenanzünden) eine erhebliche Störung im Sinne einer ideatorischen Apraxie. Die Erinnerungs- und Merkfähigkeit war in Verbindung mit der erheblichen Intelligenz- und Konzentrationsstörung schwer gestört. (658:190f.)

Der geschilderte Behandlungsverlauf galt den berichtenden Psychiatern als Stabilisierung des psychischen Zustands. Sie lobten:

   Der psychische Zustand besserte sich während der ersten drei Behandlungswochen eindrucksvoll und kontinuierlich. B. wurde zunehmend lebhafter und aktiver und fügte sich besser in das Stationsleben ein. In der Beschäftigungstherapie war sie nur in der Lage, einfachste Arbeiten durchzuführen. Versuche, sie in der Gärtnerei, in der Bügelstube und beim Küchendienst, an einfachste lebenspraktische Tätigkeiten heranzuführen, schlugen alle fehl. (658:190)

Die psychiatrische Leidensgeschichte von Frau B. verdeutlicht dreierlei. 1. Der Charakter psychiatrischer Praxis wird deutlich, wenn der Zustand der jungen Frau – intellektueller Abbau und Fähigkeit nur noch zur primitivsten Arbeiten – als Besserung bewertet wird. 2. Die Geschichte zeigt beispielhaft, wie in der Psychiatrie Menschen zu chronisch Behinderten gemacht werden können, und sie zeigt insbesondere, wie Hirnkrankheiten (wie die Perniziöse Katatonie) produziert oder psychische Probleme durch abstruse Behandlungsformen zur Eskalation gebracht werden, wobei der gequälte Zustand der Betroffenen schließlich noch als Rechtfertigung für Elektroschocks herhalten muss. 3. Es wird deutlich, wie wenig Psychiater von einfachen medizinischen Behandlungsmitteln wie dem Spasmolytikum Dantrolen (1439), einem krampflösenden Mittel, Gebrauch machen, das überall in der Fachliteratur als das Mittel zur Behandlung der Febrilen Katatonie beschrieben wird, eventuell in Kombination mit Elektrolytzufuhr – und nicht nur das: auch zur Behandlung vom Malignen Neuroleptischen Syndrom und von Maligner Hyperthermie gilt es als relativ komplikationsloses Therapeutikum

Fee


Soviel zur Vergangenheitsbewältigung ...
(erinnerst Du Dich an meinen Gedenkthread zum Jahrestag,der vielen Toten,des Krieges ?)


... und zum Vergleich,von Bobby - Car und Porsche .


Das Buch und zig andere Informationsmöglichkeiten,beantworten alle Fragen zur EKT.

Hier Auszüge:

Was ist EKT?

Die Elektrokonvulsionstherapie (kurz: EKT) gehört zu der Gruppe der antidepressiven Stimulationsverfahren. Bei diesem etablierten
Behandlungsverfahren wird in einer tiefen Narkose und
Muskelrelaxation unter kontrollierten Bedingungen elektrisch ein therapeutischer Anfall ausgelöst.


Seit wann wird die EKT angewendet?

Die EKT ist ein etabliertes Verfahren, welches bereits seit 1938 zur Behandlung psychiatrischer Erkrankungen eingesetzt wird.


Bei wem wird die EKT angewendet?

Heutzutage stützt sich die Entscheidung, Patienten mit bestimmten Erkrankungen mit EKT zu behandeln, auf zahlreiche klinische Studien, in welchen die Wirkung der EKT nachgewiesen werden konnte. Aufgrund dieser Studien lassen sich folgende Empfehlungen ableiten: Als Therapie der Wahl ist die EKT vor allem angezeigt bei der Behandlung von Depressionen und schizophrenen Psychosen, die mit mehreren medikamentösen Behandlungsversuchen nicht ausreichend gut behandelt werden konnten.


Bei wem wird die EKT nicht angewendet?

Bei Patienten mit einem deutlich erhöhten Narkoserisiko sowie bei Patienten die relevante zusätzliche psychiatrische oder neurologische Begleiterkrankungen aufweisen, wird eine EKT nicht durchgeführt.


Wie wird die EKT durchgeführt?

Vor Beginn der Behandlung führen wir eine ausführliche Anamnese, eine Elektroenzephalographie (EEG) sowie eine neuropsychologische Testung und –wenn klinisch notwendig- eine Kernspintomographie Ihres Kopfes durch. Nach Abschluss dieser vorbereitenden Untersuchungen erhalten Sie die EKT-Behandlung im klinisch sinnvollen Rhythmus, d.h. in der Regel drei Mal pro Woche. Wöchentlich wird ein Arzt Sie mittels eines strukturierten Interviews nach Wirkungen und Nebenwirkungen der Behandlung befragen. Die Behandlung ist in der Regel nach 12 Sitzungen beendet. Bei jeder Behandlung werden Sie im Bett liegend vom Pflegepersonal in einen
Behandlungsraum gefahren werden, in dem sich ein/e Anästhesist/in, eine anästhesiologische Pflegekraft und ein/e Psychiater/in befinden. Nach Einleitung der Narkose wird das elektrische Feld appliziert, danach wachen Sie wieder auf und werden in den benachbarten Aufwachraum verlegt werden, von wo Sie dann nach einer kurzen Überwachungszeit auf Ihre Station kommen.


Wie wirkt die EKT?

Der exakte Wirkmechanismus der EKT ist trotz eindeutiger Beweise einer guten Wirksamkeit noch nicht abschließend geklärt. Fest steht allerdings, dass für die Wirkung die Auslösung eines Krampfanfalls eine notwendige Voraussetzung zu sein scheint. Nach dem heutigen Kenntnisstand kommt es während der EKT zur Ausschüttung von zahlreichen Botenstoffen und Wachstumsfaktoren, die in der Summe einen sehr guten antidepressiven Effekt bewirken.
Konzentrationsänderungen von Botenstoffen wie Noradrenalin, Serotonin und auch Dopamin werden bei verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen mit der Entstehung, der Aufrechterhaltung aber auch mit dem Einfluss von Therapien (sowohl Medikamentes als auch psychotherapeutische Behandlung) in Verbindung gebracht. Veränderungen der Konzentration dieser Stoffe sowie Veränderungen im Hormonhaushalt im Sinne einer Normalisierung (z.B. einer überschießenden Stresshormonproduktion) können bei der EKT wie auch bei medikamentösen Therapieverfahren beobachtet werden.


Wie wirksam ist die EKT?

Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen in der Akutbehandlung schwerer Depressionen Erfolgsraten von 65-90%. Verglichen mit der Behandlung mit klassischen Antidepressiva zeichnet sich die EKT folglich durch eine im Durchschnitt höhere Erfolgsquote aus.


Welche Nebenwirkungen hat die EKT?

Die EKT kann insgesamt als sicheres Behandlungsverfahren bezeichnet werden. Durch den Einsatz moderner Technik konnten die Risiken und Nebenwirkungen in den vergangenen Jahren erheblich minimiert werden. So reduzieren sich die Risiken der Behandlung heutzutage im
Wesentlichen auf die Risiken der Narkose, was bedeutet, dass das Risiko einer schweren Komplikation mit 1:50.000 Einzelbehandlungen angegeben werden kann. Das Risiko liegt damit nicht höher als das allgemeine Narkoserisiko bei kleineren operativen Eingriffen oder z.B. beim Ziehen eines Zahnes. Im Vergleich zu der um ein Vielfaches höheren Sterberate bei der Depression erscheint das Risiko der EKT somit verschwindend gering.Wie bei medikamentösen Therapieformen können auch bei Patienten, die sich mit einer EKT behandeln lassen, insbesondere beim Beginn der Behandlung unerwünschte Wirkungen auftreten.Die Behandlung selber kann die Geschwindigkeit des Herzschlages sowie den Blutdruck beeinflussen. Dies kann zum Teil im Anschluss an die Behandlung zu Kopfschmerzen führen, die allerdings mit Schmerzstillenden Medikamenten gut behandelbar sind. Ferner kann es im Anschluss an die einzelne Behandlung zu Muskelschmerzen kommen.Die EKT kann bei einem Teil der Patienten zu vorübergehenden Störungen der Orientierung und des Gedächtnisses führen.


Diese sind in der Regel gering ausgeprägt und nicht von Dauer !