Fragment

Begonnen von AHunter, 27 Mai 2011, 22:09:25

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AHunter

Fragment

Erhebe meinen Kopf, mühselig, in Krampf und Kampf gegen Schwerkraft und Melancholie.
Trauertau bricht altvergangenes Licht eines längst verstrichenen Tagesanbruchs.
Trostlosigkeit beherbergt in kühlen Fundamenten, Kellern und Gewölben, die wie ausgehöhlt einer Leere entgegenschweigen.
Und verschwiegen die Antwort, zusammengekauert in düsteren Ecken, um nur nichts zu sagen, zu deuten, anzudeuten, dass die Augenblicke zuvor wie ein Weltenende Furcht, Entsetzen, jedoch nicht einen Funken von Erlösung erbrachten.
Gespiegelt in diesen trübseligen Augen, das Ende in Sicht, Weiten in Feuerstürmen versengt, von Flutwellen überschwemmt und vom Willen auseinandergebrochen.
Kein Schritt mehr, nur sacht tastende Hände, die voranschreiten, die ungläubig suchend und fassend, was nun nur noch Staub und Asche.
Alles entschwunden, die Sicherheit, die Rettung, der Moment der Befreiung.
Wieder gefangen in dieser Düsternis, mit seinem verhassten Atem, wie er sich spürbar auf alles niederlegt, was sich nicht mehr rührt.
Wie totes Fleisch dagelegen und dennoch  von ihm angetastet, nichts wird ihn jemals abhalten, nichts wird erretten, was so greifbar aufgegeben weder den Funken von Ausflucht noch von Gegenwehr aufzeigt.
Senke meinen Kopf, schwerfällig, in Schmerz gehüllt; vergessen, nur mehr vergessen, nur noch vergessen, dass dieser Tag war, wie dieses Leben ist, zerborsten.