Aufgabe

Begonnen von AHunter, 09 Mai 2011, 22:13:21

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AHunter

Aufgabe

Ausgelebte Rollenbilder übernehmen unseren Verstand. Und zweifelsohne sehnt man sich nach ihnen, nach dieser Sicherheit, nach dem Bekannten in ihnen.
Krankhafte Zustände, ausgekostet oder ausgehungert, verzehrend danach, steht man gedanklich in Fluren und Gängen. Alleine, zu zweit, getrennt, nur nicht beieinander.
Könnte sie nicht ertragen, ihre Gesten, ihr Gewimmer, ihre Notfallpläne, um mich zu retten.
Wie unbemerkt es doch bleibt und schadhaft schal die Luft nun schmeckt, nachdem sie angerannt kamen. Will eure Hilfe nicht! Nicht mehr!
Habe nichtmal aufgegeben, nein, es ist Gewohnheit, es ist Persönlichkeit, es ist mein eigen.
Will eure Welt nicht mehr, hattet eure Chancen, mir entgegenzukommen, mir zu zeigen, dass ihr auch wollt und könnt, dass ihr begriffen habt, mehr als ich, doch war dem nie so.
Habt eure Bilder konstruiert, eure Ansätze, passte, passte, passte mit jedem Nicken meinerseits. Keine Zweifel, Fortschritte und ausserplanmäßige Verlängerungen in Zukunft, so sollte Hilfe aussehen. Ewig und dann nichtig. Kein Pfad zu beschreiten ohne euch, kein Pfad zu leben mit euch.
Nun blutet mein Arm wieder, gezählt nur kümmerliche hundert Schnitte, langweilig dahingeritzt, schmerzlich nachgegeben und dennoch ein Zeichen gesetzt.
Seht, was ihr aufhalten sollt oder wollt. Seht was ich bin, in meiner Seele. Gibt es keine Vergangenheit, in der es anders war, wie könnte es dann anders werden?
Hatte die Bilder, hatte die Welt und am Ende eine Mischung aus dem Ganzen, ohne zu begreifen, wo ich nun hingehöre. Vielleicht weil ihr es nicht begreift?!
Immer euer lamentieren, euer zureden, euer beipflichten. Euer Vertrauen und eure Stärke in meinen Händen.
Jedoch ohne Kraft, ohne Wunsch, ohne Sinn in mir, so dass ich es nur stur vor mir halten kann, anstatt es zu tragen, anstatt es zu brechen, anstatt auch nur eine ehrliche, offensichtliche und fatale Reaktion zu zeigen.
Knicke ein, setze mich hin und diese verfluchte Pflegerin versucht immernoch lauthals, nicht aber panisch, nach Unterstützung zu suchen. Bekomme nichtmal mehr mit, ob es mir galt, was sie da brabbelte oder jemand anderen, vielleicht ihr selbst? Es ist so vollkommen belanglos.
Vielleicht endlich mal wieder ein Wort verloren, vielleicht endlich mal wieder richtig aufgetreten, vielleicht endlich mal wieder einen Spiegel betrachtet. Nur in Hass, nur in Wut, nur in natürlicher Reaktion.
Vielleicht sollte ich auch dankbar sein, dass man mich wieder fesselte und mich mir entgegenbrachte. Natürlich hätte es nicht so ausufern sollen, natürlich nicht, doch wie hätte es anders je seinen Ausspruch gefunden?
Bin so schrecklich müde, doch werde ich wieder erwachen, im nächsten Abschnitt, im anderen Zimmer, in unmündiger und selbstloser Atmosphäre, wie eh und je, wie ewig gebunden, wie ich bin.

dejavu

wie "Herzensangelegenheit" ehrlich und aufrichtig
ich will gar nicht viele Worte machen
für mich eine Klasse für sich

lg deja