Kinder psychisch kranker Eltern

Begonnen von Epines, 27 April 2011, 16:52:04

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Fee

... achso, aber meine Buchempfehlung zum Thema lasse ich mal noch hier:

Nicht von schlechten Eltern: Kinder psychisch Kranker
Fritz Mattejat (Herausgeber), Beate Lisofsky (Herausgeber)


Gruss Fee

Adrenalinpur

#31
Sehr schwer für alle - die Kinder, die Eltern :-(

Warum kommt sowas immer öfter vor, frage ich mich

und da fiel mir auch wieder mein Wunsch nach einem Angehörigenforum ein - wer fragt wie es denen geht?

aber ich spürte nicht das Interesse da war

Gute Nacht

Epines

Hallo liebe Leute

Eine wirklich informative Arbeit über die Mutter-Kind-Bindung.
Wege zur Verbesserung z.B. Bindungsförderndes Training für Mutter und Kind werden aufgezeigt, damit man den Kindern so früh wie möglich helfen kann.
Da ich selbst betroffen war, interessiert mich natürlich alles was es zu diesem Thema gibt, auch um Erklärungen zu finden für die emotionalen und körperlichen Gewaltanwendungen und Ausraster meiner Mutter.


Die Borderline-Persönlichkeitsstörung und ihre Auswirkung auf die Mutter-Kind-Bindung
Autorin: Nadin Sandig

http://www.kjfo.de/wp-content/uploads/downloads/2010/07/Borderline_Auswirkung_-auf_-Mutter_Kind_Bindung.pdf

LG
Epines

Epines

Hat nicht jeder ein Recht auf ein Leben?
Was mach ich mit meinem Leben nun?
Am Besten wäre es, wenn ich mein Leben verschenken würde, es sollte jemand bekommen der es dringender braucht als ich.
Was soll ich denn mit meinem Leben anfangen?
Ich habe nichts wofür es sich zu leben lohnt.
Manchmal wünsche ich mir, dass ich erst gar nicht geboren wurde.
Mein Leben kann ich vergessen.
Ich habe mich selber schon längst vergessen.

Aus dem Tagebuch eines 16 jährigen Mädchens...

Wenn Mutti säuft - Alkoholkranke Mutter
http://www.youtube.com/watch?v=TS6KceLfbZs

Epines

Deutschlands asozialste Familie  ***evtl. Trigger**

http://www.youtube.com/watch?v=STfLv9fJwRM

Manchmal frage ich mich wofür das Jugendamt überhaupt steht. Ein Amt für die Jugend ist es wohl eher nicht.
Erfahrungsberichte und langjährige Studien zeigen, dass Delinquenten bereits im Kindergarten auffällig sind. Da müsste man also bereits eingreifen.

Manche Eltern sollten einfach keine Kinder haben... ich meine man weiss doch schon bevor man ein Kind bekommt, ob man fähig ist es menschenwürdig aufzuziehen. Ich habe mir als Kind täglich gewünscht nie geboren worden zu sein, hatte irgendwie erwartet von meinen Eltern geliebt zu werden, dazu das Recht zu haben.
Bekommen habe ich jedoch nur ihre ganze Verachtung und Gewalt in allen erdenklichen Sparten. Irgendwann kam dann auch der Spruch:" Ich wünschte du wärst nie geboren worden, schade dass die Abtreibung nicht geklappt hat!"

Wie diese Mutter hier:" Ich hasse meine Jungs, alle vier, die sind besser im Knast aufgehoben..."

Was hat sie erwartet? Dass ihre Jungs sie ehren und respektieren?

Ein wahres Vorbild!

Epines

Hallo liebe Leute

Aufgrund des Buches ""Übersehene Kinder. Biografien erwachsener Töchter von Borderline-Müttern", bin ich auf diese interessante Plattform gestossen, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Mir hätte es als Kind und Teenager sehr geholfen zu wissen, was mit meiner Mutter los ist, wie sie tickt und was ich von ihr zu erwarten habe, oder wie ich mich verhalten soll.


**Kinder, die mit psychisch kranken Eltern(teilen) aufwachsen, haben grundlegend
andere Lebenserfahrungen, als Kinder, die mit "psychisch gesunden" Eltern(teilen) aufwachsen.
Hierfür und für die transgenerationale Weitergabe von Traumatisierungserfahrungen will diese Plattform sensibilisieren - ohne zu stigmatisieren.**

**Eine Traumatisierungsfolgeerkrankung wie Borderline oder PTBS kann durch besondere Ereignisse in der eigenen Biografie "aktiviert" werden. Dies kann auch Jahre oder jahrzehntelang nach den eigentlichen Traumatisierungen erfolgen. Diese besonderen Ereignisse können bestimmte Lebensphasen (gemeinsames Wohnen, Eheschließung), Trennungen, Krisen, eine Krankheit eine Operation, ein Unfall, ein Todesfall oder die Geburt des ersten eigenen Kindes sein.**
Aus der Plattform zitiert


http://www.borderline-muetter.de/cms/

LG
Epines

chanell

Meine Meinung mag nicht gerade nett sein.

Mir tun die kleinen Kinder leid,sie werden gequält,verachtet,geschlagen. Und alles wird oft verschwiegen.
Mit solchen Eltern habe ich kein Mitleid,die ihren Kindern sowas schreckliches antun.
Diese Menschen müssen wissen,was sie den eigenen Kindern antun.Für mich gibt es keine Entschuldigung,für so ein grausames verhalten.
Das schlimme ist,das kleine Kinder sich noch dafür die Schuld geben,und bis ins Erwachsene Alter darunter leiden.

Jedes Kind hat ein Recht,in Ruhe mit Achtung-Beachtung leben zu dürfen.
Kinder sollen lachen und nicht weinen,vor Angst
chanell

DreiPunkte

Es ist leider oft ein Teufelskreis.

Einige von diesen Kindern werden selbst krank und setzen ebenfalls wieder Kinder in die Welt. Es gibt wenige, die es schaffen, ihre Krankheit nicht an die Kids zu lassen, so dass diese kaum drunter leiden.
Hochachtung dafür! Aber meist braucht man hierbei auch andere Menschen, die dem Kind zeigen, wie es ist, wenn man gesund ist und diese Kinder brauchen meist eine besonders hohe Aufmerksamkeit, damit sie sich "normal" entwickeln.

Normal ist auch für mich das falsche Wort. Denn auch Kinder psychisch gesunder Menschen wachsen oft mit denselben Einschränkungen auf, welche sich einfach auf einer anderen Ebene zeigen.
Die perfekte und glückliche Kindheit gibt's bei niemanden.

Bei manchen ist zwar das Elternhaus gut, aber dafür kommen Faktoren aus anderen Ecken, welche die Entwicklung negativ beeinflusst.

Trotzdem gibt es Kinder, die unbeschwerter aufwachsen als andere. Aber dies trifft auch auf alle Kinder dieser Welt zu, bis auf ein einziges.
Aber sowas will man gar nicht sehen.
Leider betrachtet man immer nur seine eigene Kindheit und hebt bestimmte Eigenschaften der Eltern hervor, welche für die eigene Entwicklung verantwortlich sind. Ich habe schon oft gelesen, dass dies sogar Leute mit 50 Jahren betrifft und habe mich oft gefragt, wieso sie es nicht geschafft haben, sich von diesem Hintergrund loszumachen und eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln.

Ist es Bequemlichkeit? Ja, das dachte ich eine Zeit lang. Doch ich denke, dass da noch mehr mit spielt. Einige sind so kaputt, dass sie einfach auch keine Kraft haben, ihr Leben anders zu sehen.
Oft lese ich hier, dass einige von euch Kinder haben, die sich doch relativ gut entwickeln. Sowas würde mir sehr viel Selbstbewusstsein und Vertrauen geben. Doch hier scheint dies oft nicht gegeben zu sein. Liegt vielleicht daran, dass einige selbst psychisch krank sind, wie ihre Eltern.
Aber man kann doch niemandem verbieten, Kinder zu kriegen, nur weil er psychisch krank, körperlich oder geistig behindert ist. Es gibt Meinungen, die sagen, dass es unverantwortlich sei, da man den Kindern doch keine unbeschwerte Kindheit geben könnte.
Doch ich halte dies eindeutig für falsch. Eltern können einem Kind soviel mitgeben, wenn sie möchten, egal unter welchen Beeinträchtigungen sie leiden.
Und sind wir mal ehrlich. Wer kann einen Kind eine perfekte Kindheit bieten?

Ich frage euch, wie es euren Kindern mit eurer Krankheit geht.

Hilft diese Überlegung auch, euren Eltern für gewisse Dinge zu verzeihen? natürlich keine Sachen wie körperlicher Missbrauch. Aber versteht ihr vielleicht inzwischen selber, wieso sie manche Sachen gemacht haben, welche für euch kalt und abscheulich waren? Weil sie krank waren!!! So wie viele von euch!

Ich denke Missbrauch und Gewalt ist nicht unbedingt mit einer psychischen Krankheit gleichzusetzen, denn auch viele Kinder gesunder Eltern durchleben dies. Bei manchen kommt alles zusammen, aber ich bin davon überzeugt, dass man als rein psychisch kranker Mensch in der Lage ist, einem Kind ein gute Kindheit zu geben.
Natürlich ist dies sehr anstrengend, aber dies muss einem auch klar sein, wenn man ein Kind in die Welt setzt. Das ist eine hohe Verantwortung und sollte nicht so einfach übernommen werden.

Deja

Wie immer kurzfristig gedacht. Ich bin ein Kind psychisch kranker Eltern und ich böses Dinge hab es mir tatsächlich erlaubt, ein eigenes Kind zu bekommen.

Tja so siehts mal aus. Wenn man erkrankt, wenn das Kind schon da ist, wer hat dafür noch tolle Ratschläge? Immer her damit von allen, die null Ahnung haben von dem, was sie hier schreiben.
Ich werde demnächst mal eine Plattform suchen, wo ich Hunde psychisch kranker Menschen analysieren kann und das hier reinstellen werde. Ich hab zwar keinen Hund aber da hier jeder sich auslassen darf und doch selber kein Kind hat....werde ich einfach mal gleiches mit gleichem vergelten.

Meine Eltern haben mich in allen Dingen mißbraucht, die man sich denken kann, dh. noch lange nicht, daß ich das meinem Sohn ebenfalls antue. Letzten Endes geht es darum, ob man sich den Dingen stellt und den Teufelskreis durchbricht. Da habe ich getan und jeder, der die ebenfalls geleistet hat, darf auf Augenhöhe gern mitreden.
Alle anderen sollten es mit Dieter Nuhr halten. "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!"

LG

DreiPunkte

Deja, falls du Bezug auf meinen Beitrag nimmst, der wohl der einzig kritische ist, dann hast du diesen falsch verstanden.
Denn was du ankreidest, steht bei mir nicht.
Im Gegenteil. Ich finde ja, dass jeder Kinder haben darf.
Ich sage, dass man dann vielleicht auch die eigenen Eltern verstehen kann, sofern nicht unbedingt Missbrauch und Gewalt im Spiel war.

Einfach jemanden Unwissenheit unterstellen und ihm den Mund verbieten halte nicht nicht für fair, wenn man sich mit dessen Meinung und Aussagen nicht genau auseinander setzt ;).

Aber da der Thread lang ist, kann es auch gut sein, dass du auf einen anderen Beitrag Bezug nimmst, den ich jetzt nicht gelesen habe.

chanell

wie bedrückend dieser Thread ist.

Wenn ich zurück blicke,wie meine Kindheit war,wird mir schlecht.
Das Jugendamt hatte mir nicht geholfen.Ich war den Monstern ausgeliefert.
Gewalt war an der Tagesordnung-auch gab es keine netten Wort. Die Beschimpfungen waren schlimm.

Heute habe ich noch daran zu kämpfen,überhaupt wenn die Flash kommen.Ich falle in ein Loch,weil ich all die schrecklichen Erfahrungen,immer noch nicht verarbeitet habe(Ich vermute das ich es auch nicht verarbeiten kann.Ich kann nur versuchen damit umzugehen)

Ja  ich habe einen Sohn. Ich habe ihn immer vor Gewalt schützen wollen,habe ihn von schlimmen bewart,bis mir auffiel,das ich immer noch die innere Angst in mir trage,die ich als Kind ausgesetzt war.
Ich habe mein Sohn so dolle geschützt,wie ich gerne geschützt werden wollte.


Ich habe lange Gespräche mit mein Sohn geführt,warum ich die schützende Hand über ihn hielt.
Mit Hilfe eines professionellen Arzt,konnte mein Sohn es verarbeiten.

psychisch kranke Eltern,sollten nicht die Gewalt anwenden,die sie zu spüren bekamen.
Es kann nicht sein,das ständig behauptet wird,auch die Eltern hatten eine schlimme Kindheit.
Wie soll sich da etwas ändern?

In diesen Sinne
chanell

DreiPunkte

nein, man kann nicht immer auf die Vergangenheit eines Menschen zurückgreifen, um dessen Handeln zu rechtfertigen.

Chanell, du wurdest von deinen Eltern geschlagen, hast dies bei deinem Sohn aber nicht gemacht, wie ich hier rauslese.
Ich nehme an, weil du anders tickst als deine Eltern und Gewalt verabscheust.

Dein Sohn hat eine andere Art erfahren, die er selbst psychisch verarbeiten muss, wie du angibst. Vielleicht gibt er auch seine Erfahrungen an seine Kids weiter und beschützt sie in einem anderen Maß als du ihn, da dies für ihn selbst auch nicht gut war.

Aber das klingt nach einer Durchbrechung des Teufelskreises. Aber man sieht an deinem Beispiel, dass man einfach gewisse Werte, Wünsche weitergibt.
Dein Umgang mit deinem Sohn beruht auch auf deiner Vergangenheit.
Wenn man nun sagt, dass deine Kindheit keine Rechtfertigung für den Umgang mit deinem Sohn ist, weiß ich nicht, woher dies kommt.

Dennoch versteh ich, was du sagen willst. Man muss sich eben eingestehen, dass man auch was falsch macht. Ob deine Eltern eine schlechte Kindheit hatten, weiß ich nicht und selbst wenn, wäre dies keine Rechtfertigung, dich zu misshandeln.
Ich finde nur, man kann dies immer als Grund heranziehen, um ein verhalten evtl. zu verstehen.

Deinen Umgang mit deinem Sohn versteht man ja auch erst, wenn man deine Vergangenheit betrachtet. Wenn ich nur wüsste, dass du deinen Sohn zu sehr beschützt, würde jeder denken, du wärst eine Übermutter, die jede Gefahr von dem Kind abhalten möchte.
Betrachtet man deine Vergangenheit, versteht man, wieso du dies so gemacht hast.

Ich hoffe, du verstehst, was ich sagen möchte. Ich gehe mit dir dahingehend konform, dass die eigene Vergangenheit keine Rechtfertigung für eigenes (negatives) Handel sein kann. Dennoch kann man sie nie ausblenden, um das Verhalten eines Menschen zu verstehen.

chanell

Wie gerne hätte ich meinen Sohn mehr Freiheiten gelassen,damit er seine eigenen Erfahrungen hätte machen können.
Ich war so versunken in meiner Erinnerung,sodass ich mein Sohn beschützt habe.
Immer nahm ich an,das er verhauen wird,immer war ich in Sorge.
Ja für viele kam ich rüber,als sei ich eine Übermutter,aber das war ich nicht.

Für mein Sohn war es kaum zu erragen,wie er mir später erzählt hat.Dieser ständige Schutz von mir,das war zu viel.
Die ganze Wut die sich bei ihn gesammelt hat,die brach aus,indem er mir seine Empfindungen geschildert hat.
Mit Hilfe von den Arzt,konnte mein Sohn all seine Wut bei mir herauslassen, zu mir gehörte seine Wut.

Ganz von meiner Sorge bin ich noch nicht befreit. Heute noch,wenn ich Nachrichten höre,wo es wieder um Gewalt geht,bekommen ich Ängste.
Ja ich rief meinen Sohn sofort an,und fragte wie es ihn geht? Seine Reaktion ,ob ich wieder Nachrichten gesehen habe?
Mit einen lachen fragte er mich auch einmal, welchen Krimi ich geschaut habe?

Ich werde immer in Sorge sein,obwohl mein Sohn schon Erwachsen ist.
was ich vermeiden möchte,ihn nicht mehr damit zu belasten.
In Hilfe meiner Therapeutin,möchte ich versuchen,meine traumatischen Erinnerungen aufzuarbeiten.
Wer weiß,vielleicht schaffe ich es eines Tages,ein wenig diese tiefen Ängste zu überwinden.

Wer weiß das schon.
chanell