Kinder psychisch kranker Eltern

Begonnen von Epines, 27 April 2011, 16:52:04

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Fee

... noch etwas Wichtiges !


Unbedingt nötig für betroffene Kinder sind angemessene Hilfs- und Unterstützungsangebote,die die Kinder auch erreichen.

Darum verteile ich seit Jahren schon Broschüren,Poster,usw.,an Kindergärten,Schulen,Sportvereine,usw..

Z.B. diese hier : 

http://www.netz-und-boden.de/materialien/shop-initiative.html


L.G. Fee

Epines

Liebe Fee

Es war interessant zu lesen, wie eine gute begonnene Diskussion zu einem spannenden Thema immer unstimmiger wurde. Das so entstandene Wortgefecht brachte  keine Seite ihrem Ziel näher, sondern belastete oder zerstörte wirklich die Beziehung der Gesprächspartner, die effektiv plötzlich zu Gegnern geworden sind.

Ein klassisches Beispiel gewalttätiger Kommunikation, da nicht mehr nur Beobachtungen sondern plötzlich  mehrheitlich Bewertungen Vorrang hatten.

Gute und fruchtbare Kommunikation kann meiner Meinung nur dann entstehen, wenn die Meinung des Gegenübers genau so toleriert und akzeptiert wird wie die eigene, denn sie kann ja aus seiner Sicht genau so richtig sein.

Zur Opferrolle;  ich denke der erste  Schritt zur Heilung ist die Erkenntnis eine Überlebende, oder ein Überlebender, also ein Opfer zu sein. Eine Zeit lang hat man auch das Recht sich zu bedauern und das Verlorene zu beweinen  und auch jammern gehört dazu. Der eine braucht weniger lang, die andere länger dies ist wirklich unterschiedlich. Ganz wichtig ist dabei die Akzeptanz der eigenen Biographie  als unabänderliche Tatsache.
Dann aber sollte man weiter gehen und aus diesem Zustand wieder heraus kommen, wenn dies nicht gelingt, kann es sein, dass man das ganze Leben in dieser Opferrolle gefangen bleibt und niemals Heilung erfährt.

Davor hatte ich immer am allermeisten Angst, ich wollte niemals mein ganzes Leben lang ein Opfer bleiben, dafür habe ich nicht überlebt, sondern um endlich frei zu sein, um endlich zu leben!

Viele die ich kenne stecken so fest und eine Krankheit nach der anderen lässt sie zusätzlich leiden, dies wiederum gibt ihnen ein Gefühl der Wichtigkeit, was sie sonst nicht vermittelt bekommen.

Das Verteilen solcher Broschüren ist echt eine gute und wichtige Sache Fee, super dass du so etwas machst!

Alles Liebe dir
Epines


Fee

Liebe Epines,

***Davor hatte ich immer am allermeisten Angst, ich wollte niemals mein ganzes Leben lang ein Opfer bleiben, dafür habe ich nicht überlebt, sondern um endlich frei zu sein, um endlich zu leben!***

... ich auch !

Aber ich gebe zu,dass mir erst der Tod meiner Eltern,den Weg ebnete.An dem "Rest",arbeite ich noch.


Abschliessend zur Kommunikation:

Wenn ein Kind,nur ständig "Böses" über sich,von seinen Eltern hört,
ist es kein Wunder,wenn man als Erwachsener vieles mit "Wolfsohren" und Gedanken aufnimmt/interpretiert .
Auch daran arbeite ich,mit meiner armen Thera,die ich lange als "Wölfin" zu mir sprechen hörte.

... inzwischen sind wir aber meistens beide im "Giraffensetting"  :)


Buch :

Wenn die Giraffe mit dem Wolf tanzt: Vier Schritte zu einer einfühlsamen Kommunikation,Serena Rust (Autor)


... hat mir sehr dabei geholfen und die Zeichnungen darin,sind soooo
süüüüüss !


L.G. Fee

Epines

Liebe Fee

**Abschliessend zur Kommunikation:
Wenn ein Kind,nur ständig "Böses" über sich,von seinen Eltern hört,
ist es kein Wunder,wenn man als Erwachsener vieles mit "Wolfsohren" und Gedanken aufnimmt/interpretiert .
Auch daran arbeite ich,mit meiner armen Thera,die ich lange als "Wölfin" zu mir sprechen hörte.

... inzwischen sind wir aber meistens beide im "Giraffensetting"  :)**

Mir ging es genau so, wichtig ist vor allem dies selbstkritisch zu erkennen, hat bei mir auch einige Jahre gedauert :-)

Gruss
Epines

Fee

... in Selbstkritik bin ich diesmal die Fachfrau  ;)

chanell

liebe epines liebe fee
all das was ihr erfahren habt ist mir bekannt denn bei mir
war das nicht anders
wie schlimm das kinder heute noch ausgeliefert sind gegenüber
solche eltern -ja es wird hingeschaut und kaum jemand unternimmt
etwas
schlimm ist es auch wenn kinder befragt werden -und die eltern
eine behauptung aufstellen das die kinder nur lügen
(bei mir war das auch so wenn ich mich jemanden anvertraut
habe -ich habe angeblich nur gelogen)

wann hört nur die gewalt gegen kinder auf?

Fee


Epines

@Chanell

Fee hat Recht, vermutlich wird es nie aufhören.

Solange Eltern ihre Kinder als ihren Besitz ansehen mit denen man machen kann was man will, ist kaum Hoffnung vorhanden...

Alles Liebe
Epines

Epines

Paten für Kinder psychisch kranker Eltern gesucht!

Gute Idee, allerdings dürfen die Bewerber und Bewerberinnen nicht einschlägig vorbestraft sein.

http://www.kinderschutzbund-guenzburg.de/Patenschaftsmodell

Epines

Seelische Erkrankung bei Eltern kann auf die Erziehungsfähigkeit einen maßgeblichen Einfluss nehmen. Hierzu zählen Depressionen, Angsterkrankungen, Psychosen, Persönlichkeitsstörungen. Elementare Bedürfnisse des Kindes nach Zuwendung, Versorgung, Anregung können unerfüllt bleiben. Mit Angriffen durch die Eltern, Grenzüberschreitungen, Einbeziehung in das Wahnsystem, Überforderung müssen sich diese Kinder auseinandersetzen. Psychopathologische Auffälligkeiten sind daher bei Kindern psychotischer Eltern gehäuft festzustellen. Hilfen greifen dann, wenn Institutionen wie Jugendhilfe, Psychiatrie, Justiz zusammenwirken. Wenn das Kindeswohl gefährdet ist, muss in das elterliche Sorgerecht eingegriffen werden. Gründe hierfür werden aufgezeigt.

Tragischerweise können Kinder zumeist gar nicht erkennen, dass es sich bei diesen Veränderungen der Eltern um ein krankhaftes Geschehen handelt. Besonders jüngere Kinder beziehen das Geschehen auf ihr eigenes Verhalten. Es resultieren Angst, Schuldgefühle, Scham. Angst als Lebensthema12, Angst vor dem erkrankten Elternteil (vor verwirrenden Verhaltensweisen des Elternteils, vor körperlichen Übergriffen, Misshandlung), Angst um den erkrankten Elternteil, Existenzangst, Angst, selbst zu erkranken. Schuldhaftes Verarbeiten des eigenen Handelns (,,hätte ich Mutter gestern doch bloß nicht geärgert, dann müsste sie nicht wieder in die Klinik"), Scham vor Nachbarn, Freunden, wenn der kranke Vater mal wieder die Hausbewohner beschimpft hat, vor äußerlichen Veränderungen, z.B. durch die Nebenwirkungen der Medikamente, durch mangelhafte körperliche Pflege. Das Familientabu, nach innen und nach außen, ist oft so ausgeprägt, dass die Kinder selbst dann, wenn sie in professioneller Hilfe sind, nicht wagen, über die Erkrankung der Eltern zu sprechen, aus Angst vor Folgen, die sie nicht überblicken.

Interessanter Beitrag Seelisch erkrankte Eltern und Kindeswohlgefährdung
Dr. Günter Häfele, Berlin

http://www.carookee.com/forum/Staatsterror/11/26640429

Amazone

jetz weiss ich auch warum meine babys gestorben sind, ne borderline -Mutter
wäre nicht das richtige leben gwesen!
Amazone- Moonlight

Epines

@Amazone

Das mit deinen Babys tut mir leid, ist schwer ein Kind zu verlieren.

**...borderline -Mutter wäre nicht das richtige leben gwesen!**

Dies war bei mir auch der Grund auf Kinder zu verzichten. Kann sein, dass ich vieles besser gemacht hätte als meine Eltern, aber das Risiko meinen Kindern mich, meine Borderlinestörung, meine Intoleranz, meinen Anspruch auf Perfektion, meine Arbeitssucht und den damit verbundenen Zeitmangel und meine Ausraster bei Überforderung zuzumuten, war mir einfach zu gross.

LG
Epines

Epines

Wenn Kinder zu Eltern werden

Drei bis vier Millionen Mädchen und Jungen leben in Deutschland bei psychisch kranken Eltern. Sie versuchen, die Aufgaben ihrer Mütter zu übernehmen, so gut es geht - und opfern dabei ihre Kindheit.

Gute Doku die mich sehr erschüttert hat...

Mein verrücktes Leben - Von starken Kindern und kranken Müttern

http://www.youtube.com/watch?v=BZH683aDv_0

LG
Epines

Deja

Sag mal Epines, merkst du noch was? ich lese hier gerade das 1.Mal und ich frage mich, ob du überhaupt begriffen hast, was Amazone meinte....

KRASS!!! ECHT KRASS!!!

Soviel Gewalt in  Kommunikation ist mir überhaupt noch nie untergekommen. Ich muß gleich kotzen, echt!

Jaaaa, ihr könnt mich gleich wieder mahnen! Ich steh dazu!

Fee

Oje :-((((

Wollte hier gerade nach `ner benötigten Pause etwas zum Thema schreiben, weil ich schon wieder die ganze Nacht kein Auge zumachen konnte, ohne ständig diese furchtbaren Erinnerungsbilder zu sehen.

Aber der "Ton" hier, läßt mich dann doch besser mal wieder davon Abstand nehmen.

Hab`schon Kummer genug. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, daß das überhaupt i.wem gut tut.


Alles Gute wünscht Euch Fee