Meine Tochter

Begonnen von licht, 19 April 2011, 20:47:24

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Epines

Also wenn ich so zurück denke, hätte bei mir das Aushängen der Türe auch gewirkt :-).

licht

Das Aushängen der Türe ist ein Eingriff in die privatsphäre gewesen. Mir war klar, das es ein schlimmes Gefühl auslösen konnte. Grade in dem alter. Darum auch die Decke vor der Türe, damit sie nicht so "offen" sitzen und schlafen muss.

Ich denke auch nicht, das dies ein Auslöser für Suizidgedanken sein kann.

Vermutlich liegt das an der ganzen situation. Ich wurde krank - war nicht mehr da für die Kinder. Danach die Trennung, dann später der Umzug.
Meine Tochter hat die Verletzungen mitbekommen, die ich mir selbst zugefügt habe. Nicht in dem Moment - aber sowas heilt nicht innerhalb von ein paar stunden.
Der ärger mit dem Vater - und der ganze andere Mist.

Ich habe immer versucht so offen wie möglich zu sein, habe immer wieder gesagt, das ich die beiden liebe und alles nichts mit den beiden zu tun hat.
Meine Tochter hasst ihre kleine Schwester.

Ich denke, ich werde so keine Lösung finden. Nur weil ich es jetzt gelesen habe, kann ich meiner Tochter nicht alles durchgehen lassen. Jede zurechtweisung sieht sie als persönlichen Angriff - das ich sie nicht lieben würde, und meine kleine mehr wert wäre, wie sie selbst.
Sie sagt dies, weil sie weiß das mich das verletzt.
Und meine Große weiß auch - das es nicht stimmt.

Denn es gibt täglich die Momente, wo sie meine nähe sucht, wo sie kuscheln möchte und ins Bett geht sie nur, wenn ich sie auch bringe.

Ich weiß es einfach nicht.

Epines

Hallo Licht

Es ist sicher keine einfache Zeit für euch und es gilt diese gut zu überstehen.
Wie umarmt man einen Kaktus?

Hier ein guter Buchtipp, vielleicht hilft es dir ein wenig weiter: http://www.dooyoo.de/sachbuecher/pubertaet-jan-uwe-rogge/1181264/

Alles Liebe
Epines

dejavu

Hallo Licht

ok, da wären wir mal wieder beim Thema, es sollte ja um die schlimmen Gedanken gehen. Anscheinend bist du sehr krank geworden, sie hat ne Menge mitbekommen, eine Trennung wohl und ein neues Lebensumfeld. Das sind jedes für sich genommen schon ziemliche Brocken, geschweige denn alles zusammen für ein Kind ne Menge Holz.

Was ist denn jetzt grad aktuell? Konntest du dich schonmal langsam vortasten?

lg deja

licht

Die Frage nach dem kaktus trifft es ganz gut. Aber wohl auch beide Seiten.

Im Moment ist es ok. Meine Kinder sind seit gestern wieder zuhause. Sie waren eine Woche beim Vater. In dieser Zeit haben wir ziemlich viele SMS täglich geschrieben.

Ich habe ihr gestern einen Massageball gegeben und ihr mit einem lächeln gezeigt, wie man diesen benutzen kann.
Vorhin kam es wieder zu einer Situation mit ihrer Schwester - und ich habe ihr den Ball in die Hand gedrückt und sie angelächelt. Sie schaute erst ein bisschen "genervt" - hat aber dann zurückgelächelt und ihn in die hand genommen.
Habe nur zu ihr gesagt - "versuch es".
Später hat sie sich zu mir auf die Couch gelegt und wollte ein bisschen kuscheln.

Ich glaube nicht, das sie ein Problem mit mir hat, sondern mit der Situation ansich. Was gewesen ist.
Es gab vor kurzem bzw. direkt nach meinem umzug die Situation, das sie mir nicht vertraut haben. Sie hatten Angst vor dem, was kommt. Neue Wohnung, alleine, ohne Vater. Ich denke, sie hat sich nicht mehr sicher gefühlt.

Meine Erkrankung habe ich für mich nach hinten geschoben. Sie exestiert nur noch in meinem Kopf und wenn ich alleine für mich bin. Ich versuche so gut es geht den Tag normal zu gestalten und keine Schwächen zu zeigen, damit sie ein sicheres gefühl behält und vertrauen hat, in dem was ich mache.

Die Pupertät ansich finde ich nicht so als Problem. Ich denke, das ich ihr zur Zeit genug freiräume lasse, um diese "körperliche Schwerstarbeit" gut hinter sich zu bekommen.
Für mich ist wichtig, das sie merkt, das ihre Entscheidungen, die sie für sich trifft in Ordnung sind - aber das sie auch die Konsequenzen tragen muss. Ich kann ihr nur noch Tips geben und lasse sie die letzte Entscheidung selbst treffen.

Sicher habe ich in den letzten Jahren viel falsch gemacht. Aber eines weiß ich sicher: Ich habe den beiden nie etwas böses getan, ich habe den beiden immer gezeigt und gesagt, das ich sie liebe.


dejavu

Hallo Licht

das klingt alles voll gut ey...:-)

Also, ich tu mich auch schwer damit, aber grad wenn man eine psych Erkrankung hat, ist man allein gelassen, man steht mit fast allem allein da, dann eine neue Umgebung. Was ich gut finde ist, daß anscheinend der Papa bemüht ist?

Deine Idee war super mit dem Ball und sie hat es angenommen. Wenn das mit dem Kuscheln etc klappt, dann ist es sehr gut. Kuscheln, das ist so wichtig, das wird sehr oft unterschätzt. Ich wurde schon öfter gefragt, ob ich normal finde, daß ich mit meinem Sohn noch kuschel, ob das normal sei mit 12J. Antworte ich Hä? Na klar, wenn er das möchte, was denn hier los? Da ist doch genau das, was uns von Geburt an gefehlt hat und solang ein Kind das Bedürfnis hat, ist es ok. Ebenso wie es egal ist das er ein Junge ist. Alles sehr merkwürdige überlieferte Geschichten.
Und selbst,, wenn du was falsch gemacht hast. Ich denke auch oft drüber nach. Wichtig ist, daß du es einsiehst und jetzt versuchst, es anders/ besser zu machen. Es ist nie zu spät.

lg deja

StillesWesen

Ich kuschel jetzt noch mit meiner Mama und Stiefpapa und ich bin schon 24.. ^^

licht

Der Vater ist nicht bemüht. Sie werden geparkt..und wieder abgeholt. Hört sich blöd an, aber es ist nichts anderes.
Irgendwann werden sie nicht mehr zu ihm wollen und ich könnte es auch verstehen.


stumm

mich würde interessieren in welchen situationen sie schrieb, dass sie nicht mehr leben will
ich mein sie schreibt doch nicht
liebes tagebuch heute ist montag ich will nicht mehr leben
das muss doch in irgendeinem zusammenhang stehen
z.B. ich habe eine 6 geschrieben, ich will nicht mehr leben
oder meine freundin war wieder voll blöd zu mir ich will nicht mehr leben

da muss es doch ein thema zu geben
ebend gerade in einem tagebuch wo man alles schreiben kann
eine situation beschreibst du wo sie im bad war, baden wollte und sich gefragt hat warum sie sich nicht umbringt
was war da vorher?
wie kommt sie auf diese idee?

du schreibst, dass sie es in der vergangenheit nicht immer leicht hatte
und denkst daher kommt ihre traurigkeit
weiss sie das, dass die vergangenheit der grund für ihre traurige stimmung ist
oder projiziert sie ihre traurigkeit in andere dinge?
vielleicht ist es aber auch gar nicht so
vielleicht empfindet sie die vergangeheit gar nicht als so schwer
vielleicht kommt die traurigkeit wo ganz anders her
was steht im tagebuch?

ich stelle diese fragen um zu wissen
ist sie ein teenie die mit bestimmten situationen probleme hat
und mit diesen nicht umgehen kann
oder ist dieses gefühl nicht mehr leben zu wollen schon manifestiert
ich glaube viele jugendliche sagen
boah ich will nicht mehr leben
damit meinen sie nicht wirklich, dass sie ihr leben beenden wollen sondern eher, dass sie eine bestimmte situation beenden wollen
ein bestimmtest gefühl nicht mehr tragen können
leider aber keine ahnung haben wie
ich denke es ist wichtig zu wissen wie ihre grundstimmung ist
es wäre auch wichtig zu wissen schreibt sie ,, nur,, das sie nicht mehr leben will oder auch schon von kongreten gedanken wie sie ihr leben beenden will
und ich denke wenn es wirklich schon eine schwere depression ist dann gehört sie zu einem psychologen

sie schreibt, dass sie sehr traurig ist wegen der katze
nun ist weggeben wieder etwas anderes als sterben
wäre die katze eingeschlafen wäre es ein anderes thema
vielleicht verbindet sie mit der katze eine andere, bessere zeit, welche von euch ...dir und deinem mann...einfach ,,weggegeben,, wurde
vielleicht trauert sie nicht der katze sondern dieser zeit nach

schreibt sie in ihrem tagebuch von schönen dingen?
dingen welche ihr freude bereiten
kann sie schöne dinge sehen?
schreibt sie in ihrem tagebuch von der zukunft, was sie gern werden möchte wie sie gern leben möchte
wenn ja dann könntest du diese fördern

sie hasst ihre kleine schwester
sie sagt das weil sie dich damit verletzen will
und weiss aber das sie nicht weniger wert ist als sie
naja also  phuuu ich weiss nicht
und wie geht die kleine schwester damit um?

und was mich noch interessieren würde ist deine krankheit
welche krankheit?
und wie hast du sie ,,besiegt,,?
das sie jetzt nur noch in deinem kopf ist wenn du allein bist
hast du diese krankheit allein besiegt?

...,,Ich liebe meine Tochter über alles, konnte aber nie mit ihr darüber sprechen, das und wie schlecht es mir ging.
Sie empfand es immer als Ablehung, aber das war es nicht.,,...

nun nichts anders macht sie gerade
sie kann nicht darüber sprechen
und sie versucht es allein zu schaffen
eine wirklich schwere aufgabe *find*


Epines

Hallo Licht

Nubis stellt viele Fragen die mich als neugierigen Menschen natürlich auch brennend interessieren, nur inwieweit haben wir das Recht aus den Tagebüchern eines Menschen Dinge zu erfahren, ohne sein, oder ihr Einverständnis? Es ist schon schlimm genug, dass es die eigene Mutter gelesen hat.

Zweifellos wird sich durch dieses Lesen der Gedanken deiner Tochter vieles in dir verändern, du hast Dinge erkennen müssen die aus ihrer  Sicht anders gesehen wurden, jedoch genau so richtig sind. Du wirst in Zukunft vermutlich viel mehr zuhören was sie zu sagen hat, insofern hat die an und für sich negative Sache des Lesens diesen einen Vorteil.
Auf keinen Fall würde ich einen direkten Bezug zwischen dem was du gelesen hast in einem Gespräch herstellen, denn deine Tochter würde sofort merken , dass du das Tagebuch gelesen hast. Das Vertrauen wäre dadurch zerstört und lange Zeit nicht mehr vorhanden, wenn überhaupt je wieder... , sondern viel mehr einfach das Gespräch suchen und ihren Nöten und Ängsten zuhören, daraus ergibt sich dann eher etwas fruchtbares.

"Ich liebe meine Tochter über alles, konnte aber nie mit ihr darüber sprechen, das und wie schlecht es mir ging.
Sie empfand es immer als Ablehung, aber das war es nicht".

Ich weiss nicht wie schwer krank du bist, aber Kinder von psychisch kranken Eltern gehören von Anfang an betreut, denn oftmals geben sie sich selber die Schuld am Zustand der Eltern und müssen, ob sie wollen oder nicht, ständig Rücksicht, oder sogar die Elternrolle übernehmen, dies scheint aber bei dir nicht der Fall, du machst auf mich einen gefassten und relativ sicheren Eindruck. Natürlich kann ich mich auch täuschen.

Dieses "sie empfand es immer als Ablehnung" hat mich den Satz kopieren lassen.
Genau so empfand ich es bei meiner Mutter auch. Ich denke es ist unglaublich wichtig zu kommunizieren, dass die eigene Krankheit und die Stimmungswechsel, wie auch die Impulsivität und was sonst noch für Kinder ganz schlimm ist, Teil einer Erkrankung ist und dass man das Kind liebt und es nichts dafür kann.
Man sollte nach jedem dieser Ausbrüche etwas später, wenn man sich wieder beruhigt hat darüber reden und sich auch öfters Mal dafür entschuldigen, auch wenn man selber nichts dafür kann.

Meine Mutter hat damals genau das Falsche getan, nach ihren Ausrastern hat sie mich zusätzlich bestraft, indem sie tagelang kein Wort mehr mit mir redete. Die schlechten Gefühle zogen sich so ins unendliche... und ich verstand überhaupt nichts mehr.

Die Einsicht, dass dieses Tun falsch ist hilft dem Kind, es besser zu verarbeiten, denn die Spuren einer Eruption sind trotzdem vorhanden und wirken nach.
Gerade Z.B. bei Borderlinern sind verbale Prügel teilweise extremst verletzend, ich habe immer körperliche Gewalt vorgezogen, als diese verbalen Ergüsse meiner Mutter zu ertragen, denn die waren vernichtend und wirken bis heute nach.

Wie oft hätte ich gerne gewusst warum meine Mutter sich so seltsam verhält. Ich verstand auch nicht wie man tagelang nur im Bett liegen kann, ohne dass man krank ist, verstand nicht wie man müde werden kann ohne gearbeitet zu haben, verstand nicht warum man ausrastete, nur weil man mit den Geschwistern eine Meinungsverschiedenheit hatte die belanglos war, verstand die vielen Strafen nicht, die willkürlich ausgeteilt wurden. Lange dachte ich, dass meine Mutter böse war, das Wort psychisch krank, oder Psychiater war in unserem Haus ein absolutes Tabu.

Meine Geschwister  wurden meiner Meinung nach auch bevorzugt behandelt, sie verstanden es auch bestens sich in die Rolle des lieben Kindes zu manövrieren und ließen mich schlecht aussehen. Ich wurde immer schwieriger und die Strafen die ich nicht verstand dadurch immer massiver.
Na ja, so war es bei mir, ich hoffe dass es bei dir total anders ist, wollte es einfach noch einmal erwähnen.

""Der Vater ist nicht bemüht. Sie werden geparkt..und wieder abgeholt.""
Dieser Satz hat mich ebenfalls sehr berührt. Scheidungskinder werden leider allzu oft als Spielball der eigenen Wut benutzt.
Ich sage jetzt natürlich nicht, dass du auch so bist, möchte dir keinesfalls etwas unterstellen.
Meine Eltern haben sich wahnsinnig gehasst, ich musste immer vorsichtig sein was ich erzählte. Ja nichts positives vom Vater erwähnen, aber auch umgekehrt. "Dein Vater holt euch nur weil er muss"... Solche Sätze sind mir deshalb gut bekannt. Aber auch: "Du bist genau so wie dein Vater", oder "du wirst deiner Mutter immer ähnlicher", wenn ich nur daran denke wird mir schon schlecht... Ich wollte nicht wie mein Vater, oder meine Mutter sein, ich wollte ICH sein.

Darum kann ich aus der eigenen Betroffenheit heraus  nur empfehlen,  niemals solche oder ähnliche Sätze in Gegenwart der Kinder zu verwenden, denn die lieben beide Elternteile und geraten zwischen Stuhl und Bänke, weil sie sich nicht für eine Seite entscheiden wollen. Also niemals ein schlechtes Wort über den Expartner verlieren. Ist zwar schwer, aber ich habe einige Freunde die dies geschafft haben.

Kinder haben das Recht sich selber eine Meinung zu bilden und wenn es so ist , dass er sich nicht bemüht, werden sie es erkennen.
Ich finde es unglaublich traurig wie manche Eltern, die sich notabene einmal so geliebt haben um Kinder in die Welt zu stellen, sich nach Trennungen verhalten.
Natürlich kann man nicht steuern wie sich der Expartner verhält, aber selbst vor leben wie es sein sollte, ist immer das Beste.

Alles Liebe
Epines

licht

Hallo Stumm,

ich möchte jetzt nicht nochmal das Tagebuch in die Hand nehmen.

Mein Eindruck war, das sie sich gegenüber ihrer Schwester ungerecht behandelt fühlt - das ich sie mehr lieben würde als sie und das ihre Schwester mehr bekommt.

Das schlimme ist....das genau das Gegenteil der Fall ist bzw. sie viele Vorzüge hat, was auch an ihrem Alter liegt (sie ist ja älter)
Ich behandel beide nicht gleich - sondern meine Große hat mehr Freiräume, wie meine Kleine.
Sie beleidigt ihre Schwester bei jeder Gelegenheit und fast immer ohne Grund. Reagiere ich darauf - ist es natürlich in ihren Augen falsch und dann ist das Theater wieder groß.
Im Gegenzug - abends, wenn meine Kleine im Bett ist, sucht sie die nähe, Entschuldigt sich bei mir, wenn sie wieder arg ausgerastet ist. Sie weiß, das sie oft falsch reagiert aber sie macht es immer wieder.


Sie sieht alles negativ und bezieht alles sofort auf sich.

Ich habe schon länger den Eindruck, das es ihr nicht gut geht. Ich rede viel mit ihr, versuche ihr zu erklären, wenn sie etwas falsch versteht oder verstehen will.

Auf der einen Seite ist es schlimm, das Tagebuch gelesen zu haben...und wenn sie sich nicht so auffällig verhalten würde, hätte ich es auch bestimmt nicht getan !!!
Ich bin "froh" - das ich weiß, wie sie denkt, denn nur so kann man reagieren.

Wie meine Kleine damit umgeht? Sie wehrt sich und das ganze eskaliert.
Gleichzeitig ist sie verletzt, von dem was meine Große macht.



@ Epines

Meine Kinder sollen selbst Entscheiden, was sie tun und was nicht. Bezogen auf den Vater.
Ich habe ihn oft in Schutz genommen - habe sein Verhalten versucht den Kindern zu erklären - positiv..und nicht negativ.
Mein Ex hat mich sexuell genötigt - mich gezwungen und uns unter druck gesetzt, wenn ich nicht so wollte wie er.
Und genau DAS - kann und werde ich meinen Kindern niemals erzählen....und auch wenn es mir schwer fällt ihn immer wieder in Schutz zu nehmen - mache ich es für meine Kinder.

Er hat den kindern oft gesagt, sie dürften mir "dies und jenes" nicht erzählen, weil ich sonst sauer auf ihn wäre. Aber den Zahn habe ich meinem Ex gezogen. Als ich es rausgefunden habe, das er so mit den Kindern spricht, habe ich das Gespräch mit meinen Kindern gesucht und ihnen erklärt, das sie mir alles sagen dürfen, was sie  möchten und das ich NICHT unternehmen werde...egal was sie nicht sagen dürften.
Das wir gemeinsam entscheiden, was passiert und ob ich ihn auf diese Dinge anspreche. Und wenn meine Kinder das nicht wollen - weil sie angst haben dann ärger zu kriegen...dann mache ich es auch nicht.

Letztes Wochenende rief mich meine Große um 2.30 Uhr nachts an - weil beide Angst hätten. Mein Ex hat eine Etage tiefer in der Wohnung seiner Freundin übernachtet und die beiden waren alleine und hatten Angst.
Sie haben sich nicht getraut, ihn zu wecken - weil sie dann ärger bekommen würden.
Das Ende war - das er dann irgendwie mitbekommen hat, das meine Große mich angerufen hat - und beide haben Ärger von ihm bekommen.
Meine Große hat mich gebeten, ihm nicht zu sagen, das ich es weiß...denn sonst wäre der Druck wahrscheinlich noch größer geworden.
Meine Tochter weiß, das sie mir alles sagen kann, aber ich nur reagiere, wenn sie es auch möchte.

Was sie nicht weiß ist, das ich später doch mit meinem Ex spreche und ihm klar mache, das es so nicht geht und er sich gerne nochmal mit dem Jugendamt unterhalten kann, wenn er es nicht kapiert - was für einen Druck er damit auslöst.

Das Jugendamt weiß da bescheid, und hat ihn schonmal daürber aufgeklärt und ihn aufgefordert, das zu unterlassen. Aber es passiert leider immer wieder.

Von meiner Seite her wissen meine Kinder, das sie ALLES was hier zuhause passiert, auch bei Vater erzählen dürfen - wenn sie möchten und das es keine Konsequenzen hat.
Sie wissen, das sie im Bezug auf den Vater selbst entscheiden können, was sie möchten und was nicht.
Ich rede nicht gegen ihn - auch wenn es mir sehr schwer fällt.

Meine Kinder wissen auch - das sie jederzeit zuhause bleiben können/jederzeit nach Hause kommen können  - ich bestehe nicht auf die "papa-wochenenden".

Ich habe mich dafür eingesetzt, das meine Kinder endlich ein eigenes Bett bei ihm bekommen - habe den beiden Farbe mitgegeben - und das leere Zimmer zu streichen. Das sie sich bei ihm wohl fühlen können, einen Ort bei ihm haben, wo sie sagen können...das ist unser Zimmer. Sich einfach willkommen fühlen.
Er hat es angefangen - aber nciht zuende gebracht.

Es gibt viele Dinge, die einfach im argen sind, aber mir sind auch oft die Hände gebunden.


Ich musste wegen eines Zusammenbruchs vor kurzem ins Krankenhaus und in dieser Zeit wurden die Kinder hin und hergeschoben, weil mein Ex lieber Karneval feiern ging, als sich den Kindern anzunehmen. Die beiden waren eh schon "geschockt". Sie gingen zur Schule und mittags war ich dann "weg". Die beiden haben in der Zeit viel geweint und wussten nicht, wie der Tag weitergeht, wo sie am nächsten Tag schlafen würden  und wer für sie da ist.

Ich kann machen was ich will - aber solange von außen immer solche dinge dazwischen kommen, habe ich keine Chance.



Was mich angeht - es war eine heftige Zeit - mit Klinikaufenthalt dann Psychatrie.
Ich bin nicht "geheilt" - mir gehts zwischendrin schlecht, aber ich versuche es von meinen beiden fern zu halten.
Ich habe angefangen, vieles einfach "zu vergessen" und schlucke sehr viel runter.
Dabei hilft mir meine Arbeit.


Ich dachte nicht, das mein Beitrag hier so ernst genommen wird, und habe mich daher dazu entschieden, unter einem Gastnamen zu schreiben.
Das Forum hier war mir mal sehr wichtig - und durch einen Umstand hatte ich das Vertrauen verloren und mich hier kaum noch gemeldet.

Aber jetzt an dieser Stelle - zumal ich denke, das es hier jemanden gibt, der mit sicherheit schon weiß - wer ich bin...möchte ich das jetzt auch nicht mehr unter dem namen "licht" weiterführen.
Verstecken...ist eins der Probleme - mit denen ich noch zu kämpfen habe. Kein Selbstvertrauen und immer die Befürchtung, alles falsch zu machen.
Dies nur zum Verständnis - warum es mir nicht leicht fällt -unter meinem Nick zu schreiben. Aber ich denke, es wäre unfair, wenn ich es nicht langsam mache.


Gruß
Mond

dejavu

Hallo Mond

ich glaube nicht, daß du ausgerechnet auf mich kommen würdest, aber ich habe es vermutet. :-)

Hm, Epines, also ich kann dich echt gut leiden, aber manchmal bin ich etwas aufgeregt wegen dir. Ich bin psychisch krank und warum sollte mein Sohn betreut werden. Hä? Das ist genau so ein Ding, wie in dem anderen Thread. Aber ok. Das ist ein komplett anderes Thema und nicht Sinn dieses Threads.

Also liebe Mond

ich bin der Meinung, und ich spreche hier als Mutter eines 12jährigen Jungen, daß du, wenn deine Tochter nächstes Mal kuscheln kommt, in deinen Armen liegt, und sie dir nicht in die Augen schauen muß, du ganz vorsichtig mal fragst, wie es ihr geht. Wie sie in der neuen Umgebung zurecht kommt, wie sie in der neuen Klasse aufgenommen wurde, ob sie neue Freunde gefunden hat. Daurauf aufbauend kannst du das Gespräch so lenken, daß ihr zunächst mal in die Nähe der Emotionen kommt, die sie bewegen. Ich glaube zB, sie projiziert ihre Trauer auf die Katze. Die Traurigkeit an sich sitzt woanders. Mama krank, Trennung etc. Was du alles angegeben hast.
Vllt läßt du sie mal aufschreiben, was sie denkt wo sie bevorzugt wird und wo sie benachteiligt wird. Und auch, was sie an ihrer Schwester gut findet und was weniger gut. Aufschreiben deshalb, weil man es immer wieder nachlesen kann. Anhand dessen könntet ihr dann gemeinsam überlegen, ob es gerechtfertig ist oder ob es ihre Wahrnehmung ist, die ihr da hin und wieder einen Streich spielt.
Vllt wär es sogar möglich danach in einem Dreiergespräch mal zu besprechen. Ungezwungen, vllt in einem Cafe oder bei einem Picknick.
Wenn ihr eine Lösung findet, aufschreiben. Wann ist dein Große besser dran zb mit Freiräumen oder Klamotten? Wann hat deine Kleine ihre Vorteile zB mit mehr Zuwendung oder natürlich sieht man der Kleineren mehr nach, sie hat keine Schulaufgaben, muß nicht lernen oder vllt im Haushalt helfen.

Was den Vater angeht. Du schreibst, du besteh´st nicht auf diesen Papa- Wochenenden aber vllt fühlen sie sich total unwohl dort und haben Angst oder trauen sich nicht, dir das zu sagen. Frag sie direkt, ob sie noch hinmöchten. Vllt ist deine Große so überfordert in diesem Zwiespalt, daß sich diese Angst in suizidalen Gedanken ausdrückt. Dazu kommt natürlich die Pubertät, keine Frage. Ich will auch nicht dumm rumfaseln, mein Sohn hat glücklicherweise solche schlimmen Gedanken nicht. Vllt noch nicht, wer weiß das schon. Ich hab es schonmal erwähnt, ich kenne 2Jungs aus Lukis Umfeld, die auch mit diesen Gedanken zu kämpfen haben. Beide sind sehr aggressiv und im sozialen Umgang kommt wirklich nur Luki mit ihnen zurecht. Beide werden in ihren Klassen gehänselt, gemobbt etc.
Ich sehe dieses problematische Verhalten völlig in ihrem familiären Umfeld begründet. Versteh mich bitte bitte nicht falsch. Ich bin einfach nur der festen Überzeugung, daß deine Tochter in irgendetwas festhängt, was sie auf solche Gedanken bringt. Immer wieder mein Satz, Suizid ist Ausdruck eines tiefen Wunsches nach Veränderung, egal wie alt man ist, gleich ist bei allen, daß sie etwas anders möchten aber nicht wissen, wie. Der Weg ist das Ziel, könnte man auch sagen.

Mein Weg wäre ein ganz behutsames Vorgehen, schrittweise und manchmal vllt mit Rückschlägen. Das weißt du alles selbst am besten von dir und ich mach es mit Luki genauso. Ich wende manchmal Sachen an, die mein Thera mit mir macht und das geht.
Luki beweist und zeigt mit immer wieder, daß Allerallerwichtigste ist und bleibt die Mama. Auch bei euch ist das so. Gib deiner Großen ei ne Chance, sich zu öffnen. Immer Stück für Stück ein bißchen mehr.

lg deja








Epines

Hallo liebe Mond

Also ich muss schon sagen, dass du dich vorbildlich verhältst! Es ist bestimmt sehr schwer diesen Vater nicht vor den Kindern abzuwerten, vor allem wo er dich so massiv verletzt hat. Ich hätte mir eine Mutter gewünscht die sich so verhält, aber meine war wohl zu hilflos in jedem Bereich...

Alles Liebe
Epines


mond

Ich kenne diese Gefühle, nicht verstanden zu werden - dieser Tunnelblick, wo man vieles vll mit falschen Augen sieht.
Suizidgedanken und die Gefühle dazu sind mir auch nicht fremd und von dem her war es nicht schwer das Verhalten meiner Großen schnell zu erkennen.
Das Tagebuch gab mir im Grunde nur die Sicherheit - das ich mich da nicht geirrt habe.

Man fühlt sich immer angegriffen - egal  ob der gegenüber es gar nicht so meint.

Ich weiß aber auch, was mir gefehlt hat und genau das versuche ich ihr zu geben. Sicherheit, das Gefühl "richtig" zu sein und das die eigenen Gefühle mehr wert sind, als das was andere darüber denken oder sagen.

Aber all das nützt irgendwo nichts - dennoch hat sie diese Dinge aufgeschrieben - und ich weiß nicht wie ich ihr noch helfen kann.

Auf das Wort psychologe reagiert sie sofort agressiv. Sie wurde damals ziemlich aufgezogen, als ich in der Klinik war. Eine psychomutter...usw.

Der Gedanke, das die Kinder von psychisch kranken ebenfalls eine Betreuung brauchen, finde ich gar nicht so verkehrt. Heute - im Nachhinein denke ich, das diese schlimme Zeit bei meinen Kindern viel kaputt gemacht hat. Aber - und das ist jetzt keine Entschuldigung- zu der Zeit sieht man das nicht. Man will alles vor den Kindern fern halten - man lässt sie im Grunde mit ihren Gedanken alleine.
Man klärt nicht auf und sie suchen ihre eigene Wahrheit - die aber nicht immer dann auch richtig ist.

@deja

Deine ansätze fand ich gar nicht mal so verkehrt und vll schaffe ich es so - nochmehr ihr Vertrauen zu bekommen und das sie über das redet, was sie bedrückt und eventuell auch Dinge grade rücken, die sie falsch sieht.


@ Epines

Ich denke es liegt daran, das ich Hilfe hatte. Ich meine damit nicht die Therapie - sondern einen guten Freund.
Dieser Freund hat mir geholfen aus einem großen Tief wieder rauszukommen - und ich bin mir sicher, ohne ihn hätte ich es so in der form nicht geschafft.
Er hat mir oft die Augen geöffnet, das man an sich selbst glauben muss und an das, was man auch alleine schaffen kann.

Es ist und war eine verdammt anstrengende Zeit - und ist es heute noch.

Mir wurde von meiner Familie und ehemaligen Freunden immer gesagt, wie schlecht ich bin - wie falsch ich mich verhalte und das ich so wie ich war absolut nichts wert bin.
"Wir drehen dich wieder um" - war die reaktion auf meinen Klinikaufenthalt.
Und wenn dieser Freund nicht immer wieder gesagt hätte - das ich doch irgendwo was wert bin und das ich es nur sehen muss.....ich denke, das ich heute nicht mehr wäre.

Vll hatte Deine Mutter nicht so einen Freund neben sich.
Und wenn man von allen Seiten immer nur wieder einen drauf bekommt - ohne das irgendjemand da ist der mal laut STOP ruft...ich denke, das es dann verdammt schwer ist aus einem richtig tiefen loch wieder rauszukommen.

Liebe oder Zuneigung zu empfinden - ist schwer.
Ich fühle nicht mehr viel...mir fällt es schwer, meine Kinder zu trösten, wenn sie sich weh getan haben.....wenn sie verletzt wurden....wenn sie sich nicht wohl fühlen.
Weil ich selbst sehr wenig fühle. Dennoch versuche ich es immer wieder....zu fühlen und vor allem nähe zu meinen Kindern zuzulassen und auch zu geben.


Das was ich grade für meine Tochter empfinde...ist traurigkeit. Traurig darüber, das sie so fühlt und denkt. Und dann hilflos - ihr diese Gefühle nehmen zu können.

lg
mond

mond

Etwas hat mir dieser Freund immer wieder gesagt - und es ist etwas, was mir heute noch hilft, über vieles hinweg sehen zu können:

"Lass die Verantwortung da wo sie hingehört"

Wenn mich heute mein Bruder als Ausrede benutzt - und andere anlügt auf meine Kosten - dann kläre ich es auf.
Dann stelle ich es richtig - egal ob mir mein Bruder das übel nimmt.
Denn es liegt in seiner Verantwortung - andere angelogen zu haben.....und nicht in meiner!
Und ich habe das Recht - es richtig zu stellen !!!

:-)

Und das tut verdammt gut.

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