Trauer

[Schneefeld]

Es hat ein Wort die Lippen schon verlassen
das einsam sich, durch falsche Welten bahnt
da geht es hin, und könnte ich es hassen
so hätt's sich gleich als Lüge mir enttarnt

Doch glaub ich wohl der schönen Stimme Klänge
Die Abgesänge, wie einst ein Freund sie rief
nur eine Nacht reicht - und ihre Fänge
um mich zu stürzen - tief, so tief...

So renn ich blind, die Augen ausgestochen
in einem Kreis, was habe ich entfacht
das Fleisch, es pellt sich ganz von meinen Knochen
und ich verstumm, versenkt in diese Nacht

Dann ein Versuch, ich möchte nur noch schreien
und flehen - wenn es mir dann gelingt
Oh Schicksal, kannst du es mir verzeihen?
Was soll die Qual, ich weiß nicht was sie bringt

In einem Ohr, da flüstern mir die alten
Momente ein, wohin ich gehen soll
im anderen drauf, will sich die Wut entfalten
bekräftigt nur, das dieser Ort zu voll

So reißt sich mir Gewusstes jetzt zu Stücken
des Bösen Fluch, er sitzt mir im Genick
Ach, könnt ich bloß ein kleines Licht erblicken
es brächt' den Hals weit weg vom festen Strick

Die Luft, sie fehlt, sie geht und kommt nicht wieder
wie sie mich quält, es ist kein übler Spaß
es ist ganz Ernst, ich sinke traurig nieder
und es verkommt, mein Sein zu einer Farce

Ein Grund besteht, warum mich Freunde sehen
mein Dasein scheint nicht öde oder trist
nur weil sie meine Wahrheit nicht verstehen
auch wenn sie dicht und leicht durchschaubar ist

So ist sie doch, sehr sicher aufgehoben
ist allen fern, und doch ohne Versteck
gab es jemals einen Grund zu loben?
Man findet ihn wohl nie im ganzen Dreck

Es perlt hinab, die aufgeheizten Wangen
ein letztes Mal, die Sehnsucht nach dem Glück
nicht alle Menschen können es erlangen
Nicht allen gibt man eine Chance zurück

Man fühlt so stark, der Seele inn'ges Sehnen
und was die Liebsten nun betrifft
es fließen niemals - niemals letzte Tränen
denn ewig wirkt der Trauer bittres Gift

(06.02.2011)

[Sintram]

Toll!
Mehr davon.

LG
Sintram