eine kleine Frage :)

Begonnen von Lilly, 12 April 2011, 16:18:43

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Lilly

Hallo ihr Lieben,

seit langem bin ich am hin und her überlegen, was zutun ist und ich dachte mir, hier finde ich bestimmt gute Ratschläge :)

Kurze Vorgeschichte zu mir.. nachdem ein sehr enger Freund von mir verstarb bin ich in starke Depresionen  versunken, habe versucht mir das Leben zu nehmen usw Ich habe mit einer Psychotherapie angefangen, bin allerdings nach 3 Stunden nicht mehr hingegangen.
Nachdem ich letztes Jahr am Ort seines Todes und bei seiner Familie war ging es mir deutlich besser und mittlerweile habe ich wenn dann nurnoch sehr leichte Depressionen, aber diese treten auch nurnoch sehr selten auf.

Mit seinem tragischen Tod habe ich mich oft auseinander gesetzt, aber ihn nie richtig verarbeitet sondern es so stehen lassen wie es ist.

Meine Frage an euch wäre, wie hoch kann das Risiko eines Rückfalles sein, gerade weil ich das Thema nie richtig verarbeitet und verdaut habe?

Epines

Hallo Lilly

Wenn du magst dann schreibe für deinen Freund  im Gedenkplatz ein paar Worte. Ich habe  festgestellt, dass es mir sehr gut getan hatte über meine Freundin zu schreiben und ich konnte sie auch ein Stück weit mehr loslassen, auch wenn es immer noch schmerzt.

Ob die Depressionen wieder kommen, kann wie Pudel schon sagte keiner wirklich wissen. Es kann auch durchaus sein, dass sie nie wieder kommen und einfach eine Begleitung der Trauer und des Verlustes waren.

Alles Liebe Dir
Epines

Adrenalinpur

Ich denke auch schreiben hilft. Schreib so ein Kladde voll mit eueren Erlebnissen was ihr geredet und erlebt habt, vergesse nie eure Zeit miteinander

Lilly

Huhu,

vielen Lieben Dank für eure Worte.

Einen Gedenkplatz für meinen Freund habe ich bereits in meinem Zimmer eingerichtet. Das Problem war einfach nur, dass man nie richtige sagen konnte warum er gestorben ist ( seine Ehefrau hat ihm das Leben genommen, danach sich). Daher rührt auch meine Angst, dass diese offenen Fragen mich wieder zurückwerfen könnten.

Aber ich denke auch, dass wenn es wieder soweit sein sollte, ich zum einem Arzt gehen werde und vorerst mein Leben ohne genieße.

Schreiben tue ich auch sehr viel, in schweren Zeiten schreibe ich einen Brief an ihn, sehr beliebt sind bei mir einfach auch Gedichte um die Momente in Worte zu fassen.

Ich sage nochmal danke und wünsche euch ein schönen Wochenende.

Fühlt euch lieb gegrüßt

Fee

Liebe Lilly,

mein bester Freund,ist 2001 in meiner Whg. (habe ihn bis zuletzt gepflegt),in meinen Armen verstorben.

Es war und ist heute noch furchtbar für mich.Für ihn,war es "gut" so.Denn er quälte sich schon ewig,mit Aids und Krebs ab.Alles haben wir geschafft,wie wir es uns ,schon Jahre zuvor,vorgenommen hatten,wenn es soweit ist.Dass das dann auch so geklappt hat,war wiederum "schön".

Weisst Du,gegen das Wort verarbeiten,bin ich immer etwas allergisch.
Sowas bleibt und zwar mein restliches Leben lang.Noch heute,vermisse ich ihn gaaaaaaaanz furchtbar und das wird auch so bleiben.Was sich ändert ist,dass man zunehmend,mit Freude,auch auf die schönen,gemeinsamen Erlebnisse zurück blicken kann.

... und nicht jedesmal,muss ich inzwischen dabei weinen.

Das wünsche ich auch Dir
L.G. Fee

Xaya

vor bisschen mehr als fünf jahren ist mein freund an leukämie verstorben. das war anfangs total schlimm für mich. ich hab mir trotzdem immer eingeredet, dass es besser für ihn war, da er sich am ende nur noch gequält hat. die chemo hat nicht mehr angeschlagen und sein immunsystem hat schlapp gemacht.
nach seinem tod hab ich mich monatelang verkrochen um irgendwie damit fertig zu werden. scheinbar hab ich einen weg gefunden. ich hab mich immer vor dem friedhof gedrückt und mittlerweile hab ich auch kein bedürfnis danach. bedeutet aber nicht, dass ich ihn vergessen habe. eher im gegenteil.
in der therapie hab ich noch nie drüber gesprochen und hab es doch gut überwunden. er ist ja auch nicht freiwillig gegangen und hat mich absichtlich im stich gelassen.

ich wünsche dir, dass du auch einen weg findest und mit dem verlust gut umgehen kannst.

schöne grüße
xaya

Lilly

Danke ihr 2 für eure Erfahrungsberichte.

Mit Sicherheit sollte man mit einem Lächeln auf die schönen Zeiten zurückbleiben, doch wenn ich etwas noch nie verstanden habe, dann den Tod. Daher gelang es mir bei all den Erfahrungen die ich mit ihm gemacht habe, nie richtig damit umzugehen. Ihr kennt sicherlich die berühmte Taktik des alles in sich hereinfressens bis es irgendwann explodiert.

Die Depression ist eine Laune.. und so kommt sie immer wieder.. es ist eine Frage des Umgangs.. mal schafft man es und mal reißt es einen runter.

Bis vor kurzem zählte ich mich zu den Personen, die es geschafft haben, doch mittlerweile zweifel ich. Doch es ist eine Frage des Kampfwillens..also lassen wir uns überraschen.

Liebe Grüße an euch

Schnellantwort

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