Was kommt noch?

Begonnen von Eloa, 19 März 2011, 21:00:32

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Eloa

Hallo,

mir platzt bald das Hirn und ich muss einfach schreiben. Ich habe gestern eine so schlimme Nachricht erhalten. So etwas Furchtbares habe ich noch nie gehört. Leider kann und darf ich hier nicht schreiben, um was es sich handelt. Es belastet mich ungemein. Nun gut, bei mir ist es nur das Wissen darüber. Ich bin nicht die Person die es "durchmacht". Diese Person hat mich ins Vertrauen gezogen und nun? Ich weiß nicht, was ich mit diesem Wissen anfangen soll. Was ist richtig, was ist falsch? So etwas schreckliches habe ich noch nie erlebt. Und morgen treffe ich mich mit dieser Person. Was soll ich nur machen?

Und heute ging es dann auch noch weiter. Eine Person teilt mir per SMS mit, dass sie sich morgen mit mir treffen will und danach für immer verschwinden will. Also umbringen. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Auch in diesem Punkt weiß ich es nicht. Meint sie es ernst? Will sie mich damit nur locken? Das ich mich bei ihr melde? Was will sie? Polizei rufen? Ja, das könnte ich. Werde ich sicher auch machen.

Nur.... was kommt noch alles?
Mir geht es so schlecht.
Auch körperlich bin ich total am Limit.
e.


sputney

Hallo Eloa,

ich würde auch die polizei benachrichtigen, einfach auch, dass du damit nicht alleine klar kommen musst und die verantwortung abgeben kannst, da du selbst nicht einschätzen kannst, wie ernst es ihr ist. Und allein ihr Hilferuf zeigt ja, dass sie ganz dringend Hilfe brauch, die du ihr nicht geben kannst.

Konntest du heute mit der anderen Person reden, die dich ins vertrauen gezogen hat? ich hoffe es hat dich nicht noch mehr runter gezogen.

Aber ich sehe es wie Wohlstandspudel, nimm dir Zeit für dich und sorge dich dann erstmal wieder um dich, bevor die probleme anderer auch noch zusätzlich zu deinen machst, obwohl du selbst genug zu kämpfen hast. Es ist vollkommen ok, dann auch mal ein wenig egoistisch zu sein und denen anderen zu sagen, dass du momentan an deine grenzen kommst.

Ansonsten bleibt mir nur dir ganz viel Kraft zu wünschen und ich hoffe, dass man dich nun mal zur Ruhe kommen lässt.

GlG,
sputney

Eloa

@ wohlstandspudel und @sputney

vielen lieben Dank für Eure Antworten. Spät in der Nacht habe ich bei der Telefonseelsorge jemanden erreicht. Wir haben lange telefoniert. Sie hat mich doch beruhigen können und hat mir auch noch mal deutlich gemacht, dass ich nicht allen helfen kann und manches eben aushalten muss. Und so machte ich es dann auch. Ich habe mich mit der einen Person nicht getroffen. Hatte gestern mit ihr noch E-Mail-Verkehr und ihr geschrieben, dass ich das alles nicht so mittragen kann. Es ging hin und her. Und am Ende habe ich aus Schutz für mich den Kontakt abgebrochen. (Um was es genau geht, kann ich nicht schreiben). Die andere Person, meine Stalkerin, hat sich nicht gemeldet. Und ich hab mich auch bei ihr nicht gemeldet. Ich denke, dass war ihre Absicht mit der SMS. Emotionale Erpressung oder so etwas.

Mir geht es nicht gut, nein wirklich nicht. Aber ich habe heute versucht alles abzublocken und einen normalen Tag zu machen. War fotografieren und habe in der Sonne gesessen und gelesen. Ich wollte einfach nicht mehr an das Leid anderer denken. Nur mal für ein paar Stunden lang. Und es ging.

Hätte nicht gedacht, dass mir die Telefonseelsorge so hat helfen können. Ich danke dieser Frau von gestern Abend von ganzem Herzen.

eloa
...die sich auch für Eure Worte sehr bedankt

sputney

Hallo,

es freut mich zu lesen, dass die frau der telefonseelsorge dir wenigstens etwas helfen kann.
Und du hast dich richtig entschieden und gehandelt. Lass dich von den anderen nicht unter Druck setzen.
Dass du heute einfach nur was für dich gemacht hast und nicht an die anderen dachtest, klingt sehr gut, ein erster Schritt in die richtige Richtung, hoffe der Tag konnte dir ein ganz klein wenig kraft geben.

Alles Gute,
sputney

Eloa

...Das Rad dreht sich weiter. Das Leben dreht sich weiter. Und ich befinde mich irgendwie darin. Ich schwimme irgendwie so mit. Wer oder was mich trägt, damit ich nicht untergehe, weiß ich nicht.

Die beiden "Baustellen" nehmen ihren Lauf. Den Kontakt zu der ersten Person habe ich abgebrochen. Ich habe ihr noch einmal meine Hilfe angeboten. Mehr kann ich nicht tun. Mir bleibt jetzt nur das Aushalten. Habe es einem Pastor und meiner Therapeutin erzählt. Sie sagte auch, ich kann nichts tun. Das hat mich erneut beruhigt. Dann meine Stalkerin. Sie ist wohl in der Psychiatrie gelandet. Jedenfalls schreibt sie mir das und seitdem sie da ist, bekomme ich unentwegt Anrufe und SMS. Ich habe ihr sehr deutlich zurückgeschrieben, dass sie mich in Ruhe lassen soll. Aber das ist ihr egal. Kenne ich ja schon. So bleibt mir nur wieder das Aushalten und die Telefone abzustellen und möglichst wenig rauszugehen, neue Wohnung zu suchen und neue Telefonnummern.

Meine Schmerzen im Körper nehmen durch diese Sachen zu. Ich habe kein Lächeln mehr. Nehme nicht mehr viel wahr. Kann eigentlich nicht mehr arbeiten, weil ich so fertig bin und die Schmerzen es unerträglich machen. Aber ich mache weiter, so normal es geht (nach außen). Hilfe holen?

Ja, das habe ich versucht. Gestern war ich bei einem Psychiater zum zweiten Mal und es war wie der erste Mal, schlimm. Zu erst habe ich mal wieder eine Stunde warten müssen. Er hat zwei Wartezimmer. Ich saß im zweiten, weil der erste voll war. Und er nahm der Reihe nach die aus dem ersten Wartezimmer dran, auch die später nach mir kamen. Irgendwann kam er dann mal auch in den zweiten und fragte, wollten sie zu mir? Wenn sie ja auch hier im zweiten Zimmer sitzen. Ich war sauer. Im Sprechzimmer ging es weiter. Er las meine Diagnose und für ihn war alles klar. Kiste auf und zu. Ich solle doch froh sein, eine Therapie zu haben. Einen Anker. Bei meiner Diagnose kann ich froh sein, wenn mich jemand nimmt. Und hohe Ansprüche an eine Therapie, an Zeit darf ich in diesem Jahrtausend nicht mehr haben. Und überhaupt Japan usw. Ich bin daraufhin geplatzt und brach in Tränen aus. Er kennt mich nicht, weiß nichts von mir. Nichts. Ich sagte ihm, wo soll ich hin. Ich brauche Hilfe. Keiner will sie mir geben. Will ich mich umbringen, bringt man mich in die Klinik. Dort bekomm ich die Auflage eine Therapie zu machen. Aber mich will ja keiner. Er meinte, ja, da hätte ich recht und entschuldigte sich. Kam auf mich zu, tätschelte mir die Schulter und strich mir über den Kopf. Hallo??? Das ging so weiter und am Ende. An der Tür sagte ich ihm, ich hätte im Moment große Probleme. Er nur, er hat auch welche, aber er hätte ja Kinder. Sie haben ja keine und dann wieder Japan. Ich gab ihm zurück, dass mir diese Vergleiche weh tun. Er - nichts, sondern, kann ich sie so gehen lassen oder möchten sie ein Bonbon. HALLO????? Ich bin 36 Jahre alt und nicht 5.

Das wars.
eloa

Epines

Hallo liebe Eloa

Ich bin entsetzt und auch richtig wütend auf diesen Idioten, obwohl solche Psychiater und Psychologen nichts neues für mich sind. Man sollte endlich irgendwo eine Rote Liste von solchen Leuten publizieren.

Der sozialpädagogische Dienst wo ich wohne, hat so eine Liste mit Jugendpsychiater, die sie nicht mehr empfehlen, aber ich würde noch viel weiter gehen und in Foren auch Namen nennen.

Man muss einfach sehen, dass viele sehr gut an psychisch kranken Menschen verdienen. Einer Freundin von mir  ging es immer besser und das nervte ihren Therapeuten, der war sogar richtig beleidigt deswegen, ich frage mich was wollen die denn überhaupt? Kohle oder Erfolg?

Man weiss heute, dass die Empathie des Therapeuten entscheidend ist, ob ein Patient gesund wird oder nicht. Sie ist sogar wichtiger als die Wahl der Therapieform (Nadine Reiband: Placeboeffekte in der Psychotherapie).

Es tut mir so Leid , dass du so etwas schon wieder erleben musstest, ich hoffe, dass es dir bald wieder besser geht.

Zur Hilfe für Andere; meine eigenen Erfahrungen sind ähnlich wie die deinen, wenn man instabil ist, kann man anderen Menschen nicht helfen, dies zieht tief hinunter. Also keine Hilfe anbieten, sondern auf sich selber achten und den Kontakt mit Menschen die Energie saugen meiden.

Alles Liebe
Epines

Fee

Liebe Eloa,

als ich mich gerade in diesen/Deinen Thread eingelesen habe,hatte ich je länger ich hier las, zunehmend und ziemlich aufdrängend das Wort "abgrenzen" im Kopf.

Und genau das,ist nämlich auch mein Problem.

Aber mit zunehmendem Üben,merke ich auch,wie wichtig es ist,seine eigenen Grenzen anderen Menschen angemessen zu zeigen.
Denn nicht jeder hat von sich aus ein Gespür dafür.Uns manche Leute,sind auch etwas schwer von Begriff oder wollen einfach nicht begreifen,so dass man evtl. ziemlich deutlich sagen muss,was einen stört.

Ungeübt darin,verlassen mich da oft meine Kräfte oder auch einfach nur mein Mut.Oder die Sicherheit dessen,dass ich es "darf".

... trotzdem hilft da nur konsequentes vorgehen ... leider.


Alles gute Fee