Kindliche Suizidgedanken...

Begonnen von WeirdLife, 24 Januar 2011, 19:50:50

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WeirdLife

Hallo,

aus aktuellem Anlass stellt sich mir die Frage wie man mit Suizid bzw. Todesgedanken bei Kindern umgehen sollte.

Allein die Tatsache, dass ein 9-jähriges Mädchen denkt der Tod könne besser sein, macht mir schon zu schaffen. Ich glaube zu wissen, dass sie emotional bei ihren Eltern gut aufgehoben ist, die Probleme liegen im Umgang mit den Mitschülern und ihrem Selbstbewusstsein. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr jetzt antwortet sie solle sofort einem Therapeuten vorgestellt werden, aber ich bin mir unsicher, ob das der richtige Weg wäre. Da sie das Thema Tod unter Tränen abends nach einer sehr schwierigen Woche ihrer Mutter gegenüber angesprochen hat, bin ich mir nicht sicher inwiefern es einfach aus der akuten Verzweiflung heraus kam oder ob sie häufiger daran denkt. Die Mutter hat es mir jetzt im Laufe eines Gesprächs, als ich das Kind nach einem schönen gemeinsamen Nachmittag nach Hause gebracht habe, auch im Beisein des Kindes erzählt, wo man natürlich anders spricht, als wenn man alleine wäre. Ich will die Situation einfach weder über- noch unterbewerten. Ich weiß nur, dass ich es mir niemals verzeihen könnte sie zu verlieren, auch wenn ich mich derzeit mehr um fremde Kinder als um meine Verwandtschaft gekümmert habe, aber das wird sich jetzt ändern. Solange ich noch hier wohne, werde ich versuchen deutlich häufiger mit ihr was zu unternehmen etc. In dem Moment habe ich sie einfach feste in den Arm genommen und ihr nochmals gesagt wie wichtig sie mir ist und dass ich sie ganz doll lieb habe. Ich versuchte sie zu bestärken sich gegen die Mädels in der Schule zur Wehr zu setzen und ihnen nicht so viel Raum in ihrem Leben zu geben. Aber jetzt, wo ich hier so sitze, überkommen mich meine Depris wieder und ich bin einfach nur traurig darüber, dass mittlerweile die kindliche Unbekümmertheit auch verloren geht.

So viel also zu meinen Gedanken gerade. Ich wollte euch gerne daran teilhaben lassen...und vielleicht hat ja jemand was zu dem Thema zu sagen.

*Weird*

I decided not to give up today. After all, it sure would have been a waste surviving all that other bullshit for nothing.

Adrenalinpur

Das Kind - in welchem Verhältnis stehst du zu "dem Kind"? Ein Pflegekind? Warum? Erzähl mal bissel mehr darüber.

Akkzeptanzprobleme in der Schule sind sehr häufig aber führen doch nicht gleich zu Selbstmordgedanken?

WeirdLife

Verwandschaft, sie wohnt ein paar Häuser weiter und ich habe sie von klein auf begleitet. Sie ist ein leibliches Kind ihrer Eltern, welche verheiratet sind. Sie müssen zwar aufs Geld achten, aber es fehlt ihr soweit materiell gesehen an nichts.

Sie scheint wohl seit der 1. Klasse gemobbt zu werden. Hat zwar eine Freundschaft aufgebaut, aber dann sind da halt die vielen anderen die sie massiv hänseln. Das geht über das normale kindliche Maß hinaus von dem was ich gehört habe. Die Lehrerin ist auch schon dazwischen gegangen, aber das hat natürlich nichts gebracht. Ihr Selbstbewusstsein ist nicht besonders gut ausgeprägt, was denke ich auch mit ihrem Übergewicht zusammenhängt, wobei sie immer schon sehr ängstlich war. Die Mutter steht ihr emotional denke ich sehr nahe, sie vertraut sich ihr auch regelmäßig mit Problemen an.

Einerseits macht mir dieser Satz von ihr echt zu schaffen, andererseits ist sie im Umgang mit mir immer sehr fröhlich....mein kleiner Sonnenschein halt...



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Fee

liebe weird,

wenn es meine tochter wäre,würde ich sie von der schule nehmem und mit gesunder kost und schwimmen,usw. ihr normalgewicht ansteuern,damit sie nicht aufgrund ihres moppeligsein immer wieder gemobbt wird.und alles versuchen,damit ihr selbbewußtsein gestärkt wird.


l.g. fee

WeirdLife

#4
Danke fee.

"Von der Schule nehmen" - ich weiß nicht, ob das so der richtige Weg ist, denn so lernt sie nur Problemen aus dem Weg zu gehen, anstatt dagegen anzugehen. Das mit der gesunden Ernährung versuchen sie, da hat sie selbst auch schon offen drüber geredet. Aber ich denke da sind einfach die Eltern in der Verantwortung (ist doch klar, dass sie nicht widerstehen kann, wenn es angeboten wird) und ich kann nicht einschätzen, was bei denen so gekocht wird, da ich selten dort bin und sie immer zu mir hole oder Ausflüge mache. (Liegt an der verrauchten Umgebung, dass ich nicht gerne dort bin. Das ist der einzige Punkt, wo man den Eltern wirklich einen Vorwurf machen kann und muss, aber da stoße ich auf taube Ohren :-(( ) Sie wird jetzt auf jeden Fall zum Tanzen angemeldet. Ich werde versuchen, wenn ich frei habe mit ihr schwimmen zu gehen, denn das könenn ihre Eltern nicht.

In Sachen Selbstbewusstsein fällt mir grad sowas wie Karate ein, das macht mein Babysitterkind. Sie ist zwar ein sehr zierlicher Typ, aber auch eher schüchtern und ängstlich. Vielleicht wäre das auch was, wobei das bestimmt auch für ne Jungensportart gehalten wird... -.-
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Fee

... also weird,verrauchte Bude,Eltern können nicht mit schwimmen gehen,kind zu dick ... nun gut,nicht das Thema.

Hat denn mal jemand mit der KlassenlehrerIn,den "Moppern" oder sonstwem gesprochen (z.B. den Eltern der "Mopper" oder besser noch mit allen zusammen ) ?

... und ein Kind gegen viele,lernt nichts außer Aussichtslosigkeit, ducken,Schulpanik,Einsamkeit ... und Suiziggedanken (wie man sieht).

Ohne Übertreibung,sehe ich hier zügigen Handlungsbedarf und schlimmstenfalls von DIR !

L.G. Fee

WeirdLife

Dass die Eltern als Kind nie schwimmen gelernt haben und es hier keine Kurse für Erwachsene gibt, dafür können sie nichts.

Habe heute noch mal mit ihnen alleine gesprochen, da man so natürlich anders reden kann als mit Kind. Das Problem ist wohl eine Mädchenclique, die ihre beste Freundin für sich haben will, so dass sie dann häufig alleine auf dem Schulhof ist. Die Person, die sie die ersten beiden Jahrgänge gemobbt hat, hat sich wohl seit diesem Schuljahr endlich wieder eingekriegt (Mutter des Kindes hat ihn angesprochen doch er dreht sich einfach weg und geht..., Lehrerin hat ihm Strafarbeiten für unangemessenes Verhalten gegeben). Aber an dem besagten Tag war wohl ein Vorfall eines anderen Jungens, der auf der gleichen Schiene anfing, da würde ich auch nicht schwimmen wollen. Sie ist einfach ein herzensgutes Mädchen und obwohl der Typ auch seine äußerlichen Macken hat, würde sie nie genauo zurückärgern, was ja an sich auch lobenswert ist.

Die Eltern werden jetzt den Kinderarzt informieren und nachfragen wegen Schilddrüse etc. denn viel süßes z.B. isst sie gar nicht und sie achten wohl schon länger auf die Ernährung. Dann wollen sie bei der Krankenkasse nachfragen, was es dort für Programme gibt und sie fängt mit Tanzen an. Wenn es nicht grad in Strömen regnet, ist sie auch immer viel draußen spielen.

Die Klassenlehrerin ist involviert und Mitte des Jahres steht eine Klassenfahrt bevor, auf die sie sich freut. Ich hoffe, dass die Klassenlehrerin dann vor Ort agieren kann und der Klassenverband gestärkt wird.

Ich werde sie heute noch mal einladen und mal genauer nachhacken wie es heute lief. Dazu dann was leckeres und GESUNDES für uns kochen :)
Sobald ich meine Erkältung los bin (also nächstes WE) werde ich dann wieder mit ihr schwimmen gehen und hoffe ihr Selbstbewusstsein auch etwas mitaufbauen zu können.
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Fee


Kurzfilm zum Thema Mobbing

http://www.dailymotion.com/video/xfjntm_nah-dran_shortfilms


... ansonsten :x


L.G. Fee






Epines

Liebe Weird life

Kommt mir so bekannt vor die Geschichte. Ich wollte zum ersten Mal mit 6 Jahren sterben und meine ganze Kinderzeit war mit diesem Wunsch überschattet, es gab wohl keinen einzigen Tag an dem ich nicht weinend zu Gott gebetet hatte, dass er mich zu sich holt.

Als Überlebende hätte ich mir eine Verwandte wie dich gewünscht, einen Menschen bei dem ich einige Stunden hätte vergessen können und keine Angst zu haben brauchte.

Ich hatte meine Grossmutter, leider wohnte sie so weit weg, dass ich sie nur in den Ferien besuchen konnte. Ich lebte nur in diesen Ferien...

Egal was dieses Kind durchmacht, zu hause, in der Schule oder sonst wo, es hat in dir eine Freundin und dies ist viel mehr wert als du ahnst! Schön dass es dich gibt!!!

Alles Liebe
Epines

WeirdLife

#9
Danke! Das ist lieb von dir :)

Das tut mir leid, dass es dir bereits so früh so schlecht ging :(

Ich glaube nicht, dass sie zu Hause Angst haben muss. Meine Kritik zu Hause ist ausschließlich das Rauchen. Ihre Mutter ist sehr herzlich, ihr Vater etwas komplizierter aber dennoch...das Problem seh ich in der Schule und ihrem Selbstbewusstsein - aber wir arbeiten dran :) Sie hatte heute eine neue Bluse und neue Schuhe an, da habe ich sie direkt mal darin bestärkt wie schick sie aussieht, denn das war sie wirklich :) (Auch wenn ich gar nicht will, dass sie so schnell erwachsen wird =P )

Ja, ich werde IMMER für sie da sein, auch wenn ich demnächst vielleicht wegziehen muss :-( Ich werde immer zu Besuch kommen und sie kann mich jederzeit anrufen.
Ich bin mir sicher, dass sie heute auf jeden Fall einen schönen Tag hatte. Sie hat viel gelacht, wir haben lecker und gesund gegessen und ich hoffe das gibt ihr Kraft. Jetzt bin ich leider wieder ein paar Tage arbeiten, aber ich werde sie dann am Sonntag hoffentlich wieder zu mir holen und wenn ich gesund bin mit ihr schwimmen fahren. Tut uns schließlich beiden gut :)
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Epines

Mir geht's heute wirklich gut und dies verdanke ich nicht zuletzt meiner Großmutter, die wenn auch nicht in unmittelbarer Nähe , doch immer gedanklich bei mir war.

Für belastete Kinder ist es überlebens- notwendig jemanden zu haben, dem sie vertrauen, bei dem sie auch mal die Sorgen und Ängste loslassen können.

Ich habe auch zu meiner Nichte eine wunderbar vertraute Beziehung und sie genießt es ebenfalls bei mir ihr Herz ausschütten zu können, ohne dass ich bewerte was sie tut und sagt.

LG
Epines


Adrenalinpur

@Epines mit sechs Jahren?
da wurde ich grad mal eingeschult das Leben war noch wie in Supertramps logical song
was war da
ich meine villeicht irre ich mich
im Alter von 4-6 habe ich erstmal das Leben angetatzt
lesen malen mal ein blümchen anschauen
was kann ein Kind in diesem Alter so verzweifelt machen?
Erlärt ihr mir das?


WeirdLife

#12
Also ich weiß zwar nicht was bei epines war, aber mir fällt da schon einiges ein...die ganze Bandbreite von Deprivationserfahrungen (Vernachlässigung, Verwahrlosung) oder Missbrauch und Gewalt (Physisch und Psychisch).

Wobei Kinder darauf in der Regel nicht mit Suizidgedanken reagieren, sondern andere Auffälligkeiten und psychische Probleme entwickeln, aber wie ich in den letzten Tagen gelesen habe, gibt es durchaus einige Fälle in denen Kinder mit 8 oder 9 sich das Leben genommen haben. Traurig aber wahr :-(
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Fee

Hallo Adre,

***was kann ein Kind in diesem Alter so verzweifelt machen?
Erlärt ihr mir das?***


... ich kenne jemanden,der (sie) wollte schon mit 3 Jahren,aus dem Fenster springen,um zu sterben.

Weird hat die Gründe genannt,aber gucke selbst:

http://www.youtube.com/watch?v=6-D84RsyRIQ


Gruss Fee

WeirdLife

Würde mir das Video gern anschauen fee, aber da steht das sei in meinem Land nicht verfügbar... in welchem Land lebst du denn? ^^
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