Vorstellung/ Wie kommt man raus?

Begonnen von ella, 08 Januar 2011, 01:37:08

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ella

Ich bin nicht besonders gut darin mich irgendwo vorstellen.
Auch hier -im Internet- nicht.
Aber irgendwo muss man ja anfangen, nicht?

Zu meiner Person gibt es nicht viel zu sagen, oder besser gesagt, eigentlich gar nichts. Mittelstand, Teenager,Durchschnittsgesicht, Durchschittsgedanken und Gefühlsleben.
Ich war nie ein fröhlicher Mensch. Nicht als Kind und jetzt, mit 16, erst recht nicht. Immer zu kritisch, immer habe ich das Haar in der Suppe gefunden - unabsichtlich. Es ist einfach an mir vorbeigeschwommen.

Aber das was momentan passiert mit mir, das.. das geht nicht so weiter.
Ich wache auf und könnte weinen, ich esse und könnte weinen, ich gehe schlafen und könnte weinen.
Ich habe dauernd das Gefühl zu ersticken, weiß weder ein noch aus. Hab keine Ahnung, was ich anfangen soll mit meinem Leben. Was mach ich nach der Matura? Ich weiß es einfach nicht. Und ohne Ziel, ohne Plan, schaffe ich die Schule nicht mehr. Ich brauche etwas, auf das ich hinarbeiten kann. Das weiß ich. Es ist mir unmöglich geworden, irgendetwas für die Schule zu erledigen. Schlage ich ein Heft auf, habe ich das Gefühl gewürgt zu werden. In dem Moment, in dem ich die Schule betrete, bekomme ich keine Luft mehr. Das sind keine Ausreden, das sind nicht Synoyme für Faulheit. Es fühlt sich wirklich so an. Keine Luft mehr zum Atmen.
Und mit diesem, diesem... Gefühl zerstöre ich meine Umwelt.
Meine Eltern, die ohnehin schon sehr gestresst sind, haben weder Zeit noch Lust, sich noch mehr Probleme anzuhören, mein Bruder sucht das Weite und verachtet mich bald, wenn ich so weitermache, meine Großmutter, die immer ein großer Rückhalt war für mich ist wütend und traurig und meine Tante, bei der ich aus schulischen Gründen wohne, habe ich gründlich enttäuscht und ihr Vertrauen so langsam aufgebraucht.

Ich weiß nicht, ob ich Depressionen habe, aber egal was diese Zukunftsangst, Ausweglosigkeit und Lustlosigkeit ist, ich muss sie raschestens loswerden denn sonst
a) muss ich das Jahr wiederholen,
b)vertraut und mag mich niemand aus meiner Familie mehr,
c)schaffe ich die Matura nicht was
d) bedeutet, dass ich nie einen Job haben werde, sondern nur zuhause herumsitzen werde
f)jeden um mich herum enttäuschen werde.

Ich glaube, wenn ich es schaffe, ein Ziel zu finden, dann geht alles wieder weiter. Aber ich finde keines. Die Matura zu schaffen ist kein Ziel. Das ist einfach viel zu wenig. Ich brauche einen Karrierewunsch, eine Uni, irgendetwas.
Vielleicht kommt mit einer Aussicht auch der Ehrgeiz und der Lebensmut wieder. Aber so?
Es würgt mich, es würgt mich wirklich.
Ich bin unfähig geworden, irgendetwas zu tun, habe keine Energie mehr. Und habe ich welche und versuche, etwas zu machen, kommt das Ich-bekomme-keine-Luft-Gefühl und erstickt alle Bemühungen im Keim.
Jedes Mal, wenn Stress um mich herum ist (und es ist in meinem Hauhalt IMMER Stress) oder die Selbstkritik über mich herfällt, bin ich sowieso gelähmt.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter, ich muss da raus.
Aber ich weiß nicht wie.

Kennt ihr dieses Gefühl?
Kommt man da wieder raus?
Wie?

Hoffentlich kann mir hier jemand helfen. Deshalb habe ich diesen (wirklich ziemlich wirren) Beitrag verfasst. Aber besser in Worte fassen kann ichs nicht.
Leider.
Gute Nacht,
Ella

Sintram

Hallo ella,

nun, in der Schule keine Luft mehr zu bekommen, das halte ich fast schon für eine natürliche Abwehrreaktion.
Was allerdings Deine Zukunftslosigkeit und Deine Antriebslosigkeit betrifft, pendelst Du vermutlich irgendwo zwischen depressiver Episode und Erschöpfungssyndrom, und wenn Du nichts unternimmst dagegen, wird das schlimmer.
Es könnte sich auch Richtung Panikattacke entwickeln, auf alle Fälle besteht Handlungsbedarf.

Hast Du schon mal über eine Therapie nachgedacht?
Der Möglichkeit, mit einer unbeteiligten Person über alles zu reden?
Dich mit ihrer Hilfe zu fragen, was eigentlich Deine Wünsche und Vorstellungen sind, was Du Dir vom Leben wirklich erwartest oder erhoffst?

So eine innere "Sackgasse" kann durchaus ein Signal sein dafür, dass Du an Dir vorbeilebst, Dich zu sehr zwingst und verleugnest und Dein eigentliches Wesen zu wenig zulässt.

Jedenfalls herzlich willkommen!

LG
Sintram

Mausi

Liebe Ella,

ich kenne, die Dinge, die Du da schilderst aus eigener schmerzlicher Erfahrung, genauso ging es bei mir auch los, bis ich irgendwann nicht mehr zu Schule gegangen bin, aus ANgst, meine Familie mit meinen Leistungen zu enttäuschen, und, und, und die ANgst vor allem wurde immer größer und schnürte mir die Luft ab.

Ich habe mir damals keine Hilfe geholt und das war ein sehr großer Fehler, denn dann wäre mein damaliges Tief nich in eine heute vorliegende schwere Depression ausgeartet, zumindest höchstwahrscheinlich nicht.

Ich rate Dir auch, wie Sintram und Pudel, zunächst mal zu Deinem Hausarzt zu gehen und ihm genau das zu schildern, was Du derzeit erlebst. Er wird Dir denk ich am Besten helfen können den geeigneten Weg daraus zu finden oder Dich zu einem geeigneten Spezialisten schicken können.
Dieser kann vielleicht dann auch mal mit Deiner Familie reden, mit Dir zusammen, so dass auch diese Deine derzeitige Verfassung besser nachvollziehen können und ihr wieder ein besseres Verhältnis zueinander bekommt!

Also, liebe Ella, hol Dir professionelle Hilfe, dann packst Du das,

viel Erfolg und liebe grüßle Mausi
(Du kannst natürlich auch jerderzeit hier weiter vfragen und beriochten, wir helfen immer gerne)

freierFall

Guten Tag Ella.
Ich bin auch nicht wesentlich älter als du mt meinen 19 Jahren und das, was du beschreibst, gerade diese Schulangst und die Furcht vor der Zukunft, kommt mir mehr als nur bekannt vor.
Ich hab mich vor knapp 2 Jahren dazu durchgerungen zum Arzt zu gehen und das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens.
Man kann diese ganzen Probleme nur sehr schwer angehen, wenn man ein Problem "mit sich selbst" hat.
Inzwischen seh ich die Zukunft um einiges unproblematischer und vor allem flexibler.
Auch wenn ich die Schule nach wie vor hasse, kann ich mich inzwischen dazu durchringen zumindest so oft dort aufzutauchen und soviel zu tun, dass ich mein Abitur bekomme.
Vielleicht hilft dir der Arzt dabei, wieder Boden unter den Füßen zu bekommen.
All diese Probleme werden kleiner und besser zu bewältigen, wenn man genug Kraft hat, um sie einzeln anzugehen.
Lass dich nicht unterkriegen!

Liebe Grüße,
Freddy 

ella

Hallo.
SO tief bin ich also gesunken. Ich hab es seit dem 8. Jänner nicht einmal mehr geschafft, den PC einzuschalten. Traurig.

Danke für eure lieben Antworten, aber ich suche nach Wegen, wie ich allein da rauskommen kann. Ohne fremde Hilfe. Ohne Arzt, oder Therapeut oder sonst wen.
Ich hab mich da ja wohl selber reingeritten, also muss ich auch selber wieder raus.

Nur wie ist die Frage.

Danke auf jeden Fall.
Liebe Grüße,
Ella

Fee

#5
liebe ella,

du schreibst,daß du ein mensch bist,der immer das haar in der suppe sieht.ich würde es eher nennen,mit offenen augen und ohren,durchs leben gehen.noch etwas intelligenz dazu und schon,gehört man zu den eher nachdenkliches menschen.menschen die sozusagen,mehr ,vor allem "unschöne" dinge des lebens,sehen.die sich darüber gedanken machen,was sie so alles aufnehmen.vllt. missstände,an denen andere leute,schnurstraks vorbei gehen.weil ihnen nichts auffällt oder auch nicht auffallen möchte.die sich um nichts und niemanden kümmern,außer um ihr eigenes wohlergehen.die kaum etwas belastet.weder ein verschlafen oder eine riesen mahnung,mit androhung von schlimmerem.und erst recht nicht,sowas wie der hunger in der welt.

da ist man dann natürlich easyer,weil logischerweise auch unbelasteter.grübelt nicht viel,bzw. gar nicht und lebt fröhlich vor sich hin.nach mir die sintflut ... auch mit `nem hintern voll schulden evtl. .

ja solche menschen kenne ich.und manchmal,denke ich mir,so möchtest du auch mal sein können ...

... aber dann wieder,nee besser nicht.

ja,so geht es mir und evtl. ja auch dir.und da ist man natürlich nicht einer der fröhlichsten menschen.inwieweit du aber nun "richtig" depressiv bist,dazu hast du zu wenig beschrieben von dir.
vllt. tust du das ja noch,damit man sich ein besseres bild von deinen "symptomen" machen kann.darum von mir,auch keine ratschläge.erstmal ; )

l.g. fee

Crying Angel

Liebe Ella!

Du sagst, du willst da ohne fremde Hilfe wieder rauskommen?

Ich kann dir auch nur wie Pudel, Mausi und freier Fall raten, dir fremde Hilfe zu holen!

Ich bin jetzt 23, habe aber schon seit meiner späten Kindheit Depressionen. Ich wollte auch nie fremde Hilfe annehmen, habe mich geschämt, es war mir einfach unangenehm und dann der Gedanke, mit einer wildfremden Person über Gefühle und so zu reden, das ging früher garnicht!
Meine Depressionen wurden immer schlimmer, ich habe auch versucht allein dagegen auzukämpfen!
War daraus geworden ist, ich habe mit 17 Jahren garnichts mehr auf die Reihe bekommen. War dann das erste mal in ner Klinik!
Wollte mich einfach nicht öffnen und hab nur geschwiegen! Anschließend habe ich mir eine ambulante Therapeutin gesucht! Das war echt die beste Entscheidung meines Lebens!
Zwar leide ich immernoch an den Depression und inzwischen auch noch an ner Panikstörung, aber es ist einfach ein Gutes Gefühl, dass da jemand ist, der dich bei ner Krise auffängt! Der mit dir die Ursachen dieser Gefühle zu suchen und dir Ratschläge geben kann, was du  dagegen machen könntest!


Ich wünsche dir alles Gute!

Michi
Auch kleine Veränderungen können glücklich machen ;)

21HEIDI

Hallo,liebe Ella!

Wir hatten als Kinder in der Schule immer ein "Erinnerungsbuch" an die Lehrer.
Eine Lehrerin schrieb mir Folgendes rein:

"Wenn DU einmal sooo betrübt bist,daß Du meinst,niemand auf der Welt könnte Dich trösten,
dann tue einem Menschen Gutes und Du wirst sehen,gleich wirds besser sein."

Schau,daß Du unter Menschen kommst.....daß Du für irgendeinen Menschen was Gutes tust....und wenn Du nur einer alten Frau über die Straße hilfst,u.s.w...
Du wirst sehen,daß gleich ein gutes,positives Gefühl in Dir entsteht.
Ist ja mal ein Beginn,daß DU auch andere Schritte in Deinem Leben schaffst,...oder?
Liebe Grüße,
HEIDI (46J.)   :-)