Einsam!

Begonnen von Sandra, 07 Januar 2011, 21:18:12

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dejavu

Mein Thera fragt mich in solchen Phasen immer, ob ich auch so ein Theater machen würde, wenn ich eine körperliche Erkrankung hätte.

lg deja

Sandra

Danke für eure Antworten!

Sicher gibt es immer schlimmeres im Leben. Nur sind psychische Krankheiten genauso schlimm wie körperliche.
Bei mir ist das ja so: wenn es mir psychisch nicht gut geht, dann bekomme ich körperliche Beschwerden auch noch dazu, wie Migräne und Rückenschmerzen. Und Migräne ist echt nicht lustig. Da würde ich am liebsten laut schreien vor Schmerzen. Und dann nehme ich Schmerztabletten und das ist echt ein Teufelskreis.

Seitdem ich die Anti Depressiva nehme, bin ich viel gefühlvoller geworden als ich es bisher war. Ich kann plötzlich wieder weinen, was ich jahrelang nicht konnte. Das ist das einzige was die Medikamente positiv bewirken, aber sonst geht es mir immer noch so schlecht.

dejavu

hm, ich hoffe, du hast da jetzt nix falsch verstanden?

Ich hatte das Gefühl, du nimmst deine Beschwerden nicht ernst, weil sie eben psychischer Natur sind. Und weil niemand überlegt, ob es richtig ist, wenn er körperliche Krankheiten hat sondern immer nur wir, obwohl es egal ist, ob psychisch oder physisch. Beides ist schlimm und wir werden ja meistens noch daran gemessen, daß man uns das alles nicht ansieht.

Warum lehnst du denn die Reha ab? Das versteh ich nicht. Dir gehts doch dreckig.

lg deja

Sandra

Okay, so meinst du das.

Ich kann mir das mit der Reha überhaupt nicht vorstellen. 4 Wochen oder länger nur um mich selber kümmern, sich mit mir selber auseinandersetzen. Das kann ich nicht und will ich nicht. Auch wenn es mir dreckig geht. Ich nimm einfach keine Hilfe an, egal ob es jetzt eine Therapie oder eine Reha ist. Ich weiß selbst nicht warum das so ist.

Sandra

ich habe den Antrag für die Reha noch nicht einmal bei meiner Krankenkasse abgegeben. Da ich selbst in meiner krankenversicherung arbeite, habe ich das mit meiner Chefin besprochen und sie hat gemeint, dass ich es mir überlegen soll. Sie könnte dann den Antrag beim Chefarzt abgeben, der es bewilligt.

Ich kann und will das nicht!!!!! heul. Es muss doch auch ohne Reha gehen, irgendwie.


dejavu

Hallo Sandra

ich war auch in der Reha, wie einige hier. Ich mußte damals dorthin, ich hatte keine Wahl. Wenn du in der KK arbeitest, muß man dir auch nix groß erzählen oder vormachen. Selbst, wenn ich das nicht genießen konnte so kenne ich doch Menschen, denen das gut getan hat. Es ist wie mit so vielen Dingen, dem einen gefällts, dem anderen nicht. Und wenn du überhaupt keine Lust drauf hast, wird dich auch niemand zwingen können. Ich denke, es ist eine große Angst, die sich wie eine unüberwindbare Hürde vor dir aufbaut. Du willst es iwo, andererseits ist da diese Angst, die es schier aussichtslos erscheinen läßt. Die Angst kann dir leider niemand nehmen. Wenn du denkst, es ist ok, so wie es läuft, dann ist das so. Du allein entscheidest. Du solltest einfach dir immer nur bewußt sein, daß du diejenige bist, die bestimmt, wie es weiter geht.
lg deja 

nobody82

Hallo Sandra,

deine Angst kann ich sehr gut verstehen und ich weiß nicht, ob ich mich an deiner Stelle trauen würde. Um solche Ängste zu überwinden hilft es bei mir, wenn ich mich gut vorbereite. Das hört sich jetzt vielleicht ein bisschen komisch an, aber wenn die Reha nicht so weit entfernt ist, dann fahr da doch einfach mal vorbei und schau dir die Umgebung an - vielleicht kannst du in der Nähe ein Restaurant suchen und dort was essen. So was Ähnliches hab ich schon ein paar Mal gemacht und dadurch ist das alles dann nicht so fremd und beängstigend. Falls das wegen der Entfernung nicht möglich ist, kannst du dich ja auch im Internet informieren.

Ist nur ein Gedanke, der mir beim Lesen gekommen ist und ich weiß natürlich nicht, ob dir das überhaupt hilft.

Grüßle Tobi

Olli

Hallo Sandra,

natürlich ist die Vorstellung, dass Du Dich während der Reha die ganze Zeit über mit Dir selbst beschäftigen musst und analysiert wirst, nicht sehr angenehm, aber andererseits kannst Du dabei sehr wichtige Dinge erfahren. Es geht bei einer Behandlung darum, herauszufinden, ob es bestimmte äußere Einflüsse gibt, die die Depression verstärken (Freunde, Kollegen, Familie etc.) und wie Du darauf am besten reagierst, wie Du wieder Freude am Leben finden kannst, wie Du Dich entspannen und von negativen Gedanken befreien kannst (das kann man ziemlich gut trainieren), ob bestimmte Medikamente sinnvoll sind usw. Eine wirkliche Alternative zum Reha-Aufenthalt gibt es eher nicht, wenn es Dir wirklich schlecht geht (so wie man bei einem körperlichen Leiden nicht um einen Krankenhaus-Aufenthalt herumkommt bzw. sich nur "leichtere" Erkrankungen ambulant behandeln lassen, was dann aber für den Patienten meistens noch weniger angenehm als ein KH-Aufenthalt ist). Wenn Du wirklich "ambulant" etwas tun möchtest, kannst Du Dich vielleicht etwas über Depressionen informieren - ich finde z.B. das Buch "Depressionen für Dummies" ganz toll, da stehen viele Anregungen drin, was man tun kann, welche Medikamente es gibt usw. und man fühlt sich dadurch gleich weniger hilflos bzw. versteht besser, was eigentlich los ist und dass es sich dabei um eine behandelbare Krankheit handelt. Wenn Du schon ungefähr weißt, welche Klinik eventuell in Frage käme, kannst Du ja dort mal einen Beratungstermin vereinbaren, Dir alles zeigen lassen, über die Behandlung sprechen usw. - wenn Dir das alles gar nicht zusagen sollte, kannst Du Dich ja immer noch dagegen entscheiden. Das Wichtigste (und Schwierigste) ist jetzt, Deine Angst kurzfristig zu überwinden, aber wenn der erste Schritt getan ist, wird es bestimmt einfacher für Dich. Ich drück Dich mal ganz lieb und hoffe sehr, dass Du die für Dich richtige Entscheidung triffst. :-)

Grüßle

Olli

Sandra

Ich habe gestern so nachgedacht und mir ist ein Gedanke nicht aus dem Kopf gegangen.

Ob es sein kann, dass die Menschen in meiner Umgebung, auch mein Vater auch Mitschuld haben können, dass ich Depressionen habe, indem sie mich ständig verletzen und mir das Gefühl geben ich schaffe eh nichts und bin nichts wert?

Kann das sein?

Olli

Hallo Sandra,

das kann sehr gut sein, muss aber im Einzelnen im Gespräch mit einem Therapeuten untersucht werden. Auf jeden Fall gibt es bei Depressionen einen "körperlichen Aspekt", der von der jeweiligen Veranlagung abhängt (manche Menschen neigen in bestimmten Situationen zu Depressionen, während andere Menschen in derselben Situation nicht dazu neigen). Dazu kommt aber natürlich noch das soziale Umfeld, das vielleicht nicht die Ursache der Depression, aber möglicherweise deren Auslöser sein kann. In den seltensten Fällen meinen es die anderen wirklich böse, meist sind sie einfach nur gedankenlos, egoistisch, neidisch oder frustriert und sind sich nicht bewusst, welche Auswirkungen ihr Verhalten auf Dich haben kann. Das lässt sich leider nicht ändern (wie schon gesagt sollte man nicht mit jedem über die Krankheit reden), aber Du kannst lernen, wie Du in bestimmten Situationen reagieren kannst, um Dich zu schützen und die Depression gar nicht erst aufkommen zu lassen. Das ist z.B. eines der Ziele einer Psychotherapie. Der Prozess ist allerdings ziemlich langwierig und braucht viel Kraft und Geduld, weshalb man in schweren Fällen am besten damit beraten ist, zusätzlich Medikamente einzunehmen (zumindest am Anfang).

Jake

Heyho Sandra.

Der Schlüssel zum glück ist nicht etwa eine fantasievorstellung.
Es ist nur schwierig diesen zu finden zwischen all den nieten.

Ja ich könnte dir nun sagen du sollst dies tun und das und ausgehn und leute kennenlernen und so weiter und so fort.

Was ich dir vorschlage ist sehr viel einfacher.

Du schaust einfach in den Spiegel und lernst dich selbst zu mögen.
Dann hoch die mundwinkel bis zum erreichen der Schmerzgrenze solange bis du dich besser fühlst.

Einfach stimmts?
Oh Jaaaaaaa

Ralf

Hallo Sandra

vielles ist oft schwer......Du lebst und hast noch ein Leben. Vergiß das  bitte nich. Setz dir ein realistisches Ziel...mit erreichbaren zwischenschritten.
Vielleich lenkt dich das mal ab und du kast Kraft draus ziehen:
www.ralfzioerjen.eu

Gruß

Sandra

Ich schreibe auch mal wieder was. Weil mir in den letzten Tagen etwas aufgefallen ist.

Ich merke immer mehr wie die Menschen die ich überhaupt noch in meinem Umfeld habe, mich alleine lassen, nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Sogar eine Chatfreundin ignoriert mich plötzlich. Jeden Tag funktioniere ich in der Arbeit und würde am liebsten laut schreien: Und was ist mit mir, wer ist für mich da?! Ich komme mir so ungebliebt und einsam vor. Das ist einfach nur schrecklich das ganze. Es wird einfach nicht besser sondern immer schlimmer. Irgendwann einmal breche ich zusammen vor lauter Schmerz.
Ich hasse es! Ich habe es so satt!!!

dejavu

Hm, darf ich mal nachfragen, wie das genau ist mit deiner Chatfreundin? Ist sie im Chat und ignoriert dich oder ist sie einfach ganz weggeblieben?
Beschreib doch mal genauer, woran du festmachst, daß die Menschen dich allein lassen, natürlich nur, wenn du magst.

lg deja

Vllt ist sogar das Beste, wenn man vor lauter Schmerz und Verzweiflung mal zusammenbricht. Vorher nimmt man ja keine Hilfe in Anspruch erst wenn gar nix mehr geht.

Sandra

Hi danke für deine Antwort dejavu! :-)

Die Chatfreundin hätte Ende Mai nach Österreich kommen sollen. Doch sie bekommt jetzt doch keinen Urlaub. Und ich war eben nachdem sie mir das gesagt hat enttäuscht und wütend auf sie. Das habe ich sie auch anscheinend spüren lassen, als ich mit ihr dann an dem Abend mit ihr gechattet habe, denn sie hat mir dann nach dem  chatten eine SMS geschrieben mit: Bist du wütend auf mich? Und seitdem ist irgendwie etwas zwischen uns zerbrochen. Sie meldet sich noch, aber wenn dann nur mehr über SMS und nicht mehr per ICQ. Soll ich sie darauf ansprechen warum sie so abwesend ist? Was mit ihr los ist?

Es ist eigentlich immer das gleiche mit meinen Mitmenschen. Ich erzähle ihnen dann wenn ich sie besser kenne, wie schlecht es mir geht und dass ich Depressionen habe, dann hören sie eine Weile meinem Gejammer zu, sagen mir ich soll dies und das tun, das mache ich nicht, weil ich nichts ändern kann und weil ich keine Hilfe annehmen kann und dann wollen sie plötzlich nichts mehr mit mir zu tun haben.

Bei einer Arbeitskollegin war das auch so. Ich hatte 5 1/2 Jahre echt guten Kontakt in der Arbeit mit ihr, habe mit ihr fast immer die Mittagspause
verbracht und dachte mir echt dass es ein Freunschaft werden könnte. Sie weiß alles von mir, wirklich alles. Ich habe ihr immer mehr in den Jahren vertraut. Und voriges Jahr im Oktober habe ich ihr eine Mail geschrieben und habe darin mein Herz ausgeschüttet

Schnellantwort

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