Einsam!

Begonnen von Sandra, 07 Januar 2011, 21:18:12

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Sandra

Danke für die Antworten!

ich war gestern bei meiner Psychiaterin. Sie hat mir andere Tabletten gegeben. ich nehme jetzt 50 mg ixel. Mal schaue ob mir die helfen. Außerdem werde ich wahrscheinlich für 6 Wochen auf Rehabilitation fahren. Mal schauen ob ich den Antrag bewilligt bekomme.

LG Sandra

Sandra

Hi!

Was mir schwer zu schaffe macht, ist die Tatsache, dass sich die Menschen in meiner Umgebung von mir abwenden, weil ich Depressionen habe. Und so bin ich alleine. Wieso machen die das? Haben die keine Ahnung, dass ich gerade da wem brauche, der mir zuhört? Ich finde das einfach nur traurig und mich macht das teilweise auch wütend, denn genau dieser Punkt trägt auch dazu bei dass es mir nicht gut geht und dass ich depressiv bin. Denn wie soll es mir wenn ich mich so alleine fühle jemals gut gehen? Kann man alleine überhaupt glücklich sein? Ich kann das nicht! Denn mich belastet die Einsamkeit so stark.

LG Sandra

Sandra

Ja das würde ich ja gerne machen, nur wollen sie von meinen Problem nichts wissen. Die eine hat echt zu mir gesagt: Ich möchte nichts mehr davon hören! Sie denkt, dass ich auf mich selber wütend bin, weil ich keine Hilfe annehmen kann.

Mein Vater hat gestern zu mir vorgestern zu mir gesagt: Du hast kein Recht um Depressionen zu haben, denn was hast du schon in deinem jungen Leben durchgemacht! :-(

nichts

Wer keine Depression hat, der fürchtet sie.
Depression ist zum Fürchten.

Auch dein Vater fürchtet sich, er hat Angst.

Sandra

Heute habe ich wieder einen Tag wo ich bei jeder Kleinigkeit weinen könnte. In der Früh im Büro habe ich plötzlich angefange zu weinen, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß! Ein Arbeitskollege von mir mit dem ich immer per E-Mail schreibe, hat gemeint, dass ich unbedingt die Reha machen soll. Nur möchte ich das nicht wirklich. Sogar meine Psychiaterin die mir den Antrag geschrieben hat, hat zu mir gesagt: Dort sind viel schlimmere Fälle als sie und das ist nicht leicht das zu sehen. Das wird sehr hart für sie werden.
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Das Wochenende war wieder einmal so langweilig und ich war so depressiv und ich hatte wieder totale Selbstmordgedanken. Trotz des schönenen Wetters ist es mir einfach nicht besser gegangen. Echt zum kotzen das alles!

Olli

Hi Sandra,

ich habe in den letzten Wochen ganz ähnliche Erfahrungen gemacht wie Du: Die meisten Leute wenden sich ab, sobald sie mitbekommen, dass man depressiv ist und das verschlimmert die Sache noch, da es in dieser Situation sehr gut täte, einen stabilen Freundeskreis zu haben oder sich einfach mal spontan mit jemandem am Wochenende verabreden zu können. Das hat mich furchtbar aufgeregt und traurig gemacht, zumal ich besagte Leute bei Problemen immer unterstützt habe, aber inzwischen sehe ich die Sache anders: Durch die Krankheit habe ich erkannt, wie die Leute wirklich sind und wer von ihnen Charakter hat und wer nicht - dadurch ergibt sich die Chance, ein neues Leben zu beginnen und neue Bekanntschaften zu schließen bzw. mit den Leuten, mit denen man weiterhin zu tun hat, anders umzugehen. Charakterlose Menschen sollten nicht die Chance haben, Dich verletzen zu können - und da sie offenbar sowieso keine richtigen Freunde sind, kann Dir ihre Meinung ziemlich egal sein (leichter gesagt als getan, ich weiß, aber zu diesem Schluss bin ich inzwischen gelangt).

Was den stationären Aufenthalt angeht: Da ist es schwierig, Dir einen Rat zu geben. Der Mensch, der Dir wirklich helfen kann, bist eigentlich nur Du selbst - Therapeuten können Dir dabei Hilfestellung geben und Medikamente können die schlimmsten Auswirkungen bekämpfen, aber auf lange Sicht muss man seine Einstellung in den Punkten, die einen krank gemacht haben, ändern. Das kostet Zeit und Mühe und ist meistens nur mit therapeutischer Unterstützung zu schaffen, aber es gibt auch einige Dinge, die Du selbst tun kannst und die mir z.B. sehr geholfen haben: Bücher über Depressionen lesen (dann erkennst Du, was Dir die Krankheit alles an Negativem vorgaukelt), autogenes Training / Meditation (dadurch lernst Du, Dich zu entspannen und auf andere Gedanken zu kommen), Sport,... Vielleicht fällt Dir ja etwas ein, das Du früher sehr gerne gemacht hast oder gerne machen wolltest (z.B. einen VHS-Kurs machen, eine Sprache lernen, die vielleicht für den nächsten geplanten Urlaub nützlich sein könnte usw.), da könntest Du auch neue Kontakte knüpfen. Vielleicht fällt Dir auch jemand ein, zu dem Du früher guten Kontakt hattest und den Du vielleicht mal wieder treffen könntest (Schulfreunde oder ehemalige Kollegen z.B.) Natürlich ist es wichtig, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen, aber genauso wichtig ist es, sich ab und zu davon abzulenken versuchen, auch wenn das schwierig ist (und man es vielleicht erst lernen muss).

Auf jeden Fall finde ich es sehr gut, dass Du offen über alles redest und Dir professionelle Unterstützung geholt hast - das zeigt, dass Du auf dem richtigen Weg bist. :-)

Sandra

Danke für eure Antworten! :-)

Das ist bei mir nicht nur ein schlechter Tag. Es wird immer schlimmer! Ich habe immer stärkere Selbstmordgedanken und denke immer daran aus dem Fenster zu springen und das in der Arbeit. Dann braucht immer nur eine Kleinigkeit vorfallen und ich bin wieder ganz weit unten. Sodass ich am liebsten sterben würde. Ich bin total überfordert im Moment, mir ist alles zu viel. Ich habe keine Freunde. Nur Arbeitskollegen mit denen ich mal reden kann, nur das sind für mich keine Freunde. Und immer wollen sie auch nichts von meinen Depressionen wissen, dann spiele ich ihnen was vor und sage mir geht es eh schon besser, obwohl es nicht so ist.

Sandra

Einerseits denke ich mir ich brauche die Reha nicht. Aber andererseits wie sollen dann meine Depressionen besser werden?
Was wird da noch alles kommen, wenn ich so weiter mache wie bisher?

Olli

So weitermachen wie bisher solltest Du auf keinen Fall - länger andauernde Depressionen bessern sich leider nur in seltenen Fällen von selbst. Wenn es Dir über längere Zeit wirklich schlecht geht und die verschriebenen Medikamente nicht wirken, solltest Du die Reha auf jeden Fall ernsthaft in Betracht ziehen. Ob dort viel "schlimmere" Fälle sind als Du, hängt sicher von der jeweiligen Klinik ab, aber auf jeden Fall sind dort auch Menschen, denen es ähnlich geht wie Dir und die Behandlung verläuft individuell, also musst Du keine Angst haben. :-) Mir hat meine Therapeutin z.B. dringend dazu geraten, in eine (Burnout-)Klinik zu gehen, was ich aber nicht wollte. Im Nachhinein war das keine so gute Idee, weil ich mir dadurch wahrscheinlich wochenlange Qualen hätte ersparen können. :-/ Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich zu dem Zeitpunkt nicht alleine war und sich meine Eltern und einige wenige verbliebene Freunde sehr lieb um mich gekümmert haben - komplett ohne Hilfe wäre es ziemlich schwierig geworden. Am besten, Du erzählst Deiner Psychiaterin genau, wie es Dir momentan geht und informierst Dich gezielt über einen Klinikaufenthalt bzw. welche Einrichtungen dafür in Frage kommen und wie so eine Behandlung aussehen könnte. Wenn es Dir dadurch besser geht und Du wieder Freude am Leben hast, ist das die Sache auf jeden Fall wert. :-)

Sandra

In Österreich ist das glaube ich ein bisschen anders als in Deutschland.
Die Psychiaterin verschreibt bei uns nur die Anti Depressiva und hat mir den Antrag ausgestellt, mit der Aussage, dass sie mir das nicht raten würde. Sie hat gemeint, dass muss ich entscheiden. Die redet 10 Minuten mit einem, dann kommt der nächste Patient dran. Das ist so.
Die Therapeutin (Psychologin) macht bei uns die Gesprächstherapien. Sie darf keine Tabletten verschreiben. Und bei der letzten Psychologin habe ich abgebrochen, weil ich das Gefühl hatte es bringt nichts.

Na ja ich werde mir überlegen was ich machen werde.

Olli

Bei Psychiatern ist es meiner Erfahrung nach meistens so, dass sie wenig Zeit haben und hauptsächlich Medikamente verschreiben. Therapeuten nehmen sich mehr Zeit, dafür erwarten sie aber, dass man die meiste Arbeit selbst tut und liefern einem lediglich Denkanstöße. Ob einem das etwas bringt, ist Ansichtssache (mir hat das z.B. mehr geholfen als Medikamente), benötigt aber auf jeden Fall Zeit, Geduld und Kraft und man muss sich mit dem Therapeuten verstehen, sonst funktioniert es nicht. Eventuell könntest Du Dich nach anderen Therapeuten umsehen oder Du vereinbarst ein Informationsgespräch in einer Klinik, das schadet auf keinen Fall. :-)

Sandra

Ja danke Olli.

Ja ich werde mir vielleicht einen anderen Therapeuten. Mal schauen. Den Reha Antrag bräuchte ich nur bei meiner Chefin abgeben, sie leitet das dann an den Chefarzt weiter. Ich muss mir das noch überlegen.

Sandra

Ich habe mir das gut überlegt mit der Reha und ich werde nicht gehen.
Ich schaffe das einfach nicht, dass ich Hilfe annehme.

Ich habe im Moment wieder so stark, dass Gefühl, dass mich alle alleine und im Stich lassen. Ich fühle mich so alleine. :-(
Ich ertrage dieses Gefühl einfach nicht. Mich macht das so traurig.

Es wird alles immer schlimmer und ich kann einfach nichts dagegen tun. Ich hasse mich dafür.
Was soll ich noch machen?

LG Sandra

Bonny

Hallo Sandra,

bist Du tierlieb? und/oder hast Du die Möglichkeit mit Hunden spazieren zu gehen? Tierheime sind froh, wenn sich tierliebe Menschen als Gassigeher bewerben. Ich bin in der traurigen Lage, seit kurzem auch alleine (also ohne Mann) zu sein, was mich dermassen runterzieht, dass ich mich auch zuhause verkriechen möchte. Aber ich habe einen Hund, der mich braucht!!!! Man hat Verantwortung für eine Kreatur, egal ob Mensch oder Tier!

Vielleicht ist das eine kleine Hilfe, den man muss dann raus, jeden Tag mind. 3 x und das tut einem selber gut! Momentan funktioniere ich auch nur, aber nur für mein "Mädchen". Wenn ich die nicht hätte, na ja, dann wäre alles auch anders.

Also, vielleicht kannst Du Dich aufraffen und diese eine Verantwortung übernehmen.

Liebe Grüsse

Olli

Ich kann das Gefühl gut nachvollziehen, aber das ist nicht Deine Schuld und du darfst Dich keinesfalls dafür hassen. Man kann wie gesagt leider mit wenigen Leuten über das Problem reden und die Reaktionen fallen meistens nicht so gut aus. Ganz alleine bist Du auf jeden Fall nicht, weil es vielen so geht wie Dir und wir ja alle hier sind, um darüber zu reden und Erfahrungen auszutauschen. :-) Natürlich geht nichts über persönliche Kontakte, wenn man sich alleine fühlt, aber viele Menschen sind mit dem Thema "Depression" überfordert, deshalb würde ich dazu raten, darüber nur mit jemandem zu reden, den Du schon länger kennst. Ich teile meine Mitmenschen immer ganz gerne in "Kategorien" ein und wenn ich mich daran halte, hilft das, nicht enttäuscht zu werden: Kollegen (mit denen man sich auch über belanglose private Dinge unterhält), Bekannte (mit denen man sich ab und zu treffen und etwas unternehmen kann) und Freunde / Familie (mit denen man im Idealfall über alles reden kann). Zum sozialen Umfeld gehören alle, aber man muss sich genau überlegen, wer wozu "taugt", auch wenn das nicht immer so einfach ist. Freunde sind leider sehr selten, aber wenn man nicht aufgibt (und selbst ein Freund ist, also auf andere eingeht und sich für sie interessiert), kann man in so ziemlich jedem Alter und in so ziemlich jeder Situation welche finden, glaube ich, also keine Sorge (ich hab z.B. welche während meiner schlimmsten Depressionsphase gefunden - habe mich überwunden, trotz schlechter Verfassung unter die Leute zu gehen und anderen die Chance zu geben, mich kennen zu lernen) :-)

Dass Du keine Hilfe annehmen möchtest, ist ebenfalls zu verstehen. Ein Reha-Aufenthalt erweckt leider immer noch bei vielen den Eindruck, dass man irgendwie nicht "normal" wäre. Das ist aber Blödsinn, musst Du Dir immer wieder sagen. Möglicherweise bist Du einfühlsamer und emotionaler als andere Menschen (geht mir auch so), aber ich halte das nicht für "anormal" oder schlecht, im Gegenteil. Wenn man erstmal die richtigen Menschen kennen gelernt hat, wissen sie das sehr zu schätzen und die Kontakte sind normalerweise tiefgründiger als bei anderen Menschen. Der Klinik-Aufenthalt ist nichts Schlimmes und es ist auch nichts dabei, ein bisschen Hilfe anzunehmen. Vielleicht hilft Dir ja der Vergleich, dass man bei einem Krankenhaus-Aufenthalt ja auch auf Hilfe von Ärzten und Pflegern angewiesen ist und ich glaube nicht, dass Du das besonders schlimm finden würdest (höchstens vielleicht unangenehm, wer ist schon gern im Krankenhaus). Genau wie die Ärzte und Pfleger im Krankenhaus sehen die Mitarbeiter in der Reha-Klinik Deine momentane Situation nicht als etwas Negatives an, da sie jeden Tag damit zu tun haben. Und letztlich ergibt sich vielleicht sogar die Möglichkeit, dort neue Kontakte mit Menschen zu knüpfen, die Dich verstehen (in Burnout-Kliniken ist das z.B. ziemlich häufig). Überleg's Dir vielleicht nochmal. :-)

Schnellantwort

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