Einsam!

Begonnen von Sandra, 07 Januar 2011, 21:18:12

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Sandra

Hi!

Ich habe mir gedacht ich schreibe auch einmal meine Gedanke und meine Probleme hier auf.
Ich habe seit ca. 5 Jahren starke Depressionen mit Suzidgedanken. Ich habe keine Freunde und keinen Freund. Ich lebe mit meinen Vater alleine. Meine Mutter ist als ich 11 Jahre alt war gestorben. Es war schlimm. Ich bin 24 Jahre alt. Was mich am meisten belastet, ist diese ständige Einsamkeit. Mich macht das verrückt. Ständig mache ich das gleiche. Ich gehe arbeiten und dann sitze ich alleine zu Hause, auch am Wochenende und denke nach. Das ist ein Teufelskreis! Ich kann mich aber zu nichts aufraffen.

Ich habe vor kurzem endlich den Schritt gewagt um zu einer Psychiaterin zu gehen. Sie hat mir Anti Depressiva verschrieben. Die nehme ich seit ca. 6 Wochen. Nur leider habe ich bis jetzt noch keine Wirkung gezeigt. Außerdem kann das ja auch keine Dauerlösung sein. Außerdem gehe ich seit kurzem zu einer Psycologin. Ich war erst 3 Mal bei ihr. Es wird dauern, bis sich eine Besserung einstellt.

Ich werde ständig von meinen Mitmenschen enttäuscht. Einer Arbeitskollegin habe ich meine Probleme erzählt. Wir haben fast 4 Jahre lang immer in der Mittagspause zusammen gegessen. Und da haben wir uns unsere Probleme erzählt. Plötzlich hat sie zu mir gesagt: ich habe mehr als genug von dir! Das hat mir so weh getan. Seitdem haben wir keinen Kontakt mehr miteinander, außer dienstlich. Sie ignoriert mich komplett. Das tut mir so weh!

Ich weiß nicht wie lange ich mein bisheriges Leben noch ertragen kann!!
Ich würde mich über Antworten freuen.

LG Sandra

lufit

liebe sandra
in der tat ist es schwer mit "normalen" menschen über das thema zu reden und nicht auf ablehnung zu stossen oder missverstanden zu werden
diese menschen können es einfach nicht nachvollziehen aber das kann man nciht ändern
wahre freunde stehen trotzdem zu dir und arbeitskollegen sollte man es nicht unbedingt erzählen da es rein geschäftliche freundschaften sind

das du aber zu thera ect gehst finde ich toll du machst was dagegen und es wird wie du sagtest eine zeitlang dauern aber du hast anscheind den willen und du schaffst das dann auch

zur freundschaften und nichts unternehmen kann ich dir nur sagen das ich weiß wie das ist und es ist wirklich schrecklich da kann ich dir leider keinen tipp geben denn ich habe meine menschen eher durch einen zufall kennen gelernt die wohnen allerdings auch weit weg man sieht sich selten
daher sitze ich auch sehr oft daheim rum
ich kann dir nach empfinden wie einsam man sich fühlen kann

evt magst du ja sport dann kannst du joggen gehen o.ä und dort menschen kennen lernen

ich denke so recht konnte ich dir nicht helfen aber hoffe das es dir etwas gibt das es menschen gibt dir es verstehen und auch fühlen können

mond-gast

Es ist schwierig - aber mittlerweile denke ich, das man es der Familie und auch Freunden nachsehen muss, wenn sie sich zurückziehen - von uns gefühlte "ablehnung" oder "nicht verstanden werden" - "allein gelassen werden" -
"enttäuscht werden" usw.

Alles Dinge, wie man in einer depressiven Phase fühlt.
Warum ist keiner da? Warum hören sie mir nicht zu?

Das Gefühl der überforderung kennt man sehr gut - grade wenn es wieder ziemlich schlecht läuft.

Man darf der Familie und auch den Freunden diese Überforderung - die nicht nur wir fühlen - nicht übel nehmen.

Es ist nicht einfach mit Depressionen umzugehen, wenn man selbst noch keine depressiven Gefühle gehabt hat.
Man überfordert die Familie - die Freunde.

Immer und immer wieder sagt man, wie leer man sich fühlt, wie schlecht es geht - man will darüber reden....und irgendwann stößt die Familie und auch die Freunde an die eigenen Grenzen.

Ich denke nicht - das es immer böse gemeint ist.
Was sollen sie tun?

Man akzeptiert in diesen momenten doch nur, was man selbst auch fühlen kann.
"Geh mal nach draußen" - "schnapp mal ein bisschen frische Luft"  .......neee bloß nicht -

Andersrum wäre das vll. genau das richtige - aber wollen oder können wir in diesem Moment das richtige tun?
Was möchte ich in diesem Moment hören - das ich mich nicht enttäuscht fühle?

Damit es besser wird - muss man an seine eigenen Grenzen gehen. Man darf sich nicht auf andere verlassen, das sie da sind, das sie einen da raus holen.


Pudel schreibt immer wieder - such dir einen Verein, melde dich dort an - gehe hin.
Und sofort bimmeln die Alarmglocken im Kopf...NEIN..niemals, das kann ich nicht - das geht nicht.

Aber er hat recht damit. Irgendwie muss man versuchen - die alten Muster zu durchbrechen, denn sonst ändert sich niemals etwas.

Seit ca. 1 Jahr bin ich aktiv im Sportverein und "arbeite" mit Kindern zusammen. Der Kontakt zu den Kindern - zu den Eltern hat mir sehr geholfen - langsam aber sicher wieder in Kontakt zu kommen.
Aber auf einer ganz anderen Ebene.

Nein - es macht die Depression nicht besser - aber es hilft dabei so langsam kleine schritte wieder nach vorne zu gehen. Zu merken, das es noch was anderes gibt.
Die Abende, wenn man dann wieder alleine ist - werden genauso schwer sein wie vorher - aber irgendwann schwächt es ab und man schaut auf die Dinge - die man geschafft hat.

Man hat andere Themen - über die man mit Familie und Freunde reden kann - man kommt anders rüber und wenn man dann mal sagt...hey - brauche mal ne umarmung - oder jemand zum reden....wird die reaktion ganz anders sein.

Kann....aber muss nicht. Aber wenn man es nicht versucht - wird man es nciht rausfinden.
NEIN ist schnell gesagt - weil es der einfachste Weg ist.
Ja - ich versuche es.....egal ob es dann klappt oder nicht.....man hat es versucht.

"Warum merken sie nicht..wie schlecht es mir geht".....woher? und was ist..wenn sie es merken, aber einfach nicht wissen - wie sie helfen sollen?
Wir fühlen enttäuschung.....Freunde fühlen überforderung, hilflosigkeit.

Warum nicht "Hey mir gehts heute wieder schlecht. Ich bräuchte jetzt von Dir eine Umarmung/ein Ohr oder einfach nur das du bei mir bist"
Eine klare aussage, was wir brauchen - und eine Umarmung ist für einen Freund/Familie einfacher, als vor dir zu stehen und gedanken lesen zu müssen.

Nur ein paar Gedanken dazu.....


lg
Mond


Sandra

Danke für eure Antworten! :-)

Die eine Arbeitskollegin regt mich nur mehr auf. Sie macht mich bei allen anderen schlecht und erzählt jedem dass ich Depressionen habe und die Kollegen wollen dann nichts mehr mit mir zu tun haben, weil sie denken die ist doch krank im Kopf.

Ich gehe regelmäßig ins Fitnessstudio, doch da ergeben sich auch keine Kontakte. Ich habe es echt satt ständig alleine zu sein, doch kann ich nichts daran ändern.
Ich kann mich über nichts freuen. Ich war im November in Thailand, was schon seit 6 Jahren mein Traum war. Doch jetzt ist es vorbei und ich habe nichts mehr auf das ich mich freuen kann. Für was soll ich also noch leben?

LG Sandra

Sandra

Danke für deine Antwort Wohlstandspudel!

Es fällt mir nur so oft so wahnsinnig schwer Hoffnung zu haben, dass es mir irgendwann einmal besser gehen wird.
Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll. Wie verzweifelt soll ich noch sein, dass ich endlich einmal sehe, dass ich was machen soll und rausgehen muss.

Ich fühle immer so einen wahnsinnigen Schmerz in mir drinnen, da könnte ich manchmal schreien. Wenn ich nur weinen könnte, das kann ich aber nicht schon seit Jahren nicht.

LG Sandra


Sandra

Ich habe morgen die nächste Therapiestunde. Ich habe Angst davor!

Ich möchte nich mein ganzes Leben und meine Probleme durchkauen. Es strengt mich an und es wühlt mich auf und es kommt wieder alles hoch.
Ich habe das Gefühl, dass es mir durch die Therapie nur schlechter geht, denn ich muss mich mit meinen Problemen auseinandersetzen. Will ich das überhaupt? Und habe ich die Kraft dazu?

Ich vegetiere jeden Tag so vor mich hin, ich schlafe so viel und bin trotzdem noch müde, habe ständige Kopfschmerzen oder Migräne. Es kotzt mich alles an, mein ganzes Leben!!!
Wenn man das überhaupt noch Leben nenne kann.

Ich bin so verzweifelt und der innere Schmerz wird immer größer! Ich hasse es!!!

Adrenalinpur

@Sandra, klar dass die Therapiestunde nicht angenehm ist und auch das Durchkauen deines Lebens, aber ich denke ohne sie wird noch schwerer.

Was deine Arbeitskollegin macht ist natürlich übel - gäbe es eine Möglichkeit für ein Dreiergespräch mit einer Vertrauensperson? Menschen die niemals mit Depressionen oder Betroffenen zu tun hatten sind oft so Herablassend weil sie das einfach nicht kennen, vielleicht würde so ein Gespräch vieles aufklären.

Machst du im Fitnesstudio Kurse oder auch wieder nur alleine an den Geräten etwas?

Hast du mal nachgedacht vielleicht Probeweise mal Waisenkinder oder ältere Leute im Heim am Wochenende zu besuchen, die auch einsam sind?

Wir finden bestimmt noch eine Lösung

Nur mal am Anfang eine Stunde dich mit ihnen beschäftigen, vielleicht ein Leuchten in ihren Augen sehen.

Michi

Das mit der Einsamkeit kenne ich nur zu gut!!

Bis zu meiner Konfirmation mit 15 war ich fast nur alleine. Meine Eltern sind mit mir 8 Mal (!!) umgezogen, immer wieder sind kleine Pflänzchen der Freundschaft zertrampelt worden. Ich war
blaß, mager, häßlich, total verpickelt und sehr sehr schüchtern.

An meiner Konfirmation habe ich damals 400 DM gespendet bekommen. Damit habe ich dann etwas völlig verrücktes gemacht: Ich habe mir ein Schlagzeug gekauft. Ich war so pleite, dass
ich das Schlagzeug mit einem geliehenen Einkaufswagen von Edeka nach Hause in den Keller schleppen mußte. Und dann habe ich Lärm gemacht - VIEL LÄRM !! Meine Eltern wollten mich
am liebsten einweisen in eine Psych-Klinik.

Ich habe ungelogen 7 Stunden in einem Stück meinen Frust herausgetrommelt, boah das tat gut!! Ich konnte natürlich gar nicht spielen. Aber ich habe aufgepaßt, wie andere das
machen und gelernt. Jeden Tag mehrere Stunden, zum Leidwesen aller Nachbarn. Kopfhörer aufsetzen und selber zur Musik trommeln.

Ich mußte in den Keller der Schule umziehen, weil die Nachbarn sonst unser Haus angezündet hätten.

Irgendwann, nach vielen Monaten wurde ich immer besser. Ein Lehrer hörte mich trommeln und stellte mich einer Band vor, die gerade einen Schlagzeuger suchten. Für mich öffnete sich
auf einmal der Himmel auf Erden! Das ist jetzt alles 40 Jahre her.


Sandra, warum schreibe ich Dir das?
Ich fühle so gut mit Dir! Und Du hast nur eine Chance, aus Deinem Gedankenstrudel herauszukommen. Suche in Dir Leidenschaften. Und dann tue es. Wenn Du auf Thailand stehst, lerne
thailändisch kochen. Wenn Du gerne Tanzen gehst, lerne Tanzen. Wenn Du Klavier magst, besorg Dir ein Instrument. Einfach nur tun.

Und weißt Du, was dann passiert?

Auf einmal findest Du Menschen, die Deinen Weg toll finden und ihn mit Dir gehen. Völlig automatisch. Manchmal nette, manchmal nicht so nette. Aber das ist Leben.

Ich wünsche Dir tolle Leidenschaften.
Michi




Sandra

Danke Michi für deine Antwort!

Ich denke mir so oft, was hat das alles eigentlich noch für einen Sinn? Ich werde mit dieser Einsamkeit noch verrückt. Es macht mich wahnsinnig das ganze Wochenende zu Hause zu sitzen, aber gleichzeitig bin ich auch irgendwie froh keine Menschen sehen zu müssen. Denn die Menschen enttäuschen mich eh immer nur. In der Arbeit spiele ich jedem vor, dass es mir eh so gut geht, nur es ist überhaupt nicht so. Was habe ich den schon im Leben. Nichts! Keine Freunde, keinen Freund, nichts. Ich habe einfach das Gefühl, ich bin der einsamste Mensch auf der Welt und ich werde von niemanden geliebt. Alle verletzen mich nur und tun mir mit Aussagen absichtlich weh. Eine Kollegin von mir, mit der ich nicht mehr wirklich rede, redet ständig mit der anderen Kollegin in meiner Abwesenheit von ihren tollen Freunden und das macht mir nur wieder von neuem bewusst wie einsam ich eigentlich bin. Und das tut dann verdammt weh. Ich könnte in dem Moment manchmal aus dem Zimmer rausrennn und heulen. Tue ich aber nicht, denn ich kann mich beherrschen und habe meine Gefühle im Griff. Vor anderen weine ich nicht, wenn dann nur alleine, wenn überhaupt. Es ist einfach alles so sinnlos!!!

LG Sandra

Sandra

Danke für deine Antwort!

Es sagt sich so leicht, macht dies und das und dann wird es dir besser gehen. Nur es ist nicht leicht und vielleicht geht es bei mir nicht. Mir geht es einfach nicht besser. Ich kann machen was ich will es wird nicht besser. Ich kann mich einfach nicht aufraffen. Ich möchte euch nicht nerven.

LG Sandra

Sandra

Ich habe eine Therapie begonnen und nehme Antidepressiva. War erst 4 Mal bei der Psychologin.

Adrenalinpur

mal mit der Kollegin einen Kaffee holen gehen bissel reden sich beschnuppern?
Viellecith warten so viele andere auf ein Signal von Dir

Adrenalinpur

Die Arbeit sind doch 8 Stunden und da sind Menschen die das gleiche machen, redet ihr nie über euere Arbeit? Es muss doch da auch irgendwas geben worüber man reden kann was arbeitest Du?

Sandra

Ich bin Sekretärin in einer Versicherung.

Sicher gibt es gleichaltrige Kolleginnen. Aber die eine ist verheiratet. Mit ihr rede ich eh jeden Tag. Nur das geht nie über die Arbeit hinaus.
Und mit der anderen habe ich nur mehr dienstlichen Kontakt, da sie mir einmal gesagt hat: Ich habe mehr als genug von dir und von deinen Problemen!

Das kann man heutzutage vergessen. Das geht nie über die Arbeit hinaus.

LG Sandra

Sergio

Versuch nen Mann kennenzulernen und mach was aus dir, jeder kann das schaffen, ne andere Möglichkeit seh ich nicht, ab nem gewissen Alter machen wir uns nichts vor wird es ansonsten immer schwerer Kontakte zu finden!

Die meisten haben Familie oder andere Probleme und einfach keine Zeit mehr, versuch nen Partner zu finden, da gibts mit Sicherheit genug die was suchen

Übrigens, Einsamkeit an sich löst auch depressionen aus, ich denke das es bei dir ganz viel mit fehlenden sozialen Kontakten zu tun hat, ich mein da würde jeder depressiv werden, wenn man total allein ist

Gruß

Schnellantwort

Name:
Verifizierung:
Bitte lassen Sie dieses Feld leer:
Geben Sie die Buchstaben aus dem Bild ein
Buchstaben anhören / Neues Bild laden

Geben Sie die Buchstaben aus dem Bild ein:
Wie heißt die Verpflichtung, dass Kinder in die Schule müssen?:
Tastenkürzel: Alt+S Beitrag schreiben oder Alt+P für Vorschau