Ich muss und will damit aufhören!

Begonnen von Angst, 02 Januar 2011, 12:27:31

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Angst

Als ich bei der einen Therapeutin zum Vorgespräch war, meinte
sie ja schon, dass wenn ich eine Therapie machen will, ich auf-
hören muss Drogen zu nehmen! Und das werd ich jetzt versuchen!

Ich hab mir zu Silvester nochmal richtig den Kopf zugedröhnt,
hab geraucht, als gäbe es keinen Morgen mehr und auch anderes
Zeug hab ich mir reingezogen! Total weggehaun hab ich mich, aber
ich fand es ok... Es war, wenn alles gut geht, das letzte Mal - naja,
beim kiffen kann ich das so nich sagen, da weiß ich es nich, aber
bei dem anderen Zeugs, da bin ich mir 100% sicher!!

Gestern also den ersten Tag nix geraucht, ich hatte auch nich Lust
darauf und heut auch noch nich!
Nachher treff ich mich noch mit wem, ich hoffe sie haben nix dabei!?
Ich bin mir nich sicher ob ich wirklich nein sagen würde, jetzt im Kopf
würd ich es sagen, aber wenn ich dann davorsteh... kA?!

Gruß
Jeder Mensch ist ein einmaliger Mensch und tatsächlich,
für sich gesehen, das größte Kunstwerk aller Zeiten.

~Thomas Bernhard~

blume

Hallo
Ja es ist für eine Therapie wichtig mit den Drogen aufzuhören, aber es ist ziemlich schwer es so zu schaffen. Der will emuss ziemlich stark sein, damit du es schaffst.
Aber es kann auch passieren, dass wenn du wirklich von jetzt auf gleich aufhörst es auch einen "JoJo-Effekt" geben kann. Sodass du noch mehr nimmst.
Es gibt aber auch ziemlich viele Beratungsstellen an die du dich wenden könntest.

Lieben Gruß Blume

Sintram

Hallo Angst,

vergiss es. Wegen einer Therapeutin hörst Du mit gar nichts auf.
Bestenfalls vorübergehend.
Du selbst musst es ganz allein um Deinetwillen wollen. Nur für Dich und allein wegen Dir. Dann kannst Du es auch.

Ich könnte jetzt viel erzählen von mitunter irreparablen Veränderungen der Botenstoffe im Gehirn durch chemische Substanzen, von Zersetzung des Kurzzeitgedächtnisses, Verödung der Fantasie, emotionaler Indifferenz und seelischer Unausgeglichenheit durch regelmäßigen Haschischgenuss, nur wofür und weswegen?
Die Langzeit- und Spätwirkungen erschließen sich nur den Betroffenen, und solange Deine Freunde sich zudröhnen, dröhnst Du mit. Schon allein um dazuzugehören.

Um Dir wirklich eine drogenfreie Zukunft ermöglichen zu können, wirst Du Deine Lebensweise und Dein Umfeld ändern müssen. Nicht nur umdenken sondern radikal umgestalten.
Hilfe in Anspruch nehmen müssen, wenn es allein nicht klappt.

Es lohnt sich, hundertprozentig, mehr kann ich Dir dazu nicht sagen.

Gutes neues Jahr
Sintram


21HEIDI

Hallo Angst!
Du darfst Dir nicht sagen,daß Du wegen der Therapeutin oder der Therapie es versuchen wirst,....
Versuchen?
Es gibt nur eine Möglichkeit: Ja oder NEIN!
Viel Kraft,daß Du es schaffst!
HEIDI :-)

Mausi

Hallo Angst,

ich kann mich den anderen nur anschließen und Dir

- von Herzen alles Gute wünschen, dass Du es schaffst
- sagen, dass Du es für Dich tun musst, aber der Vorsatz es für die Thera zu tun vielleicht ein guter Anfang ist UND

ÄNDER DEIN UMFELD!!! Setz Dich nicht diesem Risiko aus "Ich hoffe die anderen haben nichts dabei", denn vielleicht schaffst Du es einmal oder auch zweimal nein zu sagen, aber es werden die Phasen ko0mmen, in denen es Dir dreckig gehen wird und Du sehr schwach sein wirst und Dich dann diesem Risiko auszusetzen ist Gift; tu Dir das nicht an!

Und überlege Dir gemeinsam mit der Thera Möglichkeiten mit dem Sucxhtdruck umzugehen, was kannst Du tun, wenn Du den Druck verspürst,...
Ach, sorry für meine Klugscheißerei, das weiß Deine Thera mit Sicherheit alles viel besser, deshalb wünsche ich Dir einfach ganz viel Kraft,

LG Mausi

Angst

Nein!
Also um eines klar zu stellen, ich mache es nich NUR wegen der Therapie,
das ist nur ein kleiner Leitfaden! Ich WILL es nich mehr machen, ich
WILL damit aufhören - für MICH!!
Mein Umfeld ändern, das tu ich schon, mit den Leuten hab ich nur noch
selten Kontakt, 1x im Monat, wenn überhaupt... Und dann auch nur kurz!
Ich bin auch nich der Typ Mensch, der macht, was andere machen, wenn
ich nich will, dann will ich nich - und das wissen die Leute, die mich kennen!!
Die sind auch nich so drauf, dass sie es mir immer wieder anbieten würden,
ein Nein reicht und sie lassen mich damit in Ruhe - wie gestern!
Hab mich mit 2 von den Weibern getroffen, eine kifft, die andere nich mehr
und als sie meinten "komm, wir chilln uns in den Park und rauchen erstmal ein"
meinte ich gleich "ich aber nich!" und dann saßen wir im Park und KEINER hat
was geraucht...

"aber es werden die Phasen kommen, in denen es Dir dreckig gehen wird und Du sehr schwach sein wirst"

Ja, diese Phasen werden kommen, keine Frage, aber in solchen Momenten werde
ich mich nich mit diesen Leuten treffen, das mach ich schon lange nich mehr!

Jeder Mensch ist ein einmaliger Mensch und tatsächlich,
für sich gesehen, das größte Kunstwerk aller Zeiten.

~Thomas Bernhard~

21HEIDI

Hallo Angst!

Aber was machst Du,wenn gerade IN DIESEM MOMENT,wo Du Dich mit diesen Leuten triffst,so eine Phase in Dir hochkommt oder Dich "überfällt" ?!?
GENAU DA ist nämlich die größte Gefahr...!
Viel Kraft,
HEIDI  :-)

Ina

Hallo liebe Angst,

ich finde es toll, dass Du diesen Entschluss endlich gefasst hast und vor allen Dingen
ist es in meinen Augen bewundernswert, dass Du bei dem Treffen vor ein paar Tagen
wirklich NEIN sagen konntest! Das hätte ich nicht geschafft... Drogen zu nehmen oder
besser gesagt: NICHT zu nehmen, ist teilweise nichts weiter als Kopfsache! Ist der
Wille da, aufzuhören, kann man es schaffen. Und auch wenn es mal zu einem Rück-
fall kommt, darf man sich davon nicht entmutigen lassen. Als ich aufgehört habe, Dia-
zepam zu nehmen (Entzug in der Klinik - Hölle pur), hat es nicht lange gedauert bis
ich rückfällig wurde. Ich war zwar von mir selbst enttäuscht, habe aber dennoch nicht
aufgegeben und es weiter probiert! Inzwischen habe ich seit 175 Tagen kein Diazepam
mehr genommen und bin stolz auf mich. Erscheint am Anfang wie eine Ewigkeit, aber
glaub mir, es ist möglich, wenn man es wirklich will!

Was mir bei Suchtdruck sehr hilft, ist der Gedanke: "Nur für heute werde ich nichts
nehmen. Nur für heute... Was morgen kommt, was morgen passiert, spielt gar keine
Rolle!" - und das sage ich mir immer wieder, wenn ich Suchtdruck habe. Eigentlich
schiebt man es damit nur weiter raus, aber es hilft!


Alles Liebe und viel Erfolg auf Deinem drogenfreien Weg!

Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Angst

Etwas sehr hilfreiches, das "Nur für heute denken" so verbring ich
schon die letzten Tage und es läuft, denk ich, sehr gut! Ich muss dazu
sagen, der Suchtdruck ist nich so groß wie ich erwartet habe, im Ge-
genteil, er kommt nur manchmal hoch und dann auch nich so stark, so
dass es mir "leicht" fällt, es abzuschütteln. Gestern hatte ich so einen
Moment, hab mich dann hingesetzt und überlegt, warum ich jetzt was
rauchen will/muss, aber ich kam auf kein Ergebniss und das führte dann
dazu, dass ich es nich eingesehen habe, wegen nix etwas zu rauchen!!

Ich hab echt gedacht, die ersten Tage werden der Horror schlecht hin,
aber es ist gar nich so krass!
Ich fühl mich auch gut ohne, bin viel klarer im Kopf und esse nich mehr
so viel, was mir sehr gut gefällt! Ich vermisse es noch nich mal etwas zu
rauchen, es ist mir momentan relativ ob ich was rauch oder nich - aber
ohne ist es deutlich besser!!!
Jeder Mensch ist ein einmaliger Mensch und tatsächlich,
für sich gesehen, das größte Kunstwerk aller Zeiten.

~Thomas Bernhard~

Sintram

Meine Rede.
Freut mich, klingt gut.
Der Weg ist weit, aber ein gelungener Start ist sehr wertvoll.
Toi toi toi !


Epines

hallo liebe Angst

Du bist auf dem richtigen Weg, denn wenn man sich erst mal entschieden hat aufzuhören schafft man es auch. Klar wird es ab und an noch Rückfälle geben, aber du wirst schnell merken, wie schön es ist mit klarem Geist die Umwelt wieder wahr zu nehmen.

Bei mir war es auch so ähnlich, ich wollte eines Tages wieder lebendig sein, wollte die Vögel wieder zwitschern hören, die Blumen blühen sehen und ihren Duft einatmen.

Ich habe mit Rauchen und den Drogen am gleichen Tag aufgehört, denn mir war klar, dass wenn ich weiterhin rauchen würde, wäre der Schritt zum Kiffen geringer und beim Rauchen hat mich das Suchtverhalten am Meisten gestört, ich rauchte über 40 Ziggis am Tag.

Also verbrauchte ich alles was noch da war, warf alle Feuerzeuge und Aschenbecher weg und brach den Kontakt zu allen die kifften und rauchten ab. Vorgängig hatte ich all jenen die eh kein Suchtproblem hatten erzählt, dass ich endgültig aufhöre, was keiner wirklich glauben wollte, aber dies gab mir einen zusätzlichen Ansporn. Ich hatte mir geschworen nie wieder in meinem Leben zu rauchen und ich habe es geschafft :-).

Mir ist aber bewusst, dass wenn ich nur eine einzige Zigarette rauche, ich wieder rauchen muss, kiffen denke ich eher weniger.
Auch heute noch, so viele Jahre später träume ich manchmal, dass mich jemand zwingt zu rauchen und ich dann wieder voll süchtig bin...

Viel Kraft und Durchhaltevermögen wünsche ich dir, du wirst sehen es lohnt sich.

Alles Liebe
Epines