Ich weiß nicht mehr weiter!

Begonnen von Rattenpack, 21 Dezember 2010, 02:21:09

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Rattenpack

Hallo miteinander...

Ich bin ganz neu hier, aus aktuellem Grund. Weiß nicht so recht, was und wie ich schreiben soll, in meinem Kopf rasen die Gedanken.
Und so offen habe ich noch nie darüber geredet, wie ich es jetzt hier vorhabe.
Dass ich depressiv bin, vermute ich seit vielen Jahren, seit etwa zwei Jahren wird es immer schlimmer, aber erst seit etwa einem Jahr kann ich mir auch eingestehen, dass ich Probleme habe - es ging ja immer wieder bergauf.

Und immer, wenn es mir gut ging, dachte ich "meine Güte, was biste doch blöd, wegen so nem Pipikram Theater zu machen - es geht dir gut, da is nix!"
Nur nehmen die guten Phasen immer mehr ab.
Im Juli überschlug sich mein Leben, das Mobbing meiner Cheffin wurde immer mehr, bis ich es an einem Tag nicht mehr aushielt, und zusammenbrach. Bin dann mit Heulkrämpfen zu meiner Hausärztin, habe sie einfach fix und alle angefleht, mich krankzuschreiben.
Ich hielt den Gedanken nicht mehr aus, wieder dort arbeiten zu müssen, noch jetzt kriege ich Panikattacken, sobald meine (mittlerweile ehemalige) Cheffin auch nur erwähnt wird.
Meine Hausärztin verschrieb mir Mirtazapin und schickte mich zu  einer Psychotherapeutin. Zu dieser "Dame" später mehr.
Nur eine Woche nach diesem Vorfall musste ich ganz plötzlich und unerwartet wegen einer große Operation ins Krankenhaus.

Im Krankenhaus ging es mir unglaublich schlecht.
Die Trennung meines Partners, mit dem ich 4,5 Jahre zusammen war, lag nur wenige Wochen hinter mir, auch wenn die Trennung von mir aus ging, weil wir uns einander nichts gutes taten, wir haben uns ohne Absicht geschadet.
Mein neuer Freund war in der Zeit mit meinem Ex bei uns zuhause und hat das Haus entrümpelt, den Haushalt in Ordnung gebracht, für den ich längst die Kraft nicht mehr hatte.
Und dann die Operation, ständige, unglaubliche Schmerzen, die Offenbarung, dass ich wohl nie mehr Kinder kriegen kann...

Kurz: mein Leben stand komplett auf dem Kopf und ich einfach nur noch am Abgrund.


Ich kam dann nach einer Woche nach Hause, weil ich es nicht mehr im Krankenhaus aushielt.
Mir ging es psychisch so schlecht, und eigentlich wollten sie mich für zwei Wochen noch auf die psychiatrische Station verlegen, aber dazu hatte ich viel zu große Angst.
Nochmal zwei Wochen von zu Hause weg? Unvorstellbar!!!

Wieder zu Hause stürzte ich mich in die Arbeit, entrümpelte das Haus vom Keller bis unter das Dach, war hochmotiviert, hatte für mich beschlossen, dass ich nie wieder zu meiner alten Arbeitsstelle zurück gehe, dass von jetzt an alles besser, neu, toll wird!
Aber irgendwie war das ein Trugschluss.

Ich war noch einige male bei zuvor erwähnter Therapeutin, aber die Frau ist einfach grässlich!
Ich komme mit ihr nicht auf einen grünen Zweig, sie beißt sich krampfhaft an den Problemen zwischen mir und meinen Eltern fest.
Ja, da gibt es eine Menge Probleme, und viel davon hat meiner Meinung nach auch damit zu tun, dass ich Depressionen habe.
Aber NIEMALS käme es mir z.B. in den Sinn, mir mein Erbe schon jetzt auszahlen zu lassen, um damit mein Leben zu finanzieren.
War ihr Vorschlag.
Dann hat sie sich plötzlich 6 Wochen lang krankschreiben lassen, weil sie mit ihrem Papierkram nicht hinterher kam. Ja, das sagte sie mir genau so!!!
Wenn sie Urlaub machen würde, käme ja kein Geld rein, also krank schreiben lassen.
Ich hätte mich für weitere Termine melden sollen, aber die Zeit schlich so vor sich hin, und ich hatte shcon so eine Abneigung gegen diese Frau, dass ich es einfach nicht getan habe.
Und nach ihrer Krankheitsphase wären auch nur 10 Tage Zeit für einen termin gewesen, denn prompt kam ein Brief von ihr - sie ist krank.
Bis nächstes Jahr.
Unvorstellbar.........
Und dabei war noch ein Zettel mit drei Terminen. Ende Januar, Februar und März.
Dazu kommt noch, dass sie mir ständig (!!!) eine Gruppen-Verhaltenstherapie aufschwätzen will, die ich selber zahlen müsste.

Ich bin finanziell im Moment ohnehin am ENde und es war schon die ganze Zeit über knapp mit dem Geld, weil meine Ex-Cheffin sich weigerte, meiner Kasse gegenüber Angaben zu machen, so kam das erste Krankengeld auch erst Ende November.
Aber dafür hatte sie kein Verständnis.

Aber genug davon.
Das nur, damit Ihr wisst, warum ich zu dieser "Therapeutin" nicht mehr gehen mag.

Vor zwei Wochen nun ging es mir wieder unglaublich schlecht, ich musste ohnehin zu meiner Hausärztin, aber ich habe das Gefühl, dass auch sie mittlerweile mit mir überfordert ist und nicht so recht weiß, was sie mit mir machen soll.
Sie hat die Dosis des Mirtazapin erhöht, aber ich habe nicht das Gefühl, dass mir diese Tabletten in irgend einer Weise helfen.


Und nun wird alles immer schlimmer.
Ich kriege nichts mehr auf die Reihe, alles ist mir zu viel. Ich kann Nachts nicht einschlafen, komme morgens kaum aus dem Bett, vor 12 h bin ich nicht einmal annähernd wach zu kriegen, mein Freund schmeißt den kompletten Haushalt, kümmert sich um meinen 8jährigen Sohn, weil ich einfach nicht mehr kann.
Aber auch er ist davon absolut überfordert, total hilflos, ausgepowert.
So gibt es ständig Streit.
Das Ergebnis ist, dass ich unglaubliche Angst habe, ihn zu verlieren.
Heute Nacht muss er arbeiten, ich sitze hier alleine, mir laufen seit Stunden die Tränen, und aus lauter Verzweiflung habe ich den Chat geöffnet, auch wenn ich hier keinen kenne - irgendwie gibt mir das das Gefühl, nicht alleine zu sein.

Wenn ich ihm doch nur begreiflich machen könnte, wie es in mir aussieht.
Wenn er nur einmal meine Mutlosigkeit spüren könnte, die endlose Leere, die nicht mal seine Liebe zu mir ausfüllen kann.

Ich bin am Ende, kann nicht mehr.
Aber ich weiß auch nicht, was ich nun tun soll.
Zu einem Neurologen, meinte meine Hausärztin...
Aber es ist kurz vor Weihnachten, wie soll ich da noch einen Termin kriegen?
Ich weiß nicht, wie ich die nächsten Tage überstehen soll, ich hangel mich von einem zum nächsten.


Ich weiß nicht, ob ihr mir helfen könnt, aber es tut gut, sich das mal von der Seele zu schreiben!

LG
das Rattenpack

21HEIDI

Hallo Rattenpack!

So eine Situation kenne ich sehr gut,....
Auch ich war mal verheiratet,hatte 3 Schlaganfälle,konnte fastnichtsmachen,weil ich fast ganz gelähmt war und war fix und fertig.
Auch ich hatte damals einen Sohn,der in dem Alter Deines Sohnes war und dann die Scheidung!
Auch ich konnte und kann keine Kinder mehrbekommen...
Doch:
Ich war alleine.....ich mußte auf Reha und wieder lernen,wie man sich bewegt,u.s.w...
Ich bekam vor 4 Jahren Krebs dazu,u.s.w....
Ich war auch auf einer Psych.Station und habe mich behandeln lassen.

Was ich Dir sagen will damit?
Wenn Du es zu hause sowieso nicht aushälst,dannnimm das Angebot an und laß Dich auf die psych.Station verlegen.Dort wirst Du bestens behandelt und das heißt NICHT,daß man Dich für verrückt erklärt!!!

Du hast einen Sohn,der Dich noch viele Jahre braucht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

HEIDI :-)

Fee


Hallo,

erstmal gut,daß Du nicht mehr zu dieser Therapeutin gehst.


Und als nächsten Schritt,empfehle ich Dir den Gang zu einem Psychiater.Denn der weiß mehr über Psychopharmaka als Deine Hausärztin.

Zum Mirtazapin:

Es wirkt 3-fach im Blut.Auf 2 Wegen antidepressiv und auf einem Weg müde machend.

Da es lange im Blut bleibt,kann man auch tagsüber noch ziemlich "k.o." davon sein.Also könntest du es mal mit einer früheren Einname versuchen.

Studien haben allerdings gezeigt,daß eine Dosissteigerung die müde machende Wirkung reduziert,weil dann die anderen beiden
Wirkungswege ,vermehrt zum Einsatz kommen.Das könnte der Grund für Deine Symptome nach der Dosissteigerung sein.

Aber das mußt Du mit einem Psychiater klären.

Der könnte Dir dann auch z.B. zum Schlafen ein dämpfendes Medikament verschreiben und für morgens ein antriebssteigerndes.

Und Du könntest Dir vllt. mal überlegen,wie es mal mit einer Reha für Dich wäre.Heuzutage kannst Du da sogar Deinen Sohn mitnehmen.Täte Euch sicher beiden ganz gut.

L.G. Fee

Jacky1967

Hallo Rattenpack,
ich wusste auch nicht mehr weiter und bin zum Hausarzt, der hat mir dann gesagt, ich solle in die stationäre Behandlung gehen!!!!!!!

Schock!!!!!!!!!!!!! STATIONÄR?????????????????muss ich zu Verückten????????????????????????aber mein SOHN!!!!!!!!!!!!!!!!!! meine FRAU!!!!!!!!!!!boh eh, das geht nicht, ich kann die nicht alleine lassen.

Dann hab ich es in der Tagesklinik versucht, aber da sollte ich auch ca. 1,5 Monate warten!!!! Ich dachte nur Schei.e, ich brauche jetzt HILFE.
Dann bin ich wieder zum Hausarzt und hab mich einweisen lassen, stationär.

Ich kann nur sagen, es war eine gute Entscheidung, ich bin noch nie auf soviel Verständnis getroffen wie dort (is ja auch klar, den anderen Patienten gehts ja genauso). Ich bekam Abstand von Allem, 6 Wochen war ich da und bin am 31.12.2010 entlassen worden, ich konnte etwas Kraft tanken und ab dem 06.01.2011 gehe ich in die Tagesklinik, bin also im Krankenhaus schlafe aber daheim und hoffe, dass dort meine Probleme weiter bearbeitet werden können.

Ich empfehle dir auf jeden Fall in die Klinik zu gehen, du wirst dich wundern welche Leute du da triffst, ich hatte leute aus dem Ort wo ich wohne getroffen. Dort wird dir geholfen.

LG
Jacky1967

Rattenpack

Danke für Eure lieben Antworten!!!

Ich war in der Zwischenzeit oft im Forum, habe mir Eure Texte durchgelesen, war mal verzweifelt, mal habe ich neuen Mut gefasst, habe mir kurz nach Weihnachten ein paar Tabletten zu viel gegönnt, dann war's wieder besser.... und eigentlich dachte ich - JETZT geht es voran, jetzt sehe ich einen Weg, jetzt kann es besser werden.

Ich habe einen wohl recht guten Psychiater gefunden, der termin ist aber erst am 7.2. - was heißt "erst" - ich bin heilfroh, dass es so schnell geht.
Und jetzt habe ich auf einmal ein riesen Problem mit meiner Krankenkasse.
Zuvor erwähnte grässliche Therapeutin hat meiner Kasse gegenüber behauptet, ich hätte jede Therapie verweigert!
Ich verstehe das nicht... alles, was ich verweigert habe, waren ihre 200 Euro teuren Selbstfindungskurse in Gruppen von 10 - 12 Mann.
Die meine Kasse natürlich nicht gezahlt hätte. Und die ich von meinen 700.- Krankengeld natürlich auch nicht mal eben zahlen kann.
Naja.. die Kasse dreht mir nun den Geldhahn zu, und heute musste ich zum medizinischen Dienst, zur Begutachtung.

Noch immer bin ich wie gelähmt, kann gar nicht glauben, was da mit mir gemacht wird...
Der Gutachter war ein Chirurg, der meine psychischen Probleme begutachten sollte.
Es lief darauf hinaus, dass er mir eine Stunde lang sehr ausführlich sagte, dass ich mich zusammenreißen soll, nicht so anstellen soll...
Gesunde Sachen essen, schlafen...
Ja, ich ernähre mich gesund. Schlafen tu ich - kaum. Erst, wenn mein Körper nicht mehr mit macht, dann schlafe ich. Wenn alles zusammenbricht.

Weiß nicht, wie ich das schaffen soll.... und ich verstehe nicht, wie diese Therapeutin so.. so.....  mir fehlen die Worte.


Fühle mich wieder ganz am Boden.


Die Ratte


21HEIDI

Hallo,liebe Ratte!
Du schreibst,daß Du kaum noch schläfst,erst bis Dein Körper zusammenbricht.
Rede doch mal mit Deinem Arzt,was er dazu sagt.
In jeder Apotheke bekommt man eine Einschlafhilfe ohne Rezept,also KEINE reinen Schlafmittel!
Und gesunden Schlaf braucht jeder Körper...!
Liebe Grüße,
HEIDI :-)

Rattenpack

Ich bin mittlerweile in einer Klinik.
Ging rasend schnell... ich hatte den Termin bei de, "neuen" Psychiater erwähnt - noch am gleichen Tag die Einweisung, und weg vom Fenster war ich.
Erst mal ein Schock - Geschlossene... oh NEIN!!!

Aber - ich weiß grad nicht mehr, wer es erwähnt hat - hatte recht! Es ist halb so schlimm, wie man es sich vorstellt.
Die Verlegung auf eine offene Station war eine Woche später, ich fühle mich halbwegs gut aufgehoben.
Halbwegs... weil ich trotz der Ruhe, die mir dort geboten, manchmal auf aufgezwungen wird, nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht.
Ich kann noch schlechter Schlafen (trotz Medis), ich sehe noch mehr Probleme, neue Probleme...

Aber zumindest weiß ich, dass ich dort nicht alleine bin, und auch nicht allein gelassen werde.
Das ist schon mal gut.

An den Wochenenden darf ich sogar nach Hause, was für mich sehr ...verwirrend ist.

Muss drauf vertrauen, dass alles besser wird  -  irgendwann.
Muss einfach!
So ist das kein Leben mehr.

Aber warum geht es mir nicht besser, jetzt, wo doch meine Behandlung in Gange kommt, ich nicht mehr falsch behandelt werde, ich nicht alleine vor mich hin "kämpfe" (und doch verliere) ?


..alles sehr, sehr seltsam :(


Danke HEIDI für Deinen Zuspruch!

21HEIDI

Hallo,liebe Ratte!  ;-)

Warum es Dir nicht schon besser geht?
Weil Dein Körper,Dein Geist,Deine Seele,u.s.w... sich an ein normales,geregeltes Leben erstmal gewöhnen muß. Und DAZU brauchst Du bitte,bitte Geduld.
Das geht nicht binnen 2 Wochen,mit paar Medikamente und alles ist wieder ok!
Ich rede aus Erfahrung,....glaub mir.

(Denk an die vielen Drogensüchtigen oder Alkoholiker,die 3 Monate in einer Entzugsanstalt verbringen.....das geht auch nicht binnen 2 oder 3 Wochen..:! Und selbst,wenn sie danach entlassen werden,besteht immer noch Gefahr,daß sie rückfällig werden)

Ok?
Bitte,bitte hab Geduld.
Wirst sehen,daß Du später mal darauf stolz sein kannst.
Laß Dich dadurch nicht verwirren und mach bitte weiter so.
Alles,alles Gute und viel Kraft!!!

HEIDI :-)

21HEIDI

Hallo,liebe Ratte!  ;-)

Hab was vergessen:
Nur ein Vorschlag:
Wäre doch toll,wenn Du ohnehin Ausgang hast,daß Du uns vielleicht jede Woche "die neuesten Nachrichten" berichtest,oder?

Liebe Grüße nochmal und bitte,bitte gib nicht auf!!!
HEIDI :-)

Rattenpack

Hallo, ihr Lieben.

Nein, ich verliere die Geduld nicht. Hoffe ich :)
Ich weiß ja eigentlich schon, dass sich Dinge, die sich über Jahre angestaut haben, nicht "mal eben" in Luft auflösen können. Klar.
Und ich erwarte auch keine Wundertaten von irgendwelchen Neurologen / Psychiatern / Psychologen.
Und dann doch wieder irgendwie...

Schwer zu ertragen alles.
Und nun kommt auch noch die Angst dazu, dass mehr als gedacht nicht stimmt... Dass mein Gedächtnis nicht funktioniert, kenne ich ja mittlerweile, habe auch gelesen und gehört, dass das halbwegs normal ist bei Depressionen bzw. den Medikamenten.
Das kann ich mit Humor nehmen, mich über mich selbst lustig machen, wenn ich zum x.ten Male fragen muss: "Was hast Du grad gesagt?" "Wie war das noch?" "Hattest Du mir schon gesagt, was....?"
Es nervt. Ich empfinde mich nur noch als Belastung, wenn ich dann am Wochenende zuhause bin.
Und nun kommen auch noch Blackouts dazu.
Komplette Vorgänge, oder eher gesagt Szenen, die vollkommen an mir vorüber gehen.
Ist das auch normal?  ..Aber was ist im Moment schon normal.

Sicherlich auch nicht, dass ich wochenlang in einer Klinik rumsitze, die Bäume draußen nicht mehr nach ersten Blattknospen beurteile, sondern nur noch danach, welcher Ast sich für den Strick eignet..
Wie ich es hasse, meine verdrehte Wahrnehmung, meine kranken Gedanken, die graue Welt um mich herum!


Ich weiß =)

Geduld!

Ich versuche, den Gedanken daran nicht zu verlieren, habe mir für die kommende Woche auch ein paar Eurer Sätze heraus geschrieben.
Die Geduld, die ich aufbringen muss, steht in krassem Gegensatz zu meinem Gefühl, dass mir die Zeit davon rennt.
Aber - GEDULD ! ! !

Das Wort beinhaltet, dass ich noch länger dulden -mich selbst erdulden- muss.
Ich kriege das hin, ich will mich nicht verlieren!


Danke!


-und ich werde mich gerne melden, schön, zu wissen, dass es "irgendwo.. " Menschen gibt, die verstehen, mitlesen, ein Stückchen weit mit fühlen.


21HEIDI

Auch super,daß Dir dies und das bewußt ist und super,wenn Du Dich weiterhin immer wieder meldest.  :-)
Alles Gute weiterhin,
HEIDI :-)

Rattenpack

Wieder habe ich mich wochenlang nicht gemeldet.
Erst überstürzten sich die Ereignisse, dann hat sich wieder mein Leben quer gestellt...

Ich bin wenige Tage nach meinem letzten Beitrag aus der Klinik auf eigenen Wunsch entlassen worden.
Aus mehreren Gründen: ich hatte mit einem der leitenden Ärzte eine Art Aufnahmegespräch, weil ich auf eine andere Station verlegt werden sollte (von einer lieben "Mitgefangenen" habe ich erfahren, dass ich dort nicht nur einmal in der Woche ein halbstündiges Gespräch habe, sondern mind. 3 x wöchentlich 1 - 2 Stunden, dazu mehr Eigenverantwortlichkeit in Bezug auf Tabletteneinnahme und Schlafens - bzw. Aufstehzeiten usw.) Das Gespräch verlief super, ich sollte auf die andere Station, allerdings erst Ende März.
Ich bin damit sehr zufrieden, denn nun kommt der andere Grund :D

Auf der Station, auf der ich war, kam ich mir -sorry!!- verarscht vor.
Die Tabletten, die ich nahm, hätten ein dürres Ding wie mich eigentlich auf die Bretter schicken müssen, zumindest wurde ich immer gewarnt, ich soll sie "auf der Bettkante" einnehmen, und vorher aufs Klo gehen, damit ich nicht nochmal aufstehen muss, so schlaffördernd sind die ... angeblich!
Allerdings kam ich nachts nur für max. 3 Std zur Ruhe, ansonsten lag ich wach und kriegte kein Auge zu.
Da ich morgens regelmäßg um 6 Uhr aufzustehen hatte, kann man sich vorstellen, wie fit ich war (warum gibt es in diesem Forum keine Smilys? Stellt Euch den grimmigsten vor, den es gibt!)
Da konnte mir allerdings keiner weiter helfen, auf meine Frage, ob nur ich auf diese Medikamente anders reagiere oder ob das doch phsychische Ursachen hat, wurde mir nicht geantwortet, und geholfen hat man mir mit dem Problem schon gleich gar nicht.

Ein weiteres Problem, das mir jedesmal beim "Freigang" das Leben schwer machte, war, dass mein Freund und ich uns immer furchtbar stritten.
Wir sind beides keine einfachen und sehr komplexe Charaktere, schon ohne meine Kapriolen hätten wir es nicht leicht miteinander, und so ist es  - einfach furchtbar!
Wir sind auf das Angebot meiner zugeteilten Psychologin hin zusammen zu ihr zum Gespräch gegangen, aber alles, was sie uns gesagt hatte war: "Also eine goldene Regel beim Streiten ist ja, nicht immer dem anderen Schuld zu zuweisen, sondern von sich selbst zu reden, also nicht 'dass DU das machst, finde ich scheiße' sondern 'ICH fühle mich nicht gut dabei, wenn du....'
Hmmmmmm jaaaaaa......... !
Ja, davon habe ich schon gehört, und wenn wir uns normal streiten würden wie  -das würde nun diskriminierend und überheblich klingen- sagen wir einfach: die meisten anderen ;)  ...dann würde uns das helfen, aber so ist  es nun mal nicht. Das war dann aber auch schon alles, was sie uns raten konnte.

Ja, und dann kam am gleichen Tag morgens noch etwas anderes hinzu.
Oberarzt, Psychiater Nr. 2, Psychiologin 1 +2 und Pfleger + Pflegerin waren an diesem Morgen das Aufgebot der Zimmervisite.
Die vorletzte Nacht bekam ich 2 Std Schlaf, die Nacht direkt vor jenem Morgen habe ich nicht eine Minute auch nur ein halbes Auge zugekriegt.
Ergo bin ich zum Frühstück gegangen und habe mich um 7 nochmal hingelegt, weil es einfach nicht mehr anders ging.
Als dann um 10 Visite war, war ich allerdings schon wieder seit 20 Minuten wach, angezogen und halbwegs zurechnungsfähig.
Meine Psychologin hatte das Wort, und das folgende kurze Gespräch lief so ab:

Sie: Wie gehts ihnen denn heute?
Ich: Nicht gut, konnte wieder nicht schlafen bis auf die 2,5 Stunden eben!
Sie: Frau S. sie wissen doch, dass sie Tagsüber nicht schlafen sollen!!!!  (tadelnd, als ob ich ein kleines Kind wäre -.- )
Ich: Hätte ich letzte Nacht schlafen können, und die davor und die davor und.... grrrr!
Sie: Ja, ist ja kein Wunder, wenn sie Tags schlafen, dass sie dann Nachts nicht müde sind!

Und DAS fand ich einfach nur unglaublich unverschämt, denn es war das erste und einzige Mal, dass ich Tagsüber auch nur in der Nähe meines Bettes war, und das wusste sie nur zu genau!

So viel zum Thema "Ich fühlte mich verarscht".
Ich habe das dann auch ziemlich deutlich, wenngleich noch halbwegs höflich gesagt, mit dem Ergebnis, dass der Psychiater sich das Lachen verkneifen musste, der Oberarzt nuschelte "wo sie recht hat....."  ...daraufhin ist dann die Pflegerin aus dem Zimmer gerannt, weil sie vor der Tür laut lachen musste.
Man kann sich vorstellen, dass ich ab dem Zeitpunkt ohnehin keinen leichten Stand mehr dort hatte :-(

Nun ja.
Ich bin also gegangen und hoffe, dass ich auf der anderen Station etwas mehr Glück habe, aber ich she dem sehr positiv entgegen.



Dienstag muss ich also wieder los, eigentlich will ich gar nicht von Zuhause weg.
Und nun ist es mal wieder kurz vor 5, und ich kann nicht schlafen, weil schon die nächste Katastrophe über mir schwebt, denn ich habe die Befürchtung, schwanger zu sein.
Suuuuuper....
Es wäre die reinste Katastrophe :(


Hach ja...
Ich versuche diesmal, mich öfter zu melden ;)

21HEIDI

Hallo,liebe Ratte!

Klar kann nicht jede Klinik oder alle Ärzte gleich sein.
Auch bei meinen Krankheiten kam ich mir schon zigmal verar...t vor.
Aber bitte hör nicht auf zu kämpfen.
Sag Dir immer wieder,daß Du irgendwann den richtigen Arzt,Therapeuten findest und zum Schluss ALLE auslachen wirst,weil DU dann die Siegerin bist!  :-)
Was war am Dienstag?
Wäre lieb von Dir zu hören oder besser gesagt zu lesen.
Liebe Grüße,
HEIDI  :-)