leben

Begonnen von mini, 14 Oktober 2010, 14:08:25

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mini

ich bin müde und traurig.
ich bin 20 und fühle mich so alt, fühle mich so grauenhaft, weil ich erst mit 20 in der Lage bin regelmäßig zur Schule zu gehen, erst in der elften Klasse bin, obwohl ich doch eigentlich mein Abitur schon lange in der Tasche haben sollte.
Ich fühle mich so alleine, weil es niemanden gibt, dem ich mich ganz anvertrauen kann und der mich auch versteht.
Oft frage ich mich, es ist doch normal sich so etwas zu wünschen, warum hast du dann niemanden? Ich ertrage es nicht, traue mir nicht zu, gut genug zu sein um für einen Mann interessant zu sein.
Wann immer sich jemand für mich zu interessieren beginnt, selbst wenn ich ihn vorher gut fand, sobald er sich für mich interessiert, lehne ich ihn sofort ab.
Ich denke, dass ich selbst viel zu viele Baustellen habe, die ich erst bearbeiten muss, bevor ich mich auf eine Beziehung einlassen kann. Aber dann erneut, verdammt ich bin 20! Wie lange will ich denn noch warten? Ich vergrab mich in meiner serien welt und habe keinen sinn für die realität und erneut merke ich, dass ich nur schlechte eigenschaften von mir aufzähle....und ich möchte hier betonen, dass ich sehr wohl weiss, dass ich positive Eigenschsften besitze, aber meine negativen Gefühle verdecken sie oft.
Seit Wochen komm ich von der Schule nach Hause, leg mich hin und warte einfach bis es abends ist, damit ich schlafen kann. Das ist doch nichts, was man unter einem erfüllten Leben versteht.
Meine Gedanken sind so wirr, lassen sich kaum in verständliche Worte fassen, ich fühle mich, als würde ich verrückt werden.              
Es ist so seltsam, dass ich auf der einen Seite mich so sehr hasse, aber auf der anderen Seite mich so fühle, als müsse da noch was kommen...diese beiden sachen passen nicht zueinander...
Ich empfinde mein Leben als absolut nicht lebenswert und gleichzeitig muss ich so tun, als wäre ich gut drauf, will meiner Mutter, bei der meine emotionale Seite oft genug zum Vorschein kommt, nicht weiter belasten, sie hatte es selbst schwer genug.
Diese Gedanken verwirren mich auch...noch bis vor einem halben Jahr habe ich ihr meine Vergangenheit vorgeworfen, doch heute versetz ich mich auf einmal in ihre Lage, verstehe sie, verstehe aber auch mich.
Wie soll ich das bewerkstelligen? Da ist niemand mehr, der die Verantwortung trägt...
Ich bin sehr unglücklich und in meiner kranken Phantasie versuche ich diese Unglücklichkeit mit dem Gedanken an die einzig, wahre große Liebe zu kompensieren, was mich ironischerweise noch tiefer in Depressionen stürzt...
Ich hab diese ständigen Selbstzweifel satt, willl mich nicht mehr fertig machen, wegen der Schule...und will endlich jemanden finden, der mich liebt und vor allem, den auch ich lieben kann.
Eigentlich lässt es sich so zusammenfassen, dass ich wirklich am Abgrund stehe glaube ich.

Sintram

#1
Hallo mini,

Das passt nicht zusammen, da hast Du wohl recht.
Einerseits sehnst Du Dich nach Nähe und Liebe, andrerseits lässt Du niemanden an Dich heran.
Weil Du ihn in dem Augenblick nicht mehr ernst nehmen kannst, wenn er sich für Dich interessiert.
So kann das freilich nie was werden.

Es ist grundsätzlich mal Deine -sicher verschobene- Wahrnehmung, wenn Du Dich uninteressant findest.
Das muss aber keineswegs bedeuten, dass Du deshalb für einen andern Menschen nicht hochinteressant sein kannst.
Also besteht auch kein Grund, ihn nicht mehr "gut" zu finden.

Du magst Dich -noch- nicht lieben können. Ein Gegenüber jedoch kann das durchaus. Du musst es nur zulassen. Wertfrei akzeptieren und Dich darauf einlassen.

Das ist kein gordischer Knoten, diese Aufgabe lässt sich lösen.
(Wenn Du nämlich dem bisherigen Muster folgst und Pech hast, kannst Du an einen Typen geraten, der es nicht gut mit Dir meint. Aber das nur am Rande.)

Tja, manfrau ist immer so alt wie manfrau sich fühlt. (Ich zum Beispiel war mit zwanzig verlebt und steinalt. Aber das ist eine andere Geschichte.)
Grundsätzlich mal hast Du das Leben noch vor Dir, mit all seinen Überraschungen, Höhen und Tiefen. Für Torschlusspanik ist es dann doch ein wenig zu früh. ;-)

Nur Mut!

Lieben Gruß
Sintram

nobody82

#2
Hallo mini,

was du schreibst erinnert mich sehr stark an mich selbst. Als ich vor fast 2 Jahren hier ins Forum gekommen bin, wurde mir deshalb auch oft gesagt, dass ich mich wegen der Einsamkeit nicht so sehr unter Druck setzten soll und ich doch noch jung bin -  solche Sätze habe aber nicht besonders gerne gehört (Sorry Pudel ;-)). Meiner Meinung nach können Menschen, die schon seit der Teenager-Zeit viele Beziehungen hatten, diese Angst vor der Einsamkeit auch gar nicht verstehen.

Aber jetzt zurück zu dir: Vielleicht musst du versuchen etwas zu finden, damit du mit deinem eigenen Leben ein bisschen zufriedener bist - irgend ein Hobby, dass dir regelmäßig ein bisschen Freude bereitet. Wenn du das schaffst, belastet dich die Einsamkeit nicht mehr so sehr und dann lernst du vielleicht auch dich selbst so zu akzeptieren wie du bist :)

Hast du eigentlich schon eine Vorstellung, was du gerne nach der Schule machen möchtest?

Grüßle Tobi

21HEIDI

Hallo,liebe Mini!

Ich bin nun 46 Jahre,doch ich kann mich nur den bereits geschriebenen Worten anschließen!
Mit 20 möchte man schon älter sein,einen Menn,Kinder,Familie,eigene Wohnung,...u.s.w.... Und heute wünschte ich mir manchmal,ich könnte nochmal 20 sein,...!

Am Besten würde ich Dir raten,daß Du irgendwas tust,was Dich völlig ablenkt,wo Du Dich wirklich konzentrieren mußt,wo Du vielleicht mit Menschen zusammenkommst und am Abend seelenruhig in Dein Bett fällst und gut schläfst.

Liebe Grüße erstmal,
HEIDI :-)