*seufz*

Begonnen von confused, 15 Mai 2010, 16:18:32

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confused

Hallo,

ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Vielleicht erst mal mit dem Alter. Also ich bin 25 Jahre und männlich. Ich war jetzt vor nen paar Wochen bei meiner Hausärztin und hab mich über Depression beschwert. Dass alles ging jetzt schon soweit dass ich nun bald stationär auf genommen werde. Das Problem ist ich zweifel ob dass die richtige Entscheidung war bzw. ist. Das Hauptproblem dass ich habe ist dass ich zu viel Zeit vor dem PC verbringe. Mittlerweile eigentlich alle Zeit die ich hab. Von Morgens bis Abends und hoffe immer nur dass der Tag schnell rum ist damit ich schlafen gehen kann.

Naja was mich zweifeln lässt dort hin zugehen ist, als ich mich mit einem Oberarzt dort unterhalten hab, haben wir halt so nen bisschen geredet. Und irgendwann sagt er, „hier schreibt ihr Arzt sie sind depressiv. Sind Sie depressiv?“ Ich denke nur HALLO, SCHAUEN SIE MICH AN, natürlich bin ich depressiv oder sehe ich aus als habe ich noch Lebensfreude?? Ich fühle NIX mehr dachte ich. Naja was ich dann raus bekommen hab war „Ja ich denke schon dass ich depressiv bin.“ Ich hab jetzt das Gefühl obwohl die mich auf nehmen dass die mich nicht ernst nehmen. Wahrscheinlich denken sie „woah toll einer der (fast) nix im Leben gesehen hat und vor seinem PC verrottet brauch Hilfe, wozu?“ Dass frag ich mich auch. Ich bin nicht so depressiv als dass ich nen Trauma erlitten hätte oder einen Unfall gehabt hab. Es ist einfach schon irgendwie ein Dauerzustand seit meiner Kindheit dass ich nichts auf die Reihe kriege. Hab mich letzten mal so zurück erinnert (ich hab sehr viele Gedächtnislücken mittlerweile) und da viel mir ein dass ich mich mal geritzt habe, glaub mit 14 rum, ich kam jeden Falls in die Pupertät. Und ich habe mir mal selbst auf dem Arm Zigarettten ausgedrückt nur um meinen Freunden damals zu zeigen dass ich kein Schmerz spühre. Und ich meinte früher mal zu meiner Mutter dass ich sterben will und sie meinte damals nur erzähl doch keinen Mist.

Naja es sind irgendwie über all meine Lebensjahre verteilte Momente wo mich zu dem gemacht haben was ich jetzt bin. Ein Opfer dass vor seinen PC vergammelt. Aber jetzt geh ich dann hin und was sagen dann meinen Mitbewohner dort wenn sie mich fragen warum ich hier bin?! Ich versauer seit Jahren hinter meinem PC... Die lachen mich doch aus... Vllt sollte ich für jemand Platz machen der wirklich Hilfe brauch. Vielleicht bin ich auch einfach nur Dumm und Faul und bilde mir nur ein dass ich depressiv bin. Aber wieso fühl ich dann nichts mehr? Manchmal denk ich an traurige Momente aber in mir rührt sich nichts, wie ein Zombie. Dabei würd ich nur einmal gern wieder EINE Träne vergießen können... Ich weiß nicht soll ich da nun hin oder nicht? Eigentlich will ich ja dass sich in meinem Leben  was ändert und ich wieder am Leben teilnehme, Arbeit finde und auf eigenen Füße stehe. Ich weiß nicht was ich tun soll... Ich bin still und stumm am verzweifeln...

dejavu

#1
hallo confused

willkommen hier im Forum!

Ich finde, alles was du schreibst, sind Symptome einer Depression. Man muß dazu nicht traumatisiert sein, viele andre Dinge können den Verlust der Lebensfreude bedingen. Deine PC-Sucht, dein warten auf die Nacht, deine Gedächtnislücken, deine Leere, die Unfähigkeit zu weinen..eben alles, du beschreibst.
Die Ärzte einer psychiatrischen Station sind iwi ne besondre Gattung. Sie wollen einen immer aus der Reserve locken und dazu stellen sie solche Fragen. Sie testen dich einfach und anhand deiner Reaktion machen sie sich ein erstes Bild über dich. Ich hab früher auch immer an allem gezweifelt, aber du kannst ihnen vertrauen. Sonst hätten sie dich auch nicht aufgenommen. Gesunde Menschen treten nämlich mit dem Brustton der Überzeugung für ihre Sachen ein. Und gesunde Menschen reden ihre Symptome nicht klein und rechtfertigen sich andauernd deswegen.
Ich denke, du solltest dich einfach darauf einlassen, niemand wird dich auslachen. Nicht auf einer psychiatrischen Station.
Ich war schon auf einigen und dort herrscht normalerweise eine zugewandte Atmosphäre.
Ob du letztendlich hingehst oder nicht, kannst du nur für dich ganz allein entscheiden. Mach dir doch ne Liste, was wär positiv, was wär negativ, würde es dir weiterhelfen.
Ich finde, mit 25J darf man nicht den ganzen Tag am PC sitzen und warten, das das Leben an einem vorbei rinnt.
Und das du etwas ändern möchtest, zeigt doch, das du Leidensdruck verspürst.

Ich wünsch dir alles Gute
Deja

Driver

Hi confused !

War lange nicht mehr im Forum und nehme Deinen Eintrag zum Anlass, mal wieder was zu schreiben.

Egal wie lange Deine depressive Vorgeschichte schon dauert - es ist nie zu spät, sie zu bearbeiten und vielleicht sogar zu beenden.

Ich selbst war über 3 Jahre depressiv, bevor ich vor kurzem ins Leben zurück gefunden habe. Es waren zwei Aufenthalte in Kliniken, zwei Psychiater und zwei Psychologen nötig, um wieder Boden unter die Füße zu bekommen.

Ich bin fast 50 Jahre alt, also doppelt so alt, wie Du. Ich hätte sagen können: "shit happens, dann bin ich halt depressiv, bekomme bald Hartz 4 und warte einfach ab, bis es vorbei ist." Glücklicherweise habe ich aber einen Rest Selbstachtung bewahrt. Also habe ich gekämpft und es hat sich gelohnt. Ich habe eine selbständige Existenz, die ich bald gegen eine gut bezahlte Festanstellung tausche. Meine Beziehung klappt wieder besser, mein Leben bekommt wieder Konturen.

Will sagen: nutze jede Möglichkeit, die sich bietet. Die Psychiatrie mag Dein Anfang sein, dass aus Deinem Leben noch ein Leben wird. Was Du bisher gelebt hast, macht Dich ja offensichtlich nicht zufrieden. Also bleibt nur die Wahl der Änderung. Und die kommt nur, wenn Du Dich aufmachst.

Kämpfe und gewinne.

Viel Glück, Driver

confused

#3
Danke für eure Antworten ich hab sie zur Kenntnis genommen.

confused

#4
Werde ich machen @dejavu.

dejavu

hm
ruf doch einfach bei deiner Krankenkasse an
wär die einfachste Lösung, und die kompetenteste

freierFall

Ich bin zwar etwas jünger als du (18 Jahre), aber trotzdem kommt mir deine Schilderung sehr bekannt vor.
Ich schlage mich selber mit Depressionen herum, seit ich 11 bin.
Und ich habe lange Zeit unter Videospiel-Sucht gelitten, auch wenn ich das damals nicht erkannt habe und es auch nie zugegeben hätte. Aber 10 Stunden am Tag neben der Schule waren Standard.
Möglichst nicht nachdenken. Habe damals einen Großteil meines Lebens irgendwie an mir vorbei laufen lassen, weil ich keine Kraft hatte mich damit zu befassen.
Inzwischen bin in in einer Therapie, nehme Tabletten und kämpfe immer noch mit den Depressionen.
Aber ich kämpfe wieder.
Und das ist die Hauptsache.
Das du zum Arzt gegangen bist zeigt, dass du bereit bist zu kämpfen.
Und damit ist ein erster Erfolg geschehen.
Halt an ihm fest.
Mir hilft es mir immer wieder zu sagen:
"Ich habe es geschafft zum Arzt zu gehen!"
"Ich habe es geschafft Tabletten für mich zu akzeptieren!"
Mich einfach nur daran zu erinnern hilft mir und gibt mir Kraft weiter zu machen, was manchmal vollkommen unmöglich scheint.
Wegen der PC-Sucht: Bei mir hat sich das erledigt, als mein Stress weniger wurde, als ich mir wieder Freiraum erkämpft hatte.
Inzwischen spiel ich immer noch viel und gerne, allerdings gibt es keine Konflikte zwischen Spielen und sozialen Kontakten bzw Schule u.a..
Ich wünsch dir alles Gute auf deinem Weg!

Liebe Grüße,
Freddy

confused

#7
Hallo ich nochmal,

@dejavu: Ich habe nun bei der KK angerufen, wahrscheinlich hate sich das erledigt. Ich weiß heute Mittag mehr.

@freierFall: "Möglichst nicht nachdenken." Da sagste was so ist das bei mir auch. Einfach schnell den Tag vorbei gehn lassen damit ich wieder Schlafen kann. Aber ich hab dann immer das Prob dasss ich nicht einschlafen kann wie jetzt weil mich dann schon irgendwelche Gedanken einholen. Gestern bin ich auch erst morgens um neune eingeschlafen bis 13uhr ca und von da bis jetzt. Wenn ich dann intensiv über etwas nachdenke werde ich schnell müde und gähne aber einschlafen kann ich trotzdem nicht so gut. Oder wenn ich ein Buch lesen möchte genau so. Ich nimm grad auch noch antidepressiva, Citralopam, aber nur noch bis Donnerstag weil ich davon nichts merke. Setze sie also grad wieder ab weil ich finde die bringen nichts. Aber was mir nen bissle merkwürdig vorkommt. Bisher hat mich keiner gefragt von den Ärzten ob ich Alkohol trinke oder Drogen nehmen, ist des ned normalerweise ne Standartfrage?

Ach ich bin irgendwie einfach nur froh wenn es endlich los geht. Mit Familie kann und will ich darüber ned reden. Sie wissen zwar bescheid was mit mir los ist usw. aber ich will sie damit ned unnötig belasten. Manchmal hab ich schon so Sachen die ich denen vor den Kopf hauen könnte, aber dann denk ich mir ne lass ist eh schon alles belastend für sie, ich halt mich lieber wie sonst immer erstmal zurück (Okay einmal war ich letztens verballert da hab ich schon paar Sachen raus gehaun was ich nicht hätte sagen sollen. Oder es hat schon gesagt werden müssen aber nicht unter diesen Umständen). Deswegen schreib ich dass auch hier hin. Hier bin ich weitgehenst anonym da fällts ned so schwer was zu sagen/schreiben. Obs richtig ist weiß ich ned und obs mir jetzt gut tut weiß ich auch nicht.

Vielleicht schreib ich die Tage nochmal was oder vielleicht halt ich auch bissle so mein Weg fest falls es wen interessiert. Mal schaun.

21HEIDI

Hallo Confused!

Du schreibst,daß Dich kein Arzt nach Alkohol oder Drogen gefragt hat.Stimmt,das sollten sie fragen!
Nur:
Wieso fällt Dir das so besonders auf?!? Also trinkst Du oder nimmst Du Drogen?
Oder hast Du mal getrunken oder Drogen genommen?

Was Du schreibst,kenne ich auch zu gut...!
Als Kind den Mund halten,interessiert sowieso Keinen,...auffallen um jeden Preis,u.s.w..

All das sind Zeichen,daß Du immer schon Wärme und Geborgenheit gesucht aber NIE gefunden hast.
Also alles Hilfeschreie der Seele.
Erzähle das alles dem Arzt,verheimliche ihm nichts.
Und wenn er nicht nach Diesem oder Jenem fragt,dann erzähle es DU von Dir alleine.
Vielleicht wartet er ja gerade DARAUF!
Lieben Gruß,
HEIDI (46J.)  :-)

confused

Naja ist mir nicht soo besonderst aufgefallen, hab mich halt gewundert. Vielleicht sieht man mir es auch an und er dachte sich dass schon. Vielleicht hat er auch nicht gefragt weil ich nicht nach Nikotin gerochen habe, damit hab ich vor ner Weile aufgehört, mit dem rauchen. Vielleicht sprechen die mich auch am Aufnahmetag darauf an oder ich erzähle es ihnen dann.

Naja wenn ich trinke dann nur am Wochenende wenn ich mal unterwegs bin. Dazu dann halt mal Pep damit ich die Nacht überstehe. Aber dass habe ich unter Kontrolle, unter der Woche läuft in dieser hinsicht absolut nichts.

21HEIDI

Hallo Confused!

Vielleicht wartet der Arzt ja gerade DARAUF,daß Du von alleine ihm dies oder das sagst,weil er somit dann weiß,welches Medikament Dir helfen könnte,....?!?
Lieben Gruß,
HEIDI :-)

confused

Ja kann sein... Wobei ich nicht daran glaube dass irgendwelche Medis etwas bringen. Die Antidepressivas hatten auch nicht geholfen ausser dass ich etwas zu genommen habe (was mal zeit wird). Hmm man wird sehn...

confused

Ich kann nicht schlafen... Mein Tinnitus treibt mich in den Wahnsinn, der ist heute so schlimm wie nie. Ich wünsche mir grad ich wäre taub. Ich überleg mir ernsthaft wenn das in Zukunft nicht besser wird mir den Hörnerv durchtrennen zulassen. Und bis zur Aufnahme sinds noch ca. zwei Monate. Was soll ich in der Zeit tun... Ich weiß dass ich vom PC weg muss aber wieso tu ich dass dann nicht einfach. Dass ist alles soo sinnlos.. jedes Wort..

nubis


Ich nehme an, als du das geschrieben hast, warst du ein wenig 'confused'^^  - den Hörnerv durchtrennen lassen? Wegen - bzw gegen Tinitus ??

Wenn du schon so viel am PC sitzt, könntest du dich ja erstmal zu dem Thema informieren, ehe du soetwas schreibst...


Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

confused

Tolles Wortspiel, sollte dass nun witzig sein? Wenn ja lach ich sobald ich wieder dazu fähig bin. Oder wenn ich mich an so einem schönen Wetter wie heute erfreuen kann. Ist es nicht schön? Zu schade dass es ihn kalt lässt. Armer kleiner Junge steht am Fenster und schafft es nicht mal für 10Min vor die Türe obwohl er es möchte. Ich bin mir sicher wenn er könnte würde er darüber weinen.

Achja, ich hab mich schon mal darüber informiert. Ganz weg wird er nie gehen, auch damals meinte ein Arzt es gibt dafür keine Heilungschance. Gestern war es so schlimm ich hätte mir am liebsten etwas ins Ohr gerammt. Fängt langsam wieder an lauter zu werden. Naja scheiß drauf... Ich zieh mich aus dem Forum wieder zurück.