Ängste erklären

Begonnen von Flipflop, 31 Juli 2010, 07:14:43

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Flipflop

Wie?

Ich habe es versucht,
ich kann es nicht.
Keiner versteht es, nicht die "Gesunden", nicht die "Kranken".

Ist es überhaupt möglich Ängste zu erklären?
Ich meine nicht diese Phobien vor speziellen Dingen, sondern diese generelle, allumfassende Angst, die Macht von Dir ergriffen hat.

Da überwindet man seine Angst und versucht es und scheitert;
hat die Angst jetzt endgültig gewonnen?
Sie hat sich bestätigt, die eine Angst, die nicht verstanden zu werden, nicht normal zu sein und dass nieman einen versteht.

Kann man diese Angst erklären?
Könnt ihr mir helfen?
Bitte, meine letzte Hoffnung...

Mausi

Kasha

Guten Morgen Mausi! So ganz fit bin ich leider noch nicht, dass ich mehr zu dem Thema schreiben könnte. Dennoch möchte ich etwas loswerden:

Ängst zu verstehen ist eine Sache. Es ist nicht immer einfach und oft gelingt es uns selber nicht, unsere eigene Angst zu verstehen. Hier ist es wohl auch nötig, die Ursprünge heraus zu finden, welches eine sehr schwere, teils - ohne professionelle Hilfe - unmögliche Aufgabe ist.
Es ist aber schon sehr viel Wert, wenn wir zu unseren Ängsten stehen können, sie erkannt haben.

Dennoch ist es es wichtig, dass die Menschen, die dir nahe stehen, deine Angst akzeptieren. Verständnis ist nicht zwingend notwendig.

Mach dir bitte keinen Druck indem du darauf schaust, wie du anderen Menschen deine Ängste erklären kannst. Schau in Ruhe bei dir. Es ist nicht deine Pflicht, deine Änsgte zu erklären, vor allem nicht, wenn du dir da selber noch nicht klar bist.

sensitive_ignored

#2
Hallo,

bei mir ist es so, dass ich dieses "Gefühl" nicht unbedingt als Angst wahrnehme, sondern eher als Druck und Anspannung.

Der Ursprung dürfte aber Angst sein....verschiedene Ängste....kann das auch nicht kontrollieren...hat auch viel mit Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl
zu tun....je mehr man davon hat, desto kleiner die Ängste...wir haben davon sicher zu wenig..

LG

@Mausi...warum denkst Du, dass niemand deine Ängste versteht...kann ich mir gar nicht vorstellen...

persephone

Jemandem eine generalisierte Angststörung erklären?

Ich kann sie mir ja nicht mal selbst erklären.

Sie drückt einen nieder, die Schultern schmerzen davon. Man sitzt oder steht oder liegt wie angenagelt an einem Platz, unfähig, sich weg zu bewegen. Völlig erstarrt. Warten auf irgendeine Katasrophe. Welche? Keine Ahnung. Aber sie steht unmittelbar bevor. Ein Geräusch? Vielleicht ein anhaltendes Auto? Es geht mir durch und durch: Jetzt passiert etwas. Natürlich passiert gar nichts, aber das erreicht mich nicht.

Abends, im Bett, wenn ich versuche, zur Ruhe zu kommen, schnürt sie mir den Brustkorb zusammen, bis ich nicht mehr richtig atmen kann. Beklemmungen. Ich krieg kaum noch Luft... noch mehr Angst...

Ich nehme ein Medikament dagegen, Lyrica, 300 mg. Das geht ganz gut, solange alles normal ist.
Aber wenn es mir richtig schlecht geht, so wie jetzt zur Zeit, dann meldet sich die Angst zurück. Sie sitzt mir im Nacken, grinst mich an und sagt:"Hallo, ich bin`s! Jaja, mich gibt es auch noch. Und jetzt bin ich wieder da, in alter Frische und Stärke. Und das allerbeste: Es gibt absolut nichts, was du dagegen tun kannst."


Sintram

#4
Hallo Mausi,

Angst ist eine natürliche und überlebenswichtige Reaktion und von daher vollkommen wertfrei.
Nichts, wofür man sich zu schämen bräuchte, zu rechtfertigen oder gar als Feigling bezeichnen.

Und -Persephone hat es erschreckend anschaulich beschrieben- nichts, was man erklären kann.
Da ihre Ursache nicht auf bestimmte Ereignisse zurückzuführen ist, wird sie um so bedrohlicher.

Man geht heute von Reaktionen im urzeitlichen Kleinhirn aus, die einer Bedrohung folgen:
Flucht, Verstecken, Kampf und Totstellen.

Die unterschwelligen Bedrohungen der heutigen Zeit reichen vollständig aus für eine Angstreaktion, ein Blick in die täglichen Nachrichten genügt.

Unterschwellige Angst hemmt in der Phase des "Versteckens" jede Kommunikation, hindert Menschen daran, das Haus zu verlassen und lässt sie "verhuscht" umherschleichen.
Die "Flucht" führt infolge der im Körper freigesetzten chemischen Prozesse zu Muskelverspannungen wie etwa Nackenstarre und Hexenschüssen.
Der "Kampf" hat stetes Abwehrverhalten und unkontrollierte Aggression zur Folge.
Ob nun ein frühkindliches oder verdrängtes Trauma dahintersteckt, ist im Stadium der akuten Lähmung des "Totstellens" nicht aktuell und relevant. Denn dieser Zustand ist schlicht unerträglich.
Er ist vergleichbar mit einer Schockstarre.

Da der Sprung ins kalte Wasser, eine Therapie, oft nicht ausreicht, die Verfassung entscheidend zu verbessern, sollten Betroffene ernsthaft über eine stationäre Behandlung nachdenken.
Zum einen befinden sie sich in einer Art Schutzraum, zum zweiten haben sie unter der "Käseglocke" der Klinik die Zeit, das richtige Medikament zu finden, dass ihnen aus dem Gröbsten raushilft.

Sicher ist die Angst nach der Entlassung nicht verschwunden, aber die Angstgepeinigten können ihre Therapie unter anderen und wesentlich besseren Voraussetzungen fortsetzen oder besser erst richtig beginnen.

Denk mal in Ruhe drüber nach.
Und versteh mich jetzt nicht falsch. Ich will Dir nicht auch noch zusätzlich Druck machen.
Ich überlege nur, wie Dir am Besten geholfen werden könnte.
Gedanklich vom Kopf her kannst Du ja erfassen und bestätigen, was Dein Therapeut Dir sagt. Nur das Erkannte gefühlsmäßig umzusetzen ist Dir völlig unmöglich. Weil Dein Unterbewusstes Deine Angst als überlebensnotwendige Maßnahme empfindet und sich gegen jedes "Austreiben" entschieden stemmt.
Diese "Blockade" ist wohl nur mit der Unterstützung entsprechender Medikamente zu lösen.

Lieben Gruß
Sintram




...


nubis


Hallo @Mausi


Ich weiß nicht, ob vorher schon jemand etwas geschrieben hat, wo du dich wiedererkennst - wo du sagen kannst, genau DAS hast du gemeint...


So wie du dich ausgedrückt hast, mit der 'generellen, allumfassenden Angst' meine ich, dass es auch das ist, was ich habe: wenn ich Abends nicht Schlafen gehen möchte, weil die Nacht dann zu schnell vorbei ist und ich Angst habe vor dem nächsten Tag - nicht mal weil etwas spezielles ansteht, sondern einfach weil ich mich fürchte den Anforderungen nicht gewachsen zu sein - auch den alltäglichen nicht ...einfach dem Leben nicht...

Ich habe immer Angst vor dem, was kommen mag - vor der Zukunft - vor dem Leben - vor den Möglichkeiten...

Ich weiß, dass es letztlich die Angst ist, keine Kontrolle zu haben über Geschehnisse - dass man sich alles zurechtlegen und planen kann, wie man will, es kann immer etwas unvorhergesehenes passieren - und DAVOR habe ich Angst.

Wenn es mir nicht gut geht, reicht schon eine Kleinigkeit um mich aus dem Konzept zu bringen und ich schiebe Panik: 'ich schaffe das alles nicht mehr'...
Ein Telefonklingeln, wenn ich was machen wollte - ein Blatt Papier das zu Boden segelt, wenn ich was aufschreiben wollte ...egal was - ALLES kann reichen um mich in dem Moment verzweifeln zu lassen...

Man kann dann auch keinem erklären, was man fürchtet, nicht mehr in den Griff zu bekommen - weil es eben so allumfassend ist.
Natürlich ist es nicht wirklich tragisch, wenn einem ein Blatt Papier runter fällt - und wenn es mir gut geht, hebe ich es auf - 1 Sekunde vertan - und das wars...
Wenn es mir aber schlecht geht, starre ich auf das Blatt - frage mich, was heute NOCH alles schief gehen wird, bin erstarrt, verzweifle, Tränenblindes tasten nach dem Papier  ...bis ich das aufschreiben kann, was ich wollte, sind Minuten vergangen und nach x-maligem Blick auf die Uhr frage ich mich, wie ich den Rest des Tages noch alles schaffen soll...

Das Schlimmste ist, dass mir klar ist, dass man das nicht ändern kann - und es ein Kreislauf ist:
Je schlechter es mir geht, desto mehr versuche ich Kontrolle zu erlangen um nicht abzurutschen - aber je akribischer ich den Tag plane - desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass etwas unvorhergesehenes geschieht, dass die Planung umstößt und arbeite damit letztlich selber auf meinen Zusammenbruch hin weil auch die kleinste Kleinigkeit schon zur Katastrophe wird...


Ich weiß, man kann es nicht ändern: das Leben ist nicht planbar - und irgendwie geht es ja auch immer weiter - Unvorhergesehenes hin oder her...

Aber für mich gilt - und das in jeder Beziehung: ICH HASSE ÜBERRASCHUNGEN !



Was ich hier jetzt für dich dalassen möchte: egal, ob du dich da wiederfindest oder nicht: es gibt Phasen, die so sind - auch längere.
Es gibt aber auch Phasen, wo man einfach das Blatt aufhebt... und der Tag wird wunderbar :-)

Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

Flipflop

Zuerst einmal ein ganz großes Dankeschön an Euch alle, die ihr mir so zahlreich und hilfreich geschrieben habt. Es ist noch immer sehr, sehr ungewohnt für mich so große Anteilnahme und Hilfe zu erfahren...Danke.

Es waren sehr, sehr viele hifreiche und wahre Worte dabei und auch wenn jede einzelne Antwort natürlich etwas ganz individuelles, persönliches und einzigartiges war, fand ich in wirklich sämtlichen etwas , worin ich mich wiederentdecken konnte.

Am umfassendsten hat wohl NUBIS meine Angst an sich umschrieben:

"generellen, allumfassenden Angst meine ich, dass es auch das ist, was ich habe: wenn ich Abends nicht Schlafen gehen möchte, weil die Nacht dann zu schnell vorbei ist und ich Angst habe vor dem nächsten Tag - nicht mal weil etwas spezielles ansteht, sondern einfach weil ich mich fürchte den Anforderungen nicht gewachsen zu sein - auch den alltäglichen nicht ...einfach dem Leben nicht...
Ich habe immer Angst vor dem, was kommen mag - vor der Zukunft - vor dem Leben - vor den Möglichkeiten...
Man kann dann auch keinem erklären, was man fürchtet, nicht mehr in den Griff zu bekommen - weil es eben so allumfassend ist."

...ein "normaler" Mensch würde sich jetzt fragen,k was ist bspw. schlimm daran morgens zum Bäcker zu gehen und Brötchen zu holen oder daran ins Bad zu gehen zum Duschen...
Ich denke oh je, ich könnte dem anderen Kunden beim Bäcker die Tür auf die Nase hauen, ich könnte meinen geldbeutel vergessen, ich könnte auf dem Weg zum Bäcker einen Autounfall haben oder beim duschen könnte das wasser ausgehen, weil es in Dtld. so lange nicht geregnet hat oder jmd. könnte in meine wohnung einbrechen, während ich unter der Dusche stehe
oder einfach nur ganz generell ich gehe pleite und der dritte Weltkrieg bricht aus...

Das hier deshalb v.a. für SENSITIVE IGNORED:

und das soll man jmd: erklären können bzw. das soll jmd verstehen können??
Das geht wohl nicht :-(

KASHA: ja, es ist wichtig seine Ämngste erkannt zu haben, das hat mein Thera auch gesagt...
Was das Akzeptieren angeht, so habe ich festgestellt, dass es da ganz unterschiedliche Reaktionen gibt, meine Eltern würden es bspw. nie akzeptieren...Du hast wahrscheinlich recht, dass Verstehen nicht das Wichtige ist und wie oben festgestellt auch gar nicht mmöglich ist, aber ich kann mich damit mom noch nicht abfinden, ich bin ein Mensch, der alles erklären und verstehen will und ich muss wissen, dass andere Menschen meine Reaktionen verstehen, dass ich erklären kann, warum ich so oder so reagiere,...ich brauch das, denn sonst weiß ich nicht, ob ich richtig reagiert habe, das kann ich nicht selbst entscheiden, dazu fehlt mir das Vertrauen in mich selbst und wahrscheinlich deshalb ist auch der Zwang die Ängste erklären können zu müssen so unendlich groß...

Und nubis hat recht, je mehr geplant ist, desto geringer die Wahrscheinlichkeit böser Überraschungen...auch ich hasse Überrascchungen und Spontanität...

PERSEPHONE:
Gernau das sie kommt ohne Vorwarnung, von einer Sekunde zur anderen und hat Dich völlig im Griff, diese sch* Angstr, sie überwältigt Dich, treibt Dich an den Grund des Abgrunds und auch wenn sie iwann wieder geht, so binh ich teilw echt schon soweit in den Phasen, in denen sie gagangen ist schon die Angst zu entwickeln, wann und dass sie wiederkommt, ...ein Teufelskreis...
Das ist dann die Angst vor der Angst, die Dich in Dein Verderben treibt...

Habe auch mal Lyrica genommen, hat bei mir leider gar nix geholfen. Nehm jetzt 375mg Venlafaxin (trevilor) und anfangs war es besser, mom weiß ich auch nicht, ob es was bringt...aber wie es wohl ohne wäre...

PUDEL:
Ich hoffe so sehr, dass Du recht hast, doch wieviel Willen Und Geduld muss ich noch aufbringen...
und in Behandlung bin ich ja schon, war letzte Woche täglich beim Thera, weils so schlimm war...

SINTRAM:
Du machst mir keinen zusätzlichen Druck, vielen Dasnk und keine Sorge, diesen Druck mache ich mir selbst schon...Ich habe schon so oft daran gedacht, ob es in der klinik besser wäre, aber lauter Fremde, fremder thera,...und ich müsste mein Pferd im Stich lassen, meine größte Angst ist, dass es ihm schlecht geht und ob ich mir damit in der klinik wirklich einen gefallen tun würde...
Aber ich bin schon so verzweifelt und so weit mit meinen Überlegungen, dass ich diese Angst fast schon überwunden habe und ernsthaft über diesen Gang in die Klinik nachdenke, so schlecht geht es mir mom und das will etwas heißen...
Aber im nächsten Mopment siegt wieder die andere Angst, dass mein Pferd sterben könnte, über die Angst, dass ich das nicht mehr ertrage und dann auch nicht mehr für mnein Pferd sorgen kann...Angst, Angst, Angst, immer nur Angst, bei jedem Gedanken.

und genau die gefühlsmäßige Umsetzung, das ist es, Du hast recht, sie ist mir vollkommen unmöglich und erscheint mir derzeit unerreichbar...
Ich habe Angst, dass dies für immer unerreichbar bleibt...

Angst, Angst, Angst, immer und überall, ich führe kein Leben mehr, ich koordiniere meine Angst und verliere mom immer mehr die Kontrolle oder besser gesagt, ehrlicher, ich ertrage sie nicht mehr und will sie nicht mehr, wenn icvh kein Leben zurück haben kann, dann will ich nichts mehr...


Ich werde versuchen am Montag so offen und Ehrlich mit meinem Thera zu sprechen und ich werde auch nochmal auf den auch schon von ihm gemachten Vorschlag mit der stationären Thera eingehen, so schwer es mir fällt, aber ich ertrage das so nicht mehr und wenn er es für den einzigen Ausweg letztlich hält, kann ich mich hoffentlich überwinden...oh mein Gott, ich habe einfach eine sch* Angst...


Danke Euch allen von Herzen, Mausi







Lotusblume

"wenn ich Abends nicht Schlafen gehen möchte, weil die Nacht dann zu schnell vorbei ist und ich Angst habe vor dem nächsten Tag"
Diese Angst kenne ich so gut
Anscheinend bin ich einige Dingen, von denen ich immer dneke, keiner kann sie nachvollziehen, doch nicht alleine

nubis

#8
Hallo @Mausi


Ich war erst unsicher, ob ich das posten sollte weil es so persönlich ist, aber jetzt es ist ok, dass ich es gemacht habe :-)

Wenn mich jemand fragen würde, WOVOR ich da eigentlich Angst habe, könnte ich es nicht einmal benennen weil es nichts Konkretes ist - wie gesagt: eher das Gefühl, dem Leben nicht gewachsen zu sein und dem, was da kommen mag...


Allerdings hast du mich einmal falsch verstanden:
***Und nubis hat recht, je mehr geplant ist, desto geringer die Wahrscheinlichkeit böser Überraschungen***

Anders herum stimmt es:
Man meint nur mit Planung alles in den Griff zu bekommen - versucht es... - aber letztlich reicht grade dann schon eine Winzigkeit aus, um einen aus dem Trott zu bringen.

Also eher: je mehr geplant ist, desto GRÖßER  die Wahrscheinlichkeit böser Überraschungen!

Besser ist es, sich nur einen groben Rahmen zu stecken, in dem es Platz gibt zum ausweichen.

Wo auch mal was schief gehen kann, ohne das gleich der ganze Tag gelaufen ist, weil man es ausgleichen kann.


Es gelingt mir oft nicht, diese Form des Perfektionismus abzulegen und ich verfange mich dann wieder in meinen eigenen Ansprüchen - oft genug müssen mir Andere dann das nochmal sagen, was ich selbst immer als kluge Ratschläge von mir gebe:

'keiner ist perfekt'
'du kannst dich nicht zweiteilen ...immer eins nach dem anderen'
'Prioritäten setzen'
usw...


Man kann nicht alles planen - keiner kann das.

Aber vielleicht kann man lernen weniger Angst vor dem Teil des Lebens zu haben, der noch vor einem liegt :-)
Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

Madele

Wie gut ich das kenne wovon ihr schreibt, ich war beim Arzt, es war ein Witz und wenn es nicht so traurig wäre könnte man sich kaputt lachen. Ich habe versucht von meinen Ängst zu erzählen, was es ist woher sie kommen wer oder was sie ausgelöst hat und wie es mir dabei geht. Die angst packt mich schleichend, ich kann sie mit jeder verdammten Faser in meinem Körper spüren, ich bekomme Schmerzen, Gänsehaut, meine Härchen stellen sich auf und ich zittere wie espenlaub. Und das schlimme ist, es kommt sofort, in einer Sekunde packt es mich, wie ein wütendes Tier in mir. Was hab ich jetzt? Tabletten, psychopharmaka und schlaftabletten, die Psychos sollen mich von den Ängsten runterholen, genau die gleichen Tabletten lösen aber noch mehr Ängste aus in formen von allerübelsten Alpträumen die mich aus dem Schlaf reissen, dann soll ich mir schlaftabletten einwerfen die vermischt aber durchaus einen gefährlichen Effekt auslösen können. Ich gebe es langsam auf Dinge zu erklären die andere nicht erkrankte oder betroffene Menschen nicht verstehen können oder wollen. Ich hätte mir eine auszeit gewünscht in dem ganzen Trubel in dem ich grad stecke, aber ich werde ärztlich nur noch weiter reingetrieben. Wie sagte der Arzt: Ich glaube nicht dass du Depressionen hast, das sind "nur" Stressymptome. Ja klar wenn ich mir all die Tabletten aus Angst vor meinen Ängsten hinter die Binde kippe oder mir die Arme aufschneide, waren das dann auch Stressymptome? Ich habe angst vor mir selber und meinem Leben dass sich wie ein nicht endender Alptraum anfühlt. Das ist ANGST PUR!!

Sintram

Hallo Madele,

Du solltest vor allem mal den Arzt wechseln.

LG
Sintram

Madele

Hallo Sintram

da könnte was dran sein, ABER ich war ganz zu Anfang in der psychiatrischen Notaufnahme, nur da wurde sich nicht grossartig um mich gekümmert, nein nach "nur" 6 std wartezeit war ich dann auch endlich mal an der reihe, 3 min beim Arzt drin, mit Pillen versorgt wieder raus. Weitergeleitet zum Allgemeinarzt, nach 5 min mit einer Packung pillen entlassen, ohne wirklichen Befund, das wars dann.

Bei der nächsten Angstattacke werde ich mich dann aufs Dach stellen und auf die Feuerwehr warten! ...

Sintram

lol. Ist auch eine Möglichkeit. Allerdings führt der Weg vermutlich in die Geschlossene.
Vergiss die Notaufnahmen. Wer da noch atmen und sich artikulieren kann, wird unverrichteter Dinge heimgeschickt. Chronische Überbelegung.

Aber es wird doch einen Arzt oder Neurologen geben, der Deine Verfassung realistisch einzuschätzen in der Lage ist.