Was kann ich tun?

Begonnen von Anna(Guest), 14 Mai 2010, 18:26:01

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Anna(Guest)

Hallo...
weiß nicht so recht ob ich hier richtig bin - aber ihr werdet´s mir sicher sagen...

Hab ein Problem und weiß nicht recht weiter - vielleicht könnt ihr mir den ein oder anderen Ratschlag geben?

Vor fast 3 Wochen ist mein Vater gestorben. Sehr plötzlich, keiner war darauf vorbereitet. Es ist einfach furchtbar. Ich komme nicht immer damit klar, aber ich komme meistens zurecht. Nun bin ich seit 3 Wochen krank geschrieben, weil ich zusätzlich auch noch nicht schlafen kann, mir schwindelig ist (schon bevor mein Vater starb), mein Tinnitus lauter wird manchmal, ich bin nervös, traurig, habe Angst, bin verzweifelt, weiß einfach nicht recht weiter. Ich habe fürchterliche Angst vor der Arbeit - habe da schon lange Probleme. Und nun macht es so gar keinen Sinn mehr, das auszuhalten. Vorher hab ich halt funktioniert, irgendwie. Immer wenn ich mir vornehme "Morgen pack ich es, hilft ja eh nicht", dann wird´s viel schlimmer. Ich tu kein Auge zu, habe Herzrasen, male mir die schlimmsten Szenen aus, schiebe regelrecht Panik.  Mein Arzt meinte letztes mal ich müsste nun so langsam wieder loslegen. Aber ich kann einfach nicht. Was soll ich nur tun? Komme mir ohnehin schon immer blöd vor, wenn ich dort bin... obwohl er ja eigentlich sehr verständnisvoll ist. Aber ich kann sowas einfach nicht - immer wenn ich da im Sprechzimmer sitze, fällt mir die Hälfte nicht mehr ein was ich sagen wollte.

Vielleicht übertreib ich ja auch nur und ich hab nicht genug "Disziplin", um zur Arbeit zu gehen.

Bin ratlos

Anna

Anna(Guest)

Hallo Wohlstandspudel, danke für die Antwort erst mal!

Ja, bei meinem Hausarzt. Er ist eigentlich sehr verständnisvoll. Aber er meinte halt, dass ich so langsam wieder anfangen soll zu arbeiten - nicht zu viel sagte er. Das aber geht schon mal nicht. Ich bin dort die "Chefin" sozusagen und wenn ich da bin, bin ich da und habe zu funktionnieren.

Tabletten möchte ich gar nicht - jedenfalls nix chemisches.

Ich brauche für einen Facharzt aber eine Überweisung, oder? Und was soll ich dem denn sagen? Ich weiß dass es viele Menschen gibt, denen es viel schlechter geht - ich komme mir immer so fehl am Platz vor und so    - ich kann es nicht richtig beschreiben- dumm, klein, so als ob ich mich nur drücken will, vor.

Angst habe ich vor den Kolleginnen - ich kann mir recht genau vorstellen wie in meiner Abwesenheit über meinen Zustand spekuliert und gelästert wird dass es nur so kracht. Angst vor so vielen Dingen - ich bin dort völlig überfordert. Versuche shcon seit Jahren, eine andere Stelle zu bekommen aber das klappt einfach nicht.

Ich weiß nicht, ob ich mich traue, am Montag nochmal zum Arzt zu gehen. Fühle mich aber auch nicht in der Lage, die Arbeit zu bewältigen. Habe ja schon Herzrasen, sobald das Telefon klingelt, aus Angst dass es wieder die Arbeit ist.

Anna(Guest)

Danke für die Antworten, schön wenn einem einer zuhört/liest.

Arbeit wechseln ist leider nicht so einfach. Ich darf nicht kündigen, solange ich keine andere Stelle habe (privatinsolvenz). Ich finde aber nichts - suche wirklich schon lange. Und wenn ich mal was hätte, kann ich nicht schnell genug kündigen weil ich eine unmöglich lange Kündigungsfrist habe. Alles irgendwie recht schwierig...

Ja du hast schon recht - ich muß was tun. Fragt sich nur ob ich kann.

Ich melde mich sicher ab und zu mal wieder... Danke für die Hilfe

Anna(Guest)

Hallo Hobo,

aufschreiben und dann dem Psychiater schicken? Ich werd´s versuchen aufzuschreiben, fällt mir schwer.
Was meinst du damit, er wird reagieren?

Ganz ehrlich gesagt möchte ich weiter krank geschr. werden um mich dann mit meinem Problem auseinanderzusetzen. Glaube aber nicht, dass das länger möglich ist. Und das treibt mich grad zur Verzweiflung.

"Kenne ich nur zu gut" - ging´s dir also auch so? Was hast du gemacht? Geht´s dir besser?

Danke für deine Antwort!

Lg, Anna

ClaraFall

Hallo Anna,

dass dein Arzt zu dir sagt, du solltest nun langsam mal wieder loslegen und arbeiten gehen, finde ich auch nicht gerade optimal. Er denkt bestimmt, dass du eben "nur" eine kleine Auszeit brauchst, weil dein Vater erst vor kurzem gestorben ist.
So wie du es beschreibst, ist es aber nicht nur das und auch schon vor dem Tod deines Vaters ging es dir ja nicht gut.
Immer nur zu funtionieren geht nicht lange gut, im Gegenteil, je länger man Fassade zeigt, desto tiefer rutscht man rein.

Ich schließe mich Pudel und Hobo an, lass es von einem Facharzt abklären. Das sind ernstzunehmede Symptome und sich weiterhin zusammenreissen und zu funktionieren wird irgendwann zum Zusammenbruch führen.

*mal ein Kraftpaket schick*
Liebe Grüße
Clara

Leilasmum21

Hallo Anna,

ich würde dir auch raten, dich zu einem Psychiater überweisen zu lassen, der kennt sich mit Diagnosen und psychischen Problemen/Krankenheiten, am besten aus und kann dir sagen, wie du dich behandeln lassen kannst. Es muss nicht unbedingt direkt eine medikamentöse Therapie sein, vielleicht hilft dir ja auch "nur" eine Gesprächstherapie und was pflanzliches wie Bachblüten, um dich wieder "fit" und stark für die Arbeit zu bekommen.

Du kannst übrigens bei einem Psychiater auch persönlich ohne Termin gehen, musst aber dann auch mit langen Wartezeiten (evtl 2-4 Stunden) rechnen. Wäre vielleicht das beste, weil je länger du Zeit verstreichen lässt, desto mehr kommst du unter Druck mit deiner Krankschreibung durch den Hausarzt. Der Psychiater kann dich übrigens auch als nicht arbeitsfähig beurteilen, solange du in der Behandlung bist und dich nicht stabil genug fühlst, um wieder arbeiten zu gehen.

Lieben Gruß
Dani

21HEIDI

Hallo,liebe Anna!

Ich kann mich nur den anderen Worten anschließen.
Wie oft hört man in den Nachrichten über Unfälle,plötzlicher Tod,u.s.w..
Und was wird meißtens dazugesagt? "Die Betroffenen werden erstmal psychologisch betreut!"

Also es ist keine Schande,im Gegenteil-so was brauchst Du wirklich im Moment.Laß Dir bitte helfen!
Ein Schock ist immer besch...en,das kenne ich auch.
Manche Menschen sind eben schwach und brauchen Hilfe,dazu sind ja die Ärzte da!
Alles Gute und warte nicht zu lange ab,...!
HEIDI :-)

Anna(Guest)

Hallo, und danke für eure Meinungen.

Am WE hat mich meine Family "bearbeitet", also werde ich morgen nochmal zum Arzt gehen und versuchen ihm meine Situation klarzumachen. Und einen Termin beim Neurologen oder Psychiater oder sowas machen. Habe Angst davor, ich hoffe ich finde diesmal die richtigen Worte...

LG Anna

Anna(Guest)

Hallo..... schon wieder ich

Bin fast ein kleines bisschen stolz auf mich. Ich war beim Doc - obwohl mir fast das Herz aus der Brust
gehüpft wär - und der hat mir ne Überweisung gegeben zum Psych. Jetzt bekomme ich nur nirgends einen
Termin. Von bestimmt 15 angerufenen Praxen ging überhaupt nur eine dran - und die können mich frühestens
Ende Juli drannehmen?!?! Ist das überall so?? Morgen Vormittag versuch ich nochmal mein Glück... Vielleicht
erreiche ich da jemanden.

Jetzt muß ich noch das mit der Arbeit irgendwie regeln. Und wie´s die nächsten Wochen überhaupt weitergeht.
Wie lange kann man denn krank geschr. werden? Trau mich ja immer nicht zu fragen ob ich ne Krankmeldung
bekomme. Bisher hat er das von alleine gemacht - naja mal sehen. Eins nach dem anderen.

Lg, Anna

Leilasmum21

Du kannst max. 6 Wochen krankgeschrieben werden. Danach gibt es Krankengeld von der Krankenkasse. (ca. 67% des Nettogehalts).

Zu einem Psychiater gehst du am besten ohne Termin hin und planst einfach Wartezeit ein. Nimm dir deine Überweisung mit.

Lass dich weiterhin von deinem Arzt krankschreiben. Sonst musst du wieder zur Arbeit.

Oder dann halt vom Psychiater, wenn du dort hingehst.

Gut wäre es, wenn du morgen gehen würdest, weil Dienstags haben die meisten Ärzte lange auf.

Mittwoch ja nicht. Und dann Donnerstags nochmal. Freitags hat meiner z.B zu und Montags. Du siehst...;)

Viel Glück!

LG
Dani

21HEIDI

Hallo,liebe Anna!

Gehe mit der Überwerisung ins nächste allgemeine Krankenhaus,wo es auch eine psychologische Station gibt und erzähle Deine Situation.
Man kann auch im Krankenhaus behandelt werden,Medikamente bekommen und man dann geht man wieder nach Hause.
Alles,alles Gute,
HEIDI :-)

Anna(Guest)

Hallo...

wollte mich nochmal kurz zurück melden. Ihr habt mir wirklich sehr geholfen.

Bin immer noch krank zu Hause.

Habe einen Termin bei einer Neurologin/Psychiaterin gehabt (musste übrigens trotz Termin 6 !!!! Stunden warten, hat sich aber gelohnt) und die hat schwere Erschöpfungsdepression als Diagnose festgestellt. Ich war - klingt jetzt doof - so erleichtert! Endlich gibt´s nen Namen dafür und ich spinne nicht und bin nicht nur faul und disziplinlos!
Habe 2erlei Antidepressiva bekommen. Und damit kann ich seit Jahren endlich wieder richtig schlafen, einfach schlafen - mindestens 6 Stunden am Stück - das ist allein schon eine riesige Erleichterung. Bin zwar nach wie vor depressiv aber habe eine Kur beantragt und hoffe, dass die mir genehmigt wird und mir dann auch hilft.

Bin froh, dass ich den Schritt gemacht habe, und wollte euch nochmal für die Antworten und das Verständnis danken! Gut dass es dieses Forum gibt :)

Lieben Gruß, Anna

stern

liebe anna,weiterhin alles gute für dich
meld dich bitte immer wieder mal,wir sind gern für dich da
stern(Admin)

21HEIDI

Hallo,liebe Anna!
Sind ja tolle Zeilen,die ich da von Dir lese.Super,daß man Dir helfen hat können!
Ich wünsche Dir weiterhin alles,alles Gute und viel,viel Kraft und gib nicht auf!
Liebe Grüße,
HEIDI :-)