S*lbsth*ss

Begonnen von Aepfelchen(Guest), 22 Mai 2010, 20:24:32

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aepfelchen(Guest)

Hallo JustMe,

das mit der Unterbringung ist nicht so einfach. Einen Monat kann er noch ins Internat unter der Woche, aber danach wird er wieder komplett zu Hause sein. Für betreutes Wohnen laufen die Anträge bzw. sind in der Mache (muss noch 3 Termine durch bei der entsprechenden Stelle). Aber die Warteliste ist so lang, dass wir mit einigen Jahren Wartezeit rechnen müssen :(

Wie es zu der Überforderung kam? Bin zur Zeit dauer überfordert. Gehe voll arbeiten, habe halt Haushalt+Familie zu versorgen, habe massiv mit Depressionen, PTBS und Borderline zu tuen. In letzter Zeit muss ich wieder sehr gegen S**z*dg*d*nk*n ankämpfen, das kostet mich enorm viel Kraft, wenn mich dann einer anspricht geh ich oft schon grundlos hoch.

rennratte

aepfelchen(Guest)

Hallo JustMe,

ja hab ich versucht, aber sie haben mich wieder weggeschickt. Unser SPD scheint merkwürdig zu sein, ich hab von vielen anderen gehört dass sie beim SPD zumindest Gespräche bekommen haben.
Ich leiste mir wohl eine Haushaltshilfe und eine Putzfrau. Insofern habe ich schon was Entlastung. Nur psych. finde ich keine Unterstützung. Hab Therapie aber irgendwie auch noch nie erfolgreich nutzen können. Insofern denke ich bin einfach unfähig in dem Punkt und selber schuld wenn ich nicht klar komme.

aepfelchen

aepfelchen

Hallo JustMe,

ZitatWürde ich nicht selbst zahlen, wäre der Antrieb sehr wahrscheinlich nicht so groß.
Zitat
Hab auch schon eine selbstbezahlte Therapie hinter mir. Leider mit dem selben Nicht-Erfolg. War eine Gestalttherapie. Am Antrieb oder der Motivation scheitersts bei mir eigentlich nicht.

ZitatHat ein Therapeut schon mal angedeutet woran es liegen könnte oder
hast du selbst eine Idee?
Meine Thera meinte nur ich hätte irgendwelche innere Blockade, die müsste ich aufspüren. Nur wie dazu hat sie nichts gesagt. Das Problem ist oft wenn ich im Gespräch da sitze ist mein Kopf leer, mir fällt nichts mehr ein. Das war ganz schlimm beim letzten Klinikaufenthalt, weil ich da auch noch einen männlichen Therapeuten hatte, das ging gar nicht. Im Bericht stand dann ich wär zu instabil für die Therapie  >:(

Aepfelchen

aepfelchen

Bin nur noch frustriert. Meine Thera will keinen Verlängerungsantrag stellen weil sie meint ich kann die Therapie nicht nutzen. Darf aber gerne weiter kommen, nur eben als Selbstzahler. Ist dass nicht ein Widerspruch mir zu sagen ich kann für was bezahlen was mir nicht hilft?? Irgendwie macht mich die Vorstellung so womoöglich noch 30 Jahre leben zu müssen völlig fertig. Ich mag nicht mehr :(

aepfelchen

Adrenalinpur

kuck rein und erschrecke

Sintram

Hallo aepfelchen,

dass Du Dich erbarmungslos verurteilst für Deine "Misshandlung", bringt neimandem was, Dir nicht und Deinem Sohn auch nicht. Du hast es ja nicht aus Bosheit oder Selbstsucht getan, sondern aus bodenloser Verzweiflung und restloser Überforderung. Also im Zustand der Unzurechnungsfähigkeit. Absolvo te.

So eine innere Blockade, die jeden Therapieansatz vereitelt, gibt es durchaus. Möglicherweise ein verdrängtes Trauma, dass auch Deinen Selbsthass erklärt. Ob Du Dir´s je in Erinnerung rufen kannst oder überhaupt sollst, ist fraglich. Aber auch das Unterbewusste ist therapierbar.
Warst Du schon in einer psychosomatischen Klinik? Die haben diesbezüglich ganz gute Behandlungsmethoden. Kommunikative Bewegungstherapie zum Beispiel. KBT.

Dreißig Jahre so weiterleben? Ohne Dich mögen zu können? Ist das möglich?
Wahrscheinlich eher weniger, aber weiterleben um des Weiterlebens Willen, ohne Sinn und Ziel, das geht durchaus. Du hast es ja erkannt, Dein Hauptproblem ist der Selbsthass.

Und der muss verschwinden. Weil seine Ursache garantiert auf Fremdverschulden zurückzuführen ist, also im Grunde nichts mit Dir zu tun hat. Es geht darum, Deinen Hass dorthin zurückzuschicken, wo er herkommt, selbst wenn der Adressat nicht mehr ausfindig gemacht werden kann.

Ich wünsch Dir viel Kraft und die nötige Hilfe
Sintram






aepfelchen(Guest)

ZitatHallo aepfelchen,

Warst Du schon in einer psychosomatischen Klinik? Die haben diesbezüglich ganz gute Behandlungsmethoden. Kommunikative Bewegungstherapie zum Beispiel. KBT.
War in psychiatrischen Kliniken und Traumaklinik. Werde aber keine Einweisung mehr bekommen. Meine Ärztin ist der Ansicht dass es nichts nutzt.

Zitataber weiterleben um des Weiterlebens Willen, ohne Sinn und Ziel, das geht durchaus.
Das kann ich mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen.

Aepfelchen


Sintram

Das kann ich mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen.

Wenn Du mit Dir selbst so weit im Reinen bist, geht das durchaus. Jeder einzelne Tag als zu bewältigende Herausforderung genügt, um die Zeit zu überstehen.
Dass Dir kein Klinikaufenthalt helfen konnte, tut mir leid. Sicher, auch Therapie ist kein Allheilmittel.
Letztendlich liegt es an Dir allein, ob Du Dich mögen willst. Ob Du damit aufhören willst, Dich zu hassen.

Klar ich red mich leicht, aber sonst weiß ich auch nichts dazu zu sagen...

aepfelchen

Bin echt in Aufgebstimmung. Und wie immer halt nur eins durch meinen Kopf: selber schuld und du hast es nicht besser verdient. Mit der Einstellung kann man vermutlich auch nix ändern.

aepfelchen

dejavu

ach Aepfelchen

ich könnte dir dazu was schreiben
ich machs nicht, ich schaffe es nicht
laß dir gesagt sein,
du bist nicht allein damit....

und wir wissen beide, daß wir trotzdem nie aufgeben (dürfen)

aepfelchen

kann nicht mehr. will mich nur noch auflösen. hunger mich jetzt weg.

aepfelchen

Sintram

Hallo Aepfelchen,

nun, gesetzt den Fall, es ist so wie Du fühlst.
Du kannst nicht mehr, Du hast aufgegeben, fühlst Dich schuldig an allem und willst Dich auflösen.
Das ist noch lange kein Grund, sich tot zu hungern, einmal abgesehen davon, dass das ein langsamer qualvoller Tod ist.

Stell Dich hin, von mir aus vor den Spiegel, und sag zu Dir:
"Ich kann nicht mehr, ich habe aufgegeben, ich bin an allem schuld und will mich auflösen."
Was wird sich ändern? Du bist noch da, und bist immer noch die selbe Person wie zuvor. Was nichts anderes bedeuten kann, als dass Du auch in diesem Zustand und dieser Selbstwahrnehmung existierst und lebst.

Es ist keine Schande, sich aufzugeben, nicht mehr zu können, von Schuldgefühlen erdrückt zu werden und sich nach Auflösung zu sehnen. Es ist ein legitimes Gefühl und Erleben, nicht weniger wertvoll und wesentlich als voller Tatendrang und Elan, von aller Schuld befreit und fest in sich gefügt in ein neues Leben aufzubrechen.

Akzeptier Dich einfach als derart gebrochenen und entmutigten Menschen. Du bist so und Schluss.
Du hast deshalb nicht weniger Recht zu leben als sonst Irgendwer. Das bist Du und das ist in Ordnung so, Du allein kennst die Gründe dafür, sie sind hinreichend vorhanden, also verurteile Dich nicht länger dafür zu sein wie Du bist.

Deine Selbstverachtung hat Dich bisher davor geschützt, Dich als Opfer und versehrte Seele erkennen zu müssen, weil diese Einsicht sehr viel schwerer ist, sehr viel demütigender und ohnmächtiger, ja bitterlicher, als im aktiven Zorn gegen sich selbst zu wüten.

Und dennoch ist sie der Weg in die Freiheit. Glaube mir.

Lieben Gruß
Sintram

dejavu

*absolut zustimm Sintram*

lg Deja

aepfelchen

Über ein Jahr vergangen und was hat es mir gebracht?? Die Magersucht habe ich leider überwunden. Ansonsten ist alles noch schlimmer geworden. Ich fühle mich völlig verloren.

aepfelchen

aepfelchen

darf man nach 48 jahren sch... nicht endlich aufgeben???