rückfall?

Begonnen von youandme, 18 Mai 2010, 08:54:18

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youandme

halli hallo meine lieben
mal wieder schreibe ich aus nicht so tollem anlass: ich weiß nicht, ob man es tatsächlich so sagen kann, aber möglicherweise bin ich rückfällig. ich fühle mich schon seit einiger zeit (ca. 2-3 wochen) ziemlich lahm, schlafe schlecht, komme morgens nicht raus, bin total antriebs- und lustlos und weiß eigentlich gar nicht, wie ich das nächste halbe jahr überstehen soll. und das alles obwohl es mir so gut geht. mein leben läuft perfekt, es ist nichts passiert und die aussichten sind besser denn je. aber irgendwie schaff ich s nicht, mich zu freuen, für meinen neuen arbeitsvertrag habe ich mir ein lächeln abgezwungen, abends weine ich mich ab und zu wieder in den schlaf und hab keine ahnung warum. angefangen hat dieser zustand ganz unverdächtig während „den tagen“. das bin ich gewohnt bzw. das ist bei mir eig. immer so, aber dass das so lang anhält, macht mir zu schaffen. ich weiß auch gar nicht, wie ich mich meinen freund gegenüber verhalten soll. ich suche dieses andere „ich“, dieses lebensfrohe, lustige, lächelnde mädchen, das ganz genau wußte, wie gut sie’s hat und sich über jeden tag trotz aller alltagsprobleme gefreut hat. und ich glaube, er sucht sie auch. nicht, dass diese tief so ausgeprägt in seiner gegenwart verläuft (meist eher wenn ich allein in meiner wohnung bin), aber ich bin trotzdem anders. und ich hab angst, dass ich es mir damit auf dauer selbst verbaue. wer will schon einen trauerklos? klar, ne zeitlang übersteht man das, aber ich weiß nicht, wie lang „eine zeit lang“ ist, und auch nicht, wie lang das bei mir noch so weitergeht. ich hasse leute um mich herum, zum sport kann ich mich nur mühsam bis gar nicht aufraffen… boah, das ist alles so haargenau wie damals… warum denn nur? genau an diesen punkt meines lebens wollte ich nie mehr wieder!

sam(Guest)

hallo,
auch in scheinbar unbelasteten phasen steckt häufig eine menge stress. du schreibst da was über einen neuen arbeitsvertrag.
vielleicht kannst du ja darüber noch mehr berichten.

lg
sam

youandme

naja stress hab ich eig. immer, studium, lernen, arbeiten... aber das ist ganz normal und zZ auch nicht mehr als sonst...

21HEIDI

Hallo Youandme!

Du denkst jetzt schon,was in einem halben Jahr sein wird,...
Klar,daß das an den Nerven nagt und zieht.
Beispiel:
Ich habe zur Zeit eine Chemo zu Hause,aber ich möchte im Sommer in den Urlaub.
Ich mache mir auch nicht JETZT schon Gedanken,ob ich das bis zum Sommer schaffen werde....ob ich auch wirklich in den Urlaub fahren kann......u.s.w..
Das würde mir klarerweise jeden Tag zu denken geben und meine Nerven würden verrückt spielen.

Also jeden Tag auf den morgigen Tag denken,aber nicht gleich ein halbes Jahr vorraus denken.
Alles Gute und Du schaffst das sicher!
HEIDI :-)

youandme

das ist es ja - das halbe jahr muss mich jetzt gar nicht mehr beschäftigen, die aussichten sind besser denn je, den vertrag in der tasche, ne wohnung in aussicht. perfekt. nur läufts aktuell bei mir nicht rund und ich weiß nicht warum... ich häng voll drin und hab keine lust mehr aufzustehen. zugegebenermaßen ist es nicht soooo schlimm wie damals, aber es geht total in die richtung...

sam(Guest)

hallo,
du schreibst, dass du ja immer stress hast und das das ganz normal sei.
genau das ist jedoch eine grundannahme die man hinterfragen sollte.
es geht doch um die berücksichtigung des zusammenspiels von belastbarkeit und belastung und
nicht um eine unbedingte forderung an die eigene leistungs-/erlebnisfähigkeit.
es wäre also sinnvoll die täglichen belastungsfaktoren zu "sichten" und gegebenenfalls auch mal zu kürzen
um freiräume zu schaffen

lg
sam

Driver

Hallo youandme !

Es ist einerseits, wie Sam sagt. Eine Depression wird durch die ständige Überlastung erst manifest. Will heißen, dadurch, dass man sich ständig antreibt und sich keine Entspannung und Ruhe gestattet, kommt die latente
Depression erst an die Oberfläche. Also ist es wichtig, sich und sein Überforderungsprofil zu kennen.

Die andere Sache, welche ich selbst erlebt habe ist, dass eine Depression immer "Narben" hinterlässt. Auch ich
wünsche mir manchmal, wieder so locker und unbeschwert wie damals zu sein. Mittlerweile aber habe ich verstanden, dass die Depression mein Wesen verändert hat. Sie hat mir (noch) mehr Tiefgang im Denken und Erleben beschert. Deshalb kann ich auch zu dieser Erkrankung stehen. Die Erinnerung an diese dunkle Zeit gibt mir die Möglichkeit, besser auf mich aufzupassen und vielleicht die alten Fehler nicht zu wiederholen.

Sollte ich merken, dass es wieder schlechter wird, würde ich mich früher an einen Arzt wenden. Auch nehme ich noch weiterhin meine Pillen, um stabil zu bleiben. Habe auch einen neuen Arbeitsvertrag, der am 1.6. beginnt.
Habe auch Angst, dass ich es vielleicht nicht schaffe. Aber das erfahre ich nur, wenn ich es versuche...

Sei gnädig mit Dir und hole Dir Hilfe, wenn es zu dunkel wird.

Alles gute und viel Kraft, liebe Grüße

Driver

youandme

hi zusammen,

vielen, lieben dank für eure antworten. ihr habt wohl recht. meine vorgeschichte ist zwar etwas anders und länger, aber wahrscheinlich bin ich grad echt sehr eingespannt. leider weiß ich aber auch nicht, wie ich das zurückschrauben soll, es ist mein alltag zZ, an dem kann ich nicht viel drehen. ich weiß, diese ausreden bringt jeder an, aber mir ist durchaus bewusst, welche aktivitäten notwendig sind: für mein studium (letztes semester - darum die erwähnung mit dem halben jahr) sollte ich nun vollends alles geben, mein freund (wochenend-beziehung) will ich weiterhin sehen (ohne ihn geht's gar nicht - ja, ich bin abhängig und weiß, dass das nicht gut ist), und sport versuch ich einmal die woche zu treiben, was auch nicht gerade übermaß ist.

es sind die zusätzlichen, kleinen dinge, die mir über den kopf zu wachsen scheinen: haushalt (putzen, waschen, spülen,...), einkaufen, essen/kochen, lernen, schlafen :)
das klingt lächerlich, wenn ich das so schreibe... morgens (NACH dem aufstehen und wach-werden irgendwann) bin ich dann meist doch guter dinge, dass ich alles erledigt kriege, aber bis ich abends von der uni komme wünsch ich mir eig. nur noch mein bett.

maaaaann echt, das ist ein ganz gewöhnlicher alltag eines arbeitnehmers und ich krieg ihn nicht geregelt???

zu meiner vorgeschichte (so auch im forum zu finden):
"Eine Geschichte
Es war einmal ein kleines Mädchen, gut sie war zwar körperlich groß, aber eigentlich war sie doch noch klein. Jedenfalls hatte sie einmal in ihrem Leben jemanden getroffen, den sie nie wieder vergessen wird. Dieser jemand hat ihr Leben ziemlich auf den Kopf gestellt und sie durchlebten in kurzer Zeit sehr viel gemeinsam. Sie wussten beide: So soll es sein! Sie wussten beide: Das ist mein Seelenverwandter!

Aus unerklärlichem Grund aber ließ der jemand das kleine Mädchen allein. Und es fiel. Es fiel, fiel und fiel. Es hörte gar nicht mehr auf zu fallen. Und als sie irgendwann einmal unten angekommen war, da hatte das kleine Mädchen keine Kraft mehr aufzustehen. Es wollte nur noch weg aus allem! Viele liebe und professionelle Menschen kümmerten sich um das kleine Mädchen, bis es wieder ein bisschen gehen konnte.

Und dann tauchte dieser jemand wieder auf! Nicht wirklich, aber virtuell. Und nach Wochen des Ringens mit sich und seinem Leben beschloss er, dass er in naher Zukunft (nicht nur virtuell) zu dem Mädchen zurückkommen wird!

Soweit von mir :)"

will sagen: dass ich auch nicht mehr ganz die alte bin, aber die, die ich jetzt im letzten jahr nach den depressionen war, war schon super. ich habe aber angst, dass ich es doch nicht schaffe. es nur eine kurzzeitige äußere belastung, die immer mal im leben vorkommt, irgendwie muss das doch bewältigen...

21HEIDI

Hallo Youandme!

Sag Dir doch jetzt nicht schon wie lange dies und das dauern könnte oder wird,...
Genieße JEDEN Tag und sag Dir am Abend,daß Du wieder einen schönen Tag hattest,auf den Du stolz bist.
HEIDI :-)