Lohn des Lebens

Begonnen von Paranoid_Android, 05 April 2010, 21:05:26

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Paranoid_Android

Ok ich weiss nicht wo ich das posten soll. Gerade eben, naja, heute und gestern und den Tag davor,  komme ich mir etwas verloren vor. Diese Frage eben lohnt sich das alles??? Und wenn es sich lohnt, ich brauche konkrete Antworten für was???

Heute hat mich die Welt etwas mehr verstört, oder zerstört so wie immer?  Angeschlagen, heute etwas mehr am deskonstruktiven Ende eben. Etwas kam ich mir heute fast etwas gut vor, nur ich bin das wohl nicht. Eben nicht wirklich. Der eine Mensch sagt dir, ich kann dein Destruktives nicht ertragen, sehr verstörend, ohne das ich das  verstehe, der andere sagt, danke, dass du so ehrlich bist.

Ich bin dann verwirrt, weiss nicht mehr, wo ich stehe. Und mein Kopf sagt mir dann, lohnt sich noch nicht wirklich eben. Rechne etwas, nur alleine die Historie  hat so viel minus,  die Zukunft kann das nicht mehr ausgleichen.

Also bleibt das was…. nur für was eben?? Was lohnt sich denn für euch?

Paranoid_Android

#1
Klingt alles so gut und so wahr. Du sagst ganz allgemein die Psyche der Kopf spielt einen Streich. Ich weiss, nur eben fehlt mir ab und wann das Konkrete eben. Der Grund eben.

Mausi

Morgen Para,

Du sprichst da etwas aus, was mich auch zutiefst beschäftigt.
Auch ich frage mich oft nach dem Grund, dem Sinn des Lebens.
Früher dachte ich immer, ich lebe, um einmal eine glückliche Familie zu gründen, aber aufgrund einiger Ereignisse wird sich dieses Ziel wohl nicht erfüllen.
Aber mir hat jmd. gesagt, dass es sich für jeden einzelnen Moment lohnt zu leben. Den ganzen Tag über geschehen kleine, unscheinbare Ereignisse, die genauer betrachtet echt schön und wertvoll sein können. Man muss nur lernen diese Momente bewusst wahrzunehmen.
Dies ist leider ein langer und schwieriger Weg mit vielen Rückschlägen, aber erstmal ein paar dieser Momente erlebt, wird man merken, dass es sich lohnt.

Ich weiß nicht, ob Du diesen Weg alleine schaffen kannst. Ich habe mir Hilfe durch einen Therapeuten geholt und das war gut.

Ich hoffe ich konnte Dir ein bisschen helfen, viel Glück und Aufmerksamkeit noch auf Deinem Weg, LG Mausi

dejavu

hm
also, mein Sinn ist mein Sohn......
stimmt nicht ganz, war! mein Sohn..
jetzt nach 3 Jahren völliger Depression keimt seit einigen Wochen ein seltsames Gefühl in mir, was mir zu verstehen gibt, das es sich lohnt, auch für mich selbst weiter zu machen......ich hätte es bis--ganz konkret Anfang März--nicht zu glauben vermocht, das ich dieses noch einmal so sehen werde....alles war dunkel, alles war hoffnungslos, alles war sinnlos, alles war traurig und schwarz......alles, was ich bis dahin getan hatte, war nur auf meinen Sohn fixiert......ich war fertig mit dem Leben und hab immer gedacht, so, 7Jahre muß ich noch ausharren hier, dann ist er 18 und ich verschwinde.....
es ist nicht so, das ich keine Medikamente nehmen muß, es ist auch nicht so, das ich besser schlafe oder sich irgendwelche Lebensumstände geändert haben, und doch ist das Unmögliche eingetreten....ich möchte wieder leben......

lg

Paranoid_Android

Danke für eure Antworten

Ich bin dann wohl ein Realist, dem ein Zettel aber nicht wirklich weiter hilft oder ich schreiben einen anderen Text drauf, „Heute einmal nicht an die grossen Fragen denken“, um es mal positiv auszudrücken. Ob das Leben ein Geschen oder eine Bestrafung ist, weiss ich weiss auch nicht, noch so eine Frage.

Aber Nicht-Denken ist ein Paradoxon, denn warum sollte haben wir diese Fähigkeiten zu denken, zu reflektieren, zu konstruieren, zu lügen und zu belügen sonst haben. Das was uns am Ende abhebt und uns wohl auch so anderes macht.

Klar kann man sich immer Fragen, warum stelle ich mir eigentlich solche Fragen, wie die Frage nach dem Sinn des Lebens. Eine Frage, die ohne Glauben auch schnell ins Negative tendiert. Aber so wie ich die Welt begreife, ist die Welt von sich aus nicht sinnhaft, ob der Mensch dem nun aber einen Sinn geben kann, das bezweifele ich.

Alles etwas absurd und in dessen Kern landet man wohl irgendwann bei der einen Frage, die nach dem Selbstmord, gedacht als Loslösung von einer doch sinnlosen Welt. Und man muss sich nur einmal mit offenen Augen darin umschauen.

Klar kann man jetzt mit Camus argumentieren, Revolte gegen das Absurde, diesem nicht erliegen, man selber als Sisyphos, der darüber lacht, der sein absurdes Schicksal annimmt. Aber hoppla schon ist man ein Zyniker. Naja aber ein Zyniker ist wohl auch nur jemand, der Ideale hatte, aber bemerkt hat, dass sie nicht realisierbar sind. Jemand, der eben schon kapituliert hat und sich die Frage stelle, bedingungslos oder ehrenhaft eben.

Paranoid_Android

Hallo JustMe

Gute Frage, was ich lernen will.
Im Moment würde es mir reichen mit allem diesem Destruktiven und seinen Ausläufern besser umgehen zu können. Ich arbeitete dran, aber dass was ich bisher dabei über mich gelernt habe, erschreckt mich eher.

Wenn du vom Leid der Welt redest und daran zu leiden, stehe ich wahrscheinlich genau an der anderen Skala. Das heißt nicht, dass ich keine Ideale habe oder nicht für andere da bin, aber ich bin es eben anders. Was das Leben in der Welt eben etwas erschwert.

Versuchst du denn Welt zu ändern? Und was sind deine Werte und Taten?

Paranoid_Android

Hallo JustMe

Echt man kann die Welt nicht ändern? Ich denke man kann das schon, es gibt ja auch welche die es immer wieder zeigen, selbst wenn es nur ein kleiner Tropfen auf dem heissen Stein ist. Sicher wird es schwer, nahe zu unmöglich, die Armut, den Krieg, das ganze Übel auszurotten, aber sind ja auch die kleinen Dinge die etwas verändern. Also ich denke schon, dass ich das ab und wann auch verändert habe, ob es jetzt im Guten oder Bösem war, bliebt offen. Und ändern fängt eben vor allem mit sich selber an, wenn man dann endlich weiss was und vor allem wie man es ändern kann.

Die andere Skala vom Leid, ich sehe es schon was in der Welt passiert, aber empfinde dafür nicht viel, es berührt mich nicht wirklich egal ob im Grossen oder Kleinem. Das ist etwas als ob man selber das ganze nur als Ausstehender betrachtet, manchmal sogar sich selber, weil man eben so ein Art Gefühlsautist ist. Es bleibt die Imitation und ein grosser Bruch, das Fremdbild das andere haben und das eigene Innere, das man aber nur selber kennt. Nicht wirklich authentisch, aber irgendwie eben doch, nur mit einer Art riesigem Loch in sich selbst. Und wenn man einmal authentisch, erschwert es ungemein den Umgang mit anderen Menschen, hat eben viel Verstörendes, Zerstörendes, weil sie zu oft eine solche Welt nicht kennen, vielleicht in einer anderen aufgewachsen sein.
Am Ende steht man vor einem riesigen grossen Trümmerhaufen.  Man hat alles zerstört um sich herum, ungewollt natürlich und weil nicht mehr anderes da ist, bleibt nur das eigene Ich zum zerstören. Destruktiv, so bezeichnet es mein Kopfdoc, heisst konkret soviel das ewige Kreisen um den eigenen Tot und was daraus resultiert.

Authentisch Leben, was verstehst du denn darunter?


LG Para

Nachtrag; Ich habe gerade etwas in deinem Logbuch gelesen. Taff. Werde es auch nicht kommentieren, kann aber nur sagen, ich habe inzwischen immerhin endlich einen guten Therapeut gefunden, ob es hilft weiss ich nicht, ob ich ihm vertraue, weiss ich auch nicht, aber ist ein guter Platz und die Medis wirken auch etwas ;)

Paranoid_Android

Hallo JustMe

Die Welt verändern hat doch nichts mit Größenphantasien zu tun. Dazu reicht doch schon ein Schmetterlingsschlag aus. Kleine Abweichungen können in einem komplexen, dynamischen System zu vollkommen anderen Entwicklungen führen, die Kontrolle hat man dabei natürlich oft nicht, aber das ist Leben und das ist nicht wirklich zu kontrollieren.

Menschen, die es immer wieder zeigen. Das gibt es tausend Beispielen, einen Wissenschaftler, der etwas erforscht, einen Autor, der ein Buch schreibt, egal ob es zum denken oder träume führt, Musiker und natürlich fallen mir all die ein dich engagieren sei es jetzt Ärzte ohne Grenzen, Tafeln, Amnestie oder Menschen gegen Mienen. Im Prinzip sind es doch all die, die etwas mehr als nur sich selber bewegen.

Authentisch und die unbeliebten Wahrheiten. Das finde ich sehr schwierig, ich denke ich bin da inzwischen ruhiger geworden, des einen Wahrheit ist es vielleicht nicht die richtige für den anderen. Muss ja auch einen Grund haben, dass wir zum lügen fähig sind, oder nein Lügen ist das falsche Worte, etwas schöner ausdrücken als es eigentlich ist. Oder das ist eines der Grundprobleme der Menschheit eben?

Was wäre imitieren für dich? Mein Ding, das versuchen viele. Selbst ich, aber trotzdem, bliebt ab und zu nur das imitieren oder das Seinwollen, man ist irgendwer, der im Leben steht, respektiert, von den Freunden gemocht, aber bei letzteren vollkommen authentisch zu sein, kommt einem Seelenstrip gleich. Absolut authentisch ist für mich, wenn man auch zulässt, dass andere die tiefen Abgründe des Ichs sehen. Das zieht nach unten, es macht andern Angst und sie beginnen sich zu sorgen. Hier kontrolliere ich lieber die Welt, führe gute Gespräche, versuche sie zum Lachen zum bringen oder wir genießen eben einfach einmal die Zeit. Das ist auch authentisch, aber naja es ist auch imitiert, ich spiele die Rolle eines Freundes, der ich zugleich aber wieder bin. Nur wenn ich es auf die Wahrheiten reduziere, würde mir der Freund am Ende des Abends sagen, dass es ein toller war und er sich auf ein baldiges Wiedersehen freut. Ich dagegen würde dastehen, ja es war nett, aber bedeutet hat er nicht wirklich etwas und ob wir uns jetzt wieder sehen oder nicht bedeutet mir auch nicht wirklich etwas, denn im Prinzip bist du eine Ablenkung für mich und im Großen und Ganzen wäre ich am liebsten tot.
Das ist die Wahrheit für mich, aber ich weiß sehr gut, dass sie nicht die der anderen ist und sie ehrlich sind. Mein Mangel an manchen Empfindungen ist ja nicht der Ihrige, aber es liegt auch so weit weg von ihrer Realität, dass es zu verstehen ist. Da versagt jede Erklärung und es versteht wohl auch keiner außer mir.

Der der Wille bei einem selber anfängt und auch dort aufhört. Wie sollte das funktionieren man ist immer eine Kausalität, die Wirkung hat. Das hört sich für mich etwas so an als ob du aus einem offenen System ein geschlossenes machen willst.


21HEIDI

Hallo Para!

Du fragst,was sich für uns lohnt?
Für mich:
Weiterkämpfen,denn wenn ich selbst nicht stark genug bin,kann ich auch anderen Menschen nicht helfen!
Lieben Gruß,
HEIDI :-)

Paranoid_Android

Hallo Just Me

Stimmt schon wir reden komplett aneinander vorbei, ich werde es dennoch ein letztes Mal kommentieren. Ich habe eben gerade Zeit und nicht wirklich etwas auf der Arbeit zu tun und muss hier sowieso noch etwas sitzen.

Ich hätte den Tread wahrscheinlich anderes nennen sollen, aber es ging auch nicht so um den Lohn, sondern das Lohnen und den Sinn.
Sinn ergibt es insofern, sobald man mehr von seinen eigenen Ansichten, Wahrheiten, wie man es auch immer nennt, versucht zu erklären, funktioniert es oft nicht, dann prallen Meinungen aufeinander, danach erhält man den Lohn. Ich meinem Fall die Ansichten, ich habe keine Ahnung, labbere nur scheiße, was auch immer.

Für mich war das auseinandersetzen mit dem Leben, nach dem Sinn, bzw. dem Lohn. Ich könnte fragen, ob du dies jemals wirklich gemacht oder Taten verbracht hast.  Wobei bei Taten wüsste ich noch nicht einmal,  wie man sie bewerten soll, ist es der Rat oder die Hilfe die man einem Freund, jemanden anderem anbietet, für mich ist es das keine Tat, sondern etwas Normales, aber darum geht es nicht.

Ich finde es seltsam, du kennst mich nicht, aber dennoch unterstellst mir, ich will also vehement destruktiv sein, wahrscheinlich erfinde ich alles es nur, auch mein krampfhaftes Denken um das Sterben, alles nur etwas was man sich eben einredet. Klar deshalb nehme ich auch ADs oder mein Arzt überlegt sich wieder mal, ob ich mich selber eigentlich genug schützen kann.  Ich für mich arbeitete dran am leben, was auch die Frage nach dem Sterben beantwortet. Erstens geht es dabei nicht immer nur um einem selber, sondern hat Auswirklungen auf andere, das ist es was mich hält, zweitens würde ich dann eine Therapie machen? Mein Leben hat im Übrigen auch eine Richtung, ist strukturiert, ob es jetzt die ist dir mir gefällt, steht wo anderes. Alles hat eben nicht nur eine Seite, ich für mich kann schon an den Tod denken und gleichzeitig dabei ab und zu glücklich sein.  Ich gehe deshalb nicht davon aus, dass es darum für alle andere auch so ist.  

Tatsachen, Wahrheiten, Fakten. Welcher Name auch immer und kein einziges konkretes Beispiel, sie eben nicht in grosse Worte verpacken... ja das funktioniert auch.  Authentisch Leben, wie soll das funktionieren, du erzählst überall ich habe eine Depression oder welche Störung auch immer, weil man sonst die Menschen betrügt? Das ist eine Illusion, die alleine schon im Arbeitsalltag scheitet. In dem Moment in dem ich bei meinen Freunde bin, betrüge ich sie auch nicht, denn ich bin ehrlich bis eben, dass ich nicht allzu viel über mich und die Gedanken über mich erzähle. Das hat auch nicht wirklich etwas mit künstlich zu tun. Ich selber weiß sehr gut wo ich stehe, muss aber nicht dabei dafür sorgen, dass sich andere Sorgen machen.


Auf das philosophieren mit dir verzichte ich gerne. Für mich ist jedes Gespräch, geschriebenes Wort eine Tat, sofern es zum Denken anregt, denn dann hat es etwas bewirkt. Nur das negierst du, insofern wäre auch jeder  weiter Eintrag hier sinnlos, da es aufgeschriebene Worte sind.

Viel Erfolg mit deinen Taten

LG Para

PS: Der Schmetterlingsflügelschlag war eine Anspielung auf die Chaostheroie.


dejavu

letztendlich ist immer merkbar, wenn man Kinder hat und sie liebt, hat man selbst in den düstersten Zeiten kein Problem mit dem Sinn oder Lohn des Lebens...
man muß nämlich täglich handeln und kleine Taten vollbringen......man hadert mit sich, alles ist so mühsam, verlangsamt, hoffnungslos....
die Frage, ob man lieber sterben möchte stellt sich zwar, kann aber nur mit einer Antwort bedacht werden
genauso die Frage, ob man in den akuten Zeiten vor Selbst-und Fremdgefährdung geschützt werden muß
der Sinn des Lebens ist , das man gebraucht wird und geliebt wird

21HEIDI

ps: Stimmt Dejavu!
HEIDI :-)

dejavu

#12
danke Heidi :-)


Paranoid_Android

#13
@ dejavu und Heidi

Ich stimme euch beiden zu, dass Kinder etwas ganz Grosses, Tolles sind. Nur damit ist auch viel Verantwortung verbunden ist. Auch nicht alle Kinder werden eben geliebt. Und irgendwann sind Kinder selber erwachsen, dann wird man nicht mehr wirklich gebraucht.
Ehrlich gesagt ich hätte Angst sie zu sehr zu verstören, aber ich habe auch noch etwas Zeit selber wieder konstuktiver zu werden. ;)

21HEIDI

Para!

Ich muß Dir widersprechen,was den einen Satz anbelangt.
Auch wenn die Kinder groß sind,wird man noch sehr wohl gebraucht!!!
Ich sehe es ja am Besten...
HEIDI :-)