Keine Ruhe mehr im Kopf, alles löst sich auf!

Begonnen von Endstation, 02 März 2010, 23:08:55

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Endstation

Meine Situation wird zunehmend bedrohlich.

Durch die wirkende Isolation und Ohnmacht, aus dieser herauszukommen, brenne ich ab wie eine Kerze.

Meien Schwächeanfälle häufen sich, kann oft nicht mehr durchschlafen, mit dem Essen haut es auch fast nicht mehr hin, etc..

Weiß nach 16 Jahren Ehe nun ohne meine Tochter nicht mehr, was ich mit mir noch anfangen soll.

Mir ist schmerzhaft klar geworden, das ich nur einer Illusion gedient habe > mein ganzes Leben lang!

Dazu ein Link zu You Tube von meinem Elend:

http://www.youtube.com/watch?v=RwXmuaZAaZU

Bitte helft mir!!

Danke!!

stern

hallo du!würde gern mit dir reden,muss aber dazu hinterfragen was mit deiner tochter ist?

die illusion,ein halbes leben in einer falschen welt gelebt zu haben teile ich...nur ich hatte 20 jahre
"ausgehalten" in einer welt die mich verbogen hat....in der ich funktionierte....um geliebt zu werden
aber was ist es für eine liebe?nur geliebt zu werden wenn man so ist wie die anderen es wollen?

ich bin auf dem weg zum ICH....der ist steinig...schwer.....lang.....mit rück -und tief -schlägen,
aber auch mit freude.....liebe.....glück....

egal wie der weg wird und ausgeht-ich werde ihn gehen-bis zum schluss-ich bin gespannt auf MICH

keine ahnung ob dir meine zeilen was sagen....aber wie gesagt....wir können auch chatten wenn du magst
dann kann ich konkreter auf dich eingehen
sei lieb gedrückt und gib nie auf-niemand und nix ist es wert aufzugeben!
in diesem meinem sinne   dat sterni
stern(Admin)

Endstation

#2
Habe die ganze Nacht wieder mal einen abgeheult.

Dann ist mir auch noch die letzte Haltekrone meiner Oberkiefer-Prothese
weg gebrochen > hab jetzt nichts mehr an Zähnen im Mund und muß zum Dentisten>
Extraktionen > noch mehr Schmerzen > Stigmatisierung als Verlierer > alter Sack!
Es kommt knüppeldick!
Brauch jeden Zuspruch auch unter : ***oder Skype:
martin.oldenburg@arcor.de

Lieben Dank!!


Driver

Hallo Martin !

Dein Video und Deine Beiträge hier haben mich sehr berührt.

Habe selbst eine Tochter, die von mir getrennt lebt. Glücklicherweise haben wir einen engen und liebevollen Kontakt.
Trotz der üblen Machenschaften ihrer Mutter konnten wir uns das bewahren. Dafür habe ich gekämpft und gelitten.
Auch bin ich durch tiefe Depressionen gewatet und hatte auch viele Momente in denen ich dachte, es geht nicht mehr.

Bin sehr froh, dass sich der Kampf gelohnt hat. So wird sich auch Dein Kampf lohnen, wenn Du ganz dahinter stehst.

Sicher, Deine Situation ist ungleich schlimmer, als es meine jemals war. Und trotzdem sage ich Dir: KÄMPFE !

Irgendwo in diesem jämmerlichen Land werden sich Mitstreiter finden. In unserer Stadt gibt es zum Beispiel eine
Division des ISUV e.V. (bitte googeln...). Die helfen in solchen Fällen.

Hoffe, dass Pudel mit Dir sprechen konnte und Dir etwas Mut gemacht hat.

Ganz viele Grüße,

Driver

Endstation

Meine Tochter Sara.

Ich möchte Dir mit diesem Brief zeigen, daß ich mich sehr darum bemühe Dich zu verstehen.

Du bist unglücklich und auch sauer darüber, was passiert ist und in welcher Lage Du nun bist – dies hast Du Dir sicherlich nicht gewünscht.

So bleibt Dir nichts anderes übrig, als mir die Schuld dafür zu geben.

Sonst wäre ja Dein Leben noch schwerer für Dich und Du müsstest Dich dabei noch mehr anstrengen, mich als Deinen Vater vergessen zu können.

Leider sind dann die Schuldgefühle, die ich dadurch empfinden soll, weder für Dich noch für mich befreiend, es wird eine tägliche Last, die mit der Zeit immer schwerer wird.

Ich dagegen hatte in den letzten 4 Jahren keine echte Chance mehr, Anteilnahme an Deinem Leben zu erhalten.

Fühlte mich ausgegrenzt und ohnmächtig – war nur noch Zuschauer.

Ist das in Ordnung, war dies gerecht?

Wie hätte ich dies denn wirklich verhindern können?

Du hast Recht damit, wenn ich mich in dieser Zeit viel zu oft mit Dingen befasst habe, die mit dem familiären Leben zu Dir eigentlich nichts zu tun hatten.

Ich habe mich darin geflüchtet um nicht wahr haben zu wollen, daß die Ehe zu Deiner Mutter wohl gescheitert war.

Und doch mache ich dabei einen Unterschied zwischen den Beeinflussungen, die auf Deine Mutter wirkten und dem eigentlichen Mensch Silvia, den ich immer noch liebe.

Deine Mama ist in gewisser Weise ein Opfer ihrer Lebensumstände geworden und leidet sehr darunter, auch wenn sie sich das nicht anmerken lässt.

Dies macht mich sehr traurig und es ist auch für Dich nicht leicht, in dem Du diese Last leider mit trägst.

Ich würde alles darum geben, Deine Mutter aus dieser Verstrickung zu befreien und mit ihr wieder ein menschliches Verhältnis haben zu können.

Ja, ich habe in meiner Enttäuschung vieles verkehrt gemacht und bin oft über das Ziel hinaus geschossen.

Meine Ängste alles zu verlieren, was einmal zu meinem Leben gehört haben soll, hat mich zum Elefanten im Porzellan-Laden werden lassen.

Deine Mutter hat mir in ihrer ständigen Unzufriedenheit mit sich selbst das Gefühl vermittelt, das ich mich ihr bedingungslos unterwerfen solle, um dann noch das Recht zu haben in Deiner Nähe sein zu dürfen.

Das hat mir die Luft zum Atmen genommen. Diese so bei mir erzeugten Ohnmachtsgefühle und die Kränkungen daraus waren deshalb so schlimm und unerträglich, weil ich nie eine richtige Mutter hatte.

Damit habe ich Deine Mutter unbewußt sicherlich überfordert, weil sie ja auch keine richtigen Eltern hatte. Das ist sehr tragisch und ein leidvolles Schicksal für den Mensch Silvia und Martin!

Vielleicht wirst Du, Sara, dies eines Tages verstehen können.

Deiner Mutter möchte ich auch sicher nicht absprechen, das sie sich nicht ernsthaft darum bemühte, für eine Familie alles zu tun, was ihr möglich war. Es hat leider nicht gereicht.



Nur gibt es zu dem Verhältnis zwischen Mann und Frau in einer Ehe auch das getrennt zu sehende Verhältnis zwischen Vater und Mutter, Deine natürlichen Eltern - auf die Du einen bedingungslosen  Anspruch hast!

So bitte ich Dich herzlich darum, darüber einmal nachzudenken.

Glaube mir, daß ich Dich ganz bestimmt nicht zu einem Denken beeinflussen möchte, nur damit Du vielleicht mich wieder ein wenig magst – es kann nur aus Dir selbst heraus ein ehrliches Bedürfnis dafür entstehen.

Doch eines sollst Du nie vergessen:

Ich werde Dich immer lieb haben und Du wirst immer meine Tochter sein – egal was ist und sein wird!



 







dejavu

einmal solche Worte von meinem Vater
und alles wär gut


voice of hope

hallo Michael,

1. in dem Video sagst du, du möchtest den Namen deiner Tochter nicht nennen, um sie zu schützen. Hier nennst du ihn.

2. Du kannst die Situation, dass deine Eltern aus früheren Teilen Deutschlands vertrieben wurden, nicht mit deiner vergleichen. Eine Menschenrechtsverletzung scheint mir zu hoch gegriffen.

"Ja, ich habe in meiner Enttäuschung vieles verkehrt gemacht und bin oft über das Ziel hinaus geschossen." kannst du das mal etwas weiterführen?

lg

voice

Fee


Hallo Martin,  

("Hallo Endstation" finde ich unpassend als Anrede,genauso unpassend wie "Hallo Depris" in Deinem Thread: Erfolgreicher Suizid > Wie? ,für mich und andere an Depressionen erkrankte)


Ich habe gerade Dein Video angesehen und hier Deinen Thread gelesen.

Und ich muß Dir sagen,mir tut Deine Tochter sehr leid.
Obwohl Deine Lage,wie von Dir geschildert,echt zum Schreien ist.
Nur ist sie ein Kind und Ihr seid die erwachsenen Eltern,die dafür Sorge zu tragen haben,daß das Kind "sowas" bestmöglich übersteht.

Nun wird allerdings ja leider oft, der Scheidungskrieg über die Kinder ausgetragen (haben meine "Eltern" auch getan).

Und Frauen haben dabei meistens und ungerechterweise ,sämtliche Institutionen auf Ihrer Seite.Wie sehr sie damit auch den Kindern schaden,scheint Ihnen dabei egal oder nicht bewußt zu sein.

Obwohl es Gesetze gibt,die das Umgangsrecht regeln,sieht die Wirklichkeit oft anders aus !

Nun Deinen Brief finde ich echt rührend.Aber ohne "Gerede" über ihre Mutter,hätte ich ihn besser gefunden.Nur wird sie ihn ja sowieso hier nicht lesen.

Wenn sie jetzt 13 Jahre alt ist,hast du vllt. ja bald mehr Chancen.
Denn mit 14 Jahren,kann sie selber entscheiden.

Vllt. kannst Du ja einen möglichst vorwurfsfreien Brief an Deine Frau schreiben,in welchem Du ihr sagst wie sehr Du leidest und wie schlecht diese Situation auch für Eure Tochter (und ihr ganzes weiteres Leben) ist.

Alles Gute und viel Kraft
wünscht Dir Fee