Meine Geschichte

Begonnen von Bud_Sever, 28 Dezember 2009, 23:28:46

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Bud_Sever

Erst einmal guten Tag an alle die dieses Thema lesen wollen!

Ich bin durch eine Suchmaschine auf dieses Forum gestossen, weil ich einfach mal etwas von den wenigen Menschen hören wollten, die verständnis für diese Gefühle haben und dies auch ernst nehmen!

Meine Geschichte fing schon schlimm an als ich ein Kind war. Ich bin in einem Elternhaus aufgewachsen, wo Alkohol und Schläge auf dem Tagesplan standen. Mit 11 habe ich es nicht mehr ertragen können und bin geflüchtet.

Ich bin dann im Heim aufgewachsen und wurde nach kurzer Zeit aggressiv und egin Diebstähle, sodass ich am Ende mit 12 Jahren auf der Strasse lebte. Mit 13 Jahren habe ich mich nach 7 Monaten der Polizei gestellt und wurde in ein Geschlossenes Heim verfrachtet, wo es eigentlich noch schlimmer wurde. Ich habe mich mit keinen der Menschen dort verstanden, weder den Jugendlichen noch den Betreuern. Damals hab ich angefangen mich in Übermassen zu betrinken. Ich trank dabei meist soviel dass ich mich nicht mehr unter Kontrolle hatte und ausrasstete. Ich habe niemals Manschen angegriffen, sondern mich an Möbeln ausgelassen.

Nachdem ich auch versuchte dort abzuhauen und Straftaten beging, wurde ich damals mit 14 Jahren in Untersuchungshaft genommen. Ich hätte nicht gedach das es jemals besser wird, aber irgendwie wollte Gott mich vor diesem Leben zwischen Knast und Strasse bewahren. Ich hatte also Bewährung bekommen und war endlich frei.

Kurz darauf als ich 15 war lernte ich ein Mädchen kennen, dass ich über alles liebte. Wir waren in kurzer Zeit sicher dass wir beide für einander geschaffen sind. So zog ich mit ihr in eine Wohnung. Ich ging damals schon lange nicht mehr zur Schule und war eigentlich nur zu Hause am PC. Die ersten 8 Monate waren sehr schön und wir gingen noch hin und wieder raus. Nach einem Jahr zuhause rumsitzen wurde ich Depressiv. Ich empfand plötzlich eine so starke Unlust gegenüber dem Leben und allem was es mit sich brachte. Ich hatte keine Lust mehr mit meiner Freundin etwas zu unternehmen, hatte keine Lust mehr zu essen und wurde verlor immer mehr die Kontrolle über meine Gefühle. So wurde ich auch immer Aggressiver, woraufhin sie mih verlassen hat.

Die Trennung von diesem Mädchen, machte alles nur noch schlimmer. Ich sah plötzlich keinen Grund mehr zu leben und betrank mich Monate lang, weil ich es einfach nicht glauben konnte. Sie hatte längst einen besseren Menschen kennengelernt, aber ich konnte es nie ertragen. ich habe ihr jedentag Briefe geschrieben und sie angefleht mir noch eine Chance zu geben, aber sie konnte und wollte nicht. Ich habe etwa 18 Monate deswegen getrauert. Ich habe nichts mehr aus meinem Leben gemacht und bin immer mehr heruntergekommen. Ich hatte keine Lust mehr auf nichts und vorallem nicht auf andere Menschen. Ich konnte nicht mehr raus vor die Tür, weil ich mich immer so beobachtet fühlte.
So war ich also 6 Monate in meinem 16 qm Zimmer mit meinen Gedanken alleine.

Irgendwann bin ich ausgeflippt und kam in eine Psychiatrie. Ich hatte es nie eingesehen mich behandeln zu lassen, weil ich anderen Menschen nicht traute. Dort lernte ich meine jetztige Freundin kennen. Sie war in einem Heim und stets von mir getrennt. Da sie viel jünger war als ich und oft zu mir kam, als sie vom Heim weglief kam auch immer die Polizei zu mir. Heute wohnt ist sie öfter bei mir, allerdings läuft es mituns nicht so gut, da ich immer so Lustlos bin und mich nur den ganzen Tag mit meiner eigenartigen Laune beschäftige.

Nun war ich schon 18 Jahre alt und bekam Hartz IV. Die nette Dame von der Agentur schickte mich zu einer Massnahme. Ich nahm die ersten Wochen mit Freude daran teil, dann kam es aber mal wieder so, dass es immer schlechter wurde. Ich war nur noch selten da und fühlte mich durchgehend zum brechen. Mir war stets zum Heulen zumute und ich hatte wenig Kraft für den Tag, da ich nur alle 2 Tage etwas essbares in meinen Körper reinzwingen konnte. Da ich so viele Fehlzeiten hatte, wurde die Massnahme eingestellt und mir das Geld genommen. Kein Geld für Essen, kein Geld für Miete. ich verlor beinahe meine Wohnung, nur hatte mein Vermieter ein wenig Verständnis...!

Heute ist es so, dass meine jetzige Freundin mich verlassen hat. Vor wenigen Tagen. Ich kann es nicht aushalten. Wiedereinmal die selbe Erfahrung. Wieder einmal Schmerz. Menschen können sich trennen, aber wenn man jemanden so hintergeht, verarscht und betrügt, tut es weh.
Es bringt mich wieder dazu Menschen zu hassen. Mein Haus verlasse ich längere Zeit nicht mehr, weswegen ich auch Durch das Amt + Gericht freigestellt wurde. Mir tut es weh. Ich habe versucht es zu betäuben. Aber Sorgen können schwimmen. Ich halte es nicht mehr aus. Seit jetzt meine Medikamente alle sind, schaff ich es nicht mehr. Habe Selbstmordgedanken und sehe keinen Sinn es noch einmal von vorne anzufangen. Morgen werde ich zu einer Klinik Fahren. Um 8:00 gehts los... Ich hoffe mir kann geholfen werden!

to be continued...

Bud_Sever

Ja, bin nun seit einigen Wochen in einer Klinik, wo ich herzlich empfangen wurde und mich gut aufgehoben fühle. Bekomme auch Medikamente die mir helfen und mache extreme fortschritte.

Habe nie gedacht das es einmal zuende geht mit meiner Krankheit, doch mir geht es besser als je zuvor....

voice of hope


stern

Bud Sever,alles gute dir und eine herzliche einladung in den chat
stern(Admin)

Bud_Sever

Ich bin nun wieder zuhause und ich merke, auch zuhause scheint alles wieder zu klappen.

Die Angst wieder zurückzufallen, sorgte dafür das ich mir ein Schutzschild baute und nun Ambulant behandelt werde, damit ich falls es doch mal schwer wird, wieder Hilfe habe.

Nun an meinem Leben, sowie meiner Einstellung habe ich sehr vieles geändert. Denke nicht mehr so negativ wie früher und geniesse das Leben. Meiner freundin habe ich den Ausrutscher von damals verziehen, wir versuchen es wieder und machen gemeinsame Fortschritte. Alles ist anders wie zuvor, doch es scheint immer ein Licht im dunkeln zu geben.

Sitze derzeit nicht mehr zuhause. Gehe viel raus, mache Sport, treffe mich mit Menschen... Bin derzeit dabei mir einen job zu besorgen im vertrieb und Kundenbetreuung, sodass ich merke, meine Soziophobie ist Vergangenheit und die lasse ich nicht wieder aufkommen. Arbeite viel an mir, manchmal ist es schwer, doch wenn man sich vor Augen hält, was man nicht mehr sein möchte klappt es wunderbar.

Mein wichtigstes Ziel ist es allerdings, meine wichtige positive Erfahrung weiter zu geben. Sowohl hier, im netz, als auch in Selbsthilfegruppen. Das was ich erreicht habe, können andere auch, wenn sie fest überzeugt handeln und die Gedanken abschalten...

Doch auch wenn es mir jetzt gut geht, mich werdet ihr erst mal nicht mehr los  :D

Wünsche auch allen anderen Viel Glück, Geduld und Kraft, damit auch ihr diesen Weg gehen könnt um eines Tages wieder ein glückliches leben zu geniessen...

LG Bud

Bud_Sever

Das werde ich...

Manchmal ist der Mensch selbst sein bester Therapeut!

Die Einstellung kann sehr vieles Bewirken, einem kraft geben, einen Auffangen und einem Wege weisen...

Bud_Sever

Die Dunkelheit bricht wieder auf....

habe das gefühl es war unnötig alles und weiss net was ich noch machen soll....

Kein weg derzeit in Sicht!

jenna(Guest)

hi bud,

ich finde du hast echt viel geschaft. Du hast bei deienr vergangenheit, die echt von anfang an anscheind vollkommen daneben ging doch noch den mut gefasst in die klinik zu gehen und dir helfen zu lassen und es hat auch fuktioniert. Aber leider ist es doch oft so das depressionen sich nie in luft auflösen, es gibt immer wieder tiefphasen aber man sollte sich grade in solchen momenten immer wieder erinnern das es auch anders geht.

Du bist so stark gewesen und bist es noch! lass dich nicht von tiefschlägen erschüttern denn es ging dir gut und das kann wieder so sein. Bleib am ball, das diese Guten phasen sich häufen und dein leben bestimmen und nicht die rückschläge.

ich wünsche dir das es dir bald wieder besser geht und du wieder eien weg siehst!

lg jenna

Bud_Sever

Danke euch!

Das es wieder voran geht, da glaub ich ganz fest dran!
Fühle mich einfach nur eigenartig und nicht verstanden, aber das legt sich sicher bald wieder.

Wenn es mir wieder schlechter geht habe ich ja immer noch die Möglichkeit die bremse zu ziehen und auch euch lieben an meiner Seite, mit denen ich reden kann und die mich verstehen können ;-)

Drück euch ganz fest!

Bud_Sever

Nunja, möchte mal wieder etwas über meine aktuelle Situation schreiben.

Mir geht es derzeit nicht gut. Weiss nicht genau wie es weitergehen soll,
was ich als erstes anfangen sollte, was ich schaffen kann und weshalb überhaupt.

Mit meiner Freundin hat es nicht geklappt, sie hat mich vor 2 Tagen verlassen,
was mich zwar etwas traurig macht, aber nicht seelisch runterzieht, da ich es akzeptieren kann.

Mit der arbeit geht es auch nicht mehr voran, habe den job verloren, suche aber derzeit nach einem neuen Job.

Fühle mich von allen ignoriert und das macht mich etwas traurig.
In letzter Zeit war ich auch nicht mehr so oft hier.
Habe keine Beachtung im Chat gefunden, bzw. fühlte mich etwas ignoriert(was keine anschuldigung ist, habe es warscheinlich nur in dem Moment so wahrgenommen).

Hoffe bald jemanden zum Reden zu finden der mich auch verstehen kann.
Am Wochenende fahreich erst mal zu meinen Verwandten um etwas von meinen Gedanken wegzukommen.
Mein bruder wohnt auch nicht mehr bei mir.
Ich wollte das nicht mehr, da ich dann gar keine Zeit für mich alleine hatte!

Ich habe Angst meine Fortschritte zu verlieren, daher gehe ich auch oft weg um wenigsten meine Soziophobie zu verhindern und hoffe auch mal neue Menschen kennen zu lernen.
Leider gelingt mir letzteres nicht.

Naja soviel zu meinem derzeitigen befinden.

Drück euch alle ganz fest!

Driver

Hey Bud !

Ich bewundere Deinen Kampfgeist - hoffe, meiner ist auch so stark.

Komme morgen aus der Klinik, war auch wegen Depris hier und freue mich auf
zuhause. Natürlich weiß ich auch, dass ich vor Rückfällen nicht gefeiht bin. Habe ich ja
auch schon mehrfach erlebt. Aber ich weiß genau wie Du, dass es immer mal auf und
wieder ab geht.

Werde versuchen, die Abwärtsbewegungen gelassen zu nehmen - und mich an den
Aufwärtsbewegungen zu erfreuen.

Dir wünsche ich das Gleiche - bleib am Ball und gib nicht auf.

Grüße, Driver

Eloa

Hallo BudServer,

Dein letzter Beitrag hat mich sehr traurig gestimmt. Es tut mir wirklich leid, dass Du im Moment eine schwere Zeit durchmachst. Alles bricht weg, Freundin, Job, dazu auch noch ein fehlender Austausch. Und vielleicht auch Freunde. Auch wenn ein Alleinsein viel Freiheiten bringt, so bringt es auch Einsamkeit. Was ich toll finde ist, dass Du viel weggehst und Dich nicht vor den Menschen verschließt.  Um Menschen kennenzulernen braucht es nicht viel. Auch kurze Begegnungen können ein Leben sehr bereichern. Es müssen nicht immer DIE Freundschaften sein, die das Leben ausmachen. Im Chat habe ich Dich selten gelesen, liegt aber auch daran, dass ich nicht immer im Chat bin. Und oft ist es auch so, dass man denkt, wenn einer nichts schreibt, das der entweder flüstert oder nur mitlesen will.

Ich wünsche Dir, dass Du Deine Fortschritte nicht verlierst. Geh einfach weiter, auch wenn manchmal ein Umweg oder eine Sperrung Dein Ziel kreuzen.

eloa