klinik

Begonnen von aurediegoldene(Guest), 21 Dezember 2009, 23:08:43

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aurediegoldene(Guest)

Hallo,

nach langen überlegen habe ich mich dazu entschlossen in eine Klinik zu gehen.
Da ich immer so viel Angst habe vor unbekannten Situationen/Abläufen wollte ich fragen,

1. wie geht man da vor um in eine Klinik zu kommen?
2. wie wird das Ablaufen, wenn man in eine Klink kommt
3. welche Art von Klinik?
4. wie lange muss ich da rechnen?
5. wie läuft das im speziell akuten fall ab? (Wäsche mit nehmen? etc)

Habe ja keine Ahnung von sowas.
Mir ist nur klar, dass ich in eine Klinik gehen werde.
Ich kann einfach nicht 100% versichern dass ich mir nichts antun werde.

Ich werde das zwar alles morgen in Thera anreden und so, aber wäre trotzdem mal froh kleine Erfahrungen von euch lesen zu dürfen.

Herzlichen Dank.

Aurelia

Andy

Hallo Aurelia,

also in diesem Falle wäre mit hoher Wahrscheinlicheit eine Klinik mit einer stationären psychotherapeutischen Abteilung die richtige Wahl.

Alles was ich hier schreibe, sind meine Erfahrungen und ich denke mal, das kann auch von Klinik zu Klinik unterschiedlich sein:

Also ich wurde durch meinen Hausarzt dort angemeldet, und dort haben sie es auch über Nacht möglich gemacht mich aufzunehmen. Wie ich später erfahren habe, war das eine sehr große Ausnahme, denn normalerweise betrug die Wartezeit über 6 Monate. Vor kurzem habe ich mich auch nochmal dort vorgestellt, weil ich mich auch wieder in die falsche Richtung bewege, und man sagte mir, dass man prinzipiell keine Notfälle aufnimmt. Das gilt aber nur für die psychtherapeutische Station! Auf den sogenannten "Geschlossenen" Abteilungen kann man jederzeit aufgenommen werden. Das wäre viell. eine Option, denn von dort kann man dann später verlegt werden.

Wennn Du dort ankommst, gibt man Dir erst mal eine gewisse Zeit um dort "anzukommen". Dann entscheiden die Therapeuten in welche Art von Therapie Du kommst. In Deinem Fall wird es wohl wie bei mir damals erst mal eine Verhaltenstherapie sein. Später kann man dann tiefenpsycholog. weiterarbeiten. Das heißt eigentlich nur, dass man erst mal die Symptome beseitigt, und später nach den Ursachen forscht.

Bei uns gab es damals neben Gruppen- und Einzelgesprächen auch andere Therapien, wie Ergo-, Musik- und Tanz-Therapie. Klang für mich alles merkwürdig, war aber echt gut!

Also ich war insgesamt 11 Wochen dort, und bin dann auf eigenen Wunsch gegangen, weil ich zu der Zeit nicht bereit war, tiefer zu gehen, als bis dahin. Man bot mir aber die Option, jederzeit wiederzukommen und weitermachen zu können.

Alles in allem war es eine wirklich gute Zeit, die mir wahnsinnig viel gebracht hat. Ich kann es Dir nur Nahe legen, diesen wirklich effizienten Weg zu gehen.

Es gab natürlich auch schwere Momente in der Therapie, aber der Vorteil an stat. Aufenthalten ist das Netz: Du bist dort nie ALLEIN, wenn Du Hilfe brauchst!!!

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen und Dir auch ein wenig die Angst nehmen...

LG Andy


Driver

Hallo aurediegoldene,

zunächst mal herzlich willkommen hier, wenn Dich sonst (außer Andy) noch niemand begrüßt hat.

Grundsätzlich ist Dein Entschluß, in eine Klinik zu gehen, bei der möglicherweise gegebenen
Gefahr richtig. Dein(e) Therapeut(in) wird Dir sicherlich die richtige Empfehlung für die Art
der Klinik geben, weil er (sie) Dich und Dein Beschwerdebild kennt. Also ist zunächst zu
entscheiden, ob Du besser zunächst in eine psychiatrische oder eine psychomatische Klinik gehst.

Andy hat natürlich recht mit seiner Empfehlung, wenn es eine solche Klinik bei Dir gibt, welche beide
Therapierichtungen unter einem Dach hat. I.d.R. ist es eben so, dass eine psychiatrische Klinik schneller
aufnimmt, bzw. wenn es ein Landekrankenhaus ist, bei Gefahr im Verzug aufnehmen MUSS.

Ansonsten stimmen Andy`s Schilderungen mit meinen Erfahrungen überein. Ich selbst war schon in einigen
psychiatrischen und auch psychosomatischen kliniken und werde am 29.12. nochmal in eine psychosomatische
Klinik "einrücken" - nach fast 2 Monaten Wartezeit, was allerdings noch sehr wenig ist...

Schließe mich Andy`s Wünschen an und sage auch: keine Angst ! Selbst die Psychiatrie ist mittlerweile kein
schlimmer Ort mehr. Das sah vor 30 Jahren noch anders aus....werde ich jetzt aber nicht näher schildern.

Alles Gute und viel Kraft !

Herzlichst, der Driver