ich kann nicht mehr, zuviel Realität

Begonnen von kobold blut(Guest), 10 Oktober 2009, 08:40:59

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kobold blut(Guest)

Ich weiß einfach nicht mehr weiter, ich bin eigentlich so ein positiver Mensch, aber ich hab so ein verkorkstes Leben, ich will mich nicht umbringen oder so, aber was ich jetzt durchmache ist Selbstmord auf Raten.
Ich kann mich nicht von meiner Familie lösen, es ist so dass ich eigentlich nicht für mich leb sondern als wär ich immer noch 12, ich weiß das ich kein Aso bin, aber ich hab das Gefühl es gibt keinen Platz für mich, für meine Gefühle und ich hab das Gefühl ich muss immer was vorspielen und ich trag so eine Last mit mir rum, durch meine Eltern die lieb und nett sind, aber mir auch sehr zu schaffen machen.
Ich hab hier schon mal gepostet, das ist jetzt drei Jahre oder so her, und ich hab gedacht ich könnte es schaffen indem ich mich auf mich selbst verlasse, aber ich bin wieder am selben Punkt. Ich war zwei Jahre in der Psychiatrie,  jetzt wohn ich in einer betreuten WG, was vielleicht ein Fortschritt ist, aber ich fühl mich auch durch den Betreuer stigmatisiert, weil er so ähnlich wie mein Vater mir keine Wahl lässt zu sein wie ich bin: das ich nicht nur positive Gefühle hab sondern auch Aggressionen usw. und das das nicht heißt dass ich irgendwie "unzurechnungsfähig" bin.
Das führt alles immer zum selben Punkt: ICH mach alles kompliziert, ICH hab zu hohe Ansprüche an andere und an mich selbst, ICH seh alles zu düster,ICH kann mich nicht öffnen usw. Ich hab das Gefühl ich werd die ganze Zeit abgestempelt, wenn ich zugeb das ich Hilfe brauch und mich irgendwie fallenlass und zeig wies mir geht, dann werd ich gleich als unmündig behandelt. Ich hab aber keine Lust mehr, wie eine Mimose behandelt zu werden. Das kann doch nicht sein dass man anders behandelt wird nur weil man einen schweren Weg hat, oder? Ich glaub das Hauptproblem ist dass ich so in der Schwebe häng, weil ich keinen Kontakt zu meinen Eltern habe, ich aber irgendwie nicht das Gefühl hab das das okay ist. Jedenfalls denke ich oft an meine Mutter, ich kann mich nicht lösen weil ich sie eigentlich gern habe und ihr zeigen will dass ich am Leben  bin, das sie nicht alles falsch gemacht hat und dass da auch irgendwie eine Hoffnung ist und nicht nur totale Schwärze und Gefühlskälte.
Andereerseits falle ich immer wenn ich mit ihr rede oder sie besuche in so ein Verhalten, das ich mich kleiner mache als ich bin und in ein altes Bild. Es liegt  daran dass ich mich schon als Kind durch sie überfordert gefühlt habe, und durch die Familie gelernt habe mich selbst zu hassen. Mir gehts eigentlich schlecht weils mir nicht schlecht gehn darf. Das ich mich zurückgezogen habe und das schon länger macht die Sache nur noch schlimmer weil sie jetzt alles in den falschen Hals kriegt, denkt dass ich sie total negativ sehe und das ist für sie auch schlimm.  Es ist eigentlich eine lächerliche Sache, aber es ist auch so schlimm dass ich eigentlich nicht mehr leben will, ich hab nur noch Schmerzen und Trauer! Und es ist ein Teufelskreis weil ich durch diese Beziehungsgeflechte nicht im Gleichgewicht bin, ich bin innerlich nicht bei mir selbst weil ich das Gefühl hab ich muß immer "geben" und weil das für mich nicht okay ist blockier ich mich nurnoch mehr selbst. Und lass den Kontakt so bestehen. Es müsste irgendwie möglich sein das zu durchbrechen, ich mein nur weil ich erwachsen werden will heißt das dochnicht dass ich ein anderer MEnsch bin. Aber daran scheitert die Sache. Ich weiß, ich sollte ein Therapie machen, ich mach ja auch eine die bald anfängt, aber ich kann halt trotzdem nicht mehr. Und dadurch hab ich noch mehr Schuldgefühle, weil ich mich belächelt fühl und ausgegrenzt weil ich alles so "dramatisch" sehe und "mein Leben wegwerfe" und eigentlich gibt es ja "keinen Grund so traurig zu sein". Okay, vielleicht bin ich wirklich zu nah an meinem Spiegelbild dran, aber das es so ist dafür kann ich nichts, es liegt eben daran dass ich immer so vernünftig und verantwortlich sein musste, das ich total überfordert war. Oder es liegt daran dass ich anderen meine Gefühle nicht zumuten will, weil ich damit schlechte Erfahrungen gemacht habe. Manchmal wünsch ich mir das die Welt einfach stehenbleibt. :'(

Fabian

#1
Ich hab mein altes Login wiedergefunden. Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps.

Fabian

ich bin seit genau tausend tagen registriert. und eine minute. juhuu!

Fabian

danke für deine Antwort wohlstandspudel. so wie Du das ausdrückst klingt das so einfach, "meine Psyche spielt mir einen Streich". Aber genauso ist es. Ich hab letztens irgendwo gelesen das es meistens die Qualitäten oder die Fähigkeiten eines Menschen sind die ihm zu schaffen machen.
Wenn man mehr fühlt kann man sich auch mehr Sorgen machen, und mehr verletzt werden.  

Naja, es ist schonmal besser das ich nicht mehr finanziell von meinen eltern abhängig bin, auch wenn ich des meistens (noch) nicht zu schätzen weiß.

Fabian

Ich hatte auch schon Vorgespräche bei einer guten Therapeutin, aber der musste ich letzte Woche ade sagen weil sie keine Verhaltenstherapie macht.  Ich habe zwei Jahre in der Psychiatrie verbracht um zu lernen dass es für mich wichtig ist nicht jedem einfach blindlings zu vertrauen und das ich nicht "anders als die andern" bin. Nur ist das eben schwierig wenn man eigentlich jemanden sucht dem man sich anvertrauen kann.

Ich hab nur manchmal so eine bodenlose Angst jemand zu werden der ich nicht bin, und dann kämpfe ich nur noch gegen meine nette Seite.
Weil irgendwie existiert da so eine Grundeinstellung: wenn man das Leben zu ernst nimmt wird man nicht mehr ernstgenommen, deswegen passt man sich an, muss man ja wenn man nicht verbittern will.



Ina

Hallo Du,

Dich hab ich hier ja ewig nicht gesehen! Ist echt schon lange her...
Aber schön, dass Du wieder zu uns gefunden hast (auch wenn die
Gründe natürlich weniger schön sind).

Wie geht es Dir denn inzwischen? Hat sich irgendwas getan oder
an Deiner Situation verändert?


Liebe Grüße!
Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

koboldblut(Guest)

Hallo Ina,

tut mir leid das ich mich nicht gemeldet hab.
ich hab versucht mich klarzukommen, aber an meiner Stimmung hat sich nicht viel geändert. Ich hab zum Beispiel neue Leute kennengelernt aber das ich mich von meinen Eltern nicht abgrenzen kann ist halt eigentlich weiter so geblieben. Es ist einfach nur kindisch; es hat sich schon was geändert das ich eben durch die Psyxhiatrie ein PaarLeute kennengelernt hab undnas ich in einer betreuten WG lebe. Ich nehm mir halt alles so zu Herzen weil ich das Gefühl hab ich muss mich dümmer machen als ich bin um die andern (meine Familie) nicht zu verletzen, ich weiß das Problemist das sich meine Mutter echte Sorgen macht und das ist eben der Teufelskreis, weil ich deswegen den Kontakt zu ihr vermeide. Weißt Du ich hab immernoch das Gefühl ich muss mein innerstes zeigen und so um mit anderen Menschen zusammen zu sein. Das man jeden gleich behandeln muss und sowas. Es ist einfach so ein Stigma das über mir schwebt, weil ich auch zu sehr auf Stimmungen von anderen Menschen reagier und sie über mich bestimmen lass, eigentlich ist das ne Fähigkeit aber mir hat es viel kaputtgemacht, und ich weiß das ich wirklich nicht dumm und destruktiv bin; aber ich hab dummerweise gedacht wenn ich meine kindliche Seite einfach zeige dann können meine Eltern dadurch aufwachen oder so, im Gegenteil, dadurch das sie sich noch mehr Sorgen gemacht haben und mich noch  weniger ernst genommen haben und  ich mich erhlich gesagt auch  verletzt weil da soviel Demütigungen rübergekommen ist hab ich mich ja erst so zurückgezogen.
ich könnte richtig nett sein, ich hab aber jetzt so extreme Hemmungen aufgebaut die dadurch auch noch verstärkt sind das ich eigentlich alles allein durchstehn muss.  Und ich hab nicht genug Vertrauen. Ich hab eigentlich schon ein gutes Gefühl, inzwischen zumindest. Eigentlich. Aber nur weil ich extrem meine Eltern "vor den Kopf gestossen" hab und so getan hab als wären sie nicht da.  ...Ich schreib morgen nochmal weiter

Ina

Klingt alles gar nicht gut.

Aber eigentlich ist es doch gut, wenn Deine Eltern sich Sorgen
machen! Das zeigt doch, dass sie Interesse an Dir und Deinem
Befinden haben. Sich zu öffnen finde ich dann richtig. Es tut
doch auch gut, mal über seine Probleme zu sprechen. Versuche
nicht, Deine Eltern oder Bekannten wegzustoßen und Dich von
ihnen zurückzuziehen - außer aber der Kontakt zu diesen Men-
schen tut Dir gar nicht gut und schadet Deinem Befinden! Dann
ist eine Abgrenzung schon wichtig und auch nötig, zumindest
für einen gewissen Zeitraum. Ich hatte auch lange Zeit den
Kontakt zu meiner Mutter unterbrochen, weil er mir einfach
nicht gut getan hat und mich immer mehr runtergezogen hat,
weil ich nur auf Verständnislogigkeit gestoßen bin. Inzwischen
geht es besser, weil ich gelernt habe NEIN und STOPP zu sagen,
wenn es mir zuviel wurde.
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

claudi

Hallo,

Ich kann dazu nicht viel beisteuern. Aber hast du schon mal daran gedacht deiner Mama mal nen Brief zu schreiben. Mit allem was dich momentan bewegt und wie du dich sozusagen ihr gegenüber fühlst.
Zum einen kannst du da alles sammeln, zum anderen kommt dan nicht sofort eine reaktion, wie es in einem Gespräch der fall wäre.

Ich denke du wirst Anfangs immerzu "Schuldgefühle" haben. Denn deine Eltern werden immer erst mal "Falsch" reagieren. Aber auch das Gehört zum Ablöseprozzes.

Deine Eltern werden loslassen wenn du ihnen die "Erlaubnis" dazu gibst.


lg Claudi
Ich kämpfe-bis zum Schluss!!
Step by step!!

Ina

Claudis Idee mit dem Brief finde ich auch gut.
Gerade weil dann nicht sofort eine Reaktion kommt.
Dann kann Deine Mutter erstmal über das Geschriebene
nachdenken, sich Gedanken dazu machen und zur Ruhe
kommen, ehe sie mit Dir darüber spricht.

Wäre doch mal einen Versuch wert!

Love is God's favorite daughter. (David Crosby)