Ende des Weges

Begonnen von Angel(Guest), 04 September 2009, 12:00:44

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Angel(Guest)

Abegekommen am Ende des Weges, gibt es kein Entrinnen, kein Weiterkommen. Es gibt auch kein Zurück, denn der Weg hinter mir löst sich auf, ist nicht mehr existent. Ich kann nicht vor , nicht zurück, bin gefangen in meinen Ängsten. Ich fühle mich aufgedunsen, wie ein Gimmibärchen dass man im Wasser vergisst. Ich habe Angst vor der Welt, alle starren mich an, machen mir Angst. Selbst das Essen, was mir geholfen hat, den Frust zu schlucken und mich zu beruhigen, hilft nicht mehr. Es hilft nichts mehr, es ist nur noch schmerzhaft und schwer. Ich habe große Angst , aber es gibt nur einen Ausweg. Ich kann das alles nicht weiter tragen, breche zusammen unter der ganzen Last. Langsam friedlich einschlafen und dieses Leid beenden..  :'(

Ina

Hallo Angel,

Deine Worte sind furchtbar traurig - sehr sehr ähnlich fühle
ich mich im Moment leider auch! Man hat das Gefühl, dass
der Tod der einzige Ausweg ist, um endlich von all dem Leid
und Schmerz erlöst zu werden.

So denke ich aber nur, wenn ich "wirr" im Kopf bin! Wenn
ich klar denken kann, ist mir vollkommen bewusst, dass es
auch andere Möglichkeiten gibt, da wieder rauszukommen!

Vielleicht magst Du ja mal erzählen, was genau diese Last
auf Deinen Schultern ist... sprich: was Dich bedrückt!

Du wirst hier sicher einige Antworten bekommen!


Ich wünsche Dir alles Gute!
Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Angel(Guest)

Ich bin vollkommen klar und mich meiner momentanen Verirrungen bewusst. Die Tränen die schlucke schnüren mir den Hals zu und ich merke den Schmerz als brennenden Schrei aus meinem Innern. Mein Herz schlägt laut und bis in den Hals. Mein Kopf ist eine einzige schmerzende Wunde. Jede Bewegung ist eine Qual und Strafe fü sich. Der Wind spielt sein ganz eigenes Abschiedslied. Der Regel trommelt den Takt an meine Scheibe. Ich liege unter all der Last und das Atmen fällt immer schwerer. ES reicht zum Überleben - so ist doch alles auf ein Minimalprogramm reduziert. Schwindel als Zeichen der großen Kraft die die Last auf mich ausübt und mich umreisst. Ich möchte dieser Last entfliehen, doch so sehr ich mich auch dagegenstemme, jede Bewegung lässt die Last tiefer sinken. Es ist nicht wichtig, was diese ausmacht, es ist nur wichtig, dass der einzige Weg ist, sich zu ergeben, einfach aufhören zu atmen, den Puls stoppen und in dem Strudel der Zeit zu verschwinden. Muskeln werden schwach über die Zeit , gleichzeitig trainieren und arbeiten am Wegstemmen all des Leides ist unmöglich. Keine Hebele, keine Ideen, nur Erinnrungen, Schmerz und ein Irrgarten aus Glas. Ich sehe fröhliches Leben, Wachsen Blühen und Gedeihen ausserhalb des Glaskastens, aber bis ich den Weg hinaus gefunden habe, sind die letzten Reserven aufgebraucht.
Kraftlos sinke ich zu Boden.

Angel(Guest)

Zitat.
es ist dunkel und steinig und du wirst runterfallen, aber stehe wieder auf und laufe weiter.

Ein riesieger Felsbrocken hat sich gelöst, rollt den Abhag hinab, ih stehe unten wie gelähmt von meiner eigene Geschichte. Ich schaue genauer hin,  gebannt von der Schnelligkeit diese Gerölls, das an Größe zunimmt, je mehr es sich nähert - es ist meine eigene Geschichte, die auf mich zurollt, unaufhaltsam, ausgerichtet genau in mein Herz zu treffen. Ich bin wie paralysiert, kann mich vor blankem Entsetzen nicht bewegen. Einzelne Facetten meiner Erinnerungen, meiner Erlebnisse springen aus dem Steingeräll heraus, schreien laut auf, um mit viel Getöse auf den Abhang zu krachen, um einen neuen Anlauf auf meine Seele zu nehmen. Hilflos stehe ich am Rande des Abhangs, knieetief eingesunken im Sumpf der Traurigkeit. Jede Träne und jede neue Angst lässt mich tiefer einsinken.
Ein riesieger Sog, ein Knall  - es wird dunkel.

.....................

Ich öffne die Augen, kein Licht erreicht sie, es bleibt eine triste Dunkelheit, die mich in mir selbst gefangen hält. Ein unüberwindbarer Druck lastet auf meiner Brust. Der Stein hat sein Ziel nicht verfehlt, er sitzt mitten auf meinem Hert, begräbt all das, was mich hat menschlich erscheinen lassen unter einen schweren bleiernen Decke des Vergessens. Die Göße des Steins hat die Ausmaße eines Gebirgs angenommen unter dem ich liege mich mit diesem vereine unfähig diese alles wegzuschieben, hinfortzustellen, um das Licht wieder zu sehn.

Gefangen in meiner Geschichte und ausgeliefert meinem Schicksal, verharre ich unter diesem Stein bis auch das letzte Fünkchen Hoffnung in Form von Wandmalerein im Inneren des Steins verschwindet.


Angel(Guest)

Mit einem Meissel und einem Hammer von aussen, Stück für Stück oder mit einer größeren und stärkeren Maschinerie lässt sich ein Fels vielleicht bezwingen, aber nicht, wenn man drunter liegt.

Ich gebe auf und warte bis die letzte Luft entwichen ist.

Ina

Aufgeben ist nie gut!
Ich weiß wie es sich anfühlt, am Ende zu sein und nicht
mehr weiter zu wissen... Ich weiß auch, wie es sich an-
fühlt, einfach nur noch sterben zu wollen. Aber irgendwie
ist doch immer noch ein Fünkchen Hoffnung da, dass es
irgendwann besser wird, man einen persönlichen Sinn
für's Leben findet und wieder besser klar kommt.
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)