Inzwischen (Juni 09)

Begonnen von Lemming, 13 Juni 2009, 23:04:05

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Lemming

Hallo. Wieder mal muss ich einfach irgendwo meine Gedanken ordnen. Und auf diesem Weg geht das immer noch am besten, weil ich dann gezwungen bin, ordentlich auszuformulieren, was ich fühle.
Ein Drama, Trauma, wirkliches Problem oder sowas hab ich nicht vorzuweisen. Einfach nur Gedanken.

Wenn ich mir mal bewusst mache, dass ich grade das Gefühl habe, jeder Tag, an dem ich nichts bestimmtes mache, ist ein verlorener Tag.... was soll ich dann zu meinem bisherigen Dasein sagen???
20 Jahre, das waren 7290 verlorene Tage.
Ich habe wohl meine Jugend verschwendet, wie es so schön heißt.
Natürlich, ich bin immer noch jung. Und ich kann JETZT damit anfangen, etwas aus jedem Tag zu machen. Auch wenn ich mir dabei seltsam vorkomme, weil alle anderen schon so lange zu wissen scheinen, wie das funktioniert, "leben".... und ich erst jetzt damit anfange.

Auf einmal habe ich das Gefühl, mir läuft die Zeit davon. Nein, das ist nicht der richtige Ausdruck!
Dass sie läuft und nie wieder kommt, das wusste ich schon immer. Der Unterschied ist, dass ich inzwischen darüber panisch werden kann^^

Natürlich gibt es sie noch. Die schlechten Tage. Die herzzereißendste Musik rein und sinnloses Aus-dem-Fenster-gucken, bis sich das Datum auf der Armbanduhr geändert hat. Allerdings kann ich mir das eigentlich nicht mehr erlauben. Jeden Tag Termine - und das ist gut so!!

Natürlich denke ich immer noch viel zu viel nach. Dabei ist mir aufgefallen, dass die besten Momente meines Lebens immer die waren, in denen ich nicht nachgedacht habe - z.B. weil ich keine Zeit dazu hatte. Wie vor ein paar Wochen, als ich bei einer Party an der Bar helfen musste.
Ich war fürchterlich im Stress, aber es ging mir gut. Weil ich an diesem Abend impulsiv gehandelt und geredet habe. Vollständig im Jetzt. Vollständig in der wahren Welt.
Natürlich gibt es immer noch Tage, an denen ich Angst vor der Welt habe, an denen ich am liebsten ins Bett gehen und nicht mehr aufwachen würde. An denen ich mich deshalb so UNDANKBAR fühle, dass ich fast durchdrehe.
Warum kann ich nicht einfach glücklich sein, bei allem, was ich habe? Warum bin ich nie zufrieden, was will ich denn noch???


Manchmal denke ich, dass Menschen, die mich letztes Jahr noch kannten, mich nicht wiedererkennen würden. Dann fühle ich mich wie eine Verräterin, als hätte ich mich zum Negativen verändert... aber das habe ich doch nicht, oder??
Oder doch? Ist das der Preis, den ich für all das hier zahle?

Zukunft habe ich immer noch keine. Darüber darf ich gar nicht erst anfangen nachzudenken. Habe ich (!!!) etwa gelernt, den Moment zu leben??
Weiter als drei Monate in die Zukunft zu schauen, habe ich mir verboten. Ein Kraftakt - aber noch funktioniert es.
Großes Geschäft nochmal, ich habe 20 Jahre gebraucht, um herauszufinden, dass ich nur dieses eine Leben habe. Und jetzt ist es fast schon zu spät, um abgefahrene Dinge damit zu machen. Ohne an morgen zu denken.

Ich habe tolle Menschen kennengelernt. Ich kann mich zu meiner Überraschung in diesem Umfeld wohl fühlen.
Was ist Freundschaft?
Gibt es so etwas überhaupt?
Wo fängt sie an, und wie hat sie auszusehn, wie sich anzufühlen?

Hat Freundschaft etwas damit zu tun, möglichst viel zu geben? Ich habe Komplexe. ICh denke ständig: warum geben sich diese tollen Leute eigentlich mit mir ab, wo ich doch als Person überhaupt nichts zu geben habe??
Dann frage ich mich, warum ich die anderen mag. Und stelle mit Erleichterung fest, dass ich es nicht an einer konkreten Sache festmachen kann. Wen ich mag, den mag ich. Punkt.
Ist es das?
Ist das nur bei mir so? Müssen Freunde etwas zu bieten haben? Geht es überhaupt darum?
Können alle Leute, die Freunde haben, nicht genau sagen, warum eigentlich?

Wahrscheinlich könnte ich der glücklichste Mensch auf der Welt sein.
Aber der Nebeneffekt sind eben diese Komplexe. Ständig da.
Manchmal sind in meiner Vorstellung alle anderen Heilige, und ich bin nur Luft-, Platz-, Wasser-, Nahrungsverschwendung.  

Und warum sollte jemand, der fast fünf Jahre älter ist als ich und die Coolness in Person, Interesse an mir haben? Ich bin doch nicht.... intelligent genug, hübsch genug, interessant genug, ich hab das gar nicht verdient.
Ich könnte heulen vor Rührung, aber verstehen kann ich es einfach nicht.

[Und... überhaupt. Was ist das mit dir? Warum fühlt es sich nicht so an, als ob es DAS ist, worauf ich so lange gewartet habe? Warum registriere ich wie von weitem, wie süß doch alles ist, was du für mich tust, aber kann dabei nicht wirklich etwas fühlen?
Warum gibt es kein spezifisches Gefühl, wenn ich mit dir zusammen bin? Wo ich doch immer noch manchmal/bei bestimmten Songs dieses unheimlich intensive F.-Gefühl kriegen kann? Vielleicht ist mit F. der Zug wirklich abgefahren. Vielleicht war es das einfach. Wenn ja, dann tut es mir unheimlich leid für dich.
Ich würde es dir so gerne sagen können, du-weißt-schon-was. ]

Immerhin bekomme ich es meistens hin, bewusst in der wahren Welt zu sein.
Meine Fantasiewelten - meine Geschichten, Tagträume und die Welt meiner Lieblingsmusik - waren schon immer meine Zuflucht. Dream-fantasy-reality.
Manchmal bekomme ich nämlich ein bisschen Angst, nicht mehr richtig zwischen Fantasie und Wahrheit unterscheiden zu können.

Lemming

Seit ich hier bin, habe ich in verschiedenen Situationen gelernt, dass man tatsächlich schwimmen lernen kann, wenn man ins kalte Wasser geworfen wird. Weil die Angst, unterzugehen, ziemliche Kräfte freisetzen kann.

____________

Ich habe Sehnsucht. Manchmal bringt sie mich fast um.
Dies sollte der Sommer meines Lebens werden. Dabei bin ich schon mittendrin, und ich merke... er ist es nicht. Oder vielleicht doch, und ich weiß es nur nicht zu schätzen? Ist Sommer wirklich nur, was in deinem Kopf passiert? Worauf warten?

Und wieder mal bin ich hin- und hergerissen. Wie immer, zwischen allem.
Rechts und links, schwarz und weiß, auf und ab - manchmal habe ich das Gefühl, das ist mein gesamtes Dasein.
Was will ich? (Mal abgesehen davon, dass ich IMMER irgendwas WILL, und nie zufrieden sein kann!)

Sicherheit?
Oder Abenteuer?
Nach beidem diese Sehnsucht.
Ich will das Gefühl absoluter Geborgenheit, Angekommen-Sein, gefestigt sein. Einfach nur im Arm gehalten werden, nichts erklären müssen, nichts sagen, nicht verstellen, nicht rechtfertigen. Einfach nur sein.

Und ich will raus, ich will weg, was erleben, richtig böse abstürzen und wieder aufstehen, die Sau rauslassen, Party machen, LEBEN.

Wird es immer so bleiben? Mein Leben, ein ständiger Kompromiss?
Eigentlich wollte ich keine Kompromisse mehr eingehen.


Friedrich_ohne_K

Ja liebe Lemming, diese Frage habe ich mir früher auch immer mal gestellt:

Wie kann ich glücklich sein ! -
Oder wie werde ich glücklich ?

aber ich will dich erst mal willkomen heissen hier bei uns und ich freu mich dass du hier schreibst,
denn nur dann wenn du deine Probleme oder nur irretationen auch beim Namen nennst kannst du
auch auf ein entsprechendes Feedback hoffen hier.

Hier bei uns bekommst du bis auf ein paar ausnahmen auch ein wenig Hoffnung und darfst auch auf
eine dir zugeschnittene Hilfe erwarten denn wir alle bis vielleicht ein paar Ausnahmen haben auch
schon vieles für uns gerade hier durch die vielen Feedbacks dann an uns arbeiten dürfen und das
vielleicht dann auch gesagt bekommen dadurch was man selber oft gar nicht bemerkt wie man da
oft irrt und eben dann auch falsche schlüsse zieht und dann auch manchmal wiederum falsch handelt.

Ein Feedback hier sollte immer nur auf deine Probleme und nie auf deine Person sein dass wünsche
ich dir dass es uns bei dir diesmal gelingt dich nicht noch auch noch zusätzlich zu belasten.

Deshalb und nur deshalb will ich zu ein paar Punkten stellung nehmen die mir aufgefallen sind -ich zitiere:

****Wenn ich mir mal bewusst mache, dass ich grade das Gefühl habe, jeder Tag, an dem ich nichts bestimmtes
mache, ist ein verlorener Tag.... was soll ich dann zu meinem bisherigen Dasein sagen???  20 Jahre, das waren
7290 verlorene Tage.  Ich habe wohl meine Jugend verschwendet, wie es so schön heißt. ****

Ich weis -gerade wenn es um Gefühle geht dann sind es deine gefühle du du hast oder hattest -die ich oder kein
anderer je ändern kann oder wie ich es gar nicht versuchen will, aber ich will dich da vieleicht versuchen nochmal
nachzudenken ob nicht ein Tag dabei war an dem du da glücklich warst -denn schon von der mathematischen Seite
sehe ich hier es bedenklich und ich will ja es nicht "wie ein Haar in der suppe" suchen jenen Tag -aber ich will dir nur
damit aufzeigen dass man im Leben sich sehr viel einredet -sich praktisch unglücklich redet - stimmts!

Ich will mich nochmal wiederholen meine Zeilen sollen keine Kritik indem sinne sein das ich dich kritiseren will -sie soll dich nur anstoßen mal über dich und deine geschreiben worte selbst nach zudenken denn dich selbst
zu kritisiren das vermag ich nicht denn wir kennen uns ja gar nicht ich lese nur das was mir von dir vorliegt.

Ich schreibe dies deshalb so deutlich -auch für alle anderen die mich so wie ich fast schon glaube meinen total gut zu kennen
und deshalb bewerten immer zu müßen -selbst aber keine Kritik zulassen und du bringst es hier ja auf den Punkt :

****Natürlich, ich bin immer noch jung. Und ich kann JETZT damit anfangen, etwas aus jedem Tag zu machen.
Auch wenn ich mir dabei seltsam vorkomme, weil alle anderen schon so lange zu wissen scheinen, wie das
funktioniert, "leben".... und ich erst jetzt damit anfange.  ******

Ja -sie kommen immer diese Ratschläge - was oft wirklich "schläge sind" und mit _rat oft gar nichts zu tun haben
viele merken oft gar nicht mehr was sie sagen - wie sie in ihren manipulierten "Ratschlägen" nur ihre Selbstdarstellung
und ihr "angebliches Wissen" herausstellen wollen -ihre angeberei ihr protzen zur schau stellen wollen und gar nicht
mehr merken oft wie daneben sie legen und total mit ihrem Narzissmus vom Thema abweichen.

Ich kann dich da sehr gut verstehen wenn man auf solche Menschen triffft die nur sich im sinne haben und
keine andere Meinung gelten lassen neben sich -ach das kenne ich muss nur lachen wie offensichtlich es
doch auch dir auffällt und du es so herrlich dargestellt damit hast.

Aber ich denke wir sollten ihnen nicht die Zeit widmen -sondern wie du auch ja verstanden hast an den wesentlichen
Dingen arbeiten -an dir selbst das ist für mich und wie ich weiter feststelle auch für dich notwendig - du schreibst ja weiter :

****Manchmal denke ich, dass Menschen, die mich letztes Jahr noch kannten, mich nicht wiedererkennen würden.
Dann fühle ich mich wie eine Verräterin, als hätte ich mich zum Negativen verändert... aber das habe ich doch nicht,
oder??  Oder doch? Ist das der Preis, den ich für all das hier zahle?  ******

klar -zahlt jeder immer irgendwo den Preis ! Es ist ein trugschluß zu glauben das worte ausgesprochen immer
billig sind odern nichts kosten -im gegenteil sie kosten viel vieleicht nicht Geldmässig aber sie kosten immer!

*******Auf einmal habe ich das Gefühl, mir läuft die Zeit davon. Nein, das ist nicht der richtige Ausdruck!
Dass sie läuft und nie wieder kommt, das wusste ich schon immer. Der Unterschied ist, dass ich inzwischen
darüber panisch werden kann^^ ******

Ja- genau um das geht es mir -das es dir so vorkommt dass du panik bekommst -das gefühl kenne ich zu gut
das man merkt -man verpasst irgendwas -nur weil man mit den Jahren eben reifer und erfahrener wird kommt
es dann irgendwann mal zu diesen spannungsfeld und man entkommt ihn kaum was man da so rumhirnt!

Ich denke noch oft daran an die Zeit wo ich so viel Steress mit meiner arbeit hatte -kaum zum schlafen kam
und ich mir aber grade wegen meiner Selbständigkeit immer mehr sorgen um meine Zukunft machte - ich
oft nicht schlafen konnte wie ich es bis in die Rente schaffe und vorallem von was ich leben sollte danach ?

Dieses Denken an die zukunft wurde immer mehr zum Stress für sich selbst dass selbst aus heutiger sicht
dies gerade verhindert hat weiterzuarbeiten und es praktisch sich verselbständigte bis zu einem späteren
Zeitpunkt als mir klar wurde dass ixch diese Rente ja nie wollte und ich doch eigentlich nur arbeiten wolle
bis ich umfalle und warum soll ich dann daran denken -es viel mir jahre später einfach wie schuppen von
den augen -dass ich mich da schon wieder in was reinredete was gar nicht sein kann!

Du schreibst das du tolle Leute kennengelernt hast und bezweifelst gleichzeitig warum ?
Und das du kein guter Mensch wärst so wie ich es deinen worten entnehme -das ist auch wieder was man
immer sehr gut kann wenn man sich selbst unglücklich machen will -dann redet man sich das gerne ein
wei schlecht man doch ist und das man es gar nicht verdient geliebt von den anderen zu werden!

Ich weis nichts von dir -aber ich spüre das es eben so nicht ist und egal wie sie mich in der Luft zerreisen
ich habe da ein sehr gutes Menschengespür -ich höre oft nach Jahren auch da und vorallem da wo es zu unstimmigkeiten
oft kam das ich doch recht behalten habe in miener mühe in die Gedanken andere zu kommen - ich will mich
nicht loben
aber ich bin trotzdem auch froh dass ich viele kenne die es dann auch eingestehen für sich undqauch manchmal
für mich -wobei das sich selber eingestehen wichtiger ist als das mir eingestehen denn ich bin nie nachtragend
und täusch mich auch zu oft dass es nicht sein könnte dass ich da irre.

Danke dass du mir zugehört hast
liebe grüße aus Hessen Friedrich ohne K