Ich stell mich vor....ich bin Krokussin

Begonnen von Krokussin, 26 März 2009, 17:55:29

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Krokussin

Hallo, ich bin Krokussin,

ich hatte vor 3 Jahren ein Burnout und bin immer noch nicht arbeitsfähig, aber lebe ohne Medikamente und komme einigermaßen gut klar.
Meine Kinder sind ziemlich erwachsen, 3 Tochter (28, 26,23) und ein Sohn (19), der noch im Haus lebt bei mir und meinem Lebenspartner.

Tja, ich weiß nicht, was relevant ist...ich bin eine sehr verständnisvolle Mutter gewesen und wollte immer allen alles recht machen und habe auch vier gelungene Kinder, die ich sehr liebe.
Doch mein Sohn kommt irgendwie nicht klar mit dem Leben und ich glaube, ich habe gerade mit meinem Verständnis und meiner "Schwäche, sag ich mal" viel falsch gemacht.
Doch ich konnte einfach nicht mehr.
Zuviel hatte ich ausgehalten, zuviel geholfen, zuviel gearbeitet,zuviel geliebt,  zuviel, zuviel...ich hatte keine Kraft mehr. Es war viel passiert. Nach 21 Jahren hab ich mich vom ersten Mann scheiden lassen, der sich kaum um die Kinder gekümmert hat, für meinen Sohn fatal. Den zweiten Mann hab ich für einen guten Vater gehalten, aber er kam nur mit den Töchtern klar, den Sohn lehnte er ab.

Mein Sohn war immer lieb, aber hatte Probleme, dann kam noch Krebsverdacht hinzu,....ich will nicht darüber schreiben, es belastet mich zu sehr und ich fühle mich so schuldig, weil er es noch nicht geschafft hat, seinen Weg zu finden.

Jetzt versuch ich, mein Leben in die Hand zu nehmen, ich mache mir eine Tagesstruktur, die ich weitgehend einhalte, ja, ich gerate manchmal geradezu in Panik wenn etwas dazwischen kommt.
Ich schaue nach meinen Eltern, ich bin ja Altenpflegerin und ´bin von Nutzen bei mancherlei Dingen und versorge meine zahlreichen Tiere, die ich sehr liebe. Auch einen lieben Partner hab ich gefunden, der meinen Sohn annimmt. Leider hat sein VErsuch, ihm in seiner Firma eine Lehrstelle zu verschaffen noch nicht geklappt, er steht auf der Warteliste, weil eben in seinem Lebenslauf ein paar Lücken sind.

Trotz allem, ich will positiv sein, ich will nicht mehr aufgeben und nur noch Angst haben. Ich will an mich und meine Fähigkeiten und vor allem - auch an meinen Sohn glauben. Er hat sicher meine depressive Neigung geerbt und ist auch sehr sozial. Bei ihm sind immer Freunde zugange und sie kochen sich und spielen Pc und all sowas. Ich will dem Leben vertrauen und den Menschen. dAs geht aber nur, wenn ich auch mir vertraue, deshalb will ich wirklich für mich da sein und mich nicht mehr fertigmachen für alles, was ich in meinem Leben falsch gemacht habe.

Ich glaube an das Gute und an das Leben
Krokussin :)

Fee


Hey Krokussin,

ich habe gerade Dein zu viel,zu viel,zu viel im Kopf.

Vllt. hast Du Deinem Sohn ja auch zu viel abgenommen und jetzt ist er unsicher in allem.Vertraut auf Dich,statt auf sich ?

Oder ist er vllt. auch zu faul ? Mama wird`s schon richten.

Oder hat er vllt. bei allem zu viel,zu wenig erhalten ?

Z.B. Liebe,Aufmerksamkeit,Zuwendung,usw. ?

Fehlt ihm vllt. auch das nötige Selbstvertrauen ?

Du schreibst er ist lieb,vllt. auch zu lieb ?

Will Dich vllt. nicht "Im Stich lassen",indem er seinen eigenen Weg geht ?

Weißt Du,es kann so viel ... hm, ... es kann alles Mögliche sein oder auch nichts.

Vllt. machst Du Dir aucxh einfach zu viele Gedanken ?


Erstmal herzlich Willkommen im Forum !

L.G. Fee

Krokussin

Hallo Fee,
vielen Dank für deine lieben Worte.

Ich weiß, daß es gar nicht möglich ist, ein ganzes Leben in ein paar Worten zu erklären...
Ich bin ein Mensch, der zu Schuldgefühlen neigt und sich für alles verantwortlich fühlt. außer für sich selbst. So war es mal, nun wird es anders.

Weißt du, ich hab hier im Forum gelesen, daß viele Probleme mit den Eltern haben und dann hab ich gedacht, ich hab es grad anders gemacht und vielleicht ist das auch ein Fehler? Ich weiß es nicht. Ich mache alles, so gut ich kann. Manchmal reicht es nicht. Klar, ich weiß, es kann auch zuviel sein. Und gleich´zeitig zuwenig. Härte, Fordern, Pflicht.
Meine Mädchen gehen alle 3 ihren Weg. Ich denke, mein Sohn wird ihn auch noch gehen. Bisher hate er kein männliches Vorbild und ich will nicht mehr an allem mir die Schuld gehen. Das ging soweit, daß ich nicht mehr leben wollte. Ich fühlte mich an allem schuld, damals vor 3 Jahren und auch vorher, lange Jahre.

Ich hab es anders gemacht als meine Eltern, weil ich sehr unter meinem Vater gelitten habe. Doch alle Extreme taugen nicht. Und ich sehe, daß es nicht möglich ist, keine Fehler zu machen. Grade, wenn man keine machen will. Denn wir sind Menschen und ich auch.
Das lern ich, mich annehmen, das ist die Basis, um heil zu werden. Es wird Zeit. Habe lange genug gelitten. Auch das ist ein Vorbild und ich möchte ein gutes Vorbild sein und kein Märtyrer, das mag ich gar nicht.

Ich bin auf dem WEg, anders kann ich nicht sagen. Fertig bin ich nicht, noch lange nicht. Aber wenn nicht in diesem Leben, dann vielleicht in einem nächsten.
Alles Liebe
Krokuss (komischen Nick hab ich mir da ausgesucht :-)

Krokussin

Danke Wohlstandspudel,

ja, so ist es. Ich habe bei all meinen Kindern bisher die Erfahrung gemacht, daß sie irgendwann einen anderen Weg eingeschlagen haben, wenn ich sie in Ruhe gelassen habe und ihren Weg alleine finden ließ.
Meine 3. tochter sagte einmal, daß sie ihre eigenen Fehler machen wolle und ein REcht darauf habe. Nun, das hat sie gemacht und jetzt bin ich froh, daß ich sie gelassen habe.

Meine Eltern wollte mich damals nicht lassen und aus Trotz hab ich meine Ex-Mann geheiratet und 21 Jahre durchgehalten. Und sie ist ganz meine Art :-)

Es ist halt nicht immer so leicht, zuzuschauen, besonders, wenn ich merke, daß er nicht hinschauen will und sich wegmacht mit PC, Freunden, Spielen, rauchen...aber es ist, wie es ist.

Ich glaube, es wird alles gut, wir sind beschützt.
Alles LIebe
Krokussin

21HEIDI

Hallo Krokus!
Zuerst mal ein Willkommen hier von mir.
Ich würde Dir gerne ein paar Zeilen von mir schreiben und bilde Dir dann selbst Dein Bild.....

Mein Sohn wird heuer 18 und meine Tochter wäre 22 Jahre.
Vor 11 Jahren der erste Schlaganfall,totale Lähmung,1 Jahr Krankenhaus und Reha...
Ehe war eben falls ein Chaos...
Vor 2 Jahren die erste Krebsop,Unterleibskrebs...
Vor 1einhalb Jahren die 2.Diagnose:Darmkrebs
Inzwischen 12 Krebsoperationen...
Demnächst wird mir die HWS operiert,3 neue Bandscheiben kommen rein,u.s.w...

Meine Kinder mußten sehr früh lernen,daß man auf sich selbst schaut und wie man dies oder das alleine tut.
Auch ich hatte am Anfang meine "Schuldgefühle",die wahrscheinlich jede Mutter hat.
Aber die Ärzte erklärten mir immer wieder und wieder:
Kinder und Tiere kommen mit einer Behinderung schneller und besser zurecht,als die Erwachsenen!!!
Und das stimmt!!!
Wenn die Mama eben nicht so kann,dann kommt man eben zu ihr.
Du brauchst Dir wirklich keine Schuldgefühle machen,das kannst mir glauben.
Wenn Du mehr wissen willst,kannst gerne meinen Namen anklicken und mir per E-Mail schreiben.
HEIDI.21@gmx.net
Liebe Grüße,
HEIDI (44)  :-)

Crying Angel

Hallo Krokussin!

Ich heiße dich hier erstmal Herzlich Willkommen im Forum!

Ich denke auch, dass du dir keine Schuldgefühle machen musst, denn auch dein Sohn wird seinen Weg finden! Vielleicht nicht so schnell wie deine 3 Mädchen, aber er wird es bestimmt schaffen!
Als ich deine Geschichte gelesen habe, kam in mir ein ganz komisches Gefühl!
Du musst wissen, ich habe nie die wirkliche Liebe meiner Mutter zu spüren bekommen, immer nur meine Schwester, die fast 7 Jahre älter ist!
Ich habe sehr früh Verantwortung übernommen, leider immer nur für alle anderen, mich habe ich dabei immer vernachlässigt und ich hätte mir gewünscht, dass auch mal jemand nach mir schaut!

Ich wünsche dir und deinem Sohn viel Kraft!

Liebe Grüße Michi
Auch kleine Veränderungen können glücklich machen ;)

Krokussin

Danke Michi und Heidi!

ihr seid ja lieb, dankeschön!

@ Michi, das tut mir leid, daß ein komisches Gefühl bei dir hochgekommen ist und hoffe, es geht dir gut? Das wollte ich nicht, etwas auslösen!

@ Heidi, da hast du schon viel Schlimmes erleben müssen, das tut mir leid. Ich finde es toll, wie deine Kinder und Tiere damit klargekommen sind und klarkommen.

Ich wünsch dir, daß alles gut geht mit der OP!

Danke für eure lieben Worte ihr zwei!

Alles LIebe
Licht

Friedrich_ohne_K

Hallo Krokossin,
auch von mir herzlich willkommen und ich lese dich sehr intensiv noch und brauch noch ein wenig Zeit -
ist das oki für dich wenn ich mir sie für dich nehme dennich will dir nur sagen dass ich mich freue dass du
bei uns bist fühl dich wohl hier und schreibe was dir auf dem Herzen liegt -

liebe Grüße aus den schönen Hessen Friedrich

21HEIDI

Hallo Krokus!
Danke für Deine lieben Worte.
Irgendwie werde ich die OP schon schaffen...klar...
Und auch dies habe ich meinem Sohn in Ruhe und genauestens erklärt.
Klar war er auch erstmals geschockt,aber er kommt damit zurecht.

Und glaube mir:
Ich habe auch diesesmal keine Schuldgefühle.
Kinder lernen sehr schnell und wenn wieder mal was sein sollte,kommen sie sehr gut damit klar.(Im Gegensatz zu den Erwachsenen)
Das Kind wird IMMER zu Dir halten,die "Freunde" gehen aber.....da sieht man dann erst,wo die wirklichen Freunde sind!
Liebe Grüße und mach Dir keine Schuldgefühle,
HEIDI :-)