Erkenntnis allein bewegt keinen Berg!

Begonnen von Strider, 28 Februar 2009, 04:30:54

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Strider

Die Sinnlosigkeit von Erkenntnissen ist oftmals ein Teil der Wahrheit den man nicht sehn kann.
Nicht sehen kann, hinter Notwendigkeit und Ansprüchen.
Den man nicht sehen kann, hinter Bedürfnissen, Eitelkeiten und Verbindlichkeiten.
Nicht sehn kann, hinter Verletzungen, Positionen und Bewusstsein!
Versteckt hinter Moral, Geist und intellekt.

Schön behütet und wohl verpackt, an einem Ort der oftmals unserer zugänglichkeit völlig verborgen ist und der auf grund gut gesicherter Haltemechanismen, ein annähern und verarbeiten gradezu unmöglich macht.
Alle Zeichen auf "Stop", alle Ampeln auf Rot und alle Sinne geschärft, um unserer Versagen nicht wahrzunehmen!

Die Erkenntnis selbigen Musters sollte man auch für sich behalten, weil die problematiken Personenübergreifend zu sein scheinen und man genau aus den eben genannten Gründen, auf Wiederstand stossen muss.
Muss als inszenierung der Unschuld und Maskierung der eigenen Fehlbarkeit.
Maskiertes Sägen an unserem eigenen Ast, in der Hoffnung niemanden als Zeugen zu wissen, am besten nicht mal uns!

Tranceartiges handeln im Unvermögen, als Zukunftssicherung!

Das letztendliche anerkennen, der fehlenden Anerkennung, könnte das fehlen erträglicher machen!
Wird aber zumeist, mit der uns schützenden Ignoranz die ja als langjähriger Verbündeter nicht verraten werden möchte, als Märchen abgetan und das Heilende Momentum der Erkenntnis verschoben auf den Jüngsten Tag!
Zu gegebener Stunde werden wir dann die Erkenntnis erlangen, das wir schon längst hätten handeln können.

Doch die Erkenntnis der Notwendigkeit, birgt nicht den Automatismus der Handlungsfähigkeit  in sich!

Erkenntnis als Triebfeder ist eine Utopie ohne gleichen. Gelehrte Erfahrung zeigt, das Erkenntnis als Triebfeder zum handeln allein nicht ausreicht und deshalb nichts, im eigentlichen Sinn des Wortes, an erster Erleichterung mit sich bringt.

Grade die Lehre der Konklusion unserer Erkenntnis, ist ein Schrecken der dem eigenen Unvermögen und der daraus resultierenden Scham in nichts nachsteht!
Als Mensch über diesen Dingen zu stehn und jeden Tag aufs neue, vollkommen Aufmerksam durchs Leben zu gehn und jeden Moment und jeden Gedanken als Triebfeder eines neuen und besseren Handelns zu erkennen, überstiegt doch die meisten Horizonte bei weitem!

Selbst das aufschreiben solch komplexer Zusammenhänge heisst nicht handeln zu können oder zu wollen!

Streicher

DarkJayRose

Hi Streicher^^

Irgendwie hat mich Dein Thread an eins unserer Gesprächer erinnert.

"Die Sinnlosigkeit von Erkenntnissen ist oftmals ein Teil der Wahrheit den man nicht sehn kann."

Ich finde diesen Satz prägnant, weil er so viel Wahres in sich trägt.
Weisst du noch, eines unserer Gespräche, als du mir sagtest, dass ich schon viel erkannt hätte aber nichts mit dieser Erkenntnis anzufangen wüsste... irgendwie musste ich beim lesen daran denken.
Du hast recht, erkennen allein reicht bei weitem nicht, wenn man nicht weiss, wie man zu handeln hat oder ob man die Kraft hat sein Wissen einzusetzen.
Vieles in uns streubt sich dagegen unserer Vernunft zu gehorchen und das zu tun, was doch eigentlich schon längst gewusst war.
Man kann versuchen dieses Verhalten zu ändern, doch glaube ich, dass die Angst vor der Erkenntnis selbst, die wir ja schon lang in uns tragen, uns auch daran hindert Dinge zu tun die eigentlich besser für uns wären.
Wissen und Handeln stehen für mich im Zusammenhang wie Fühlen und Denken... sie gehören zusammen doch werden sie ewig getrennt bleiben.
Man denkt, dass etwas nicht gut für sich selbst ist und doch fühlt man anders... genau so wissen wir was uns gut tut doch können wir nicht so handeln.

Wenn ich hier Mumpitz geschrieben habe, korrigiere mich bitte^.~
Liebste Grüße
Eure mal wieder schreibende
DarkJayRose

Ina

Zitat: "Vieles in uns streubt sich dagegen unserer Vernunft zu gehorchen und das zu tun, was doch eigentlich schon längst gewusst war.
Man kann versuchen dieses Verhalten zu ändern, doch glaube ich, dass die Angst vor der Erkenntnis selbst, die wir ja schon lang in uns tragen, uns auch daran hindert Dinge zu tun die eigentlich besser für uns wären."


Wow.... genau das ist es!
Oh man, wie gut das gerade passt.
Ich sehe genau das immer wieder an mir selbst!
Ich sehe die Dinge, die schlecht für mich sind, mir nicht gut tn.
Ich weiß, dass es besser wäre, bestimmte Dinge nicht mehr zu tun,
gewisse Menschen nicht mehr zu treffen, etc...
Aber ändere ich es?
Nein!
Weil ich nicht kann!
Trotz dieser Erkenntnis, trotz dieses Bewusstseins...
Es geht einfach nicht.
NOCH nicht!
Irgendwann, irgendwann...
Aber dfür braucht man eben oft Kraft und Zeit.
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Fee

#3

Wie wahr ... lieber Streicher ... wie wahr ... leider  :(

Zitat:"Doch die Erkenntnis der Notwendigkeit, birgt nicht den Automatismus der Handlungsfähigkeit  in sich! "

... auch nicht,wenn man weiß,dass die Missachtung einer Notwendigkeit,zum Tode führen könnte:

*Norbert ,Sex ohne Kondom ... Aids

*Wacki,Motorradraser ... Unfall

*Papa,Kettenraucher ... Lungenkrebs

*Sabine,Alkoholkrank ... Diabetes usw.

*Moni,Heroinabhängig ... Hepatitis C

*Jörg & Marlis,Mutti uvm. ... Depressionen ... Suizid

*Manfred,Julika,usw.,usw. und gestern Helga ...

... sie sind schon verstorben oder versterben daran,dass sie zwar die Erkenntnis einer Notwendigkeit erlangten,aber nicht danach handelten .

Sorry,sollte kein Gedenkplatz werden  :'(  

L.G. Fee                          



*Norbert ,Sex ohne Kondom ... Aids

Auf Wunsch einer einzelnen Dame ...

LostHope(Guest)

*****
*Norbert ,homosexuell ... Aids
*****

liebe fee, ich bin schockiert :) das klingt als wäre homosexualtät ein problem...und das risiko dabei ist, das man daran sterben kann...

"wer raucht, könnte lungenkrebs bekommen und wer schwul ist, kriegt aids" *hm* =)

was streicher sagt, stimmt leider... :(

..."problem erkannt, problem gebannt" funktioniert nicht....

dennoch denke ich....wer sich ändern möchte, der schafft es auch. dem fällt es nicht schwer auch so zu handeln wie er fühlt oder was der verstand sagt...

kommt sicher auch drauf an was man selbst an "schmackes" mit sich rumschleppt...

...möglicherweise ist es auch die angst etwas zu verändern....

grüße
LH




Strider

Genau so dachte ich es mir auch!

Es ist nicht möglich immer alles was wir erkennen auch zu nutzen um uns zu Helfen!

Aber wie es Jay beschrieb empfinde ich es nicht ganz! Es ist für mich kein Verhalten im eigentlichen Sinn!
Es ist ja nichts was wir gelernt haben, sondern ein Mechanismus der zu unseren Störungen oder unserem Charakter gehört!
Denn ich möchte nicht sagen das diese Problem nur "kranke" haben!

Wie Fee das aufzählte! Das sind ja nicht nur kranke Menschengruppen, die sie da als Beispiele benutzt, sondern es ist ein ordentlicher Schnitt durch die Gesellschaft!

Wie Lost sagte möglicherweise auch die Angst etwas zu verändern.
Wenn ich darüber nachdenke muss ich mit unbehagen feststellen das ich so leicht nicht meine Krankheit aufgeben kann. Es ist die mir vertrauteste Welt. Hier kenn ich mich aus, hier habe ich Sicherheit! Mein Schutz und mein Schild!
Was würde passieren wenn ich "aufhöre" krank zu sein und bemerke das sich nichts ändert?

Was ist wenn ich nicht Antriebslos bin sondern faul?
Das ich nicht Angst habe, sondern kein Mut?
Das ich wirklich nutzlos bin und nicht krank!

Da möchte ich auch noch einer Meinung wiedersprechen die hier verbreitet wird!

Es ist nunmal eine echte Krankheit und das von aussen Beobachten gibt keinen wirklichen Einblick!
Man kann uns Jahre zusehn und wird das Mass unserer inneren Zerstörung niemals wahrnehmen oder nachvollziehen können.
Bestimmt gibt es einen Schatten von Verständniss in "nicht Betroffenen", aber die letztendliche Wahrheit über Depressionen oder PersönlichkeitsStörungen im allgemeinen, bleibt den meisten "Gesunden" verborgen.

Was mir dabei noch als Gedanken kommt ist, das unser Anerkennen unserer Krankheit, vielleicht etwas gesundes ist. Das glauben an die eigene Gesundheit jedoch Krankhaft ist!

Wie Ina es sagte; "Aber dafür braucht man eben oft Kraft und Zeit."

Die haben nicht mal die "Gesunden" in ausreichendem Mass immer zur Verfügung!

lg Streicher  

Fee

#6

*Es ist nunmal eine echte Krankheit und das von aussen Beobachten gibt keinen wirklichen Einblick!*

... hey Streicher ... auch wenn Dein Thread ein anderes Thema hat...darf ich bitte kurz was dazu sagen gerade heute ...


Es ist so unfassbar,was psychisch kranke Menschen,sich oft
von irgendwelchen, dahergelaufenen völlig ahnungslosen, Neunmalklugsche*ßern anhören müssen !!!

Dabei haben diese als Kind vllt. viele Jahre schlimmste Quälereien überlebt,woran die selbsternannten Schlaumeier
längst abgekratzt wären !

Sorry, lieber Streicher ... puh ... jetzt geht`s mir besser  ;)

LostHope(Guest)

*******
Wie Lost sagte möglicherweise auch die Angst etwas zu verändern.
Wenn ich darüber nachdenke muss ich mit unbehagen feststellen das ich so leicht nicht meine Krankheit aufgeben kann. Es ist die mir vertrauteste Welt. Hier kenn ich mich aus, hier habe ich Sicherheit! Mein Schutz und mein Schild!
Was würde passieren wenn ich "aufhöre" krank zu sein und bemerke das sich nichts ändert?
*******

natürlich wird es veränderungen geben =) es dauert ein bisschen seine muster aufzulösen aber wenn man merkt welche gestalt der charakter annimmt, kann das ein sehr schönes gefühl sein.
auch wenn man sich mit seiner krankheit sicher fühlt, sind diese ganzen gefühle oftmals schwer zu ertragen....wäre es nicht ohne depressionen, stimmungsschwankungen, schmerzen etc. viel lebenswerter?

Strider

Ist völlig ok flatterchen, wat mut dat mut!

Aber ich denke das ist auch ein teil unserer schwäche, wenn wir uns nicht denken; "rutsch mir doch den Buckel runter!"

Vielleicht ist es aber auch das bessere Verhalten zu hinterfragen und uns zu kümmern. Wer weiss?
Da gibts bestimmt auch jemand der es besser weiss! ;)

Aber wem könnte man das auch übel nehmen?
Wenn man es als Mensch schafft, sich in dieser doch recht harten Gesellschaft ein Existenz zu bauen, ist man vielleicht nicht mehr gewillt wohlwohllend auf die "Versager" zu achten!
Da das Darwinsche Prinzip eben auch Einzug in unsere Gesellschaft gehalten hat, ist es kein Wunder das der Sozial Chauvinismus regiert!
Menschen die sich für etwas einsetzten und Erfolg hatten oder haben und diesen eben vielleicht auch durch eine Art Ellenbogen Mentalität erreichen mussten, werden sich allein schon zum Selbstschutz, nicht immer sachlich mit der Problematik auf der Strecke gebliebener auseinandersetzen können oder wollen!
Das ist womöglich so etwas wie ein Eigenläufer, der sich einschleicht wie ein Dieb in der Nacht!

Nichtsdestotrotz ist unser Blick immer ein Subjektiver und unsere Wahrnehmung könnte wirklich einfach gestört sein.
Dir wurde nie wirklich was getan, Du bist nur zu schwach!
Ich habe auch nichts erlebt, ich bin nur zu weinerlich!
Sinnsuche ist immer ein Suche nach wiedererkennbaren eigenen Werten!

Ich frag mich das oft Hope!
Ich meine auch das müsste es wohl sein, doch was kommt dann?
Hab ich dann mehr Mut oder mehr Antrieb?
Werde ich auf einmal einen Sinn in dieser Form der Gesellschaft sehn?
Kann ich mich dann frei und sicher im Rudel bewegen und mitreissen?
Kann ich fressen?

Das man Muster auflösen sollte die uns hindern etwas zu Entwickeln, gilt im übrigen bestimmt nicht nur für "Gesunde"!
Es ist wohl eine Tugend die allen Menschen gut stehn würde!
Vielleicht ist gesund sein aber auch; "gut mit Blockaden leben zu können!" ;)

Wer glaubt zu Wissen liegt womöglich schon falsch!
Wer Denkt ist dafür vielleicht überanstrengt!

Alles möglichkeiten, alles Wahrheiten, alles voll mit Subjektivem!

lg Streicher

LostHope(Guest)

*******
Ich frag mich das oft Hope!
Ich meine auch das müsste es wohl sein, doch was kommt dann?
Hab ich dann mehr Mut oder mehr Antrieb?
Werde ich auf einmal einen Sinn in dieser Form der Gesellschaft sehn?
Kann ich mich dann frei und sicher im Rudel bewegen und mitreissen?
Kann ich fressen?
********

das sind natürlich viele anforderungen die du da an dich selbst stellst und dich damit wahrscheinlich auch unter druck setzt. beantworten kann das sicher keiner direkt aber ich glaube schon das du mehr antrieb haben würdest.

warum ist es für dich so wichtig einen sinn in der gesellschaft zu sehen? willst du dich anpassen? ich finde es viel wichtiger das man mit sich klar kommt. das man sich selbst leiden mag, ziele im leben hat und diese auch verfolgt.
soziales umfeld ist auch wichtig aber sich ändern damit man der gesellschaft gefällt?

du wirst dich auch frei bewegen können :) deine ängste werden mit der zeit verschwinden und du wirst dir auch nicht mehr alles zu herzen nehmen. du wirst lernen auf dich zu achten und grenzen zu setzen...

mut zur veränderung....verlieren kannst du nichts....nur dazu gewinnen... =)

so...in dem sinne...

'ne hochmotivierte
Hope

YuRiku

#10
****Was ist wenn ich nicht Antriebslos bin sondern faul?
      Das ich nicht Angst habe, sondern kein Mut?
      Das ich wirklich nutzlos bin und nicht krank! ****

diese stelle fand ich interessant, weil ich auch schon sehr oft spekulationen darüber geführt habe, doch dabei durfte ich erkennen (!) :) , dass wenn ich "gesund" wäre, ich gar nicht mehr in der lage wäre so selbstkritisch zu denken und die kraft und den mut gefunden hätte (alleine wenn ich schon aus den depressionen mich entreissen könnte, hätte ich doch kräfte wie herkules...). verstehst du, was ich eigentlich damit sagen will? ich glaub ich weiss es selbst nicht mehr, lach. aber im allen übrigen gebe ich dir recht. kein außenstehender oder normaldenkender mensch könnte auch nur ansatzweise nachempfinden was in unseren birnen vorgeht, wenn er es nicht selbst schon durchleben musste. was vermutlich auch stückweit der grund unserer berührungs- oder besser gesagt vertrauensängste gegenüber solchen menschen erklären könnte. ich merke es zumindestens immer bei meiner familie oder freunden. alles schön herunterspielen und lachen über sich selbst, dann schnell auf klo verschwinden und kurz mal ein paar tränen vergießen und weiter gehts. streicher, wir sind alle heulsusen *taschentuch reich*. das witzige ist, du hast recht, auch für normalmenschen sind erkenntnisse immer wieder verblüffend, wie ich feststellen durfte. teilweise sogar amüsant, wenn sie meinen "was? oh nein, ich hätte nie gedacht, dass dich das so sehr beschäftigt!"
genial, vor allem wenn das deine eigene mutter zu dir sagt, die dich jeden tag sieht und deine bilder, die voller qualerfüllter gestalten und blutenden gesichtern sind. das ist so traurig, dass es schon wieder lustig ist... scheiss ignorantes volk, muss man sich auch erst auf die straße stellen und schreien "ich kann nicht mehr! ich will sterben, damit ich endlich meine ruhe habe"...?! traut man sich auch gar nciht, allein weil man dann weiss, dass die menschen einen nach dieser wunderbaren erkenntnis "sie ist ein psycho!" einen mit samthandschuhen anfassen... ich könnte grade wieder mein inneres auskot.zen und ihnen vor die füße legen mit den worten "guten apetitt, mein herz kommt als nachspeise."

psychoriku

Strider

#11
Ich glaube gar nicht mal das die "gesunden" nicht Selbstkritisch sind YuriKu. Sie sind vielleicht aber auch einfach zufriedener oder Selbstgefälliger.
Es könnte doch durchaus sein, das wir auf grund unserer Verletzungen, den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehn!
Was ich damit sagen will ist, das wir bestimmt nicht die einzigsten sind die selbstkritisch hinterfragen was auf der Welt nicht in Ordnung ist, aber "krank" genug um an der Antwort zu scheitern! ;)
Ein "gesunder" kommt vielleicht nicht auf den Gedanken in SVV, Selbsthass oder Depressionen zu versinken weil er für sich genommmen, als Individuum, so fest auf beiden Beinen steht, das er nur schwer ins Wanken kommt.
Uns hingegen haut alles weg!
Deshalb hab ich auch vor Jahren schon den Fernseher rausgeschmissen!
Ich bin nicht stumpf genug, um nicht heulend und mit übelkeit vor dem Fernseher zu hocken und zu ertragen, was Menschen Menschen überall auf der Welt antun.
Oder unseren Politikern zuzusehn, wie sie den Massen vorgaukeln, das die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft die Probleme des Staates zu verantworten haben!

Ich kann als "kranker" nicht mit dieser Gesellschaft umgehn. Mir persönlich wird zu oft schlecht und dann hab ich noch mehr Depressionen.
Die Gesunden scheint das alles nicht zu tangieren und das scheint das Gesunde auszumachen.
Obwohl ich schon manchmal,  auch grad wo ich dies schreibe, so meine Zweifel habe an der Gesundheit der anderen! Möchte ich "so gesund" sein?
Ich frage mich ganz ehrlich; "wenn ich der Welt gleichgütig gegenüberstehe weil ich gesund bin, möchte ich vielleicht gar nicht gesund sein?"
Die andere seite der Krankheistmedaille ist aber, das ich zwar denken kann, aber oft nicht mehr die Kraft zum umsetzen habe.
Also hilft mir die Krankheit auch nur bedingt!

Ich habe bei einer sehr guten Freundin übrigens bemerkt, das das herrunterspielen unseres befindens, die Schlinge um unseren Hals nur enger zieht!
Da muss ich mir die frage stellen ob ich nicht lauthals alles rausposaunen sollte. Oder ein etwas ruhigeren Weg gehe und einfach nicht aufhöre mich mitzuteilen!
Die Gesunden posaunen übrigens wie mir scheint!

Ja YuriKu, das den "Gesunden" manchmal auffällt mit was wir uns so beschäftigen ist bemerkenswert.
Bemerkenswert weil es für "Sie" scheinbar die normalsten Dinge der Welt sind und aus ihrem Bewusstsein total ausgeblendet scheint. Uns verstören für sie scheinbar banale Dinge und Geschenisse, über alle Maße!
Da müssen wir uns sicher fragen was ist da falsch gepolt?
Oder sollten sie sich fragen welchen anteil sie an uns tragen?

Das lassen wir mal lieber! ;)

Also wenn Du nun bei mir in der Nähe wohnen würdest, würde ich mich mit Dir zu einem Feldversuch verabreden YuriKu!
Ich würde ne Kamera mitbringen und filmen und Du würdest besagtes "auf die Strasse stellen und schreien" erledigen.
Ich denke wir würden uns wundern was für unterschiedliche Reaktionen auftreten würden.
Ich denke nicht nur Ignoranz würde zu trage treten, sondern sicher auch Beistand.
Was dann sicher auch nochmal von der Erscheinung des Probanden abhängig wäre.
Am Ende würden wir bestimmt sehr unsicher, wenn nicht sogar resignierend, vor dem Schnitt durch die Gesellschaft stehen und noch waidwunder unseren Weg nach Hause antreten.
Ich weiss das wir an einem Ort und in einer Gesellschaft leben, die sich die falschen Werte als Leitmotive gesetzt hat.
Da erscheinen die Menschen die sich noch trauen wie Fabelwesen einer anderen Zeit.
Das mit den Samthandschuhen glaube ich im übrigen nicht! Wir würden einen Tritt bekommen und nen Vogel gezeigt!
Von wegen Samthandschuhe!

Deswegen würde ich Dich auch immer gerne ermutigen weiter zu machen YuriKu.
Ich glaube Du hattest letztens einen beeindruckenden Avatar und da viel mir auf das ich Dich als Künstlerin warnehme!
Das ist eine Aufgabe der Kunst!
Horizonte erweitern oder verschieben. Sichtweisen erzeugen und Sichtweiten schärfen, um so eine Veränderung im Bewusstsein des Betrachters zu schaffen!
Werde Dir gerecht YuriKu und Du wirst der Gesellschaft gerecht!
Die Gesellschaft braucht Künstler, die Welt braucht Ideen!
Kunst gibt Ideen, ermutigt zum Denken und kann eine Gesellschaft formen!
Kunst als Ausdruck unsere Menschlichkeit, kann ein schärferes Schwert sein als ein Wortschwall so wie meiner hier!
Dein letzter Avatar hatte jenseits aller sprachlichen Möglichkeiten einen massiven Einblick in Deine Welt gegeben! Es war beeindruckend!
Es ist eine möglichkeit Dein inneres auszuko*tzen, ohne Dein Herz nachreichen zu müssen. Das trägt Deine Kunst in sich!
Die Kunst als Samthandschuh!!!

@Hope

Das waren keine Anforderungen die ich an mich stelle Hope!
Das sind Fragen die ich mir stelle! und ob ich dabei einen Anspruch auf beantwortung habe lass ich auch mal offen!
Das mit einer Gesundung oder einem möglichen vergessen unserer Thematik, eine Erleichterung einhergehen würde stelle ich auch nicht in Abrede, da hast Du sicher recht!
Es würde wohl so manches leichter werden und die freigesetzten und gesparten Energien stünden für anderes zu Verfügung!

Zur Sinn suche in der Gesellschaft kann ich nur sagen das ich das, so wie Du es deutest, nicht fomuliert habe!
Ich spreche der jetzigen Gesellschaft einen wirklichen Sinn ab. Es ist keine Gesellschaft die sich in Form von Gemeinschaft auszeichnet, sondern in meinen Augen eine Gruppe von antropophagen Einzelkämpfern die sich, über das Gebiet welches Sie bewohnen, als Gesellschaft identifiziert!
Ein für mich im moment bei weitem nicht erstrebenswertes Ziel!

Hingegen ein Ziel für uns selber zu formulieren ist natürlich richtig und da stimme ich Dir vollständig zu!
Diesem Ziel entgegenzustreben und ihm näher zu kommen, wird dann sicher auch zu den von Dir beschriebenen Veränderungen führen.
So wie ich es YuriKu weiter oben ja auch sagte!
Ziele verfolgen und sie zu erreichen, hat einen grösseren Wert als so mancher zu erkennen scheint!
Ein verschwendetes Talent ist grosses Unglück!
Wir sollten uns immer versuchen gerecht zu werden, denn dann wird uns genüge getan! ;)

lg, Streicher

pan(Guest)

also immer dieses über einen kamm scheren... antropophage einzelkämpfer? wie sollen strukturen entstehen, die an familie/sippe/clan/tribe erinnern, wenn wir uns darauf zurückziehen, uns auf bewertungen auszuruhn? simpel... gerade als depri ist man meist einzelkämpfer- nur, weil die anderen es auch sind, womöglich sogar schuld daran, dass man selber nich rauskomt.... menschen haben fähigkeiten- anpassung, das beste für sich herausholen im kontakt mit der umwelt... wenn das nich hinhaut, sind die anderen schuld. probier mal, dir vorzustellen, du hättest ein funzendes soziales netzwerk, würdest dich erfolgreich mit arbeitskollegen etc menschen auseinandersetzen, könntest öfter am tag mal lachen... wie denkst du, würde sich die gesellschaft anfühlen? wie ne einzelkämpferfront? es gibt ursachen. es gibt möglichkeiten. stumpfes einordnen in "alle bös und einzelkämpfer"... tja. geht. kann man machen. hilft aber weder dir noch mir noch irgendwem. denk ich mal. plädiere für und tendiere zu der bahauptung: alles eine frage der betrachtungsweise. in depriköpfen hat das meist keinen platz- dass die andern auch nur menschen und eben nich gleichzusetzen mit ...phagen sind. weiß, wovon ich spreche. alles liebe

YuRiku

#13
zunächst muss ich pan ein wenig widersprechen. ich selbst lebe in einem "arbeits-" beziehungsweise schulklima, in dem ich mich bisher wohlfühlte und in dem ich sogar beliebt war und meinen job als klassensprecherin, schülerzeitungsreporterin und künstlerin ausleben konnte. die ursprünge liegen weniger im außenstehendem arbeitsklima denke ich, sondern mehr in unserem näherliegenden umfeld, sprich familie und freunde, oder scheinfreunde. nahestenhende menschen haben meist höhere ansprüche und erwartungen, sind leichter enttäuscht und können sich eher trauen dir vorhaltungen und vorwürfe zu machen, als irgendein arbeitskollege.
aber gut, deine betrachtung hat wohl auch einen triftigen grund, sonst würdest du wohl nicht die arbeitswelt als kampf ansehen, bzw. es in den raum stellen.

streicher, ich kann nicht wirklich glauben, dass "alle" gesunden menschen so wenig mitleid mit ihrer eigenen welt verspüren. es gab immer unheimlich viele berühmte und sozial engagierte menschen, das sollten wir nicht vergessen und ich denke der ruhm war weder grund noch anstoß zur entscheidung des richtigen. oder glaubst du mutter theresa war eine gestörte? natürlich, nicht viele menschen haben das herz wirklich am rechten fleck meint man, doch ich glaube einfach nur, dass es ihnen nie so wirklich krass vor augen geführt wurde (wenn sie es sich schon nicht selbst vor augen führen wollen, muss das jemand für sie tun)
was ist falsch an uns? oder warum denken wir wie wir denken, warum beschäftigt uns das leid anderer und der der ganzen welt so sehr? weil wir dann unser eigenenes verdrängen? weil wir uns dann wenigstens ein stück weit als nützlich empfinden können? ich muss zugeben, mir geht es manchmal wirklich um einiges besser, wenn ich jemanden helfen konnte, somit war meine handlung wie thomas hobbes schon sagte, rein egoistisch, wenn auch unbewusst. ich habe zu meiner eigenen befriedigung gehandelt. gesunde menschen handeln nur einen tick eigennütziger würde ich meinen :). vielleicht liegt es aber auch nur an unserer sensibilität, weil wir so labil sind, das leid in unserer gesamten umgebung nicht aushalten und meinen schuld an allem zu tragen und dieses leid uns so sehr quält, dass in uns der drang danach schreit die welt zu verändern, zu bessern. und weil wir so kraftlos und phlegmatisch sind, kriegen wir es einfach nicht hin, was uns in noch stärkere depressionen stürzt. das denke ich zumindestens... oder zumindestens geht es mir so, nur weniger in bezug auf die menschheit, da ich mich eher auf die tierwelt konzentriere. du meintest "was menschen menschen antun", aber seht doch was sie hilflosen kreaturen antun! tiere sind ehrlich in ihrer ganzen gestalt und wir nutzen sie schamlos aus für unsere massenbetriebe, genforschungen, zuchthaltungen, um uns noch weiter zu überfetten! die welt braucht keine künstler, sie braucht eine radikale revolutionierung! ich als angehende möchtegernkünstlerin schäme mich doch schon mittlerweile für meine pseudovorbilder. hunde, die abgemagert in einer gallerie herumliegen, nach wasser winseln und keiner der sie beachtet! "auf der straße wäre der hund müll, ich habe ihn in meiner gellerie zu kunst gemacht!" das sind die worte eines künstlers? eines größenwahnsinnigen! genauso tätowierte schweine, besprayte hunde und noch schlimmeres. wir nehmen uns alles ohne zu fragen (in mir kocht gerade die wut der gerechten) und zu den samthandschuhen... meine familie macht um jeden direkten satz ein strengen bogen und tätschelt mir mittlerweile den kopf, anstatt wie früher gewohnt dagegenzukicken, sie haben einfach angst. ich weiss nicht streicher... klar kriegen wir von außenstehenden vllt den vogel gezeigt, doch wenn menschen einmal den ernst der lage erkennen (!) würden, dann wäre ihr verhalten auch dementsprechend zurückhaltender, oder  eben scheinbar "sensibler"... alles zum kot.zen, sorry. die gesellschaft braucht alles, nur keine künstler und ich will mich auch nicht der gesellschaft verkaufen, ich will sie umkrempeln, sagen "tierquälerei ist out! gewalt gegen frauen ist out! kindesmissbrauch ist out! und mobben von schülern oder kollegen ist out!" wie sehr vereinfacht sollen wir denn sonst vorgehen?? so viele fragen, keine antwort...

streicher, du bist in ordnung und ich hätte gerne mit dir die leute auf den straßen aufgemischt :)

knut(Guest)

hallo leute

wirklich beeindruckendes statement muss schon sagn ...

trägt nu zwar kein reim zum titel bei aber ich schreibs trotzdem mal was mir grad so in den sinn kam ...

dacht in der natur is derjenige der sich am besten an die gegebenen bedingungen anpasst bevorteilt oder sollt ich stattdessen sagen eher speziaölisiert hm klingt irgendwie bessa man muss halt seine "nische " finden
un da fällt mir nur noch ein dieser spruch "es gibt nix gutet ausser man tut es"

grüsse knut