Zurück im Leben

Begonnen von Alias2, 07 Februar 2009, 15:09:27

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Alias2

Hallo,

habe leider meinen Thread nicht mehr gefunden, wollte euch aber mitteilen, dass es mir wieder gut geht.

Meine Depris habe ich abgestreift, mein Selbstmord gottseidank nicht geglückt - aber dadurch habe ich einen Weg zurück gefunden, mir neue Ziele gesteckt, die Vergangenheit abgeschlossen. Mir geht es prima, ich bin glücklich mit meinem Leben so wie es jetzt ist und arbeitete hart daran, alles in die richtigen Bahnen zu lenken, so wie ich es möchte ohne mich in irgendeine Abhängigkeit zu begeben, sei es menschlich oder auch materiell.

Das Leben ist hart, ich bin härter, ich hab gelernt, was ich aushalten kann, was ich schaffen kann und wieviel das Leben mir noch geben kann.


Ich wünsche euch allen hier ebenfalls die Kraft, die dunklen Stunden des Lebens zu überstehen. Es gibt immer einen Weg und einen Grund irgendwo in den dunkelsten Ecken, die ein Licht bedeuten, dass man weiterkämpft um sich selbst.

Liebe Grüße Alias

Adrenalinpur

Hey Alias! Das klingt richtig gut!

Alles Gute für dein "neues" Leben!

Gruss Adre

Friedrich_ohne_K

Hallo Alias,

eine sehr schöne Nachricht und auch ein sehr gute empfehlung für viele hier auch da
weiterzumachen und nicht aufzugeben um letztendlich an ihr ziel auch zu kommen !

Ich habe dein Posting oder besser gesagt mein Posting dann auch "Zurück in die Zukunft" genannt
und sehe es auch so wie du das es schon Sinn macht für sich und sein Leben zu kämpfen!

Vielleicht nicht immer einfach -grade aus so einer Situation zu kommen und es kostet schon Kraft
das denke hast du bestimmt gebraucht und ich finde es Klasse das du uns es auch so sagts dass
es dir gelungen ist aus dieser Schattenwelt so wie ich sie bezeichne immer auch zu entrinnen !

Es ist nicht leicht und ich bin sehr stolz auf dich obwohl ich dich gar nicht so kenne -glaub aber
ich sehe du hast was was viele auch brauchen sollten nämlich auch ein wenig "Hoffnung" die man
auch doch braucht oder auch mut -mal anders auszudrücken um die Sache so zu gestalten.

Ich freu mich sehr für dich und vileeicht willst du uns ein wenig mehr über dich erzählen denn
es ist schade das dien Poszings weg sind aber auch wir hier sind eben nur ein "wink der Zeit"
und der Scheffe muss auch mal von sich was lösen um Platz für neues zu gewinnen.

Das ist dann oft auch wie in dem "inneren ich" was man ab und zu mal ausmisten sollten -nach
den oft lang angesammelten irretationen die manche jahrelang mit sich schleppen und nicht
unterscheiden könne wie unwichtig manche doch auch für die geistige entwicklung dann oft sind.

Für mich bedeutet das schon immer auch eine Reinigung der Seele wenn man sich von unliebsammen
doch endlich mal trennt und nicht länger seinen eigenen Wahnsinn trotzt -sondern auch mal den mut
hat dinge zu tun die einfach erst sinnlos erscheinen -aber letztendlich doch der weg ist der auch nur
aus der hölle führt.

Du hast es geschafft dem allen zu trotzen dich selbst zu überzeugen was zu tun war-

versuche uns oder die zu überzeugen die sich nicht trauen diesen doch wichtigen schritt zu tun  
lass uns ein wenig teilhaben oder gar provitieren von deiner "Livepower" von deinem Lebenswillen.

Ich freu mich immer wenn man sieht wei es einer schafft und freu mich für jeden der es auch noch
mitteilen kann - überzeuge uns oder teile uns dich noch mit -aber nur wie und was du selbst für
dich verantworten willst -denn es soll ja auch dich nicht wieder gefährten oder überfordern.

Ein Freund wenn du willst der Friedrich

Alias2

Mein Thread hieß mal "Sinnlos".

Ich hatte im Oktober 2007 meinen Mann bzw. Lebensgefährten nach einer schweren Erkrankung verloren und hier geschildert, wie elend ich mich gefühlt hatte. Ich habe sein "Sterben" sozusagen miterlebt. Und mein ganzes Leben war von einem Tag zum anderen vorbei. Da war der Herzinfarkt und die Monate im Krankenhaus, um dass dann doch im Oktober  2007 in meinem Beisein die Maschinen abgestellt werden mussten. Eigentlich wollten wir noch heiraten, aber nunja.
Danach hatte ich alles verloren. Mein Zuhause, sogenannte Freunde, Familie usw. Ich war völlig allein, überfordert, Schuldenprobleme, Geldprobleme, die Selbständigkeit, die Firmen, die Dinge, die immer dann rauskommen, wenn irgendwas zusammenbricht. Voriges Jahr im Oktober 2008 fand ich dann auch noch Beweise in den alten Sachen von meinem Mann, dass er mich betrogen hatte.

Jedenfalls war das Jahr 2008 die dunkelste Zeit in meinem Leben. Im Oktober 2008 brach dann alles zusammen. Mein Leben, meine Arbeit. Die Schulden erdrückten mich. Ich war fast völlig allein, keine Freunde, keine Hoffnung, kein Geld, keinen Sinn in irgendwas.

Ich hatte Angst vor Behörden, Ämtern usw. ich hatte kein Geld, hab mich nicht getraut zum Arbeitsamt wegen Hartz4 zu gehen, ich habe alles schleifen lassen und versucht mir mit Tabletten das Leben zu nehmen. Aber ich habe überlebt. Ich konnte auch nicht zum Arzt gehen, weil ich keine Versicherung hatte.
Nach dem Versuch habe ich einen langen Spaziergang gemacht, um mir zu überlegen, wie ich es schaffen könnte, mich richtig umzubringen und fragte mich dann: Warum?
Anstatt zu überlegen, wie ich mich umbringen, sollte ich doch darüber nachdenken, wie ich weiterleben möchte. Ich saß am See und sah einen wunderschönen Sonnenuntergang. Meine Hunde spielten, die Luft war superklar. Ich fühlte mich irgendwie geborgen.
Und da kam mir der Gedanke mir aufzuschreiben, was ich liebe, was ich möchte in meinem Leben, was ich eigentlich erreichen will. Das ging den ganzen November so. Ich schrieb alle Gläubiger an, ich ging zum Amt, schilderte meine Situation, hab alle Unterlagen zusammengesucht, alle Forderungen befolgt, meine Schulden geregelt, alles aufgeschrieben und aufgelistet, meine Wohnung gegen eine Übergangswohnung eingetauscht, meine Möbel verkauft oder verschenkt, mich von allem getrennt, was mir nicht mehr wichtig war. Nippeskram, Gegenstände, Unterlagen aus den letzten 25 Jahren, Krimskrams was man alles so anhäuft in seinem Leben. Und nur das behalten, was man zum Leben braucht. Klamotten, Computer, Fernseher, Kühlschrank. Normale Dinge eben.

Mein ganzer Besitz jetzt besteht aus 30 Umzugskisten. Das reicht völlig. Ich habe meine Schulden aufgelistet, Schuldanerkenntnisse unterzeichnet, Abzahlungsvereinbarungen getroffen, meine Unterlagen sind jetzt alle in Ordnung und werden aufgearbeitet. Ich bin jetzt arbeitslos, habe wieder eine Krankenversicherung, absolviere alle Untersuchungen, die man so machen sollte für seinen Körper. Ich teile mein Geld gut ein, dass ich meine Hunde ernähren kann und dass ich die Schulden abzahle. Mit Hartz4 nicht leicht, aber ich fühle mich besser denn je.

Ich hab mir aufgeschreiben, was ich wichtig finde. Ich habe eine Verantwortung für meine Hunde. Ich habe ein Kind, die ist zwar schon 18, aber trotzdem bin ich Mutter. Ich hab meinem Kind die Wahrheit gesagt, was ich empfinde, wie ich fühle, wie elend ich mich hier in dieser Welt fühle und deplaziert. Ich habe überlegt, was ich machen möchte und gemerkt, dass ich hier in dieser Stadt nicht mehr leben will, alles erinnert mich an meine Vergangenheit und das hindert mich daran, nach vorn zu schauen.

Jedenfalls hat sich so mein Wunsch durchgedrückt, wegzugehen, in eine andere Stadt. Die mir gefällt, wo ich mich wohl fühle.

Ich habe auch einen Freund, der immer da war, der mir Mut gemacht hat mich dem Leben zu stellen. Aber gleichzeitig mir auch gezeigt hat, dass ein Leben nur Sinn macht, wenn man es selbst gerne möchte, nicht nur um anderen zu gefallen. Das war immer mein Problem. Es allen Recht zu machen, das Richtige zu tun, damit andere zufrieden sind.

Jetzt tue ich Dinge nur, die wichtig um meiner Selbst sind. Ich möchte richtig arbeiten, egal was, ich bin stolz auf mich selbst, zufrieden mit mir selbst. Ich bin im Einklang mit dem, wie ich selbst bin. Ich möchte nicht mehr jammern und mich schlecht fühlen. Ich habe kein Geld, habe Schulden, ich habe keine super Wohnung, aber ich habe mich selbst. Äußerlichkeiten sind nicht wichtig. Status ist nicht wichtig. Ich fühle mich nicht mehr schlecht. Ich bin endlich von dem Zwang weg, anderen gefallen zu wollen.

Ich fühlte mich einfach nicht mehr wohl in der Rolle des Jammerns, der Traurigkeit, des Elends usw. Also kehrte ich alles um. Stellte mich aufrecht hin und sagte mir selbst: Du schaffst das!

Durch das Aufschreiben habe ich mich selbst gereinigt, meine Seele, mein Inneres. Durch das Aussortieren von materiellen Dinge habe ich mich von meiner Vergangenheit getrennt. Mit jedem Stück was wegkam, wurde es besser.
Man kann sich selbst verlieren in seinem Umfeld, weil man immer wieder darauf rumreitet, wie böse das Leben doch zu einem war, aber wichtig ist doch, wie man damit umgeht. Das sollte man immer bedenken.
Ich hatte mal einen Ex-Mann der mich auch erniedrigte, geschlagen hatte, usw. Ich hatte viele Bekannte und sogenannte Freunde, die einem suggerierten, man wäre nur etwas mit viel Geld, Prestige und den richtigen Kontakten. Viele Leute nehmen mich nicht für voll, weil ich nie studiert hatte usw.
Alles Blödsinn.

Nichts und Niemand kann mich runterziehen, das macht man immer selber. Ich lebe.
Ich lebe in einem Land, welches einem eine Wohnung stellt und wo man Hartz4 bekommt. Das ist mehr als andere Menschen auf dieser Welt haben.  Ich bin gesund und meine Tochter ist gesund. Ich habe meine Hunde und habe Verantwortung. Ich kann arbeitend und mir selbst etwas aufbauen.
Natürlich ist das nicht einfach, aber wer sagt, dass das Leben einfach ist?



Friedrich_ohne_K

Weist du liebe alias das mir jetzt die Tränen in den augen stehen und ich weis nicht
was ich dir antworten sollte oder überhaupt nur kann - denn du bist eine wunderbare
Frau und jeder der dich kennt kann stolz sein wenn du ihn die freundschaft anbietest.

Irgendwie hast du alles für mich richtig gemacht und ich erinner mich schon irgendwie
noch an dich -aber so richtig weis ich auch nicht mehr warum du damals so schnell
wieder weg warst wenn du jene warst die ich jetzt glaube in dir zu kennen.

du musst auch niemanden da irgensdwie rechenschaft abgeben für dein verhalten
denn gerade das ist das mindestenste was ein Staat wie unswere für dich und solche
in oft unverschuldet geradenen Umständen geratenen lieben Menschen, so wie du es bist.

Ich weis auch um die vielen Menschen die es oft nicht schaffen und eben dann nicht mehr
aus diesen schwierigen verhältnißen oftr rauszukommen -sie kommen sehr leicht auch
in so manche Süchte die alles dann auch fast noch unmöglich dann aber machen.

Ich danke dir für deine Ehrlichkeit und vorallem deinen Mut es auch hier sie mier nichts
dir nichts zu sagen -und ich weis das dieses dein Posting bestimmt noch mehr zum weinen
weinen bringt -zumindestens zum nachdenken das hast du schon geschafft -

dass jeder mal über sich und seine situation wirklich mal nachdenkt und ob er das wirklich
will was er vorhat. du hast es sehr gut geschildert sich mal wirklich gedanken zu machen
und sich nicht ins jammertal zurückziehen und drauf hoffen dass was passiert.

Wir alle das darf ich schon jetzt sagen sind sehr stolz auf dich -denn das du für uns auch
ein vorbild sein darfst dass darf ich schon sagen und ich bin mir sicher dass du noch die
anderen Löcher in deinem weiteren Weg auch noch schaffst zu überspringen denn sie
werden lieder nicht ausbleiben -aber für dich da hat der Lebensfrühling schon begonnen
auch wenn es jetzt mal Aprilwetter mal doch auch gibt so wirst auch du sie schaffen.

Ich wünsche dir alles gute -auch das du es alles weiter gut machst - und wenn du willst
dann  sprech auch weiter und stell dich noch den eventuellen fragen die bestimmt noch
kommen aber auch wenn es dir mal nicht so gut geht -ich denke dass wir alle dir schon
die Freunde sein wollen so wie du sie dir wünscht das würde mich dann auch freuen.

Liebe grüße Friedrich

dawn

Liebe Alias,

deine Kraft ist wirklich beeindruckend. Du hast nicht einfach nur eine Riesenleistung vollbracht - du hast alles verloren und bist doch wieder aufgestanden, hast die Ärmel hochgekrempelt und alles der Reihe nach abgearbeitet, was an Hochgebirgen vor dir lag. Ich find' das richtig super!!

Deine Schilderung zeigt den Abstand, den du offensichtlich inzwischen hast gewinnen können und manchmal braucht man genau das, um sich einen Überblick zu verschaffen. Dein Leben hat sich sehr stark verändert, aber du lebst und ich bin mal so verwegen, zu sagen, dass du auf dem richtigen Weg bist. Und ich fand zwischen deinen Worten auch deine Erkenntnis, dass das Leben auch mit weniger lebenswert sein kann, z. B. wenn man gebraucht wird, eine Aufgabe hat.

Ich freu' mich riesig für dich und hoffe, dass du dich mal wieder hier blicken lässt und ein wenig aus deinem neuen Leben erzählst... *lächelt*

Ganz liebe Grüße
dawn

Leilasmum21

Liebe Alias!

Vor Monaten habe ich deinen Thread gelesen, und war sehr traurig darüber, was du dort beschrieben hast.

Das ich jetzt so eine positive Wendung von dir lese, das berührt mich und es zeigt, das man es schaffen kann, wenn man sich selbst erkennt.

Du hast dich selbst erkannt. Du bist dir selbst wichtig geworden, das kann ich in deinen Zeilen klar erkennen!

Du zeigst allen einen Weg, den man gehen kann und muss. Ich finde das wunderbar!

Ich selber bin noch sehr jung, habe nicht annähernd das erlebt, was du erlebt hast, aber ich bin auch auf dem Weg bzw. war darauf mich kaputt zu machen, bzw. gefühlsmäßig abzustumpfen.
Aber dein Schreiben zeigt mir, das man sein Leben in die Hand nehmen muss, sich selber schätzen lernen muss und für sich selber einstehen muss, wenn man glücklich sein will.
Das hast du gelernt. Ich wünsche dir auf deinem weiteren Weg durch dieses Leben weiterhin, die Kraft und Stärke, die du hier zeigst, und gezeigt hast.
Auch viel Glück für deine Partnerschaft!

Ich bewundere dich sehr!

Lieben Gruß
Dani

Alias2

Danke Friedrich.

Es freut mich, wenn ich anderen Menschen Mut machen kann.
Ich bin kein Mensch, der sich in Süchten flüchtet. Keine Ahnung warum, aber noch nie habe ich Drogen genommen, ich trinke wenig Alkohol. Nehme grundsätzlich keine Medikamente. Diese Einsicht hatte ich schon als früher Teenager, dass diese Dinge das Leben nicht vereinfachen, sondern nur verschlimmern.
Ich schäme mich nicht, mein Gefühlsleben auszuleben, ob gut oder schlecht. Man sollte im Leben alle Höhen und Tiefen mitnehmen und durchstehen. Denn das ist das Leben.

Ich glaube die Kraft, dass ich meine schwierigen Phasen so durchstehe, habe ich durch eine Therapie vor ein paar Jahren gewonnen. Ich war damals 32 und hatte mich von meinem Ex-Mann getrennt und meine Tochter hatte eine ziemlich schlechte Phase und wäre beinahe ins Elend gerutscht. Damals bin ich zusammengebrochen und mein Mann (der gestorben ist) brachte mich zum Psychiater, weil er der Meinung war, ich kann meinem Kind nur helfen, wenn ich mich selbst wieder in Einklang bringe und mich von dem Gedanken befreie, dass ich an allem Schuld bin, weil ich eben so lange bei meinem Ex-Mann geblieben bin etc.

Jedenfalls hatte ich einen guten Therapeuten. Durch ihn habe ich gelernt, dass wir eben im Leben Entscheidungen treffen, die manchmal gut, manchmal schlecht sind, aber man eben mit den Entscheidungen leben muss. Das lässt sich nicht ändern und es bringt nichts, in der Vergangenheit zu leben und sich selbst immer wieder zu fragen: was wäre passiert, wenn ich anders, was wäre wenn .....

Fakt ist doch, dass wir jeden Tag Entscheidungen treffen, egal welche und wir müssen damit leben. Ich habe gelernt, dass ich ein Bauchmensch bin. Ich fühle Entscheidungen, ich treffe Entscheidungen nach Gefühl, nicht nach Kopf, nicht nach "so wäre es richtig" usw.
Und durch diese Therapie habe ich gelernt, dass eben mein Leben, meine Liebe zu dem Vater meiner Tochter eben so richtig war, wie es war. Ich hätte nichts anderes machen können. Ich habe einfach nach meinem Gefühl gelebt und gehofft, dass aus meinem Ex-Mann der Mann wird, den ich immer gehofft hatte zu lieben, aber einsehen musste, dass mein Ex.-Mann eben nie dieser Mann war.
Ich habe gelernt, dass Menschen so sind wie sie sind, dass man niemanden ändern kann, sondern nur akzeptieren kann, wie sie eben sind.
Man kann niemanden etwas vorschreiben, man kann sich niemanden schön reden, man kann niemanden formen.
So wie man auch selbst ich.

Genausowenig das Leben. Das Leben ist nunmal ein Zusammenspiel von Vorkommnissen, die geschehen, daran kann man nichts ändern. Sondern nur akzeptieren. Was bringt es mir, mich über Dinge aufzuregen, die ich nicht ändern kann? Nichts, außer Magenschmerzen, Kopfschmerzen und schlechte Laune.

Einfaches Beispiel:
Ich stehe beim Jobcenter an, dauerte 2 Stunden. In dieser Zeit haben sich viele aufgeregt, dass es zu lange dauert, dass die Bearbeiter unfreundlich sind, dass das ganze System Mist wäre usw.
Warum sollte ich da mit einstimmen? Damit ich schlechte Laune kriege? Ich kann das Anstehen nun mal nicht ändern, ich kann die Bearbeiter nicht ändern. Aber ich kann mir selbst beweisen, dass ich mir nicht wie ein Bittsteller vorkomme, sondern ich bin ein Mensch. Also lese ich Bücher, wenn ich warten muss, mache also etwas nützliches. Ich lächel die Bearbeiterin an und bin höflich und freundlich. Und schwups:
Die Bearbeiterin ist auch auf einmal freundlich.

Im Gegenteil. Ich für meinen Teil freue mich darüber, dass ich in einem Land lebe, dass mich aufgefangen hat in der schlimmsten Zeit meines Lebens und ich Geld dafür bekomme, dass ich was essen kann und das ich meine Hunde versorgen kann. Ich habe eine kleine 1-Zimmer-Wohnung und mehr braucht man nicht.
Möbel, Urlaub, Luxus - dafür muss man arbeiten, das muss man sich selbst verdienen, das schenkt mir niemand.
Und es gibt hunderte von Stellen, die für mich da sind, mir zuhören. Der psychatrische Dienst war für mich da, ich war sogar in einer Kirche und habe "gebeichtet" obwohl ich überhaupt nicht an Gott glaube. Es gibt hier dieses Forum, wo man sich alles von der Seele reden kann. Es gibt Telefonnummern, die rund um die Uhr für einen da sind.

Es gibt Menschen in dieser Welt, die schlimmeres erlebt haben als ich und mir zuhören. Die für andere da sind.

Natürlich muss man sich selbst bewegen. Niemand klingelt an deine Haustür und holt einem aus einem Tief. Man muss selbst etwas tun, wenn man etwas ändern möchte. Das ist das Härteste daran. Sich selbst aufzuraffen und zu einer Stelle zu gehen, um zu sagen: hier bin ich - ich brauche Hilfe!


Nicht ist härter, als sich selbst aufzuraffen. Nichts im Leben ist kann so schlimm sein, als sich selbst einzugestehen, dass man Hilfe braucht. Nichts ist schlimmer, als die Wahrheit über einen selbst zu akzeptieren, was man im Grunde für ein Mensch ist. Nichts ist schlimmer, als sich selbst gegenüber zu stehen und die Wahrheit über sich selbst zu akzeptieren. Das ist meiner Meinung nach das, was die Menschen kaputt macht. Nicht die Tatsache dass einem schlimme Dinge widerfahren oder das Leben nicht so rosig ist, sondern die Tatsache, dass man sich selbst nicht sehen will.

Niemand der mißbraucht wurde, ist daran schuld, niemand der geschlagen wurde ist daran schuld, niemand der schlechte Eltern hatte, ist daran schuld. Was einen daran fertig macht, ist der Selbstvorwurf, daran schuld zu sein, sich immer wieder zu fragen, warum ich? Womit hab ich das verdient? Warum geschieht mir das?
Das ist das was einen Verzweifeln lässt und was einen kaputt macht und davon muss man weg!

Dinge passieren. Und es kommt darauf an, wie man damit umgeht. Das ist das härteste im Leben, dass man sich nicht davon runterziehen lässt sondern kämpft. Um sich selbst.
Schaue nicht zurück, sondern immer nach vorn.

Behandel andere Menschen, wie du selbst behandelt werden möchtest.  - Diesen Leitsatz befolge ich seit dem ich denken kann. Auch wenn viele Menschen mir böse Dinge angetan haben, so gebe ich nichts böses weiter. Wenn andere Menschen nichts mehr mit zu tun haben möchte, dann trauer ich nicht darum.

Selbstwertgefühl - Das wichtigste im Leben und genau das ist es, worum man kämpfen muss. Um sich selbst, um seine Seele. Frei von Zwängen dieses Lebens, das doch so böse zu einem ist. Nicht das Leben ist böse, sondern die Menschen, die Umstände.
Das Leben ist gut, man sieht es an Tieren. Meine Hunde halten zu mir - egal was passiert ist. Sie geben mir Mut, Kraft und Zuversicht. Sie erfreuen sich an Streicheleinheiten, an Fressen, an Spaziergängen, an Spielen.
Warum machen wir Menschen es uns dann so schwer?




Alias2

Liebe Dawn, liebe Leilasmum

vielen Dank für eure Worte. Das ich andere so berühren kann, ist schön und freut mich.

Gefühle sind so schwierig. Das mit dem Abstumpfen hatte ich auch versucht, niemanden an mich ranlassen, nichts empfinden. Aber so bin ich nunmal nicht. Ich bin ein Gefühlsmensch, ich bin romantisch, ich bin einfach naja eben ich.  ;D und deswegen lebe ich alles aus. Höhen und Tiefen.

Versteckt euch nicht, redet über eure Gefühle. Wer damit nicht leben kann und euch nicht versteht oder euch auslacht, der ist es nicht wert, dass ihr eure kostbare Zeit mit diesen Menschen vergeudet.
Ich war lange Zeit allein, keine Bekannten keine Freunde. Aber das kommt wieder. Wenn man sich selbst kennt, dann erkennt man auch andere Menschen. und dann sieht man andere Menschen anders und weiß, mit wem man Zeit verbringen möchte. Jetzt habe ich wieder Bekannte, mit denen ich Spaß haben kann, die mich akzeptieren.
Nicht die anderen Menschen suchen sich meine Person aus, sondern ich suche die Menschen aus, die es wert sind, dass ich mich mit Ihnen abgebe. Das hört sich sehr egoistisch und überheblich an. Aber nur so glaube ich, dass ich leben möchte. Eben nicht mehr den anderen gefallen. Sondern in erster Linie mir selbst treu sein. Versteht ihr was ich meine?

ich wurde in meinem Leben mißhandelt, geschlagen, gedemütigt, vergewaltigt, belogen, betrogen, in den finanziellen Ruin gestürzt, ausgelacht, bedauert, mit falschem Mitleid überhäuft und wie ein Nichts behandelt.

Andererseits: Jetzt bin ich 37. Eine gesunde junge Frau, die eine Tochter von 18 Jahren hat, die ebenfalls gesund ist, die eine Lehre macht, ein Mensch geworden ist, die das Herz auf den rechten Fleck hat und ihr Leben bestimmt meistern wird. Ich hatte ein gutes Leben, ich hatte schönen Urlaub. Viele Menschen kennengelernt, durch die ich gelernt habe. Ich bin nie Süchten verfallen, ich habe niemanden jemals was schlimmes angetan. Ich hab nie gelogen, nie betrogen. Ich habe geliebt und wurde geliebt, auch wenn mein Ex-Mann nicht der Richtige war. Auch wenn mein 2. Mann gestorben ist. So habe ich doch schöne Zeiten erlebt, mit beiden Männern. Ich hatte Geld und hatte tollen Urlaub. Ich hatte viel materielle Dinge.

Das sind die guten Seiten. Daran wachse ich. Ich bin endlich angekommen in meinem Lernprozess in einer Mitte des Lebens wo ich erkannt habe, dass ich leben möchte, nach meinen Bedingungen. Ich bin im Moment arbeitslos und beziehe Hartz4 ich habe die nächsten 20 Jahre Schulden abzuzahlen und bin trotzdem glücklicher als jemals zuvor. Weil ich glaube, dass ich jetzt endlich erwachsen bin und mich einschätzen kann.

Und wenn ich soweit alles in meinem Leben geregelt habe, möchte ich gerne für andere Menschen da sein und Ihnen Kraft geben. Ich möchte etwas sinnvolles Tun und gemeinnützig etwas tun. Das ist mein Ziel.

Friedrich_ohne_K

#9
Glaub mir liebe alias das machst du bereits jetzt !

diese für dich so wertvolle arbeit der Gemeinützigkeit -denn ich bhabe hier noch nie so
positiv klingende Postings gehört wie deine hier und ich bin mir sicher viel wetzen schon
ihre Messer und machen es dir nach und gehen ran an die sachen nur durch die paar worte
die du uns hier gönst !

Ich will mich nicht immer nochmal einmischen denn ich habe schon viel gesagt aber das
mußte ich doch nochmal loswerden -ich bin sicher du machst auch in der Selbsthilfe
und in der Gemeinschaft noch deinen dienst und bin mir sicher mit erfolg.

vielöeicht noch ein paar worte zu der zukunft und ob man sie verändern kann oder nicht
bin ich schon der Meinung das man sie doch beeinflussen kann und auch sollte -

Denn man sollte aus dem geschehenen eben nur das negative nehmen als beispiel dann
um es ins positive zu wenden -das heist dann einfach versuchen dinge an denen schon mal
gescheitert ist versuchen sie nicht wieder zu tun - ich nenne es "ich konstruiere meine Zukunft"
wo ich bisher ganz gut gefahren bin denn ich habe ähnliches erlebt wie du vielleicht nicht ganz
so tragisch wie du -aber ich habe alles -aber auch alles zurückgelasen vor einen halben jahr
undmir ist es fast so gegangen wie dir und ich habe nur auf kisten und sperrmüll gehaust-
aber ich habe heute schon ein schönes putziges zuhause und alles was da stweht gehört mir
es ist kein Schloß es ist keine Burg es ist keine Prunkwohnung -aber mein zuhause in dem
ich mich reinkuscheln kann so wie ich will und mit dem ich machen kann was ich will !

Ich weis auch was Geldverdienen heist und ich hatte auch schon viel Geld -aber mit dem
Geld und dem Reichtum war ich ärmer als heute -glaub mir ich bin glücklich und zufrieden!

Es ist ein trugschluss wenn man glaubt -geld oder Vermögen macht alles -ich bbehaupte sogar
es macht krank -eifersaüchtig und gehässig -denn ich kenne keinen so wie du und auch mich
der mit seinem Leben mehr anfangen kann ohne Geld als mit dem ganzen Plunder.

Aber klar ich hör jetzt auf denn das glaubt mir sowieso keiner - nicht mal ich hatte es ja geglaubt
das dies alles so einfach ist wenn man nur will - aber gut ich war ja auch ein wenig in druck denn
auch die familären verhältniße zwangen mich dazu etwas zu ändern ich will es hier nicht nochmal
ausbreiten denn ich habe es schon verarbeiten dürfen hier und ich bin auch froh so wie du dass
uns der Scheffe hier so schreiben lässt denn es hilft tatsächlich und es sind keine Illusionen die
man da unterstützt oder gar reanimiert.

Das mit der Freundschaft aber da denken wir auch gleich -denn ich geh noch darüber hinaus
und sage mir:" Ich prüfe tagtäglich meine Freundschaft -denn..... ich kann mich verändern ..
ja -genau ...ich veränder mich stetig wenn ich nach vorne entwickle und dann kann eben sein
dass Freundschaften einfach nicht mehr passen !

Es muss nicht chronologisch sein also nicht täglich es kann mal monatlich oder jährlich oder
in 10 Jahren sein um mich besser zu verstehen aber warum sollten wir uns nicht verändern
dürfen und dann aber auch überprüfen dürfen ob die Freundschaften noch stehn, das ist mir
aber doch sehr wichtig und deshalb will ich sie auch überprüfen dürfen.

Aber jetzt höre ich mal auf und lass die anderen ran die warten schon seit über ne stunde dass sie
dir auch was fragen dürfen - und sie sind schon ganz ungehalten weil ich soviel Quatsche -ne Sternle aua

liebe grüße Friedrich diesmal lass ich das ohne K sogar mal weg (aus Platzgründen)

21HEIDI

Hallo Alias!
Ich war ehrlich gesagt zu Tränen gerührt,als ich Deine Zeilen las.Vor Freude....weil es mir ja so ähnlich wie Dir erging.
Und weil ich trotz meiner Krankheiten auch sagen kann:Seht her,ich habees geschafft,brauche keine Antidepressiv und bin trotzdem glücklich!!!!!!!!
Ich bewundere Dich,denn DAS schafft wirklich nicht jeder Mensch!!!!!
Bleib so,wie Du bist und sage Dir:Es geht nur noch bergauf!!!
Ich wünsche Dir wirklich nur das BESTE!!!
Vielleicht bist Du anderen Menschen hier im Forum sogar eine Stütze oder Hilfe.
Ich würde mich freuen,wenn Du weiterhin im Forum bleibst.
Alles,alles Liebe,
HEIDI (44)   :-)

melj.

Hallo,

großen respekt vor deiner Leistung. es ist schön auch mal was positives zu lesen.

gruß
melj

Alias2

Ihr seid alle so lieb. Danke schön.

Eigentlich wollte ich nur schreiben, damit nicht doch einige denken, mir wäre was passiert.
Mitunter auch ein Gedanke, der mich letztendlich davon abhielt, meinem Leben wirklich ein Ende zu setzen.

Auch wenn man sich nicht persönlich kennt, so nimmt man ja doch Anteil an einigen Schicksalen und fragt sich in manch einer Stunde: Was ist aus dieser Person geworden?

Ich lese hier viel mit, aber mir fällt immer nichts Gescheites ein, was ich schreiben könnte. Ich habe auch Angst, man könnte mich falsch verstehen. Viele hier haben die Denkstruktur, es allen anderen recht machen zu müssen, sie verstellen sich, sie vergraben Ihre Gefühle, sie spielen anderen etwas vor und nur hier in dem Anonymen Netz können sie eigentlich richtig ehrlich sein.
Das finde ich sooo schade und tut mir teilweise echt weh.
Jeder Mensch braucht eine gewisse Portion Egoismus um sich nicht zu verlieren. Auch wenn man damit ggf. Familie, Freunde oder Bekannte vor den Kopf stößt.
Versteht ihr was ich meine?

Wenn jemand meine Zeilen hier liest und daraus etwas Positives für sich selbst ziehen kann, dann freue ich mich.


Fee


Hey Alias,


Ich bin endlich von dem Zwang weg, anderen gefallen zu wollen.  


... dieser Satz von Dir,hat auch mein Leben,mit 45 Jahren,endlich

lebenswert gemacht.

Immer nur war ich die Brave,Liebenswerte, Helferin .... und dann,als ich 1x nur Hilfe brauchte ... Keiner da.

Aha,also noch lieber,besser,großzügiger werden ... war eben nicht gut genug !

Trozdem meist nur Verletzungen geerntet,von Familie und sog. Freunden-->Depressionen,Kliniken,Suizidversuch,Psychopharmaka,Therapie

Und dann endlich,mein/Dein alles verändernder Satz:

Ich bin endlich von dem Zwang weg, anderen gefallen zu wollen.

Lange hat`s gedauert,aber wie sagt man immer so schön:

"Besser spät als nie !"

Und weißt Du ,liebe Alias,was ich am Besten daran finde,daß wir es schon 1x geschafft haben,uns von ganz unten wieder hoch zu wurschteln ...

... die Gewissheit,daß wir es immer wieder könnten !


Alles Gute wünscht Dir Fee

Alias2

Hallo Wohlstandspudel,

ich verstehe, was du meinst. Ich bin noch lange nicht da wo ich hin möchte, aber ich denke, ich bin auf dem besten Weg. Irgendwann später würde ich gerne meine Erfahrungen weitergeben. In welcher Form keine Ahnung. Manchmal reicht es auch schon, wenn man sich die Lebensgeschichte anderer durchliest und ihren Weg zur Besserung, da kann jeder seine eigenen Rückschlüsse ziehen.  Mitunter hilfreicher als Ratschläge.

Ich werde weiterhin an mich arbeiten. Ich schreibe fast jeden Tag gute und schlechte Dinge auf, meine Erfahrungen, meine Gefühle. Ich hab mir selber auch so eine Art 12-Schritte-Programm gemacht, wie ich hier im Forum auch gefunden habe. Ich werde weiterhin mit einem Therapeuten einige Dinge aufarbeiten.


@Fee
Ich glaube, dass die Erkenntnis, wer man selber ist und wenn man sich selbst akzeptiert der erste Schritt zur Besserung ist. Dann fällt schon mal ein großer Druck von einem ab, anderen "gefallen" zu wollen und sich immer wieder selber in eine Nische presst, die einen im Grunde doch nur noch depressiver macht.

Der Tod meines Lebensgefährten hat vieles geändert. Ich hatte eine Zeit eine "Leckt mich doch alle am Arsch Stimmung" drauf, die mich weiter als jemals zuvor gebracht hat. Es war mir egal was andere denken.
Dann habe ich meinen neuen Freund kennen gelernt und durch ihn hab ich ein riesen Problem gelöst, welches ich seit 20 Jahren mit mir rumschleppe. Das hat mich noch mehr befreit, als es je eine Therapie geschafft hätte. Man muss in bestimmten Situationen einfach nur den Mut haben und ins kalte Wasser springen, ohne Nachdenken, was könnte passieren.

Das waren so kleine Bausteine, die mich Schritt für Schritt weitergebracht haben.