Nur so

Begonnen von DarkJayRose, 08 Januar 2009, 19:05:40

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DarkJayRose

Meine Neurologin hat mir mal gesagt
dass das Ziel meiner Therapie darin besteht
dass ich das Leben als Alternative zum Tod sehe...
hmm..
Aber ist es das?
Ist der Tod nicht das Ziel?
Also für mich schon
Das Leben ist nur der Weg dahin...
ein langer und mühsamer Weg
verbunden mit Schmerzen und Leid...
und manchmal guten Momenten
Aber ich habe mich eigentlich schon damit abgefunden...
mit vielem hab ich mich abgefunden.
Ich versuch mein Leben ja schon irgendwie zu gestalten
ich mach ja mein Studium
damit ich arbeiten kann, um wenigstens etwas leben zu können
Aber ich freu mich wenn ich irgendwann mal
als alte Frau
auf dem Sterbebett liege und auf mein beschissenes, einsames Leben blicken kann
um dann endlich erlöst zu werden
...
naja jedenfalls wird es so passieren
solang ich nicht endgültig mit mir versage^^
denn so lange geb ich wohl nicht auf
kann ja immer was kommen
was man nicht verpasst haben möchte
Wenn nicht lass ich meinen Gedanken
die mir sowieso irgendwie keiner zutraut
freien lauf...

warum hab ich das geschrieben?
keine ahnung
beschäftig mich eben

eure verschrobene
DarkJayRose

21HEIDI

Für mich ist der Tod nicht das Ziel,denn der kommt sowieso irgendwann von alleine...
Das Ziel ist,aus meinem Leben trotzdem das Beste zu machen und Kummer,Probleme vergessen...oder sinnvoll zu verarbeiten,sodaß das Gute alles andere überwiegt.
HEIDI :-)

Ina

Liebe DarkJayRose,

Das sind interessante Gedanken, die Du da aufgeschrieben hast.
Den Tod würde ich aber auch nicht als Ziel bezeichnen, wenn ich mal von meinen
starken Suizidgedanken absehe. Der Tod kommt halt irgendwann, gehört aber doch
sogesehen auch zum Leben dazu - als Abschluss eben! Ein Ziel ist etwas, auf das man
hinarbeiten kann, für das man etwas tun muss und dass vielleicht auch nicht immer
erreicht werden kann. Den Tod dagegen erreicht man immer und dafür muss man
nichts tun. Irgendwann ist er halt einfach da... Das Ziel ist doch viel mehr das Leben
selbst! Wenn man nichts tut und es einem schlecht geht, lebt man nicht wirklich,
finde ich... da vegetiert man vor sich hin... Leben ist so viel mehr! Wer leben will,
muss etwas dafür tun, an sich arbeiten, bestimmte Bedürfnisse erfüllt bekommen,
etc... Das bedeutet leben! Da fällt mir die Bedürfnispyramide nach Maslow ein, sagt
Dir das was?

Auf der ersten, also untersten, Stufe stehen die körperlichen Bedürfnisse, zu welchen
die Nahrungsaufnahme, Freiheit, Gesundheit, Schlaf, Atmung und seine persönliche
Sexualität gehören. Auf der nächsten Stufe befindet sich die Sicherheit (Schutz und
auch Ordnung, eben eine Struktur, sowie eine Wohnung und ein fester Arbeitsplatz).
Stufe 3 steht für soziale Sicherheit. Der Begriff umfasst Freunde, Familie, Beziehun-
gen, Kommunikation eben! Weiters, also auf Stufe 4, steht die soziale Wertschätzung
beziehungsweise Anerkennung. Zusammengefasst kann man sagen, dass dies aus fol-
genden Dingen zusammengesetzt wird: Respekt und Anerkennung durch Lob und Kom-
plimente, ein Status in der Gesellschaft, Macht und Erfolg sowie auch Geld. Auf der
obersten Stufe steht ganz klar die Selbstverwirklichung. Darunter versteht man die
Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und der Talente, das Sammeln neuer Erfah-
rungen und die Individualität!

Diese ganzen Dinge zu erreichen und zu befriedigen, soweit es möglich geht, ist doch
das Ziel, welches wir alle haben! Der Tod kommt sowieso irgendwann... Aber DAS ist
das Leben (Bedürfnisse befriedigen, etc...), dafür kämpfen wir Tag für Tag, immer wie-
der auf's Neue! Das sollte unser ZIEL sein, welches wir mit den Jahren erreichen wollen.

Das Leben ist also keine Alternative zum Tod, sondern mehr oder weniger der Weg zum Tod.
Der Tod, das Sterben, ist lediglich der Abschluss, das Ende, von all dem, wofür wir kämpfen.
Für's Leben!
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)