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Begonnen von sukida, 02 Dezember 2008, 05:47:38

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sukida

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Ich bin 18 und komme mit meinem Leben nicht zurecht. Vor einem Jahr nahm sich mein gewalttätiger, alkoholabhängiger Stiefvater das Leben und hinterließ meine psychisch durch ihn sehr geschwächte Mutter und mich. Ich litt kurz bevor er sich umbrachte an Depressionen und SVV. Jetzt sollte man meinen, nach eineinhalb Jahren sollte es so langsam bergauf gehen.
Tut es in meinen Augen aber nicht.
Die eineinhalb Jahre waren Horror.
Ich musste mich um meine Mutter kümmern, habe selbst die Trauer nicht zugelassen und nun erscheint diese in regelmäßigen Abständen in Formen von Weinkrämpfen die sich die letzte Woche auf jeden Abend bezogen haben. Hinzu kommt, dass meine kranke Art der Trauerverarbeitung wohl zu sein scheint, dass ich mir seine im Grab verwesende Leiche vorstellen muss, zur jeden verdammten Situation.
Auch die in meinen Gedanken fest manifestierte Angst meiner Mutter oder Personen die ich liebe könnte etwas passieren ist allgegenwärtig und lässt mich nicht in Ruhe. Von meiner schulischen Situation die mich wie eine Versagerin fühlen lässt mal ganz zu schweigen ist mein Leben einfach nur noch kräftezerrend und traurig.
Auch die heftigten Streitereien, die ich mit meiner Mutter führe geraten außer Kontrolle. Heute habe ich aus Wut die Wohnzimmertür so fest hinter mir zugeschlagen, dass das sich in ihr befindende Glas zerbrach.
Jetzt soll ich mal wieder ausziehen (Ich wohnte schon einmal im CVJM)
Seit langer Zeit ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, habe ich mich heute wieder geritzt, zwar nur gering, doch genug dass ich erkenne, wie schlecht es mir wirklich geht. Auch Suizidgedanken mit dem Gedanken (deswegen wählte ich dieses Forum) einfach nur Ruhe kombiniert erscheinen wieder häufiger in meinem inneren.
Ich fühle mich ausgelaugt und verbringe die meiste Zeit in meinem Bett und mit Schlafen, nur nachts nicht, wo ich das eigentlich tun sollte. Das alles ist so erschreckend vertraut und ich will nicht erneut durch eine Depression habe hinzukommend das Gefühl dass ich mich eigentlich gar nicht aufregen sollte, da meine Mutter zb viel schlimmeres erlebt hat, nur, ich kann einfach nicht mehr...

stumm

#1
als erstes ein willkommen bei uns :-)

es ist nicht relevant wer etwas ..schlimmeres,, erlebt hat
das macht deine situation nicht besser
es hilft mir nicht wenn ich auf der strasse einen menschen im rollstuhl sehe
was nicht heissen soll das dieser mensch mir nicht unendlich leid tut
aber es ändert nichts an meiner situation
ich kann mir nicht einreden das es mir deshalb nun gut gehen würde
auch wenn deine mutter leidet heisst das doch nicht das es dir jetzt gut geht
es geht dir nicht gut und du kannst dir auch nichts anderes einreden

die sache ist verdreht
du bist nicht verantwortlich für deine mutter
im gegenteil
sie war und ist für dich verantwortlich
aber sie ist nicht von dem mann weggegangen um dich zu schützen
und nun musst du sie schützen
das ist doch so nicht richtig rum
ich sage hier nicht das du sie total fallen lassen sollst
man kann sich durchaus auch kümmern ohne permanent anwesend zu sein
aber ich denke....du solltest dich nun wirklich mal um dich kümmern
vielleicht ist es weiss gott besser wenn du wieder ausziehst
vielleicht ist auch das eine chance für deine mutter endlich loszulaufen und sich hilfe zu suchen

schön das du bei uns bist
gut das du seiten gesucht hast zum reden
ich wünsche dir das du deinen weg findest :-)


LostHope

auch von mir ein herzliches willkommen :)

YuRiku

willkommen sukida,

bin ebenfalls 18 und kann, auch wenn du mir keinen glauben schenken magst, mit dir fühlen. dafür muss ich nicht denselben hintergrund haben, jedoch leide auch ich unter depressionen, die auch nach über einem jahr nicht besser werden, ich weiss was du meinst. ebenso muss ich durch svv mich aufrechterhalten, wie du... ich bin nicht unbedingt froh, einen leidensgenossen in dir gefunden zu haben, durchaus nicht, da ich dir ein soviel besseres schicksal gewünscht hätte (wie wohl fast jedem, ausser george bush vllt., lol)... ich möchte nur sagen, vielleicht kann ich mich besser in dich hineinfühlen, dir helfen, dich unterstützen, zumindestens in fragen svv und suizidgedanken...

und ich gebe stumm recht,
sie ist deine mutter und nicht umgekehrt
sie hätte sich damals nicht und sollte sich auch jetzt nicht der verantwortung entziehen,
der sie sich damals nicht stellen konnte:
und zwar die zur wehrsetzung gegen deinen stiefvater und ein normales aufwachsen von dir durchzusetzen.

erinnerungen verfolgen dich, holen dich ein, ich weiss, aber ich habe mal gelesen, desto öfter man sich die eigene seelsorge oder ständig beschäftigende geschichte vom herzen redet, heult, brüllt, ganz egal, desto leichter fällt es dir, desto unbeschwerter wird es nach der zeit, bis sie dir irgendwan selbst auf die nerven geht... natürlich drängt sich da immer die frage auf, wem kannst du es erzählen. najah, das musst du selbst entscheiden. ich habe mich für entweder wildfremde, oder unheimlich eng vertraute entschieden gehabt...

noch etwas, ich weiss zwar nicht welchen musikgeschmack du hast, aber alleine der text von dem lied gibt mir ab und zu mut, oder zumindestens halt auf dieser welt:    madsen - der moment
(schau dir das lied doch einfach mal bei youtube an)

ganz liebe grüße riku

silent_water

Hey sukida,
wollte auch mal ein Hallo in den raum werfen und dir sagen, dass du hier immer ein offenes Ohr hast...
ich hoffe, dass wir noch viel von deiner Geschichte erfahren. An dieser Stelle wollt ich dich aber erstmal nur begrüssen und dir sagen, dass es dir sicher gut tut, hier zu sein, um mal n bisschen von deiner derzeitigen Situation zuhause abzuschalten, bzw darüber zu reden und vielleicht n Stück weit zu verarbeiten...gruss, silent

Iljana

Hallo Sukida
du hast es wirklich hart und es tut mir wirklich Leid.Ich kenne das mit den Weinkrämpfen,es ist schrecklich aber irgendwann wird es besser.Ich weiß,dass ist wenig Trost, aber vielleicht....vielleicht (ich weiß nicht ob das in deinem Fall hilft) solltest du versuchen ein Wochenende mal nur für dich Zeit zu nehmen, etwas zu tun was dir Kraft gibt, damit du wieder stark sein kannst und Stück für Stück die Ruinen deines Lebens wieder aufbauen kannst.
Ich wünsche dir viel Glück und hoffe du schaffst es.