muss ich verstummen? weil ein anderer sich....

Begonnen von nachtwind, 31 August 2008, 15:16:26

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

nachtwind

in eine andre, wahrere Wirklichkeit, in der die Gesetze der Schwerkraft nicht mehr gelten,
und Gedanken zu wirklichen Flügeln werden, die uns tragen;
ich denke, wir tragen alle diesen uralten Traum in uns,
dass es nicht so sein muss, wie es ist,
dass es ganz anders
auch möglich ist;
wir müssen es nur wagen!;
ich denke, wir alle sehnen uns auch danach, unsre Begrenztheiten hinter uns zu lassen,
und endlich so zu leben zu beginnen, wie es uns
eigentlich
innewohnt.....
und ich denke, wir alle hegen auch den Wunsch in uns, das möge durch die Kraft des Wunsches, des Wunders geschehen,
einfach so...
ich denke, sooo schwer kann es uns nicht fallen, den Traum, die Sehnsucht diesen Menschens
auch in uns zu entdecken,
sie zu kennen
als ureignes,
sie wiederzuentdecken in uns,
und uns in ihm.
Vielleicht reagieren wir deshalb ja auch so enttäuscht, wenn er diese seine,
unsre Träume
auf dem Altar der Geltungssucht opfert;
er sollte sie wirklich wagen, auch für uns –
vielleicht ist das einer der Gründe, warum es uns schwer fällt,
wohlwollend zuzuschauen, wie einer seine Begabungen in den Sand (seiner Eigenbedeutung) setzt,
weil eigentlich jeder von uns
auch für den andren mit
etwas zu erledigen hat auf dieser Erde...?
Und wenn er seine Schule schwänzt, auch wir
nicht profitieren können
von ihm und seinen Lebensleistungen?
Ich setze solche Gedanken vorsichtig, es bleibt Spekulation! –
aber es würde die Heftigkeit erklären, mit der wir manchmal reagieren,
unter dem ganzen Psychogedöns untendrunter...
das ja nu auch schon
eine eigne Heftigkeit mit sich bringt, ;-)
dann und wann :-)
 
Vielleicht spielt auch der Neid eine Rolle...
da hat einer Begabungen, die uns vielleicht nicht so gegeben sind,
seinen Charme, sein Charisma, die Begeisterung an sich selbst,
und dann macht er so was draus!
Eine billige Version von sich selbst,
von dem, was er sein könnte,
so leicht zu durchschaun;
und doch schafft er es immer wieder, neue Bewunderer um sich zu scharen,
denn bis sie es durchschaun, ist er schon weiter ;-);
eine billige Version von sich selbst,
und könnte doch so viel mehr sein;
eine billige Version auch von uns,
und könnte uns doch
in nie gewagte Welten führen,
wenn er nur
seine Hausaufgaben machen würde.

Und vergessen dabei, dass das für uns Hausaufgaben sein mögen,
für ihn aber die Konfrontation
mit seiner EINEN Angst.

So wie das, was wir uns – vielleicht – erhoffen von ihm,
für ihn nur Hausaufgaben bedeuten, für uns aber – vielleicht –
die Konfrontation mit unsrer EINEN Angst.

Ich weiss nicht, ob von dem allen nu was dran ist,
ob ich das Entscheidende noch nicht zufassen bekommen habe –
ich sehne mich so nach einem Leben, in dem ich  Andersartigkeit nicht als Bedrohung erleb;
aber der Weg dahin ist manchmal „steinig und schwer“. ;-)
Er bedeutet, das was mir im aussen die Luft zum Atmen nimmt,
in mir selbst wiederzuerkennen,
und so
vielleicht....
einen Weg zu finden, zu erkennen,
was da in all dem Argen
für ein wunderschöner ganz eigner freier Weg

nachtwind

für ein wunderschöner ganz eigner freier Weg sein könnte,
wenn wir ihn nur finden könnten,
im Gestrüpp unsrer einen Angst.

Ich weiss nur, dass Ausgrenzen manchmal Notwehr ist.
Notwendig.
Und selbst gehen, haska, ist genauso ein Ausgrenzen.
Weg mit mir.
Treibt mir grad die Tränen in die Augen.
Tut mir so leid.
Dass aber Ausgrenzen immer von Not erzählt, und nicht den Weg zu Reichtum weist.
Höchstens zu Ruhe.
Zur Ruhe des unter den Teppich gekehrten.
Ungemütliche Ruhe.
Bedrohliche Ruhe.
Für die, die fühlen.

Ich weiss noch nicht, wie der Weg sein kann,
aber ich denke, nachdem so viel jetzt Raum für diesen Menschen war,
ist es Zeit, dass Raum da ist,
für mich.  gg... fg....
Für uns...? Würde mich sooo freun ....
Für das, was ich erlebe, wenn ich mit so einem Menschen konfrontiert werde.
Und nix hilft.
Platz für meine eigne Hilflosigkeit und Wut.
Damit kein Resignieren draus wird.
Diesmal nicht.

nachtwind

ja....
nu weiss ich auch nicht weiter,
bin so erschüttert, wie viel davon
ich in mir selbst entdeckt hab,
dass ich mir schon mein Loch buddel,
in dem ich mich verstecken werd,
bis die Scham abgeklungen ist, vielleicht...
es fühlt sich nicht so an, als könnte sie das je.

Gefühlt lieg ich schon drinnen,
nur weil das so nach mich-drücken riecht,
zwing ich mich nu hier weiter.

Sieht so aus, als wär nicht das Andersartige die Bedrohung drin gewesen,
sondern die Ähnlichkeit....
friedel hat schon recht damit....
Himmel, so jemand wie ich braucht keine Feinde,
hab so viele Ecken und Kanten an mir, dass ich mich ständig selbst verletz, am Leben,
weiss auch nicht, warum ich mich immer wieder nach aussen wag,
ich sollte auf mein Zittern und Zagen hören,
und nicht versuchen zu verstehn,
was ich da wirklich zu verstehen hab, ist immer nur mein eignes Fehlverhalten,
meine eigne Ent-Täuschung
an mir selbst.

Himmel, fällt mir das jetzt schwer, jetzt weiterzuschreiben....

Wie ging es mir, als ich mich
immer weiter rausgedrängt gefühlt hab, je weiter rein
er sich hineingedrängt hat?
Warum
bin ich immer mehr verstummt?
Es wär doch gar nicht nötig gewesen?
Warum hat es mir immer mehr die Luft genommen,
bis ich fast erstickt bin,
an meiner Hilflosigkeit, meiner Ohn-macht, mit der
ich zugeschaut hab, wie ein Ort, an dem ich mich viel aufhalte,
sich so verändert, dass ich dort
nimmer sein kann.....
nimmer sein will...
Warum hab ich nichts getan, nur zugeschaut?

Es erschien mir sinnlos;
heute weiss ich warum....
wenn Selbstkritik, Selbsteinsicht nicht möglich ist für jemanden,
macht es keinen Sinn, ihm was zu sagen.
Was hätt ich ihm denn sagen wollen?
„ich fühle mich bedrängt von dir...
ich fühle mich vereinnahmt von dir,
ich habe das Gefühl, du ziehst mir meine Energien weg,
obwohl ich das nicht will“
Aber: warum
hab ich das so empfunden?

Warum ist es mir nicht gelungen, einfach nicht hinzuhörn?
„Lass ihn doch, hör einfach nicht hin, wenn es dir Probleme macht“,
hat pudel oft gesagt.
Warum
konnte ich das nicht?
Ich hätte am liebsten gesagt: „ Wenn ich mich mit jemand unterhalt, oder über jemand nachdenk, und da kommt einer
und rückt mir auf die Pelle
und brüllt mir ins Ohr –
wie soll ich ihn da überhörn?“
Aber:
ist er mir wirklich auf die Pelle gerückt??
Hat er mir wirklich ins Ohr gebrüllt??
Warum habe ich
das dann so empfunden?

Ich denke an die Grenzen....
ist ja nu häufiger schon gefallen, in diesem Zusammenhang, dieses Wort.
Ich hatte immer wieder so ein vages Gefühl, dass ich jetzt besser versteh:
ich fang es übergriffig,
er ist über Grenzen gegangen, einfach so,
nur um sich auszuleben....
über meine, über die anderer...
aber warum hab ich das Gefühl gehabt, dabei
nur zuschaun zu können?
Und: war er wirklich so unbelehrbar grenzüberschreitend?
Ich mochte diese Anmache nicht, ganz früh schon –
da hat es doch geklappt...
„lass mich da ausm Spiel ;-)“, hab ich gesagt,
und er hat es ab da ja nu auch getan.....
wo also ist das Problem?
Warum

nachtwind

Warum hab ich trotzdem das Gefühl gehabt, hilflos mit anschaun zu müssen,
wie er es immer und immer wieder tut?
Bei anderen?
Habe ich den andren nicht zugetraut, es auch zu können?
Ihn in seine Grenzen zu weisen?
Wollt ich beschützen?  - und schwach machen damit?
War es denn wirklich
so schlimm?

Wo hört Anteilnahme am andren auf
und beginnt Grenzüberschreitung?
Es ist doch immer ein Versuch nur, wenn man versucht was zu sagen....
Wo hört der Selbstausdruck auf
und das Energieabziehen beginnt?
Warum kann ich nubis zuhörn oder stummi,
und habe nie das Gefühl, sie ziehen meine Energien ab?
Und warum konnte ich gar nicht mehr zuhörn, egal was es nu war,
und hatte immer dies Gefühl?
Hat es mit Sympathie zu tun?
Oder ist es eben doch
kein falsches Gefühl gewesen?
Ist wirklich geschehn?
Aber wie erkenn ich, wann mein Schreiben
für andre auch so wirkt?
Wie finde ich dann heraus, ob andre
auch bei mir so ein Gefühl beschleicht?
Und: was muss ich tun, damit sie so
nicht fühlen müssen?

Irgendwie weiss ich grad garnichts mehr....
vielleicht hab ich mich
mit dem Thema
gnadenlos übernommen... *schäm

Haskadino

Hallo liebe Nachtwind ...
Danke daß Du "mein Thema" aufgegriffen hast ...
Und - fürwahr - es ist ein großes Thema ...
Ein Thema das einen so recht schwindelig machen kann.

Da haben bestimmte Leute Eigenheiten an sich, die einem schlicht die Luft zum atmen nehmen ...
Man reagiert auf sie spontan widerwillig, fühlt sich regelrecht überrollt ...
und letztendlich zum Widerstand provoziert ...
welchen man je nach eigenem Gemüt auslebt ...
also zurückschießt ... den anderen ausgrenzt ...
oder in sich vergräbt, schluckt, sich selber damit ausgrenzt.

Dieses Empfinden einfach zu ignorieren, geht nicht ...
Es ist da - und es fordert seinen Platz ...
Es fordert eine Lösung.

Drüber hinweggehen ist nicht.

Du hast recht - das Problem liegt an den eigenen Resonanzen ...
Merkt man ganz deutlich daran, daß wenn sich jemand so derart in den Vordergrund drängt
unsereiner drüber nachzudenken beginnt, ob er überhaupt "sein darf" ...
so sein darf wie man ist - oder ob das Heil vielleicht im (unangenehmen) Verhalten der anderen liegt ...
Und vielfach komme ich zu dem Ergebnis: Weg mit mir!
Du vielleicht auch.

Hm - aber warum?
An unserer "Qualität" liegt es ganz sicher nicht ...
Eher schon an dem wie wir uns "verkaufen" (können) ...
Der Marktschreier mitten im Getümmel hat immer den größeren Zulauf
als der kleine wertvolle, aber "stille" Stand in der Ecke.

Wenn dann dahinter aber ein freundlicher, offener Mensch steht,
mit dem es sich lohnt sich zu unterhalten,
der uns als größte Kostbarkeit einen Einblick in seine (Lebens-)Erfahrung gibt,
so sind wir an dieser Stelle bestens bedient, werden gerne wiederkommen,
während wir beim "billigen Jakob" nur von der Show geblendet werden.

Ich glaube, in der Tiefgründigkeit liegt der Unterschied ...
Der "billige Jakob" schreit, macht eine Show - wohl um von Mängeln abzulenken ...
und sei es nur, daß sein Produkt eigentlich überteuert!

So ist es wohl auch mit Menschen, die uns im Gespräch "überrollen",
die eigentlich immer recht haben,
keinen Widerspruch, keine andere Ansicht hören wollen,
auch nicht neben sich stehen lassen können.
Sie haben wohl Angst, daß jemand die Mängel (bei ihnen) entdecken könnte,
die sie so sorgsam hinter ihrer großartigen Fassade verbergen.

Wie Du so richtig bemerkt hast, es gibt auch andere Menschen,
mit denen man wirklich kontrovers über ein Thema diskutieren kann,
ohne sich überrollt zu fühlen.
Ich denke, deren Geheimnis liegt darin, daß sie zwar auch ihre Meinung kund tun -
aber Dir auch Platz für Deine eigene Meinung lassen,
Deine eigenen Überlegungen ...
die vielleicht - bezogen auf Deine Situation - anders ausfallen!

Und das ist die Grenze, die Du angesprochen hast:
Dem Gegenüber seine Meinung lassen ...
Seine Andersartigkeit ...
Sein Leben.

Im Geiste höre ich jetzt schon wieder den Marktschreier tönen: ...

Haskadino

Im Geiste höre ich jetzt schon wieder den Marktschreier tönen:
"Ja, auch ich habe meine Eigenheiten und mein Leben, ich bin der billige Jakob und habe heute wieder jede Menge Sonderangebote für Sie - nur hier und heute - drei Stück für nur 5 Euro - das gibt's nur bei mir ... "

Und der nette Händler in der Ecke zuckt traurig mit den Schultern und denkt sich:
"Hm. Ich bin hier wohl am falschen Platz."

*** Dies ist meine Sicht der Dinge ***

Liebe Grüße
Haskadino

nubis

#21
Hallo liebe Nachtwind :-)

Ich hatte viel zu lesen hier ...zum nachdenken -und -hoffendlich- verstehen...

Vielleicht nicht alles so wie du es verstehst - oder jemand anders... - aber ich habe für mich etwas mitgenommen daraus.

Ich habe weniger ein Problem mit diesem oder jenem „Typ“... – ich kann mich genug abgrenzen und bin (wieder) stabil genug um Grenzen zu setzen, mich mit ihm auseinander zu setzten und eine Ebene zu finden, auf der man miteinander umgehen kann.
Kurzfristig hat mich sogar irritiert, warum andere das nicht können, und –wenn schon kein Miteinander- auch kein Nebeneinander möglich zu sein scheint...

Ich hatte aus den Augen verloren, dass dies ein Forum ist, wo Zweckgemäß vor allem Personen vertreten sind, die Probleme haben.
Mit sich selbst.
Mit anderen.
Die eben -aus den verschiedensten Gründen- kaum in der Lage sind ihre eigene Grenze überhaupt zu sehen.
Geschweige denn fähig wären diese einem Ánderen zu vermitteln.

Wenn da dann einer kommt, Hans-Dampf in allen Gassen - überrennt er zwangsläufig...
Sieht Grenzen sowieso nicht, erkennt sie nicht an... - und das hier...
Führt zu Streit - in den sich immer mehr einmischen, weil immer mehr ihre Grenze verletzt sehen - die sie ihm vorher nur nicht zeigen konnten...
Weil sie ihre Gefühle, denen sie vorher (sowieso schon) nicht getraut haben, nun vielleicht durch andere bestätigt sehen und dadurch den Mut finden sich zur wehr zu setzten.

Damit wird es aber erst richtig zu einem Problem: weil – wie du richtig sagst: „wenn Selbstkritik, Selbsteinsicht nicht möglich ist für jemanden, macht es keinen Sinn, ihm was zu sagen.“
Womit der Streit zum Selbstläufer mutiert...


Man kann für beide Seiten Verständnis habe.
Habe ich sogar.
Aber kann man sich nicht auch fragen, für welchen "Typ" dieses Forum gedacht ist...?
Ob es nicht legitim ist, zu sagen: „hier nicht!“ ?




LG
nubis

Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

nachtwind

hey haska, nubis....
ich dank euch so.
Ich war ganz durcheinander,
jetzt ordnen sich
an euren Gedanken
meine wieder.
Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt.
Ich hab es nicht gewusst, aber jetzt weiss ich es:
ich habe euch gebraucht.

und ja... wenn wir uns aus den Augen verliern,
in unsrem gegenseitig so-ganz-anders-Sein,
dann wird es schwierig, uns gegenseitig zuzuhörn;
das glaub ich dir gern, dass dich das irritiert hat, nubis ;-))
wie schwer wir uns tun,
ruhig und klar unsre Grenzen zu setzen.
Wir sind schon sone Helden. ;-)))

und – Himmel ja! – versteh es anders, nubis!
Du weisst, wie sehr ich dich schätze!
Dich und deine Gedanken, deine Worte.
Und du weisst auch, dass ich dich brauche.
Gerade weil
du anders verstehst.
Eingebettet in das wie, das nubis-wie....
wie du
anders verstehst.
:-)

Du bringst es auf den Punkt:
„Ist es nicht legitim zu sagen: „hier nicht!“?“  -
ist es nicht legitim zu sagen: „hier so nicht.“?

Ja.
Das ist der Punkt.
Wenn dem andren nicht gegeben ist, zu verstehn
und zu ändern, -
(und es wäre ja so wenig gewesen, was zu ändern wär,
er hätte ja ganz er selber bleiben können,
nur die Grenzen anderer mit einbeziehn in seinen Selbstausdruck,
sich einfach nur beschränken müssen,
das wärs ja schon gewesen) –
wenn dem andren nicht gegeben ist zu verstehn,
dann muss man eben selbst
einen Punkt setzen.
Punkt.

Warum ist uns das so schwer gefallen?
Es ist wirklich ein Thema, das mich schwindlig macht, haska...
und wenn mir schwindlig ist, und es ist einer da, der mich dann hält, für nen Moment, nu – das
vergess ich nicht so schnell.
Warum ist uns das so schwer gefallen?
Und das nur um den Preis, dass wir uns gegenseitig weh getan haben?

Ich glaube schon, dass hier das unselige Löschen ins Spiel kommt.
Das war gedacht zur Beruhigung,
und hat das Ganze nur noch heftig aufgeschaukelt.

Ich habe diesen thread über „Feminismus oder was?“ nie gelesen,
war in der Woche oder den zweien nicht im forum,
also kann ich dazu nichts sagen.
Denn nachlesen, was war, kann ich ja nicht.
Aber danach hab ich schon mitbekommen,
wie gegenseitig provoziert wurde, bis zur Entgleisung,
und dann war alles weg.
Und keiner konnte sich ein ruhiges Bild machen,
davon,
im Nachhinein.
Manches versteht man besser, wenn mans noch einmal liest.

Ich verstehe, dass so was neue Gäste
in ihrer eignen Not
nur abschreckt.
Ich verstehe den Wunsch, das so nicht stehn zu lassen.
Und doch ist es da.

Viele von uns haben so ihre eignen Befürchtungen, wenn Macht ins Spiel kommt.
Und wer den Knopf zum Löschen hat, hat Macht.
Mein Sohn sagt, wenn er mir die Fernbedienung fürs TV übergibt, oft feierlich grosszügig:
„Hier hast du die Macht!“ ;-)))
Wir grinsen dann beide.
Er hat sie nu mal gerne, ;-))
und wir sorgen ja beide dafür, dass er sie nicht
missbraucht. :-)

Im chat hör ich immer wieder ein wütendes: “wer hat mich gekickt??!“.
Es gibt da halt diesen Knopf. Die Macht.
Und die, die sie nicht haben. Mit ihren Befürchtungen. Der Ohn-Macht.
Und der ewig hungr

nachtwind

Und der ewig hungrigen Rebellion.
Nu bin ich ja nicht oft im chat, aber wenn, dann flieg ich auch immer wieder mal raus.
Und keiner kickt mich. Hoff ich mal. ;-)
Warum auch? Ich sag ja oft nicht viel mehr als „hey :-)“.
Aber nur weil es diesen Knopf halt gibt, die Macht,
könnte ich das denken.
Und schon
fährt die Seifenkiste los.
Und ist manchmal gar nicht mehr zu steuern.
Und der Abhang wird immer steiler.
Und die Fahrt rasanter.
Und die Angst
nimmt immer nur mehr zu.
Und aus ihr heraus
immer panischere Versuche,
Kontrolle über die Fahrt zu gewinnen.

Auch hier im forum gibt es so einen Knopf.
Und immer wieder rollt so eine Seifenkiste los.
Und manchmal
wird die Fahrt rasant.
Und die, die zuschaun, würden am liebsten schnell alle Bäume aus dem Strassenrand wegstellen. Und alle Häuserecken.
Die mit einem Mal
bedrohlich in die Strasse ragen.
Obwohl sie schon immer da stehn.
Und das in aller Ruhe. Unbedrohlich.
Einfach so.
Aber Bäume
stellt man nicht so einfach weg.
Und Häuserecken nu ma auch nicht.
Was also tun?

Ich denke, dieses Problem liess sich vielleicht
ganz praktisch
ein wenig entschärfen.

Ich versteh den Wunsch, das forum
von solchen Streitereien und Beleidigungen freizuhalten.
Ich versteh das gut.
Und ich versteh das Gefühl, durch die Löschereien
mundtot gemacht zu werden.
Ich versteh das so gut!
Himmel, die Worte sind mir durch und durch gegangen
„...mundtot  –
so oder so....“
Ich seh nicht immer meine eignen Grenzen, nubis,
ja, ich bin da n büschn behindert, ;-))
aber ich sehe andre Grenzen!
Und das
war so eine.
Da
wusste ich, mit haskas Worten:
„Dieses Empfinden einfach zu ignorieren, geht nicht ...
Es ist da - und es fordert seinen Platz ...
Es fordert eine Lösung.“

Ich habe nachgedacht.
Würde es nicht eine Lösung sein,
wenn es einen Bereich gibt im forum,
in den solche Beiträge verschoben werden.
Nicht gelöscht.
Die aber nur für Mitglieder von sagen wir mal einem Jahr Zugehörigkeit einsehbar sind.
So ist niemand mundtot gemacht.
Jeder, der hier wirklich Mitglied ist, kann nachlesen, und sich sein eignes Bild machen.
Und trotzdem ist das forum
frei davon.
Und es schreckt niemanden ab.
Ich denke, wer ein Jahr hier ist, der weiss, dass es manchmal eskaliert. ;-)
Und weiss, was er sich zumutet, wenn er in diesen Bereich geht. ;-)
Er macht es dann ja wirklich freiwillig.
Und stolpert nicht darüber.
Er kann nachlesen, warum da manches eskaliert ist.
Und so zum besseren Verstehen beitragen, wenn das sein Wunsch ist.
Oder sich ein eignes Bild machen, von dem einen oder andren.
Und nicht mehr auf Hörensagen angewiesen sein.
Und der möglichen Beeinflussung dadurch.
Ganz nebenbei ;-)
würde es dem leidigen Ab- und wieder Anmelden
vielleicht den einen oder andren angenehmen Zahn ziehn.
Denn natürlich verliert er dadurch den Zugriff dorthin.
Und das ein ganzes Jahr lang.
Wenn etwas so ganz ohne Konsequenzen ist,
dann kommt es ganz auf den Charakter an, ob man etwas tut oder nicht.
Wenn Annehmlichkeiten dadurch verloren gehen,

Haskadino

Hier nicht ...
Das wäre eine deutliche Grenze ...
Aber - die Schwierigkeit liegt nicht allein darin, diese Grenze aufzuzeigen ...
sondern auch darin, mit dem "Echo" klarzukommen!

Ich glaube, das macht jede Grenze so schwierig.

*** Dies ist meine Sicht der Dinge ***

Haskadino

nachtwind

überlegt man sich es eher noch einmal.
(Wobei ich mich grade frage, ob es wohl eine Annehmlichkeit ist, dort
lesen zu dürfen.) ;-)
Und ganz nebenbei würde der eine oder andre
sich vielleicht von Anfang an zügeln, wenn er wüsste,
das bleibt stehn.
Geschützt zwar.
Aber
es bleibt stehn.
Natürlich wärs für die, die erst mal nicht reinkönnen,
und trotzdem beteiligt sind,
schon blöd.
Aber die perfekte Lösung gibt es nicht.
Es wäre zumindest nicht gelöscht!!
Vielleicht hilft diese Gewissheit, das dann zu ertragen.
Und in einem Jahr
kann man dann ja selber nachlesen,
wie das nu war....
damals....
falls man sich überhaupt noch dran erinnert. ;-)

Wär das nicht eine Lösung, mit der jeder leben kann?
Nicht perfekt, aber lebbar?
Das forum bliebe frei davon,
keiner wird mundtot gemacht,
keiner muss Sorge haben, einfach so gelöscht zu werden,
nur weil er eine unerwünschte Meinung vertritt;
und der Knopf – und der, der ihn bedienen kann – verliert an Schrecken.
Gegen den man kämpfen muss.
Wär das nicht wirklich eine Lösung?
Mit der jeder leben kann?
Und Würde
kehrt wieder ein?
Für jeden?

Wäre so nicht auch das Bittre aus dem Satz und seiner Antwort:
„ich will doch nur euer Bestes.“
und : „Ich kenne diesen Satz,
und er hat selten
etwas Gutes bedeutet.“
heraussen –
weil wir
gemeinsam
gesucht hätten, nach unsrem Besten,
(weil wir ja nu auch schon n büschn gross sind ;-))),)
und beide Seiten könnten damit leben?

Ich hab ja nu überhaupt keine Ahnung von dem technisch Machbaren.
Aber viel Vertrauen in die Fähigen unter uns.
Wäre das nicht eine Möglichkeit?
Wenn wir alle damit leben können?


Haskadino

Nachtwind ...

Streitereien ...
Aus den Augen, aus dem Sinn?
Schön wärs!

Habe aber vor kurzem sehen können, welch positive Wirkung es hat,
wenn so ein Streit "gelöst" wird ...

Ich denke, Auseinandersetzungen gehören zum Leben ...
Und manch einer hier ist krank, weil er den Auseinandersetzungen nur immer aus dem Weg geht!
Ich glaube, es ist wichtig, zu streiten, wenn es Differenzen gibt ...
Doch - vermutlich braucht es einen Schiedsrichter ...

*** Das ist meine Sicht der Dinge ***

Um auf den konkreten Fall einzugehen ...
Mehr als alle Angriffe hat es mich verletzt, daß meine Beiträge gelöscht wurden ...

Liebe Grüße
Haskadino

nachtwind

ja, das versteh ich...
das versteh ich gut!
Das
ist ja Ausgrenzen
in pur!!
Himmel, das versteh ich gut....

und deshalb ja nu auch mein praktischer Vorschlag,
wie wir dem Löschen entgehen können,
der vielleicht doch nicht so "praktisch" ist...
wäre das kein Weg, den du gehen könntest?
Nicht aus den Augen, aus dem Sinn,
aber die schützend, die das grad nicht brauchen können?

Und Schiedsrichter, ja...
das wünsch ich mir auch....
ich stell mir nur vor, wir installieren einen hier -
wie schnell
werden sich die, die sich nicht verstanden fühlen,
gegen "Macht"
und Machtmissbrauch kämpfen?
Kämpfen müssen?
Aus ihrer Sicht?
Vielleicht müssen wir alle unsre Schiedsrichter sein.
Wie schwierig das ist,
sehn wir ja.
Aber immerhin:
versuchen wirs nicht grad?
Ein kleines bisschen?
Oder seh ich da zu sehr durch meine Brillensicht der Dinge ;-))?
Sag mir, wenn du das anders siehst.
Bitte.

inmyworld

Hmm... wer würde denn freiwillig Schiedsrichter sein wollen?
Der Schiedsrichter bekommt es dann von beiden Seiten ab.
Muss sich vieles gefallen lassen.
Das kann nur ein sehr Charakterstarker, gefestigter Mensch.
Und wer ist das hier?
Wer fühlt sich solch einer Aufgabe gewachsen?
Nur mein Gedanke dazu...
Ansonsten finde ich deine Idee sehr gut, Nachtwind.

Haskadino

Liebe Nachtwind, liebe Inmy ...

Ich denke auch, daß es gut ist, solche Streitereien, die zu eskalieren drohen,
in eine Streit-Ecke zu verfrachten.
Mit einem großen Warnschild davor:
BETRETEN AUF EIGENE GEFAHR!

Die Schiedsrichter-Theorie ist als solche
gut und zugleich auch schlecht!
Sieht man ja an den "Rechtsstreitigkeiten" im realen Leben ...
selbst wenn der oberste Gerichtshof ein Urteil gesprochen hat ...
bedeutet das noch lange nicht, daß ein Streit beigelegt ist.

Aber - "ein wenig gesittet" sollte es auch in der Streit-Ecke zugehen ...
was - zugegeben - schwierig sein kann ...
wenn Gefühle verletzt werden ...
Resonanzen mitschwingen ...
die an uralte Verletzungen rühren ...
die man bis heute nicht verwunden hat ...
wodurch eine fast automatische "Maschinerie" in Gang gesetzt wird ...
die das kognitive, das vernünftige Denken einfach überrennt.

Ich denke, es ist für einen selber ungeheuer schwer ...
solche Automatismen überhaupt zu erkennen ...
wahrzunehmen ...
und dann auch noch STOPP zu sich selber sagen ...
die Handbremse zu ziehen ...
umzusteuern.

Und - aus eigener Erfahrung - ...
wenn einen jemand "der es ja nur gut meint" ...
auf diesen Automatismus anspricht ...
kann sein, daß man erst recht loslegt ...
wild um sich beißt ...
wie ein verletztes Tier ...

Ich denke, die Streit-Ecke ist ein guter Ansatz ...
damit im Nur-Ruhe-Forum auch Ruhe herrschen kann ...
ohne daß es im Hintergrund brodelt ...

*** Dies ist meine Sicht der Dinge ***

Haskadino