durcheinander

Begonnen von traurig(Guest), 31 Juli 2008, 02:27:17

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outOf

Hey Du,

mit dem Ritzen kenne ich mich gar nicht aus, aber da hat Ina ja schon ein gutes
"Erste-Hilfe-Paket" aufgeführt.

Was die andere Sache angeht, was dieser Mann mit dir gemacht hat, da solltest du
dich beruhigen.
Es ist etwas passiert, was für dich nun sehr aufregend ist. Aber du schreibst, dass du
selbst beteiligt warst. Du hast nicht Nein gesagt und nun fühlst du dich schuldig.
Schuldig muss man sich aber nur dann fühlen, wenn man gegen Gesetze verstoßen hat. Das hast du doch gar nicht!
Du hast eine Erfahrung gemacht, die dich aufwühlt und dir schlimme Gefühle macht.
Versuche mal die Schuld und die schmutzigen Gefühle da rauszunehmen.
Akzeptiere, dass du es zugelassen hast und erkenne, dass du soetwas nicht wieder
erleben willst. Lerne daraus, dass es Dinge gibt, die dir nicht gut tun. Meide solche
Situationen, indem du Nein sagen lernst!
Es kommt im Leben vor, dass man sich selbst Situationen aussetzt, die man hinterher bereut. Diese Reue kann sich ganz schrecklich anfühlen.Wenn Du es zulässt, dann können die Gefühle sich auch wieder beruhigen.
Stehe zu dem was du getan hast, lerne daraus, dass es dir nicht gut tut und achte darauf, dass du es nicht wieder tust.
Solange keine Gesetze übertreten wurden, ist Schuld nur ein überflüssiges Gefühl.
Wenn jemand mit dir respektlos umgegangen ist und deine Angst ausgenutzt hat, dann lerne du für dich, dass du niemals jemandem wieder eine solche Macht geben wirst.
Erkenne, was für dich erträglich ist, also, was du ertragen kannst und ziehe eine klare Grenze.
Die Sexualität der Menschen ist breit gefächert. Was immer du tust und mit dir machen lässt unterliegt der Grenze des Erträglichen. Erlaube dir selbst nur Dinge zu tun, die dir keinen üblen Nachgeschmack verursachen.

Blut ist "die frei fließende Freude" in unserem Körper. Es zeigt an, dass Freude und Leben in uns vorhanden ist. Wenn es sichtbar aus dem Körper tritt, dann wird ein Verlust an Freude sichtbar.
Wenn jemand dir sagt, es ist ok, dann ist das falsch! Es ist falsch Freude zu verlieren.
Wenn jemand dir sagt, es ist ok, dann will dir dieser Jemand Freude und Lebenskraft
rauben. Lass das nicht mit dir machen, weil dabei eine Grenze überschritten wird, die
zu schlimmen Gefühlen führt.

Alles was du tust ist ok, solange:
1. du keine Gesetze übertrittst.
2. ein anderer mit dir nichts ungesetzliches tut
3. es dir gut tut ( auch hinterher)

L.G.   outOf

Fee

Hey Traurig,

will Dir sagen, ich verstehe,was Du schreibst,wie Du Dich fühlst.........

hab´es selbst erlebt.......

Du hast nichts falsch gemacht,sondern mit Dir wurde etwas sehr schlimmes falsch gemacht,Du hattest keine Wahl,

aber der Täter.....

Die Schuldgefühle sind da,ja ich weiß es leider selbst zu gut,aber sie sind nicht angemessen ,sie

gehören auf die Täterseite !


DU HAST NICHTS FALSCH GEMACHT,HÖRST DU BITTE !


Gehe bitte zum Arzt und mache nochmal Therapie,es kann besser werden,ich weiß es,bitte.

L.G. Fee


nachtwind

#17
@ out of

" Schuldig muss man sich aber nur dann fühlen, wenn man gegen Gesetze verstoßen hat.
Solange keine Gesetze übertreten wurden, ist Schuld nur ein überflüssiges Gefühl. "

Ich weiss, wie sehr wir uns danach sehnen, einfache klare Regeln zu haben.

Nein, ich teile deine Auffassung nicht.
Ich halte sie für gefährlich.

Bis in die 70ger, soweit ich mich erinnere?,
gab es ein Gesetz (Paragraph 178 ? ), dass Homosexualität unter Strafe stellte.
Waren die Schwulen in dieser Zeit schuldig?
Und mussten sich mit Recht
schuldig fühlen?

Und nach der Änderung des Gesetzes -
wohin bewegt sich dann dadurch
die Schuld?

Bis vor ein paar Jahren (?)
erwarben sich die Männer mit der Ehe das Recht,
ihre Frauen zu schlagen, wann immer sie das wollten,
und ihnen sexuelle Gewalt anzutun, wann imer es ihnen behagte, es zu tun.
Waren diese Männer nicht schuldig?
Ich denke, die meisten
fühlten sich hinterher
gut.

In Südafrika war die Apartheid in Gesetzen verankert....
waren die Weissen
deshalb
nicht schuld?
Sie verstiessen gegen keine Gesetze,
sie liessen nichts Ungesetzliches mit sich tun,
es ging ihnen sehr gut damit, auch hinterher....
Und sie hielten und halten
Schuld
für ein sehr überflüssiges Gefühl.

Es gibt so viele Beispiele, out of,
ich finde, von Menschen gemachte Gesetze
nehmen uns nicht die Notwendigkeit,
selbst zu denken,
ab.

@ traurig: versuche drüber nachzudenken, ob es nicht an der Zeit ist,
den Ort zu suchen, wo du
vor dir selbst
und deiner Verzweiflung und Gewalt
beschützt wirst.
Dein Leidens-Druck
ist grad sehr hoch.



outOf

@ Nachtwind

Ich kann Deinen Einwand verstehen und weiß was du damit sagen willst.
Die wenigen Informationen, die "traurig" hier geschrieben hat, deuteten
für mich darauf hin, dass es sich bei traurig um bizarre Schuldgefühle
sich selbst gegenüber handelt. Die Überschrift des threads heißt: Durcheinander
Sie fühlt(e) sich durcheinander. Ein Durcheinander ordnet man am besten,
indem man sich erstmal die niedersten Fakten wieder klar macht.

Das, was du Nachtwind anführst ist eine andere Ebene. Da stimme ich dir
inhaltlich vollkommen zu.
In diesem Thread geht es aber um einen Menschen, der etwas mit sich machen
lassen hat, weil er nicht Nein sagen konnte. Die Schuld sich selbst gegenüber
wiegt dann schwer, führt zur eigenen Verachtung. Schuld sucht dann nach Strafe.
Dies erzeugt dann einen Kreislauf, der durchbrochen werden muss.
Eine kleine Hilfe ist es dann, sich klar zu machen, dass man gegen kein Gesetz
verstoßen hat, sondern in eigener Verantwortung gehandelt hat.
Dann kann man versuchen es sich zu verzeihen und es in der nächsten gefährlichen
Situation besser zu machen, damit man nicht wieder Schuld sich selbst gegenüber
empfinden muss.

Sonnenblume

Traurig?
Hallo Traurig...!
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Bitte,bleib hier!

Sonnenblume

herne_4