Umbruch

Begonnen von AHunter, 29 August 2010, 20:59:30

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AHunter

Umbruch

Was euch auch immer bewegen mag, mein Herz rührt es nicht.
Vielleicht meine verseuchte Gedankenwelt, vielleicht ein Gefühl von
trauernder Bewegung, doch mein Herz rührt es nicht.
Mag es nicht äussern, verschliesse mich, ändere die Richtung des
Blickwinkels, um drüber hinwegsehen zu können.
Mein Herz hat sich nicht zu rühren, gerührt im Begriff es zuzulassen.
Hinfort ihr alle ! Lasst mich doch einfach hier nur sein, nicht mehr lange
noch, nur noch einen Augenblick. Nicht mehr lange noch, nur noch einen
Moment.
Überwältigende Ausdrücke formen meine Lippen und wölben sich hervor.
Herausgerissen und herausgeragt, entwickelt sich so ein Bildnis.
Hilfe, leise erzitternd aus dem Munde weicht.
Nein, nein, suche es nicht, will es nicht verspüren, will dem nicht nachfühlen.
Es nur hinter mir lassen, verwerfen und mich vergessen. Ja, so gehört es
sich, diese Gedankenwelt, diese Gefühlswelt, diese meine vollkommen
zerrütteten Welten.
Und mein Herz rührt sich doch. Es windet und schlägt, auf und ab, für und
gegen. Weiss sich nicht mehr zu wehren, weiss sich nicht mehr zu helfen.
Wie auf einem Tablett serviert, eindringlich, aufdringlich und bereit, nicht
nur begutachtet, bestaunt und bewertet zu werden, sondern gänzlich verzehrt.
Verspeist in einem Moment von Lust und Laune, von all diesen Anwesenden.
Euch. Ihr mit eurer Eindringlichkeit.
Wollte mich nicht hingeben, wollte es meiden, so viel zu fühlen, so machtlos
ausgeliefert zu agieren, als wäre ich die Woge selbst, bewogen meine Ziele zu
verschlingen und zugleich zu zerschellen, als wäre das Leben nur von Verzehr
und Kluft bestimmt.
Es erschöpft, es ebbt nieder und flutet auf, verlässt und vergräbt. So belassen
nur ein Gefühlschaos, welchem niemand mehr Herr zu werden scheint.
So ist mein Herz nun Teil davon, von dieser Welt, von seinen Wesen und von
mir selbst. Keine Grenze mehr, kein Gefallen mehr, nur noch ein ewig
vorherrschender Sturm, dem man launisch unterworfen zu sein scheint.