Nacht *Trigger*

Begonnen von dejavu, 19 Juni 2010, 13:43:19

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dejavu

In dieser tiefschwarzen Nacht, da kommt eine himmliche Macht.
Sie steht neben mir und flüstert mir zu:
"Wenn du willst, dann kannst du sie haben, die Ruh!
Sie wird dich umgeben und läßt dich dann schweben,
komm doch her und haben den Mut dazu!"

In jener tiefschwarzen Nacht wurde ich voller Seeligkeit wach.
Blut rauscht mir im Kopf, es stockte mein Atem.
Kann ich `s endlich tun?
Muß ich jetzt nicht mehr warten?

Die tiefschwarze Nacht war in mir und der Tod spielte dabei Klavier.
Denn das Lied vom Tod färbt die Tränen rot,
macht mich schwach und blass, Körper schweißig naß.
Läßt die Geigen erklingen und die Engel, die singen
von der Leichtigkeit in der Heiligkeit.

Und aus einer tiefschwarzen Nacht bin ich auch nun nicht mehr erwacht.

fixu

Liebe Dejavu

Dein Text als Gedicht verpackt   stockt meinen Atem  wie eine bleischwere Hand welche  sich um mein Herz und  mitten in meine Seele legt.  Und  dazu eine Wut und Ohnmacht gegenüber  diesen schlimmen Dinge - von Menschen aus Fleisch und Blut  angetan – welche eine solche Verzweiflung   in einem anrichten können.

Doch nein, NIEMALS  wird es eine himmlische Macht  sein oder geben,  welche uns  diesen Weg als  Erlösung   aufzeigen wollen.

Ich wünsche Dir dass Du nie wieder aus einer tiefschwarzen Nacht erwachst,  weil  es keine ebensolche mehr geben   wird!  

Sintram

Hallo Deja,

da Du ja Deinen Todesengel schön ge"trigger"t hast, kann ich Dir was Kongeniales reinstellen, dass ich vor fünf Jahren in der Psychiatrie geschrieben habe.

Eigentlich ist es ja nicht ganz ungefährlich, meine Zeilen zu "veröffentlichen", und wenn Du nicht schon etwas ähnliches erlebt hättest, hätt´ichs auch nie getan. Aber in der akuten suizidalen Phase und kurz danach macht man mitunter Erfahrungen, die nur schwer oder gar nicht vermittelbar sind, und die durchaus spirituelle Komponenten haben können.

Dennoch: Ich bin heilfroh, dass ich noch lebe.


Barmherzigkeit

Einen gnädigen Gott hätte ich gefunden
das reinste Licht hätte ich geschaut
nach kurzer Reise tot geschunden
hab seiner Güte ich vertraut
auf die Barmherzigkeit gebaut
und mich ins neue Sein empor gewunden

Das weiß ich nun im tiefsten Herzen
mein Freitod wäre mir vergeben
ich hätt gelitten alle Schmerzen
in diesem Leben
mit seinem eitlen Streben
und würde ruh´n an seinem Herzen

Ich hab die Agonie durchlitten
in meiner Seele dunklem Grund
die letzte Schwelle überschritten
gespürt der treuen Herzen Wund
die ich geschlagen
ich hab sie selbst ertragen
und doch tat Er mir Liebe kund

Er war ´s der die Verzweiflung kannte
die große unsagbare Not
Er war ´s der mich beim Namen nannte
im selbstgewählten Opfertod
war ´s auch Umnachtung
bei nüchterner Betrachtung
´s lag Heil auf seiner Seelenwaage Lot