Reise ins Nichts

Begonnen von dejavu, 19 Mai 2010, 19:06:57

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dejavu

Manchmal habe ich das Gefühl, das mich die Nacht mit ihren Schlangenarmen verschlingt. Ich bin in tiefer Einsamkeit so traurig, daß ich es kaum ertragen kann. Alles, was ich aushalten muß, läßt mich erschauern. Ich bin ohne jedes Lächeln. Tränen rinnen über mein Gesicht. Ein Hauch von Kälter ergreift meinen Körper und läßt mich fast erzittern. Was ist nur los mit mir? Warum ich? Ich möchte einfach nur glücklich sein. Aber es ist aussichtslos. Ich habe kein Gespür mehr. Meine Seele schwebt im leeren Raum. Ich fühle mich, als müsse ich explodieren. Böse Geister ergreifen von mir Besitz. Stumme Schreien aus meinem Herzen.
Doch niemand, niemand hört mich.
Aber wer sollte dies auch verstehen? Begreifen, was mit mir geschieht. Heilloses Durcheinander. Chaos in Raum und Zeit. Kampflos ergeb ich mich in die schlimmsten Phasen meines Lebens.Die Teufel jagen mich. In die Hölle. Lassen mich weinen, schreien, müde sein. Schwäche kommt über mich. Ich bin so kraftlos. Meine Beine sacken unter mir weg. Ich übergebe mich. Will sie auskotzen, die schlimmsten aller Gefühle. Dieses unsinnige Dreckpack, das mein Leben zerstört. Wo gehst du hin? fragt das Lied im Radio. Ich weiß es nicht, antwortet mein Kopf.Ich weiß doch nicht einmal, wer ich wirklich bin. Woher soll ich dann wissen, wohin mein Weg mich führt?
Ich würde so gern eine andre Richtung einschlagen. Den andren Pfad wählen, den, der den Hoffnungsschimmer am Horizont erstrahlen läßt, mir Mut und Kraft beschert.
Mut zum Leben und Kraft, es auszuhalten. Das unbändige Leben, welches mir die Farben der Freude zurückbringt. Mich im Glanz des Glücks erstrahlen läßt. Meine Augen sollen wieder leuchten. Ich möchte die Zukunft spüren, dem Himmel so nah sein. Nur an mich denken und mich fallen lassen.
Es zerreißt mich fast, was in mir zum Vorschein kommt. Ich löse mich auf, mein ureigenstes Ich beginnt , sich aufzulösen. In Nichts. Gar nichts. Ich bin nur noch ein Schatten meiner Selbst. In mir tobt ein Krieg der Gefühle.
Da legt sich ein Arm um mich. Beschützt mich, ohne viel zu fragen. Mir wird übel. Mein Magen rotiert in alle Richtungen. Sämtliche Muskeln meines Körpers spannen sich an. Du darfst nicht, du darfst das nicht, du darfst das überhaupt nicht,.
Die Gedanken lassen mich schwindlig werden. Ich versuche, sie zu vertreiben. Sie sollen verschwinden. Weg aus mir, weg aus meinem Leben. Ein Hauch, ganz zart. Das macht mir Angst.
Es macht mir alles soviel Angst. Ich möchte weinen. Aber ich bin starr. Eine Gefangene meiner Seele. Angekettet an Fesseln- mit Händen und Füßen, den Kopf in der Schlinge, mein Körper im Schraubstock. Ich versuche, mich zu lösen. Doch die Schlinge zieht sich zu. Die Fesseln stellen sich enger und der Schraubstock raubt mir die Luft zum Atmen.
Plötzlich bebt der Boden unter meinen Füßen. Die Erde reißt auseinander und verschlingt mich mit ihrem riesigen schwarzen Maul. Ich falle in die Bodenlosigkeit und halte mich mit letzter Kraft. Zwei Hände ergreifen mich, stoßen mich in die unendliche Tiefe.
Blitze schlagen in mich ein, Gedanken rasen an mir vorbei. Halbfertige Sätze, ohne Sinn und Verstand. Jemadn ruft, ich solle stark sein. Wer ist das? Der Klang dieser Stimme erhebt sich über mir.
Mit rasanter Geschwindigkeit führt mich meine Reise weiter ins Innere des Unbekannten. Die Spannung ist beinahe unerträglich. Ich erreiche einen Wald, das Rauschen der Blätter umweht meine Ohren. Sie flüstern mir etwas zu. Ich will rufen, rufen, das ich sie nicht verstehe. Fragen, was sie von mir wollen. Doch niemand hört mich.
Ich falle durch den Wald und sehe ein Feld, umgeben von Nebel und Rauchschwaden. Dort hinten, ich sehe Menschen. Ich will ihnen zuwinken.
Doch warum sieht mich niemand?
Wellen brechen über mir. Ich bin umgeben vom Wasser der Unendlichkeit. Hier verlieren sich Raum und Zeit, alles fließt ineinander. Ich tauche ein in das Meer, salzige Tropfen legen sich auf mich. Ich spüre, wie mein Meer aus Tränen meine Haut verbrennt.
Wo ist das Leben? Was ist das Leben?
Stumme Schreie. Blicke wie Pfeile. Sie durchbohren mein Herz mit ihren spitzen Widerhaken. Getroffen sinke ich auf den Meersgrund. Sand und Korallen federn mich ab. Ich spüre keine Schmerzen mehr in mir. Es ist nichts, alles ist tot. Unzählige Pfeile schwirren über mir und treffen nur noch meinen Körper, der nun aus Stahl zu bestehen scheint. Keine einziger von ihnen kann mir etwas anhaben. Trauer durchflutet meine Seele. Sie gräbt sich tief ein und verschwindet im Dunkel dieses Nichts.
Hat mich geliebt, wer mich gemacht?
Hat mich geliebt, wer mich geboren?
Fragen über Fragen. Keine Antworten.
Ich bin verbrannt, bei lebendigem Leib. Glühende Hitze pocht in mir. Doch meine gestählte Hülle hilft mir, es zu ertragen.
Hämmer dreschen auf mich ein. Der Panzer bricht und Lava tritt aus. Ungestromt. Heiß und explosiv in unbändiger Kraft.  

Natalia:)(Guest)

Hallo Dejavu.

Kenne es von Gefühlen überrannt zu werden.
Finde traurig das es andern auch so geht.

Wünsche viel Glück und Fröhlichkeit:)

Natalia:)

silent_water

...hey deja...
manche deiner Worte sprechen mir aus der Seele...
alles Liebe...vielleicht weiss man irgendwann mehr...
irgendwann...
liebe Grüsse, silent