bitte...

Begonnen von Wolke(Guest), 19 Juni 2009, 20:00:02

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Wolke

gebt mir nicht die schuld daran,
dass ihr unglücklich seid.
und versucht nicht, mich in ein raster zu pressen,
das in euren augen nützlich ist.

es gibt momente, da verfluche ich euch.
momente, in denen mein unverständnis so groß ist,
dass ich keinen platz mehr in mir habe
für geduld, zeit und rücksichtsnahme.

ihr habt kein recht andere leute schlecht zu machen,
damit es euch besser geht.
mag sein, dass ihr viel durchmachen musstet.
aber dazu kann ich nichts
und darum werde ich nicht länger euer prellbock sein.

stellt euch ein auf widerworte.
und rechnet mit einem starken gegenüber.
ich bin es leid, immer am kürzeren strang zu ziehen.
und ab heute hat sich etwas verändert.

geht respektvoll um mit mir.
denn nur so könnt ihr weiter respekt von mir erwarten.
fordert nur das,
was auch ihr selbst erfüllen könnt.
und verschont mich mit eurem frust und euren launen.
denn ich habe sie satt.

ich habe euch satt.

Wolke

lasst mich alle einfach in ruhe.
hört auf helfen zu wollen und tut nicht so, als würdet ihr mich verstehen.
ich bin kein rätsel, das man lösen muss.
ich bin einfach ich.

gebt es auf, hinter vorgehaltener hand zu reden.
missbraucht mein vertrauen nicht länger.
und vergesst, was ihr zu wissen glaubt.
denn ihr wisst gar nichts.

eure scheinbaren mühen um mich,
sie sind nichts wert.
gebt mich auf.
denn nur so könnt ihr loslassen
und nur so kann ich frei atmen.

verabschiedet euch von euren wunschvorstellungen.
ich kann sie nicht erfüllen und werde es auch nicht länger versuchen.
wenn ihr etwas erreichen möchtet, dann erreicht es über euch selbst.
und wenn ihr enttäuscht sein wollt, dann seid es euretwegen.

mein leben ist es
und ich werde nicht länger das eure leben.
mein untergang wird es sein irgendwann
und auch er ist berechtigt.

ich alleine bin verantwortlich für mich.
es ist nicht eurer problem.
also zieht euch nicht ständig fremde schuhe an:
sie sind für meine füße bestimmt!

Wolke

#32
ZEITlos und orientierungslos umherirren.
ZEITig angekommen - aber wo??
ZEITgleich mit  den anderen das ziel erreichen.
bloss nicht die richtige ZEIT verpassen.
in den geZEITen dieser welt überleben.

verZEI(h)T ihr mir, wenn ich das nicht schaffe?

Wolke

#33
immer wieder die gleichen worte,
immer wieder der gleiche blick,
immer wieder dieselben orte
und von dort führte mich kein weg zurück.

immer wieder die große hand,
immer wieder das kleine kind,
immer wieder die augen zur wand
und immer gehofft, dass ich verschwind´.

immer wieder das helle licht,
immer wieder gezittert, gebebt,
immer wieder weinte ich nicht
und habe es jedes mal überlebt.

immer wieder nicht gut genug sein,
immer wieder getadelt, gedroht,
immer wieder versunken, allein
und kein ausweg gefunden aus der not.

immer wieder die angst und die schmerzen,
immer wieder nicht wahrhaben wollen,
immer wieder gehofft, ganz von herzen
und immer wieder enttäuscht werden sollen.

immer wieder erwachsen und groß,
immer wieder so deutlich, so klar,
immer wieder lässt es mich nicht los
und alles scheint so, wie es früher mal war.

Wolke

so dicht beisammen, leben und tod,
so schnell springt es um, das glück in die not,
so zart und zerbrechlich wirkst du nun,
so hilflos bin ich - was soll ich bloß tun?

möchtest du gehen oder hierbleiben?
inwieweit willst du das selbst entscheiden?
wie kann ich dich nur besser verstehen?
wie kann ich helfen? und wie dir beistehen?

ist da kampfgeist in dir oder nur noch leid?
suchst du halt oder jemanden, der dich befreit?
wenn du reden möchtest, mein ohr hört dir zu,
ansonsten gönn´ich dir ganz viel ruh´.

ich danke dir für die zeit mit dir,
für das kuscheln, das spielen, dein feines gespür.
gemeinsames frühstück, federball, plätzchen backen
und selbst für so manche kleine macken.

ich habe dich gern, wie du warst, wie du bist,
habe dich heute zuhause sehr vermisst.
etwas fehlt, ist nicht da, man spürt es sofort -
denn du bist grad an einem anderen ort.

angst ist in mir und die lässt mich nicht los,
alles andere als winzig, wohl eher riesengroß.
ein leben ohne dich, wie sollte das sein?
wenn ich daran denk´, fühl ich mich jetzt schon allein.

kämpfe mit deinen mitteln und wegen
und wenn das nicht klappt, dann darfst du aufgeben.
egal, was passiert, menschen stehen dir nah,
sie denken an dich und sind für dich da.

Wolke

ich möchte gerne fliehen, um dem abschied zu entgehen.
denn es ist ein abschied - ein abschied auf raten.

auch wenn du da bist und ich deine hand halten kann - vieles von dir ist schon gegangen.
und bei jedem wiedersehen habe ich angst, dass ein stück mehr von dir vergangenheit ist.

du hörst mich - und doch kommen meine worte nur selten bei dir an.
du siehst mich - aber du wendest den blick von mir ab.

was du aber begreifen kannst ist meine liebe - dessen bin ich mir sicher.
denn um sie zu fühlen braucht man keinen hohen iq, keine krankheitseinsicht, keinen antrieb.
sie ist einfach da - für dich. und ich glaube, dass dein herz offen ist für sie.

ich möchte gerne fliehen, um dem abschied zu entgehen.
denn wenn ich mich von dir verabschiede, muss ich auch einem teil in mir lebewohl sagen...

Wolke

leben,
wie fühlst du dich an?

bist du groß oder klein?
dick oder dünn?
mächtig oder bescheiden?

kommst du auf leisen sohlen daher
oder betrittst du schallend und stampfend den raum?

was macht dich aus?
wie spürt man,
dass du da bist?

ich würde dich gerne fühlen
und in meinen armen willkommen heissen.
doch alles in mir scheint taub
und ich kann dich nicht finden.

unsere gemeinsame verbindung wurde zerstört
durch die klauen der vergangenheit.
sie haben dich zerquetscht
wie eine fliege an der wand.

alles worauf ich hoffe
ist ein zeichen von dir.

du fehlst mir...

Wolke



chaos

in gedanken renne ich wände ein mit meinem kopf.
gleichmässig schlägt mein hirn gegen jene mauern,
die ich gebaut habe, um mich zu schützen.
zum einsturz bringen möchte ich sie
und dennoch am liebsten
all die löcher wieder verschliessen,
die ich mühsam hineingetrümmert habe
mit meinem schädel.

unruhe überall.

das herz schlägt bis zum hals.
die pumpe des lebens
nimmt mir plötzlich
die luft zum atmen.
schneller, immer schneller
hämmert sie.
genau wie der kopf.

eine stimme schreit in mir.

zitternde hände
halten ohren und augen bedeckt.
nichts sehen, nichts hören,
am besten gar nichts fühlen.

ich laufe durchs dunkle der nacht.
rastlos, pausenlos,
als könnte ich vor mir selbst davonlaufen.

schweissperlen rinnen über mein gesicht.

warum hast du das aus mir gemacht?!


Wolke

#38
du bist das allerkleinste größte,
das ich je kannte und je sah.
und manchmal, wenn ich dich´grad tröste,
seh ich mich selbst, als ich klein war.

du siehst die welt mit an´dren augen,
machst kleine schritte, tag für tag.
du kannst noch an das gute glauben,
wenn ich schon längst verzagen mag.

die großen grenzen dieser erde,
du siehst sie nicht, nimmst sie nicht wahr.
und wenn ich stehenbleiben werde
ziehst du mich mit, ganz wunderbar.

durch dich hab ich erst neu erfahren,
was leben heisst und zärtlichkeit.
ich will es mir für mich bewahren
und sie genießen, diese zeit.

mein kind, ich danke dir dafür,
für das, was man sich nimmt und gibt.
wenn du mich brauchst, klopf an die tür,
denn hier wohnt jemand, der dich liebt.

Wolke

Warum kann gut nie gut genug sein?
Warum kann ich nicht einfach schrei´n?
Warum ist selbst das Beste schlecht?
Warum mach ich es mir selbst nie recht?
Warum seh´ ich nur das Schwarze um mich
und kehr all das Weiße unter den Tisch?
Warum bin ich hier und doch nicht da?
Warum find´ ich mich selbst so sonderbar?
Warum nehm´ ich nur böse Blicke auf?
Die anderen gibt es doch auch zu Hauf´.
Warum quäl ich mich und seh´ nicht nach vorn?
Warum wünschte ich, ich wär´ nie gebor´n?
Warum zweifle ich, kann mir das Einer sagen?

Warum gibt es keine Antwort auf all diese Fragen?

Ina

#40
Dein Gedicht "Kind" ist wirklich wunderschön
und hat mich ehrlich berührt! :)

Wie schön die Welt durch Kinderaugen doch
sein kann...
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Wolke

#41
urplötzlich ist da wieder diese schwere in mir.
sie liegt auf meiner brust wie ein großer, grauer stein.
und egal wie sehr ich es auch versuche, ich kann nicht fühlen, weswegen sie bei mir ist.

einen augenblick früher nur schien alles noch leicht zu sein.
da war licht, da war optimismus, da waren freunde...

ich hasse es, wenn sich meine seele von jetzt auf gleich um 180 grad dreht.
wenn ohne ersichtlichen grund auf einmal alles um mich herum in der dunkelheit meinerselbst verschwindet.

was nur ist es, das da tag für tag so in mir wütet?

oft wünschte ich mir, dass ich gerade wege gehen könnte,
anstatt der kurvigen, steilen umleitungen, an deren ende so oft ein zutritt-verboten-schild steht.

ich suche die schlüssel zu mir selbst vergebens.
sie heissen hoffnung, zuversicht, selbstvertrauen und mut.
aber selbst, wenn ich sie alle vier gefunden hätte:
es ist mein schloß, das mich nicht freigibt.

wann nur ändere ich das?!

Wolke

stell dich nicht so an...

anstellen? ich?
keineswegs.

ihr stellt mein erlebtes hinten an,
leugnet, beschönigt, vertuscht.
wegsehen statt hinsehen -
das scheint eure strategie zu sein.

ich stelle mich nicht an.
ich sehe und fühle hin, immer und immer wieder.
manchmal bewusst, manchmal überkommt es mich
und ich bin machtlos.

anstellen? ich?
niemals.

ich weiss bloß,
dass ein "nein" wertlos ist,
wenn es sich doch eigentlich um ein "ja" handelt.

JA...
ich habe erlebt, was ihr nicht wahrhaben wollt.
tausende eurer "neins" sind machtlos dagegen.

und nun denkt noch einmal nach:
wer also stellt sich an von uns???

Wolke

ein atmezug nur, das ists, was mir fehlt,
danach kein leid mehr, nichts, das mich noch quält.
die dunklen nächte wären endlich vorbei
und ich würd mich spüren, ganz nah und doch frei.

was hält mich hier fest, wozu bin ich noch da?
es gibt keinen sinn, tag für tag, jahr für jahr.
wie gern wäre ich weg, irreal, einfach fort,
nicht länger verknüpft mit diesem grässlichen ort.

ich bin einfach zu feige für den allerletzten schritt,
es könnte nicht klappen, dann müsst ich leben damit.
und leben ist jetzt schon so unglaublich schwer,
mein herz ist so voll und doch fühl ich mich leer.

wie schafft man es nur, das adieu, ganz bewusst?
wie steht man dazu und entgeht all dem frust?
wie kann man es wagen endgültig zu gehen?
ich würd es gern tun, doch ich kanns nicht verstehen.

Wolke

#44
wie ein dunkler schleier liegt sie über mir.
sie hüllt mich ein, verdeckt mich und verschluckt mich fast.
kalt ist es um sie herum, dunkel, ganz still.
nur mein atem ist wahrnehmbar - weißer dunst, der zitternd meinen körper verlässt.
"bitte tu mir nichts."

immer schwerer wird das gefühl auf der brust.
es ist, als hätte ich jede körperbeherrschung verloren.
ich liege auf dem boden, starr und stumm.
kein schrei dieser welt könnte mich momentan verlassen.
"bitte tu mir nichts."

ein unsichtbares band legt sich um meine kehle.
immer weniger luft  entweicht meinen lippen.
ich fühle mich gefangen, geknebelt, alleine.
wann nur verschwindet sie endlich wieder?
"bitte tu mir nichts."

ich öffne bewusst meine augen und sehe sie tief an.
wie ein blitz scheint mich ihr angesicht zu treffen.
ganz groß scheint ihre macht zu sein
und unbesiegbar ihr wille.
"ich gebe auf, angst. tu mit mir, was du willst."