Magersucht

Begonnen von VerzweifeltUndLeer, 18 Mai 2006, 14:19:35

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VerzweifeltUndLeer

Mein schlimmster Feind
hälst mich Nacht für Nacht wach
Doch du wirst mich nicht bekommen
Ich bin nicht so schwach

Mein schlimmster Feind
kann zwar nur noch an dich denken
Doch du wirst mich nicht bekommen
kannst meine Gedanken nicht mehr länger lenken

Mein schlimmster Feind
gemeinsam sind wir stark
Mein bester Freund und ich
Zusammen bringen wir dich in den Sarg

Mein schlimmster Feind
Der Hunger
Wir sind dabei dich zu besiegen
Und mit dir geht auch mein Kummer

Mein schlimmster Feind
Wir lassen nicht zu, dass du mich weiter zerstörst
Du wirst es schon sehen
Wir werden dir zeigen, dass du nicht hierhin gehörst

Mein schlimmster Feind
Mit meinem besten Freund habe ich mehr Mut
will dich nicht fühlen, nichts essen
Und ohne dich, wird alles gut!!!!

Vollmond

Verlier niemals dein Hungergefühl denn so verlierst du auch deine Gefühle..
Ich habe mir mein Hungergefühl abtrainiert und muss es nun langsam wieder lernen das essen auch spass machen kann...
Mir macht es nicht mal mehr spass mit meinem freund essen zu gehen es ist die hölle für mich...
Aber als ich das erste mal zusammen geklappt bin hab ich mir helfen lassen...
Hunger ist nicht dein feind....
Auch wenn du ihn jetzt so betrachtest...

heri

Hallo Du,

auch das folgende ist ein Gedicht zum Thema "Magersucht":

 ER HAT DIE HOFFNUNG AUFGEGEBEN.
 
er hat die hoffnung aufgegeben
dass sie es für ihn tun könnte
 
er sieht ihr in die augen
und weiß nicht was sie denkt
kann nicht sagen
ob sie es denn überhaupt für sich tun würde
 
er glaubt nicht an gott
das hat er sich abgewöhnt
aber er betet jeden abend zu ihm
dass er sie gesund macht
denn das hat sie nicht verdient
das kleine mädchen aus ---
das keine frau werden möchte
und doch so große träume hat
 
als sie sich ihm zeigt
möchte er nicht hinsehen
hat angst vor dem augenblick
in dem sie sich enthüllt
doch er muss
 
das bild verankert sich in seinem kopf
wird dort für immer einen platz finden
 
er hat es erwartet
hat sich darauf vorbereitet
und dennoch wirft es ihn um
 
es ist das bild eines kz-häftlings
das bild eines verhungernden kindes in afrika
das im fernsehen gezeigt wird
um zu spenden aufzurufen
 
was ist nur passiert
mit all ihrer weiblichkeit?
 
chaos der gefühle
trauer
wut
liebe
und so vieles mehr
 
nachts wacht er auf
findet sich neben ihr
der schlaf hat seine erinnerung geraubt
möchte jede stelle ihres körpers berühren
und schreckt zurück
als er die rippen unter ihrer haut
fühlt
haut und knochen
 
sie kann doch nichts dafür
dass es soweit gekommen ist
sie kann doch nichts dafür
 
langsam beginnt er sich darauf vorzubereiten
sie wieder zu verlieren
diesmal für immer
 
erwartet den anruf ihrer eltern
die ihm mitteilen
ihr herz hat aufgehört zu schlagen
mitten in der nacht
sie ist eingeschlafen
und nicht mehr aufgewacht
 
[und er könnte sie nicht einmal anschreien deswegen!]
 
die zeit läuft ihnen davon
 
jeder tag
ist ein tag
in die falsche richtung
 
 (zitiert aus: http://www.magersucht.de)

Der Hunger ist NICHT Dein Feind. Dein grösster und schlimmster Feind ist der intensive Gedanke, sich etwas zum Feind zu machen, was natürlich und lebensnotwendig ist. Freunde Dich wieder an mit dem Hunger, und wenn Du es nicht alleine schaffst, dann lass Dir bitte helfen!!!

Liebe Grüße

heri

VerzweifeltUndLeer

@ Vollmond:
Ich bin wieder dabei mein Hungergefühl zu verlieren. Ich war schoneinmal so weit, doch dann bin ich genauso wie du zusammen geklappt.
Es kommt einfach so und ich kann nichts dagegen machen, dass mich das alles ein weiteres mal einholt. Ehrlich gesagt will ich da auch nichts gegen machen, denn ich habe alles unter kontrolle. So weit, wie es beim ersten Mal gekommen ist, wird es nicht nocheinmal gehen.

@ heri:
Das Gedicht ist wunderschön nur leider auch so traurig. Das tut mir so leid für diese Person.
Ich weiß aber, dass es bei mir nie so weit kommen wird. Ich weiß das ich das unter Kontrolle habe, deswegen denke ich, dass es nicht nötig sein wird Hilfe zu fordern.

Bis zum nächsten mal VerzweifeltUndLeer

heri

Hallo Du,

" Ich weiß aber, dass es bei mir nie so weit kommen wird. Ich weiß das ich das unter Kontrolle habe, deswegen denke ich, dass es nicht nötig sein wird Hilfe zu fordern. "

Ich möchte Dir ganz sicherlich keine Angst machen, aber ich würde Dir in jedem Fall empfehlen, Hilfe zu suchen, konkret: Deine Magersucht im Rahmen einer professionellen Therapie offen anzusprechen. Leider ist es bei dieser Krankheit oft so, dass derjenige MEINT, alles unter Kontrolle zu haben, irgendwann aber die Kontrolle darüber verliert, weil es sich eben um einen krankhaften Zwang handelt, den man ohne professionelle Hilfe nicht bewältigen kann.

Deshalb empfehle ich Dir in Deinem eigenen Interesse, mal einen Psychologen / Therapeuten auf diese Magersucht anzusprechen.

Liebe Grüße

heri

Nostalgia

Hallo.

@VerzweifeltundLeer:Deine Worte beruehren mich, aber die Wiederholungen von "Mein groeßter Feind"  lesen sich nicht vorteilhaft. Sie stocken den Rythmus auch irgendwie. Manche Wiederholungen sind eben stoerend und weniger gut zu betonen.

Und hier widerspricht sich etwas ganz argh:

"Mein schlimmster Feind
Mit meinem besten Freund habe ich mehr Mut
will dich nicht fühlen, nichts essen
Und ohne dich, wird alles gut!!!!"

Dein groeßter Feind ist doch der Hunger selbst und du sollst doch wieder lernen zu essen. Es kann nicht gut werden, wenn du weiterhin nichts isst.

Ich hoffe dir geht es mittlerweile besser und du isst wieder regelmaeßig. Vllt. schaust du ja nochmal im Forum rein und magst erzaehlen, ob du es geschafft hast?! Ich faend es sehr interessant.

@heri:Ja traumatisch und ausdrucksstark geschrieben. Zudem realistische Bilder, die du mit deinen Worten malst. So kann das ganze enden, ja. :( Man kann allerdings auch jeden einzelnen Knochen des anderen schoen finden. Dennoch waere das wohl auch falsch, denn dann wuerde man die Person in seiner Magersucht bestaetigen und das Bild, dass sie noch mehr abnehmen muessen, um Anerkennung zu bekommen wird gegenfalls noch groeßer. Magersucht ist fuer mich in vielen Faellen ein Schrei nach Liebe und Anerkennung.
Ich frag mich, ob du 'sie' gekannt hast. Ja, oder? Falls du nochmal hier sein solltest, wuerde ich mich ueber eine Antwort sehr freuen.

Nachdenkliche Grueße, Mela.